Titel: | Verbesserung an den Schmiedessen, worauf sich John West, Hufschmied von Crayford in der Grafschaft Kent, am 9. December 1834 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 58, Jahrgang 1835, Nr. III., S. 20 |
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III.
Verbesserung an den Schmiedessen, worauf sich
John West,
Hufschmied von Crayford in der Grafschaft Kent, am 9.
December 1834 ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions. August
1835, S. 67.
Mit Abbildungen auf Tab.
I.
West's Verbesserung an den Schmiedessen.
Meine Erfindung oder Verbesserung besteht darin, daß ich hinter dem Ruͤken der
Schmiedesse bestaͤndig Wasser circuliren lasse, um auf diese Weise diesen
gegen die nachteiligen Wirkungen der Hize zu schuͤzen.
Fig. 20 gibt
eine Fronteansicht eines solchen Ruͤkens, welcher zur Aufnahme eines
Wasserstromes hohl gemacht ist. Fig. 21 zeigt die in Fig. 20
abgebildeten Theile von Hinten, damit man die Stellung der
Circulationsroͤhren daraus ersehen koͤnne. Fig. 22 gibt eine
Seitenansicht eines solchen verbesserten Ruͤkens, den man in Fig. 23 auch noch im
Durchschnitte sieht, damit die Wirkung des Wassers noch deutlicher daraus erhelle.
Die Pfeile an lezterer Figur bezeichnen die Stroͤmung des Wassers. An allen
diesen Figuren beziehen sich gleiche Buchstaben auch auf gleiche
Gegenstaͤnde.
Man wird aus diesen Figuren ersehen, daß der Ruͤken der Schmiedesse aus den
beiden Theilen a, b besteht; von diesen ist der mit a bezeichnete der vordere, an welchen das Feuer oder die
heißen Kohlen zu liegen kommen. Dieser Theil wird, wenn die Esse nach der
gewoͤhnlichen Methode gebaut ist, schnell durch die Einwirkung der Hize
zerstoͤrt; hier hingegen wird er durch einen ununterbrochenen Wasserstrom,
der die Hize fortwaͤhrend ableitet, vor dieser Zerstoͤrung
geschuͤzt. Der Theil b bildet den eigentlichen
Ruͤken der Esse; beide Theile sind mittelst der Schrauben c mit einander verbunden, und an den Gefuͤgen ist
eine Liederung oder ein Beschlag angebracht, wodurch dieselben wasserdicht erhalten
werden. d ist die Eintritts- und e die Austrittsroͤhre fuͤr das Wasser,
welches von einer Kufe oder einem anderen Behaͤlter her gelangt. Dieser
Behaͤlter muß hinter dem Ruͤken a, b, wie
Fig. 24
zeigt, eine solche Stellung haben, daß das Wasser aus demselben bestaͤndig in
den hohlen Ruͤken a, b, und aus diesem wieder
zuruͤk stroͤmen kann. Der hohle Ruͤken wird auf die
gewoͤhnliche Weise in die Esse eingesezt; so wie denn auch der ganze
uͤbrige Bau der Esse dem gewoͤhnlichen Baue entspricht.
Diese Vorrichtung wirkt nun auf folgende Weise. Die auf den Theil a des Ruͤkens wirkende Hize wird das in dem
hohlen Raume des
Ruͤkens befindliche Wasser schnell erhizen; und die Folge hievon wird seyn,
daß die heißeren Theilchen emporsteigen, und durch die Roͤhre e abfließen; waͤhrend durch die Roͤhre d bestaͤndig kuͤhleres Wasser
einstroͤmt, welches das durch e ausgetretene
Wasser wieder ersezt. Durch diese fortwaͤhrende Circulation des Wassers wird
dem Ruͤken fortwaͤhrend Hize entzogen, so daß derselbe also nie
uͤberhizt werden kann, was ihm so sehr zum Nachtheile gereicht.
Ich erklaͤre schließlich, daß ich keinen der bekannten Theile als meine
Erfindung in Anspruch nehme, sondern daß meine Erfindung lediglich darin besteht,
daß ich hinter dem Ruͤken der Esse Wasser circuliren lasse.