Titel: | Verbesserungen in der Fabrication gewisser Theile der Pflüge, worauf sich John Springall, Eisengießer von Oulton in der Grafschaft Suffolk, und Robert Ransome, Eisengießer von Ipswich, am 2. November 1835 ein Patent ertheilen ließen. |
Fundstelle: | Band 65, Jahrgang 1837, Nr. LXIX., S. 311 |
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LXIX.
Verbesserungen in der Fabrication gewisser Theile
der Pfluͤge, worauf sich John Springall, Eisengießer von Oulton in der
Grafschaft Suffolk, und Robert
Ransome, Eisengießer von Ipswich, am 2.
November 1835 ein Patent ertheilen ließen.
Aus dem London Journal of Arts. Junius 1837, S.
142.
Mit Abbildungen auf Tab.
IV.
Springall's verbesserte Pfluͤge.
Die Erfindung besteht der Beschreibung gemaͤß darin, daß die Pflugschar und
das Blatt, oder wie man jenen Theil, der den horizontalen Schnitt im Boden
fuͤhrt, nennen mag, aus Schmiedeisen oder aus Stahl verfertigt, und zwar
entweder ausgeschlagen oder ausgepreßt, oder zum Theil ausgeschlagen oder
ausgepreßt, und zum Theil in die gewuͤnschte Form gehaͤmmert
werden.
Fig. 24 zeigt
einen Pflug, an welchem die Schar und das Blatt bei A
angebracht ist. In den uͤbrigen Figuren ist entweder die Schar einzeln
fuͤr sich oder der zu deren Verfertigung dienende Apparat abgebildet. In Fig. 25 sieht
man ein duͤnnes flaches Stuͤk Eisen oder Stahl von beilaͤufig 1/8 Zoll Dike, dem
auf irgend eine der uͤblichen Methoden vor dem Ausschlagen die hier
ersichtliche Gestalt gegeben worden. Fig. 26 zeigt den
Grundriß einer der Flaͤchen desselben Stuͤkes, nachdem dasselbe in
Modeln ausgeschlagen und in ein Blatt geformt worden; an der einen Seite ist dessen
Rand aufgebogen, um dieser Seite des Blattes groͤßere Staͤrke zu
geben. e, e, e ist ein concaver, in das Blatt gepreßter
Bogen, dem an der entgegengesetzen Seite ein aͤhnlicher convexer Bogen
entspricht; er dient nicht nur als Schulter, gegen die sich die Schollen stemmen,
sondern er gibt auch dem Blatte groͤßere Staͤrke. In Fig. 27, wo die
entgegengesezte Seite desselben Blattes dargestellt ist, sieht man die convexe Seite
des Bogens e, e, e. Die perspektivische Ansicht, Fig. 28, zeigt
die aufgebogene Rippe a, a, a deutlicher, als sie in
einem Grundrisse dargestellt werden konnte. Fig. 29 zeigt ein aus
einem anders geformten Eisenstuͤke ausgepreßtes Blatt, dessen Raͤnder
spaͤter unter einem Schwanz- oder anderen Hammer in die durch
punktirte Linien angedeutete Gestalt ausgeschlagen werden. In diesem Falle muß das
Eisenstuͤk etwas diker seyn, als wenn der Rand des Blattes gleich mit einem
Male in den Modeln geformt wird. Fig. 30 ist ein Grundriß
der Matrize oder des unteren stationaͤren Models, und Fig. 31 zeigt die Patrize
oder den oberen Model zum Ausschlagen eines Blattes von der in Fig. 26 abgebildeten
Gestalt. Die untere Flaͤche dieser Patrize hat ganz genau dieselbe Gestalt,
wie die aus Fig.
27 ersichtliche Oberflaͤche des Blattes. In Fig. 32 ist Fig. 30 in
einer Ansicht vom Ende her dargestellt, damit man jenen Theil des Models ersehen
kann, der den aufgebogenen Rand oder die Rippe des Blattes erzeugt. Fig. 33 gibt einen
Durchschnitt des oberen und des unteren Models waͤhrend des Actes des
Auspressens eines Blattes. Die Buchstaben f, f
bezeichnen hier das auszupressende Eisenstuͤk, welches zum Rothgluͤhen
erhizt worden seyn muß. r ist ein Zapfenloch, welches
zur Fixirung des Models in der aus Fig. 34 ersichtlichen
Schwungpresse dient. An lezterer Figur sind die Model als zur Aufnahme des
Eisenstuͤkes bereit dargestellt. Fig. 35 zeigt ein
Walzenpaar, welches anstatt der Schwungpresse angewendet werden kann, um das Blatt
in der gewuͤnschten Gestalt auszupressen.
Fig. 36 zeigt
ein Stuͤk Eisen, aus welchem durch Auspressen oder Auswalzen eine Schar
gebildet werden soll; diese unterscheidet sich von dem Blatte nur dadurch, daß sie
eine Scheide oder eine sogenannte Buͤchse (box)
hat; sie laͤßt sich ganz auf dieselbe Weise erzeugen, wie das Blatt, da man
zur Erzielung der Verschiedenheit der Form nur dem Eisenstuͤke und den Modeln
eine verschiedene Form zu geben braucht. Fig. 37 gibt eine perspectivische Ansicht der oberen Seite der Schar;
waͤhrend Fig. 38 deren untere Seite in einer aͤhnlichen Ansicht darstellt.
Fig. 39
zeigt den oberen und Fig. 40 den unteren Model
zur Verfertigung einer Schar von der eben erwaͤhnten Art. In Fig. 41 sieht man ein
anderes geformtes Stuͤk Eisen, aus welchem durch Auspressen oder Auswalzen
eine Schar gebildet werden soll; die Buͤchse ist hier vierseitig und das
Eisen hat eine zwei Mal groͤßere Dike. Dieses Eisen muß zuerst
rothgluͤhend zwischen den unteren Model 43 und den oberen 44 gebracht werden,
wodurch es die Gestalt, Fig. 42, bekommt; hierauf
werden seine beiden Seiten aufgebogen, wie aus Fig. 45 zu ersehen und
zusammengeschweißt, so daß sie die in Fig. 46 angedeutete
Gestalt bekommen. Wenn dann die Schar abermals zum Rothgluͤhen erhizt worden
ist, so muß der Zapfen, Fig. 47, in die
Buͤchse eingetrieben und die Schar zugleich mit diesem Zapfen zwischen die
Model, Fig.
48 und 49, gebracht werden. Das aͤußere Ende des Stieles oder Griffes
dieses Zapfens muß etwas schmaͤler seyn, als das innere Ende, damit derselbe
durch den Druk, der durch den oberen Model ausgeuͤbt wird, nicht
herausgetrieben wird. In Fig. 50 sieht man die
Pflugschar in ihrer Vollendung.
Da die Scharen und Blaͤtter in den Modeln oder zwischen den Walzen leicht
brechen oder Spruͤnge bekommen, wenn man sie gleich direct aus Stahl
verfertigen will, so ziehen es die Patenttraͤger vor, sie ganz aus
Schmiedeisen zu erzeugen, und sie dann erst auf eine der uͤblichen Weisen zu
staͤhlen und zuhaͤrten.