Titel: | Vorrichtung zum Befeuchten des Papieres für Kupferdruk. |
Fundstelle: | Band 32, Jahrgang 1829, Nr. LXV., S. 319 |
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LXV.
Vorrichtung zum Befeuchten des Papieres
fuͤr Kupferdruk.
Aus dem Mechanics' Magazine. N. 290. 28. Februar 1829.
S. 53.
Mit einer Abbildung auf Tab. VIII.
Vorrichtung zum Befeuchten des Papieres fuͤr
Kupferdruk.
Ein Hr. C., der vor einigen Jahren Oldham's Methode, das
Papier zu den Banknoten vor dem Druke derselben zu befeuchten, kennen lernte,
verfertigte sich folgende Vorrichtung, um das Papier in seiner Kupferdrukerei zu
nezen.
AFig. 21 ist
ein Wasserbehaͤlter, der mittelst der Roͤhre g nach Bedarf gefuͤllt wird. BB
ist eine eiserne, ungefaͤhr Einen Fuß uͤber der Cisterne befindliche,
Presse, die mit Thuͤren versehen ist, welche luftdicht schließen. (Diese
Thuͤren sind in der Zeichnung weggelassen, um das Innere der Presse zeigen zu
koͤnnen.) i ist eine Roͤhre, welche eine
Verbindung zwischen A und B
herstellt, und einen Sperrhahn bei f fuͤhrt,
durch welchen diese Verbindung regulirt werden kann. aaaaa
a sind sechs kupferne Gehaͤuse, in welche das
Papier gelegt wird, welches befeuchtet werden soll. Sie sind vorne offen, und oben,
unten und an den Seiten, durchloͤchert mit kleinen Loͤchern, so daß
ungefaͤhr 12 Loͤcher auf den □ Zoll kommen. C ist eine Luftpumpe.
D ein Queksilber-Barometer, und E ein Schwimmer mit einer Glas-Bedekung.
Das zu befeuchtende Papier kommt in die Gehaͤuse aa, die bloß bis auf ungefaͤhr drei Viertel mit demselben
gefuͤllt werden, damit das Papier Raum genug hat, um sich ausdehnen zu
koͤnnen, und nachdem dasselbe gehoͤrig in diese Gehaͤuse
eingelegt wurde, werden die Haͤhne g und f geoͤffnet. Waͤhrend die Cisterne A sich mit Wasser fuͤllt, zieht der Arbeiter
mittelst der Luftpumpe die Luft aus der Presse BB.
Sobald A gefuͤllt ist, steigt das Wasser durch
die Roͤhre i in die theilweise luftleere Kammer
BB und wird dieselbe bis zum Schwimmer E hinan fuͤllen, der unter seiner Glasbedekung in
die Hoͤhe steigen und anzeigen wird, daß die Gehaͤuse mit dem Papiere
alle unter Wasser stehen. Nun wird der Hahn f
geschlossen und die Luftpumpe neuerdings in Thaͤtigkeit gesezt, bis endlich
die Luft so sehr uͤber BB verduͤnnt
wird, daß das Queksilber im Barometer D oben an steht.
Waͤhrend dieser Zeit hat das Papier alle, oder beinahe alle,
Luft-Theilchen, die in den Zwischen-Raͤumen desselben enthalten
waren, von sich gegeben, und wurde vollkommen mit Wasser gesaͤttigt: die
Ursache naͤmlich, warum das Wasser bei dem gewoͤhnlichen
Nezungs-Prozesse das Papier niemals gehoͤrig durchdringt, ist die in
den Zwischenraͤumen desselben eingeschlossene Luft. Damit nun das Wasser in
diese Zwischenraͤume mit. der gehoͤrigen Gewalt eindringen kann,
oͤffnet man den Lufthahn k (den Hr. C. zu
zeichnen vergaß, der aber an einer beliebigen Stelle oben auf der Presse BB angebracht werden kann); die Luft wird in den
leeren Raum der Presse BB mit Gewalt eindringen
und das Wasser zwischen jedes Blatt Papier und in jedes Luftloch desselben
eintreiben.
Diese Arbeit, das Ausziehen naͤmlich der Luft und das Einlassen derselben,
kann zwei oder drei Mal wiederholt werden; ich habe aber gefunden, daß Ein Mal
meistens hinreicht.
Der Hahn k und der Hahn f der
Roͤhre i bleibt nun offen, bis das Wasser,
welches von dem Papiere nicht eingesogen wurde, in die Cisterne A zuruͤkfließt, aus welcher es dann durch die
Roͤhre h abfließt. Das Papier wird herausgenommen
und in eine gewoͤhnliche Schraubenpresse gethan, in welcher das
uͤberfluͤssige Wasser ausgepreßt wird, worauf es zum Abdruken fertig
ist.