Titel: Verbesserungen an den Maschinen oder Apparaten zum Reinigen und Kämmen der Wolle und anderer derlei Faserstoffe, worauf sich Joshua Bates, Kaufmann zu Bishopsgate-Street, City of London, in Folge einer von einem Ausländer gemachten Mittheilung am 13. August 1833 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 52, Jahrgang 1834, Nr. LII., S. 263
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LII. Verbesserungen an den Maschinen oder Apparaten zum Reinigen und Kaͤmmen der Wolle und anderer derlei Faserstoffe, worauf sich Joshua Bates, Kaufmann zu Bishopsgate-Street, City of London, in Folge einer von einem Auslaͤnder gemachten Mittheilung am 13. August 1833 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem London Journal of Arts. Maͤrz 1834, S. 57. Mit Abbildungen auf Tab. IV. Verbesserungen an den Maschinen zum Reinigen und Kaͤmmen der Wolle etc. Die Verbesserungen, auf welche obiges Patent genommen wurde, beziehen sich auf eine Maschine, mittelst welcher die Samen von Pflanzen, sonstige Pflanzenuͤberreste und andere Unreinigkeiten, die sich in der Wolle befinden, aus diesem Faserstoffe entfernt werden koͤnnen, waͤhrend die Wollenfasern zugleich gekaͤmmt oder gerade gelegt, und deren Fließ mithin verlaͤngert wird. Die Maschine eignet sich hauptsaͤchlich zum Reinigen und Kaͤmmen der suͤdamerikanischen Wolle, so wie aller jener Wolle, die aus Gegenden kommt, in welchen man die Schafe in Waͤldern oder auf uncultivirtem Lande weiden laͤßt, und wo die Wolle daher mit vielen Unreinigkeiten, die sich nur schwer aus derselben entfernen lassen, vermengt ist. Die Wolle oder der sonstige Faserstoff wird in dieser neuen oder verbesserten Maschine auf ein Speisetuch gelegt, von welchem sie zwischen zwei oder mehrere glatte oder geriefte Walzen gelangt, um hierauf von diesen auf eine graduelle, regelmaͤßige und beinahe gleichmaͤßige Weise der Wirkung eines gezaͤhnten Cylinders dargeboten zu werden. Die Wolle wird auf ihrem Durchgange durch diese Maschine von diesen Walzen uͤber oder gegen einen oder mehrere sich umdrehende, geriefte oder gezahnte Cylinder oder Walzen gezogen, und von diesen Cylindern sind einer oder mehrere mit hervorragenden Zaͤhnen besezt, durch welche die Wolle in eine duͤnnere Schichte oder Lage ausgezogen, und zugleich in einem gewissen Grade gekaͤmmt wird, waͤhrend die Knoten oder fremdartigen Stoffe aufgelokert auf die Oberflaͤche des Fließes gebracht, und zum Theil entfernt werden. Von diesen gezaͤhnten Cylindern gelangt die Wolle zwischen zwei oder mehrere Strekwalzen, welche mit einem Bande oder einem sogenannten Schurze in Verbindung stehen, so daß die Wolle auf ihrem weiteren Durchgange durch die Maschine in Folge der Verschiedenheit, welche zwischen der Geschwindigkeit der Umdrehungen der lezteren und ersteren Strekwalzen Statt findet, noch mehr gestrekt wird, und ein noch duͤnneres Fließ bildet, dessen Fasern noch mehr parallel laufen. Zugleich wird das Fließ, welches in Bearbeitung begriffen ist, fest um eine oder mehrere der Strekwalzen gewunden, indem die Enden der Fasern zwischen denselben festgehalten werden. Durch diesen Proceß werden die Knoten und sonstigen mit der Wolle vermengten fremdartigen Stoffe aufgelokert, und auf die Oberflaͤche des Fließes geschafft, so daß sie leicht durch Krazen, Buͤrsten, Klopfen, Blasen etc. entfernt werden koͤnnen, indem die Wolle bei ihrem Durchgange durch die Walzen fest gespannt erhalten wird. Waͤhrend nun die Wolle oder der Faserstoff von den Walzen festgehalten wird, und auf die angegebene Weise fortschreitet, werden die Samen, Knoͤtchen oder sonstigen Unreinigkeiten durch einen Streicher, eine Buͤrste oder irgend eine andere Vorrichtung, welche sich umdreht oder auf eine andere Weise auf die Oberflaͤche des Fließes einwirkt, entfernt. Nachdem dieß geschehen, wird das Fließ endlich auf eine Aufnahmwalze aufgenommen oder auf eine andere Weise aus der Maschine entfernt, worauf sie dann zu allen weiteren Operationen geeignet ist. Die Einrichtung der Maschine, die alle die angegebenen Verrichtungen vollbringt, wird aus der beigefuͤgten Zeichnung und folgender Beschreibung fuͤr jeden Sachverstaͤndigen deutlich erhellen. Fig. 46 ist ein Seitenaufriß. Fig. 47 ist ein senkrechter Durchschnitt durch die Laͤnge der Maschine, woraus man den Durchgang des Wollfließes durch die Maschine deutlicher ersieht. Fig. 48 endlich ist ein Durchschnitt durch den arbeitenden Theil der Maschine, an welchem die einzelnen Theile in etwas groͤßerem Maßstabe gezeichnet sind. a, a ist das Gestell oder Gebaͤlk der Maschine, welches so breit und lang ist, daß ein ganzes Fließ Wolle auf ein Mal darin Plaz hat. b ist das endlose Gewebe oder das Speisetuch, auf welchem die Wolle, die gereinigt werden soll, gleichmaͤßig ausgebreitet wird. Dieses endlose Tuch besteht aus Cannevaß oder irgend einem anderen tauglichen Materials, und laͤuft um die am Ende der Maschine befindliche Walze c und um die untere Walze der ersten Reihe Speisungswalzen d, d. Die Groͤße dieser Walzen kann je nach dem Zustande der Wolle abgeaͤndert werden; auch kann man, wenn man es fuͤr noͤthig haͤlt, zwei oder mehrere derselben anbringen. Die obere Walze ist gerieft, damit die Knoͤtchen oder die uͤbrigen fremdartigen Substanzen nicht zerquetscht und in die Wolle eingedruͤkt werden, und damit die Wolle langsamer und gradweise an den gezaͤhnten Cylinder e gefuͤhrt wird. Dieser gezahnte Cylinder hat beilaͤufig sechs Zolle im Durchmesser, und ist an seinem Umfange mit Zahnen versehen, welche ungefaͤhr einen halben Zoll weit aus der Oberflaͤche hervorragen. Diese Zaͤhne haben 1/16 bis 1/8 Zoll im Durchmesser, sind spizig, beinahe wie ein S gebogen, und in Entfernungen von 1/4 Zoll von einander in den Cylinder eingesezt; uͤbrigens erfordern diese Verhaͤltnisse in einigen Faͤllen, je nach dem Zustande der Wolle, mit welcher man arbeitet, eine Abaͤnderung. Der Cylinder e ist an der der Eintrittsstelle der Wolle entgegengesezten Seite der Speisewalzen d angebracht, und zwar so nahe an denselben, daß seine Zahne so nahe als moͤglich an der Stelle, an welcher die Wolle von den Walzen festgehalten wird, in die Wolle eindringen. g, g, g und h₁, h₂ zeigt die zweite Reihe von Strekwalzen, welche mit einem Guͤrtel oder einem sogenannten Schurze in Verbindung stehen. Dieser Guͤrtel oder Schurz i bewirkt die Umdrehungen der Walezen, und gestattet denselben auch sich mehr oder weniger von einander zu entfernen, wenn eine außerordentliche Quantitaͤt Unreinigkeiten oder fremdartiger Stoffe durch dieselben geht. Die Strekwalzen g haben beilaͤufig 1 1/2 Zoll im Durchmesser, koͤnnen jedoch sowohl in Hinsicht auf Zahl, als in Hinsicht auf Groͤße verschieden abgeaͤndert werden. Ihre drehende Bewegung erhalten sie von der Welle k, die durch gezaͤhnte Getriebe mit ihnen in Verbindung steht, mitgetheilt. Der endlose Guͤrtel oder Schurz i besteht aus Cannevaß oder aus irgend einem anderen geeigneten Materials; er laͤuft beinahe rund um die Walzen h₁ und h₂ und zwischen den Strekwalzen g durch. Ein duͤnnes Stuͤk Metall l, welches der Patenttraͤger den Preventor (Schuͤzer) nennt, ist so angebracht, daß der eine Rand desselben mit der Oberflaͤche der Strekwalze h, h parallel laͤuft. Dieser Schuͤzer ist einen bis zwei Zoll breit und so lang als die Walzen; sein unterer Rand, der mit dem Schurze i in Beruͤhrung steht, ist in eine stumpfe Kante abgefeilt; der andere Rand oder der Ruͤken hingegen ist, um dem Apparate mehr Festigkeit und Staͤtigkeit zu geben, an einem Stuͤke Eisen befestigt. Der Schuͤzer kann entweder bleibend in der Stellung, in welcher er seine Arbeit zu vollbringen hat, angebracht, oder an einem Arme befestigt werden, welcher sich, wie die Zeichnung zeigt, um Mittelstifte dreht, so daß er leicht in die in Fig. 9 durch punktirte Linien angedeutete Stellung zuruͤkgelegt werden kann. m ist ein Instrument zum Schlagen, Buͤrsten oder Streichen, welches aus Holz, Metall, oder irgend einem anderen geeigneten Materiale verfertigt werden kann, und welches aus einem Cylinder mit Fluͤgeln oder Rippen besteht. Die aͤußeren Raͤnder dieser Fluͤgel sind rauh gefeilt oder quer gegen ihre Achse gezaͤhnt. Dieser Klopfer oder Streicher ist so nahe als moͤglich an der stumpfen Kante des Schuͤzers angebracht, so zwar, daß die Vorspruͤnge oder Fluͤgel bei den Umdrehungen desselben mit den Knoten, Samen oder sonstigen Unreinigkeiten in Beruͤhrung kommen, und sie von der Oberflaͤche des Wollfließes entfernen, ohne daß die Fasern desselben dadurch Schaden leiden. n ist eine stellbare Stange, welche die Achse der Schurzwalze o fuͤhrt, und die an ihrem oberen Ende mit einer Schraube und Schraubenmutter, die zur Regulirung der Spannung des Schurzes dient, ausgestattet ist. p ist ein Fuͤhrer, durch welchen der Schurz in seiner gehoͤrigen Stellung auf der Walze erhalten wird. q ist der Cylinder, der zur Aufnahme des Wollfließes, welches in einer duͤnnen Schichte von den Walzen g herab gelangt, dient. Die Maschine wird durch ein Laufband, welches von irgend einem sogenannten ersten Beweger an einen an der Welle r befindlichen Rigger herlaͤuft, in Bewegung gesezt; an dieser Welle ist naͤmlich noch die Rolle s aufgezogen, um welche ein Laufband, wodurch die an dem Ende der Welle des Klopfers oder Schlaͤgers befindliche Rolle t in Bewegung gesezt wird, laͤuft. u ist eine andere Treibrolle, welche an der Welle r angebracht ist, und um welche ein Laufband gezogen ist: dadurch wird naͤmlich die Rolle v an der Welle k, an der zum Betriebe der uͤbrigen Theile der Maschine ein gehoͤriges Raͤderwerk angebracht ist, in Bewegung gesezt. Diese Maschine arbeitet nun auf folgende Weise. Die unreine Wolle wird eben auf das endlose Speisetuch b gelegt, von welchem sie allmaͤhlich zwischen die Speisewalzen d gelangt, um dann der Einwirkung der Zaͤhne des Cylinders e ausgesezt zu werden. Der Durchmesser dieses Cylinders ist groͤßer, als jener der Walzen, und folglich dreht sich ersterer mit groͤßerer Geschwindigkeit, als leztere, so zwar, daß sich die Spizen der Zaͤhne vier bis fuͤnf Mal schneller bewegen, als die Speisewalzen, und daß folglich die Wolle, die zwischen den Walzen festgehalten wird, von den Zahnen gekaͤmmt, und in ein Fließ verwandelt wird, welches duͤnner ist als das von den Speisewalzen her gelangende. Zugleich werden die Fasern hiebei mehr gerade und parallel neben einander gelegt, die Knoten aufgelokert, und die Unreinigkeiten mehr auf die Oberflaͤche des zum Theil gekaͤmmten Wollfließes gebracht. Die naͤchste Operation, der die Wolle nun ausgesezt wird, erfolgt, waͤhrend sie uͤber die kleine Walze h2 laͤuft. Der Guͤrtel oder das Schurzfell i erhaͤlt die Wolle von dem gezaͤhnten Cylinder e; die Strekwalzen g und h drehen sich mit groͤßerer Geschwindigkeit, als der Cylinder e, wodurch die Wolle in ein noch duͤnneres Fließ ausgezogen, und die Fasern mehr parallel neben einander gelegt werden. Dieß geschieht noch mehr zwischen dem zweiten Walzenpaare, wodurch die Knoten, Samen und sonstigen Unreinigkeiten abermals aufgelokert und auf die Oberflaͤche des Fließes geschafft werden, damit sie leicht weggeschafft oder weggebuͤrstet werden koͤnnen. Die Elasticitaͤt des Guͤrtels oder des Schurzfelles i bewirkt hiebei, daß die Wollenfasern zwischen den Strekwalzen hindurch gehen koͤnnen, ohne eine wesentliche Beschaͤdigung zu erleiden. Wenn die Wolle auf diese Weise in ein duͤnnes, aus parallelen und gespannten Fasern bestehendes Fließ verwandelt worden, und fest um die aͤußere Strekwalze h2 gewunden ist, wobei sich die Knoten etc. in aufgelokertem Zustande auf deren Oberflaͤche befinden, so ist sie zur naͤchstfolgenden Operation, d.h. zur Entfernung der Unreinigkeiten geeignet. Dieß geschieht mittelst des Schuͤzers l und des Klopfers oder Buͤrsters m. Die stumpfe Kante des Schuͤzers druͤkt naͤmlich auf die Wolle, welche von der kleinen Strekwalze h2 festgehalten wird, und nimmt die Knoͤtchen und Unreinigkeiten der unter ihr durchgehenden Wolle auf, waͤhrend der Schlaͤger m, der sich mit großer Geschwindigkeit umdreht, auf die emporgehobenen Knoͤtchen etc. wirkt, und sie uͤber den Rand des Schuͤzers wegschafft. Die auf diese Weise gereinigte Wolle gelangt hierauf an den Cylinder q, oder kann mit der Hand oder auf andere Weise weggeschafft werden. Es ist offenbar, sagt der Patenttraͤger, daß die Groͤße, der Durchmesser und die Zahl der Walzen, so wie die Geschwindigkeit, die man ihren Umdrehungen gibt, je nach der Verschiedenheit der Wolle, mit der man es zu thun hat, verschieden abgeaͤndert werden koͤnnen. Eben so kann man statt des hier beschriebenen Klopfers oder Schlaͤgers zur Entfernung der Knoͤtchen oder der sonstigen fremdartigen Stoffe auch eine aus Metalldrahten, Borsten oder sonst einem geeigneten Materials verfertigte Buͤrste anwenden; oder man kann waͤhrend dieses Theiles der Operation der Maschine auch einen Luftstrom uͤber die Wolle treiben, um dieselbe von allem Staube zu befreien. Dieser Luftstrom kann durch irgend eine Art von Geblaͤse erzeugt werden. Der Patenttraͤger erklaͤrt, daß er keinen der bereits fruͤher bekannten Theile dieser Maschine als seine Erfindung in Anspruch nehme, und daß er sich auf keine bestimmten Dimensionen der einzelnen Theile der Maschine, so wie auf keine bestimmte Anzahl von Walzen, Cylindern etc. beschraͤnke.

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Tafel Tab. IV
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