Titel: | Neue verbesserte Methode, Bothe und Fahrzeuge auf Canälen, Flüssen und in seichten Wassern vorwärts zu schaffen, worauf Joh. Seaward und Sam. Seaward, Mitinhaber und Ingenieurs an den Canal Iron Works, St. Ann. Poplar, Middlesex, sich am 2. Novbr. 1825 ein Patent ertheilen ließen. |
Fundstelle: | Band 29, Jahrgang 1828, Nr. CX., S. 404 |
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CX.
Neue verbesserte Methode, Bothe und Fahrzeuge auf
Canaͤlen, Fluͤssen und in seichten Wassern vorwaͤrts zu schaffen,
worauf Joh. Seaward und
Sam. Seaward, Mitinhaber
und Ingenieurs an den Canal Iron Works, St. Ann. Poplar, Middlesex, sich am 2. Novbr. 1825 ein Patent ertheilen
ließen.
Aus dem London Journal of Arts. Jaͤner 1828. S.
240.
Mit Abbildungen auf Tab.
IX.
Seaward's Methode, Bothe etc. im seichten Wasser vorwaͤrts
zu schaffen.
Diese Verbesserung besteht in Anbringung eines großen
Stern- oder Spornrades an einem Dampfbothe oder auch an Wagen, wornach die
Enden der Speichen des Rades mit dem Boden der Fluͤsse oder mit der Straße in
Beruͤhrung kommen sollen, waͤhrend das Rad sich dreht, wo dann der
Widerstand des Bodens das Fahrzeug oder den Wagen vorwaͤrts treibt.
Die Patenttraͤger bemerken, daß es mehrere Arten gibt, dieses Rad anzubringen;
daß sie sich hier aber bloß auf eine einzige beschraͤnken wollen.
a, a, Fig. 24., stellt einen
Theil eines Fahrzeuges vor, das in einem Canale oder in einem seichten Flusse
faͤhrt; b, b, ist der Grund dieses Canales. c, das Sporn- oder Sternrad, das sich um seine
Achse dreht, und dessen Zapfen in einem Armenpaare, d,
laufen, das seinen Stuͤzpunct in, e, hat. Das Rad
und die Arme befinden sich in einer Hoͤhlung innerhalb des Schiffes, die am
Boden unten offen ist, wodurch das Rad, nach den Unebenheiten des Bodens, steigen
und fallen kann. Auf der Achse des Rades befindet sich eine Lauftrommel, und eine
correspondirende Laufscheibe ist bei, f, angebracht,
uͤber welche beide eine Kette oder ein Laufband ohne Ende laͤuft, g. Wenn nun die Laufscheibe, f, durch eine Kurbel, oder auf irgend eine andere Weise von einer
Dampfmaschine aus getrieben wird, so dreht sich auch das Spornrad, o, und so wie dieses Rad sich dreht, kommen die Stifte
oder Zapfen, die an dem Umfange desselben in der Richtung der Halbmesser
eingezapft sind, nach und nach in Beruͤhrung mit der Erde, und treiben das
Fahrzeug vorwaͤrts.
Dieses Spornrad kann an irgend einem schiklichen Theile des Schiffes, entweder in der
Mitte, oder an dem Vorder- oder Hintertheile desselben angebracht werden;
oder es koͤnnen zwei solche Raͤder, zu jeder Seite des Schiffes eines,
angebracht werden, entweder in Armen, die sich schwingen, oder auf eine andere
Weise. Das Rad kann auch ohne alle Felgen verfertigt werden, wo dann bloß die Arme
desselben die Stelle der Zapfen vertreten, wenn sie mit der Erde in
Beruͤhrung kommen, und so das Schiff vorwaͤrts treiben.
Dieselbe Vorrichtung hat der Patenttraͤger auch an Wagen angebracht, obschon
er sich kein Patent darauf geben ließ. Fig. 25. zeigt einen
Wagen mit einer solchen Vorrichtung, die ganz dieselbe, wie an dem Bothe ist. Das
Rad wird durch ein Laufband auf zwei Laufscheiben getrieben, wovon die Hintere durch
eine Dampfmaschine in Umlauf gesezt wird. Die Zapfen greifen in die
Vorspruͤnge der Eisenbahn ein, oder unmittelbar in das Geleise der Straße,
und ziehen oder schieben auf diese Weise den Wagen, je nachdem das Rad hinter oder
vor dem Wagen angebracht istWehe den Straßen, auf welchen solche Raͤder akern. A. d. U..
Der Kasten ruht auf Federn, um die durch diese Vorrichtung entstehenden Stoͤße
zu maͤßigen, und kann uͤbrigens wie immer gebaut seyn.