Titel: | Beschreibung eines eisernen Zähl- oder Registrirapparates von der Erfindung des Hrn. Hutchinson. |
Fundstelle: | Band 65, Jahrgang 1837, Nr. X., S. 36 |
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X.
Beschreibung eines eisernen Zaͤhl-
oder Registrirapparates von der Erfindung des Hrn. Hutchinson.
Aus dem Mechanics' Magazine, No. 694, S.
146.
Mit Abbildungen auf Tab.
I.
Hutchinson's eiserner Zaͤhl- oder
Registrirapparat.
Der durch mehrfache Erfindungen ruͤhmlich bekannte Hr. Hutchison erfand fuͤr die Londoner Gascompagnie einen eisernen
Registrirapparat (cleck or tallyman) auch Numerator
genannt, welcher die Anzahl der Steinkohlenwagen, die taͤglich in Vauxhall
mit einem eigenen Krahne gelandet werden, aufzuzeichnen hat.
Der Apparat zaͤhlt, so wie er gebaut ist, nur bis auf 200. Seine
Thaͤtigkeit erhaͤlt er dadurch, daß die Wagen bei ihrem Uebergange aus
den Barken auf die Platform in dem Augenblike, in welchem sie auf die sogenannte
Buͤhne gelangen, den einen oder den anderen von zweien Hebeln in Bewegung
sezen. So wie der Apparat in der Zeichnung dargestellt ist, kommt der Wagen, wenn er
auf die Oberflaͤche der Platform a gelangt,
zuerst mit dem Hebel a in Beruͤhrung, den er
aufhebt, und wodurch er bewirkt, daß der gezahnte Kreisbogen c, der Hebel b und das Gewicht d sich in derselben Richtung umdrehen, bis das Gewicht
d etwas weniges uͤber den Mittelpunkt der
Wellen hinaus gelangt ist. Ist dieß der Fall, so beginnt der Wagen herabzusinken, wo
dann das Gewicht seine Bewegung in derselben Richtung so lange fortsezt, bis es
genau den zehnten Theil eines Umganges zuruͤkgelegt hat; und wo dann das Ende
des Hebels b auf das Niveau herabgesunken seyn wird, aus
dem der Hebel a emporgehoben worden ist. In dieser
Stellung verbleibt der Hebel b hierauf, bis der
naͤchste Wagen das Gewicht, das gezahnte Kreissegment und den Hebel a wieder auf dieselbe Weise in Bewegung sezt.
Der gezahnte Sector c sezt einen zweiten, an der
senkrechten Spindel f fixirten, gezahnten Sector e in Bewegung. Dieselbe Spindel laͤuft auch durch
die Winkelraͤder g, h, welche nicht an ihr fixirt
sind, durch den losen Halsring i und durch die
Sperrraͤder k, l, die an ihr befestigt sind, und
die also zugleich mit ihr umlaufen. Hinter jedem dieser Sperrraͤder ist ein
Sperrkegel m angebracht, der durch die Feder n in deren Zaͤhne eingreifend erhalten wird. Wenn
der Hebel a emporgehoben wird, treibt das Sperrrad k das Rad g um den zehnten
Theil eines Umganges um, waͤhrend das Rad g
mittelst des Rades o das Rad h umtreibt: und zwar in einer dem Laufe des Rades g entgegengesezten Richtung. Die Moͤglichkeit hiezu ist dadurch
gegeben, daß diese Raͤder nicht an der Spindel fixirt, und deren
Zaͤhne nach entgegengesezten Richtungen geschnitten sind. Wenn dagegen der
Hebel b emporgehoben wird, so treibt das Sperrrad l das Rad h um, welches dann
vermittelst des Rades o das Rad g in einer dem Rade h entgegengesezten
Richtung umtreibt. Das Rad o vollbringt daher jedes Mal,
so oft ein Wagen auf einen der Hebel wirkt, den zehnten Theil eines Umganges; und da
dasselbe an einer Spindel p fixirt ist, welche durch die
hohle, mit dem Zeiger r versehene Spindel q laͤuft, so wird der an der Spindel p befestigte Zeiger s
gleichfalls den zehnten Theil eines Umganges zuruͤklegen, so oft der Wagen
auf die im Eingange erwaͤhnte Weise auf der Platform anlangt.
Das Zifferblatt A, Fig. 1, ist, wie aus der
Zeichnung zu ersehen, an dem aͤußeren Kreise in zehn Abtheilungen
eingetheilt; und da der Zeiger s, Fig. 2, durch das Anfahren
eines jeden Wagens um den zehnten Theil des Kreises oder durch eine der Abtheilungen
bewegt wird, so werden 10 Wagen bewirken, daß dieser Zeiger s den ganzen Kreis durchlaͤuft. Dieser Zeiger s wird daher jede Zahl unter 10 registriren,
waͤhrend der Zeiger r auf folgende Weise die
hoͤheren Zahlen registrirt. An der Spindel p
befindet sich ein Getrieb t, welches in das an der
Spindel v fixirte Rad u
eingreift; und an dem anderen Ende dieser lezteren Spindel ist ein Getrieb w aufgezogen, welches in ein an der hohlen Spindel q fixirtes Zahnrad w
eingreift. Die Zaͤhne dieser Raͤder und Getriebe sind nun so
berechnet, daß die hohle Spindel q mit ihrem Zeiger
genau einen Umgang vollbringt, waͤhrend der Zeiger s ihrer 20 zuruͤklegt. Der Zeiger r ist
kuͤrzer als der Zeiger s, und deutet auf einen
inneren, in 20 Abtheilungen eingetheilten Kreis; er bewegt sich jedes Mal, so oft 10 Wagen
voruͤbergegangen sind, durch eine dieser Abtheilungen, so daß also ein
vollkommener Umgang 200 Wagen angibt.
B, Fig. 2, ist ein
kreisrundes, eisernes Gehaͤuse, welches das Raͤderwerk umschließt. Der
Steg C enthaͤlt oder traͤgt die
Zapfenlager der Spindeln. D, D, Fig. 3, sind
staͤhlerne Aufhaͤlter, welche die Hebel a
und b und damit auch das Gewicht d verhindern, daß sie den Hebel E und die
Spindel f, Fig. 2, bei dem Anfahren
eines jeden Wagens um mehr als den zehnten Theil eines Umgangs umtreiben. Fig. 4 zeigt
eines der Sperrraͤder in groͤßerem Maaßstabe, woraus man den
Sperrkegel m und die Feder n
ersieht.