Titel: | Ueber ein neues Verdikungsmittel für gewisse Farben, deren man sich zum Druken von Baumwoll- und anderen Zeugen bedient, worauf sich Lightly Simpson, Chemiker von Manchester, am 10. December 1835 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 65, Jahrgang 1837, Nr. XIII., S. 45 |
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XIII.
Ueber ein neues Verdikungsmittel fuͤr
gewisse Farben, deren man sich zum Druken von Baumwoll- und anderen Zeugen
bedient, worauf sich Lightly
Simpson, Chemiker von Manchester, am 10. December
1835 ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem London Journal of Arts. Mai 1837, S.
71.
Simpson's Verdikungsmittel fuͤr gewisse Farben.
Die Erfindung, auf der gegenwaͤrtiges Patent fußt, beruht in der Anwendung
einer bisher noch nie hiezu verwendeten Substanz als Verdikungsmittel fuͤr
gewisse, beim Calicodruke gebraͤuchliche Farben. Diese Substanz soll
naͤmlich das arabische oder Senegal oder sonstige Gummi, dessen man sich
bisher gewoͤhnlich bediente, und welches immer theurer und seltner zu werden
anfaͤngt, ersezen. Sie besteht aus einer Art von Seetang, welche an den
Kuͤsten Irlands und anderer Gegenden haͤufig vorkommt, man kennt sie
im Handel unter dem Namen Carrageen-Moos, waͤhrend sie die
Naturforscher unter dem Namen Chrondus (ehemals Fucus) crispus unter den
ungegliederten Seetangen aufzaͤhlen. Sie besizt das Eigenthuͤmliche,
daß sie sich unter Anwendung von Waͤrme wie Hausenblase und verschiedene
Gummi in Wasser zu einem Schleim aufloͤst.
Man soll das neue Verdikungsmittel ganz auf dieselbe Weise, wie dieß mit der
Hausenblase oder dem arabischen Gummi zu geschehen pflegt, in heißem Wasser
aufloͤsen, und es nach erfolgter Aufloͤsung durchseihen, um alle
fremdartigen Theile dadurch zu beseitigen. Haͤlt man es fuͤr gewisse
Farben fuͤr noͤthig, so kann man dem neuen Verdikungsmittel auch
kleine Quantitaͤten Gummi oder anderer Substanzen zusezen; das
Verhaͤltniß, in welchem dieß zu geschehen hat, bleibt dem Druker
uͤberlassen.
Der Patenttraͤger hat gefunden, daß, wenn man ein halbes Pfund des
erwaͤhnten Tanges mit einem Gallon Wasser, welches auf 120° F. erhizt
worden ist, uͤbergießt, und wenn man dasselbe von Zeit zu Zeit
umruͤhrt, man nach Verlauf von 48 Stunden einen diken, zum Durchseihen
geeigneten Schleim erhaͤlt. Der als Ruͤkstand bleibende Seetang kann
abermals mit einem halben Gallon Wasser von der angegebenen Temperatur
uͤbergossen werden; und die hiedurch erzielte zweite Aufloͤsung
laͤßt sich, wenn man es fuͤr noͤthig findet, zur
Verduͤnnung der ersteren verwenden.
Das neue Verdikungsmittel eignet sich fuͤr manche, beim Calicodruke
gebraͤuchliche Farben, besonders aber fuͤr Braun, Drapfarb und
Schiefergrau.