Titel: Neue Methode, Bälge oder Pelze zur Hutmacherei mittelst Beize zu enthaaren, worauf die HHrn. Malard und Defosses sich zu Paris ein Patent ertheilen ließen.
Fundstelle: Band 30, Jahrgang 1828, Nr. XIV., S. 60
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XIV. Neue Methode, Baͤlge oder Pelze zur Hutmacherei mittelst Beize zu enthaaren, worauf die HHrn. Malard und Defosses sich zu Paris ein Patent ertheilen ließen. Aus der Description des Brevets, T. IX. und den Archives 1826, p. 353 im Repertory of Patent-Inventions. Aug. S. 100.28) [Neue Methode, Baͤlge oder Pelze zur Hutmacherei mittelst Beize zu enthaaren.] Die Beizfluͤssigkeit, welche die Patenttraͤger statt der Aufloͤsung des salpetersauren Queksilbers vorschlagen, besteht aus 250 Grammen roher Soda (Alicante Soda), und 125 Grammen frisch in Wasser geloͤschtem Kalke, welchen beiden man so viel Wasser zusezt, bis die Aufloͤsung 10° am Araͤometer des Assier-Péricat zeigt, wo sie dann filtrirt wird. Die erhaltene. Fluͤssigkeit wird dann 19 bis 20° an Descroisille's Alkalimeter zeigen. Mit dieser Fluͤssigkeit wird nun der Balg oder das Fell mittelst eines Borstenpinsels, wie bei der bisher gewoͤhnlichen Queksilberbeize, bestrichen. Diese Art zu enthaaren, zu beizen, dient fuͤr kleine, wie fuͤr große Huͤte. Die auf diese Weise zugerichteten Balge kommen in die Trokenstube. Ein kleiner Hut (ein Reithut) braucht 8 Loth Haare, wovon 6 auf obige Weise gebeizt sind, und 2 Loth weiches, ungeheiztes Haar (veules) sind. Die Haare, sie moͤgen gebeizt seyn oder nicht, bestehen aus 6 Theilen Hasenhaar und 1 Theil Kaninchenhaar. Ein großer Hut braucht 18 Loth Haar von derselben Mischung, wobei das weiche Haar in demselben Verhaͤltnisse vorkommt.29)