Titel: | Verbesserte Sicherheitsklappe an Dampfkesseln. Von Hrn. Hebert. |
Fundstelle: | Band 39, Jahrgang 1831, Nr. LV., S. 161 |
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LV.
Verbesserte Sicherheitsklappe an Dampfkesseln.
Von Hrn. Hebert.
Im Register of Arts. October 1830. S.
154.
Mit Abbildungen auf Tab.
III.
[Hebert, Verbesserte Sicherheitsklappe an
Dampfkesseln.]
Die haͤufigen Ungluͤksfaͤlle, welche durch das Ankleben und
Stekenbleiben der Sicherheitsklappen in ihrem Lager entstehen, und auch dadurch, daß
sie dem Dampfe nicht Raum genug lassen, so schnell zu entweichen, als er sich
entwikelt, veranlaßten uns folgende Abaͤnderungen vorzuschlagen.
Die erste derselben ist auf Fig. 34. abgebildet. a stellt einen umgekehrten metallnen Becher vor, dessen
Rand sehr genau abgedreht werden muß, damit er in seinem Umfange vollkommen
horizontal auf einer harten flachen Stahlplatte, b,
aufliegt, welche oben auf dem Kessel, c, befestigt ist.
Durch diesen lezteren und durch die Stahlplatte laͤuft ein Loch, das viel
groͤßer ist, als das gewoͤhnliche Loch fuͤr die
Sicherheitsklappe, und folglich ein schwereres Gewicht oder einen staͤrkeren
Hebel, f, fordert, um den Becher auf seinem Lager zu
halten. g ist eine Buͤchse zur Aufnahme dieser
Vorrichtung, und h eine Roͤhre zur Ableitung des
Dampfes, welche mit der Buͤchse verbunden ist. Bei i ist ein schiebbarer Ring, welcher nach Belieben an irgend einem Theile
des Hebels, f, mittelst einer Finger- und
Daumschraube befestigt werden kann, um die Bahn fuͤr das Gewicht e zu begraͤnzen, welches an einem kleinen Rade
haͤngt, das auf der oberen Kante des Hebels laͤuft. Diese Vorrichtung
wurde durch eine Empfehlung des Hrn. Tredgold in seinem
Treatise on the Steam-Engine veranlaßt, wo er
sagt, es waͤre wuͤnschenswerth, daß Sicherheitsklappen so gebaut
wuͤrden, daß sie von einem Theile ihres Gewichtes befreit werden
koͤnnten, sobald sie vom Dampfe gehoben werden. Dieser geistreiche
Schriftsteller hat indessen keine Methode angegeben, wie dieses geschehen kann, und
so unterlegt man nun gegenwaͤrtige Vorrichtung der Einsicht praktischer
Maͤnner als ein, wie es scheint, einfaches und kraͤftiges Mittel zu
diesem Zweke. Allein, so gut es auch auf dem Lande bei feststehenden Maschinen ist,
so wenig taugt es bei Dampfbothen wegen der Schwankungen derselben, welche das
Gewicht hindern auf obige Weise zu wirken. Um diese Schwierigkeit zu beseitigen, schlagen wir
folgende Einrichtung vor, die noch einfacher ist, und eben so kraͤftig
wirkt.
In Fig. 35.
ist statt des horizontalen Hebels ein gebogener, l,
angebracht, an dessen obersteck Theile das Gewicht, m,
befestigt ist. Wenn nun durch den Druk des Dampfes die Klappe in irgend eine
Hoͤhe gehoben wird, so kommt das Gewicht dadurch dem Stuͤzpunkte des
Hebels immer naͤher, indem die Drukkraft des Dampfes senkrecht nach aufrecht
wirkt, wie die punktirten Linien in der Figur zeigen. Die uͤbrigen Theile
dieser Sicherheitsklappe weichen nicht wesentlich von der vorigen ab, außer daß die
wesentlichen Theile der Klappe hier umgekehrt angebracht sind, damit Praktiker
urtheilen koͤnnen, welche von diesen beiden Vorkehrungen in Hinsicht auf
Nuzen oder Wohlfeilheit den Vorzug verdient. n ist eine
oben auf dem Kessel o angebrachte Roͤhre (die so
wie der Becher in Fig. 2. vorgerichtet ist) und p die Platte
aus hartem Stahle.