Titel: | Verbesserung im Gärben, worauf Thom. Joh. Knowlys, Esqu. im Trinity College zu Oxford, und Willh. Duesbury, Kummtmacher zu Ronsal in Derbyshire, sich am 1. August 1826 ein Patent ertheilen ließen. |
Fundstelle: | Band 29, Jahrgang 1828, Nr. LXXX., S. 273 |
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LXXX.
Verbesserung im Gaͤrben, worauf Thom. Joh. Knowlys, Esqu. im
Trinity College zu Oxford, und Willh.
Duesbury, Kummtmacher zu Ronsal in Derbyshire, sich am 1. August 1826 ein Patent ertheilen
ließen.
Aus dem London Journal of Arts. Junius 1838. S.
159.
Mit Abbildungen auf Tab.
VI.
Knowly's und Duesbury's Verbesserung im Gaͤrben.
Wir haben zwar von dieser Verbesserung schon im 25. B. S. 245
des polytechn. Journales nach dem Repertory welches
dieselbe sehr billigt, Nachricht gegeben. Das Repertory
lieferte keine Abbildung des hierzu noͤthigen Apparates, welche das London Journal jezt nachtraͤgt, und welche wir
daher auch liefern wollen, da jezt erst durch diese Abbildung der hierzu
noͤthige Apparat deutlich wird.
„Nach dieser neuen Art zu gaͤrben“ sagte das Repertory
„werden die Haute in einem luftdichten senkrechten Fasse
aufgehaͤngt, aus welchem, nachdem soviel Gaͤrbebruͤhe
hineingelassen wurde, daß die Haͤute davon bedekt werden, die Luft
mittelst einer Luftpumpe ausgepumpt wird, wodurch dann auch die in den Hauten
enthaltene Luft aus den Poren derselben ausgezogen wird, und diese folglich die
Gaͤrbefluͤssigkeit schneller und kraͤftiger
einziehen.“ Das London Journal sagt aber,
„daß die Gaͤrbefluͤssigkeit erst dann in das
Gefaͤß eingelassen wird, wann die Luft vorlaͤufig aus dem
Gefaͤße ausgezogen worden ist.“
Fig. 2. zeigt
diesen Apparat im Durchschnitte. a, a, ist ein
Gefaͤß aus Gußeisen oder aus irgend eitlem anderen brauchbaren Stoffe, bei,
b, uͤber dem Hauptloche mit einem Dekel oder
mit einer Kappe
versehen, die genau luftdicht schließt, c, ist eine
Roͤhre mit einem Hahne, die mit einer Luftpumpe in Verbindung steht, und, d, ist eine aͤhnliche Roͤhre mit einem
Hahne, die die Gaͤrbefluͤssigkeit aus einem Behaͤlter
herbeifuͤhrt.
Die Haͤute, welche gegaͤrbt werden sollen, werden bei dem Hauptloche in
das Gefaͤß gebracht, und an Haken, die in den oberen Winkeln desselben
stehen, aufgehaͤngt. Gewichte, die an der unteren Kante der Haut angebracht
sind, halten dieselbe ausgespannt. Nachdem soviel Haute, als in dem Gefaͤße
Raum haben, und als man gaͤrben will, in demselben aufgehaͤngt wurden,
wird der Dekel luftdicht geschlossen, und die in dem Gefaͤße enthaltene Luft
mittelst der an der Roͤhre, c, angebrachten
Luftpumpe ausgepumpt.
Nachdem nun das Gefaͤß hinlaͤnglich luftleer geworden ist, wird der
Hahn, c, geschlossen, und dafuͤr der Hahn, d, geoͤffnet, wo dann die
Gaͤrbebruͤhe in das Gefaͤß einstroͤmt, worauf die
Luftpumpe neuerdings in Thaͤtigkeit gesezt werden kann, um alle Luft aus den
Poren der Haut aufzuziehen; um das Aufsieden zu vermeiden, wird etwas Oehl oben auf
die Oberflaͤche der Gaͤrbefluͤssigkeit gegossen.
Die Gaͤrbefluͤssigkeit wird anfangs in einem schwachen Zustande
angewendet, und von Tag zu Tag verstaͤrkt, bis der Gaͤrbeproceß
vollendet ist. Eine Pumpe mit einer Rohre, e, dient zum
Auspumpen der erschoͤpften Gaͤrbefluͤssigkeit.86)
Tafeln
