Titel: | Ueber hydraulische Wein- und Oehlpressen. Von Hrn. D. A. Borgnis, Supplenten an der Lehr-Kanzel der angewandten Mathematik an der k. k. Universität zu Pavia. |
Fundstelle: | Band 24, Jahrgang 1827, Nr. LV., S. 282 |
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LV.
Ueber hydraulische Wein- und Oehlpressen.
Von Hrn. D. A.
Borgnis, Supplenten an der Lehr-Kanzel der angewandten Mathematik an
der k. k. Universitaͤt zu Pavia.
Aus dem Giornale di Fisica etc. Decade. II. T. X. I.
Bimestre. S. 1.
Mit Abbildungen auf Tab.
VI.
Borgnis, uͤber hydraulische Wein- und
Oehlpressen.
Die eben so kraftvolle als nuͤzliche Wirkung der
hydraulischen oder sogenannten Bramah'schen Presse beruht auf dem allgemein
bekannten Grundsaze: daß der Druk irgend einer
Fluͤßigkeit auf irgend einen Theil der Waͤnde eines
Gefaͤßes durch eine Saͤule dieser Fluͤßigkeit dargestellt
wird, deren Basis dieser Theil der Waͤnde ist. Dieses Gesez wurde in
mathematischer Strenge von Stevino, und durch Versuche von Pascal mittelst des hydrostatischen Blasebalges erwiesen. Pascal schlug
alsogleichVor hundert Jahren. So lange braucht es oͤfters, um eine
nuͤzliche Erfindung aus den Studier-Stuben der Gelehrten in
die Werkstaͤtte der Kuͤnstler einzufuͤhren, und
wahrscheinlich will man wegen dieser erprobten Industrie-Hemmsperre
polytechnische Schulen, durch Lyceen hervorrufen! A. d. R. technischen Gebrauch vor: dieser große Geometer schrieb in seiner Abhandlung
uͤber das Gleichgewicht der Fluͤßigkeiten: „Man seze, ein
mit Wasser vollgefuͤlltes, und vollkommen geschlossenes Gefaͤß
habe zwei Oeffnungen, wovon die eine hundert Mahl groͤßer sey, als die
andere. An jeder dieser Oeffnungen sey ein Staͤmpel angebracht, dessen
Grundflaͤche genau den Flaͤchen jeder dieser Oeffnungen gleich
ist. Es wird nun ein Mensch, der den kleineren Staͤmpel schiebt, eine
Kraft von hundert Menschen aͤußern, und immer wird seine Kraft im
Verhaͤltnisse zu dem Verhaͤltnisse der Loͤcher stehen. Ein
mit Wasser vollgefuͤlltes Gefaͤß wird demnach zu einer Maschine
werden, die die
Kraft irgend einer Triebkraft auf eine beliebige Hoͤhe treiben kann, so
daß ein Mensch dadurch irgend eine gegebene Last zu heben im Stande ist. Diese
Maschine unterliegt demselben bestaͤndigen Geseze, welches von dem Hebel,
dem Rade an der Welle etc. gilt; d.h., es verhalten sich bei jener, wie bei
diesen, die durchlaufenen Raͤume der Kraft und des Widerstandes wie die
dadurch hervorgebrachten Wirkungen. Unter obiger Voraussezuug, daß eine Oeffnung
hundert Mahl großer ist, als die andere, wird, wenn der kleinere Staͤmpel
um Einen Zoll in die Hoͤhe steigt, der andere um den hundertsten Theil
dieses Raumes durchlaufen, indem der kleinere sich nur in dem Maße bewegen kann,
als der groͤßere der dadurch geduckten Fluͤßigkeit Raum
laͤßt, den dieselbe sogleich nach dem erlittenen Druke in Folge ihrer
Continuitaͤt ausfuͤllt. Die von dem groͤßeren
Staͤmpel durchlaufene Linie wird also hundert Mahl kleiner seyn, als
diejenige, welche der kleinere durchlaufen hat.“
Diese lichtvolle Idee Pascal's
blieb lange Jahre uͤber unbenuͤzt. Im Jahre 1796 ließ der geistreiche
Mechaniker Bramah in England sich ein Patent auf eine
Presse ertheilen, in welcher er dasjenige praktisch ausfuͤhrte, was der
gelehrte Geometer fruͤher bloß angedeutet hat.
Die Bramah'sche Presse (die Fig. 1. dargestellt ist),
wurde von ihrem Erfinder und von anderen Mechanikern auf verschiedene Weisen
abgeaͤndert. Ihre wesentlichen Theile sind: ein senkrechter metallner
Cylinder, A, in welchem sich ein Staͤmpel, B, bewegt, an welchem eine Stange, C, angebracht ist, die eine bewegliche Flaͤche,
D, stuͤzt. Auf diese leztere kommen die zu
pressenden Gegenstaͤnde. In der Naͤhe des Cylinders befindet sich die
kleine Pumpe, T, welche in das mit Wasser
gefuͤllte Gefaͤß, V, eingesenkt ist. Die
horizontale Roͤhre, O, stellt eine Verbindung
zwischen der Pumpe, T, und dem Cylinder, A, her. Die Pumpe fuͤhrt das Wasser in den
Cylinder, durch welches der Staͤmpel in die Hoͤhe gehoben, und wodurch
der Druk erzeugt werden soll. Ein sehr starkes Gestell, M,
M, aus Gußeisen stuͤzt eine Flaͤche, F, gegen welche die Gegenstaͤnde angedruͤkt werden, die
durch das Emporsteigen der Flaͤche, D, ausgepreßt
werden sollen. Eine Roͤhre, S, mit einem Hahne
dient zur Entleerung des Cylinders, A, wenn man die
Presse nachlassen will.
Wenn nun eine an dem Griffe, P, angebrachte Kraft die
Pumpe, T, in Bewegung sezt, wird durch diese leztere
soviel Wasser in den Cylinder gelangen, als zur Hebung des Staͤmpels
nochwendig ist, indem, damit das Wasser aus dem Cylinder nicht zuruͤkweichen
kann, die horizontale Roͤhre, O, mit einer Klappe
versehen ist. Es sey die Kraft, die die Pumpe treibt, F;
C, der von der Presse erzeugte Druk; D, d, die
Durchmesser des Cylinders und der Pumpe; L, l, die
Entfernungen des Mittelpunktes der Bewegung des Griffes von dem Punkte, auf welchen
die Kraft wirkt, und von dem Punkte, wo die Pumpenstange eingefuͤgt ist, so
wird F : C : : ld² : LD² das Verhaͤltniß der Kraft und der Pressung
ausdruͤken.
Die niedliche Presse, die Bramah fuͤr Hrn.
Watt zum Copieren der
Briefe verfertigte, ist bekannt: weit wichtiger, jedoch weniger gekannt, ist die
Anwendung, die Hr. Bramah von
seiner Presse in seiner großen Papier-Fabrik machte. Eine große hydraulische
Presse steht dort in der Mitte der Werkstaͤtte; zwei Eisenbahnen
fuͤhren zu derselben hin, auf welchen Wagen mit eisernen Raͤdern
laufen, worauf die Papier-Stoͤße liegen, die einer nach dem anderen
schnell unter die Presse gebracht, und mit ungeheuerer Kraft ausgepreßt werden.
Diese Presse versieht zugleich die Stelle vieler anderen. Jeder Papierstoß kommt
zwischen zwei horizontale hoͤlzerne Tafeln, oder zwischen zwei starke Platten
aus Gußeisen, die mittelst vier senkrechter eiserner Bolzen verbunden sind, welche
an der unteren Platte befestigt werden, und durch die obere Platte durchlaufen.
Diese Bolzen, die oben in Schrauben geschnitten sind, dienen zugleich den Druk zu
erhalten, wann die Presse nachgelassen, und der Wagen mit den auf demselben
befindlichen Papierstoͤßen unter der Presse weggefahren wird. Diese einfache
und nuͤzliche Vorrichtung nennen einige die falsche Presse: sie erleichtert
die Einfuͤhrung der hydraulischen Presse in Papier-Fabriken sowohl,
als in anderen Werkstaͤtten ungemein, indem sie die Anwendung mehrerer
Pressen und dadurch zugleich Haͤnde, Zeit und Raum erspart.
Die hydraulische Presse wurde mit dem besten Erfolge noch zu vielen anderen Zweken
verwendet. In England erleichtert man sich dadurch den Wasser-Transport
leichter und sehr voluminoͤser Guͤter, die sich ohne Nachtheil
zusammendruͤken lassen, wie des Heues, der Baumwolle, der Wolle; man wendete
sie zum Heben der
schwersten Lasten an den sogenannten Krahnen oder statt derselben an. Baron Dupin beschreibt in seinen Reisen einen ungeheueren
mechanischen Hobel, der mit der groͤßten Schnelligkeit die groͤßten
Stuͤke Holzes hobelt und planirt, und bei welchem eine hydraulische Presse
zugleich mit einer Dampfmaschine angebracht ist. Auch bei den großen mechanischen
Saͤgen, und besonders bei den Rundsagen wurde die hydraulische Presse mit
großem Nuzen angewendet, so wie bei vielen Praͤge-, Druk-,
Preß- und Durchschlag-Maschinen, und selbst zum Ausziehen der Wurzeln
der Baͤume.
Nicht so gluͤklich waren, meines Wissens, die Versuche ausgefallen, in welchen
man die hydraulische Presse statt der bisherigen Oehl- und
Wein-Pressen anzuwenden trachtete, obschon es sowohl in Hinsicht auf die
Staͤrke der Presse, als der Ersparung an Haͤnden, an Zeit und Raum
hoͤchst wuͤnschenswerth waͤre, die hydraulische Presse statt
derselben benuͤzen zu koͤnnen. Es wird daher nicht ohne Nuzen seyn,
die Ursachen aufzusuchen, welche die Anwendung derselben zu diesem Zweke bisher
mißlingen machten, und die Mittel zu finden, durch welche dieselben beseitigt werden
konnten.
Vor Allem muß man auf die Einrichtung der Maschine selbst sehen. Die meisten
bisherigen hydraulischen Pressen sind so eingerichtet, daß die druͤkende oder
pressende Flaͤche von unten nach aufwaͤrts wirkt, und die Triebkraft
unten angebracht ist. Diese Einrichtung wird vorzuͤglich dadurch vorteilhaft,
daß: 1) die Maschine bei derselben viel kleiner und in gewisser Hinsicht tragbar
seyn kann; daß, 2) bei der Nahe des Griffes an der pressenden Flaͤche die
Arbeit schneller und leichter von Statten geht, indem ein und derselbe Arbeiter
beide zugleich bedienen kann; 3) das Wasser, welches den Druk erzeugt, und in dem
Cylinder wirkt, leicht abgelassen werden, und wieder in das Gefaͤß ohne allen
Verlust zu neuer Arbeit zuruͤkgefuͤhrt werden kann.
Diese Vorrichtung ist also dort sehr vorteilhaft, wo Umfang und Gewicht der
auszupressenden Gegenstaͤnde nicht sehr bedeutend sind. Wo aber große und
schwere Massen zu pressen sind, verschwinden die eben angegebenen Vortheile großen
Theiles, und es entstehen dafuͤr andere Nachtheile: 1) die auszupressenden
Massen ruhen unmittelbar auf der pressenden Flaͤche, und muͤssen von
derselben gestuͤzt und bewegt werden, wo dann durch das Gewicht derselben
sowohl, als durch jenes der pressenden Flaͤche und der damit verbundenen
Theile ein großer Theil der angewendeten Kraft unnuͤz verloren geht. 2) wird
der gewaltige Druk von unten nach aufwaͤrts die oberen Theile der Presse
zerreißen und zerstoͤren, wenn sie nicht auf die allerkraͤftigste
Weise festgehalten werden. Bei kleineren Maschinen laͤßt sich wohl durch die
staͤrksten Vorrichtungen aus Gußeisen denselben die gehoͤrige
Festigkeit ertheilen: bei groͤßeren hingegen ist dieß ohne die
groͤßten Kosten unmoͤglich, selbst wenn man Holz statt des Eisens
hierzu verwenden wuͤrde.
Wenn ferner diese Presse zum Auspressen von Maͤßigkeiten verwendet werden
soll, wie bei Oehl und Wein, kommt zu den obigen Schwierigkeiten auch noch die des
Aufsammelns dieser Fluͤssigkeiten, die von einer beweglichen auf- und
niedersteigenden Flaͤche ablaufen. Bei hydraulischen Oehl- und
Wein-Pressen muß das Lager, auf welchem die Massen zu liegen kommen, so
vorgerichtet seyn, wie bei den gewoͤhnlichen Oehl- und
Wein-Pressen, und der Druk muß von oben nach unten geschehen.
Obschon die gegenwaͤrtigen Oehl- und Wein-Pressen sehr einfach
sind, fordern sie doch bei ihrer Verfertigung sehr große Genauigkeit und große
Festigkeit: indem die Cylinder nicht selten von innen einen Druk von fuͤnf
bis sechs Atmosphaͤren zu erleiden haben, also so stark, wie die Cylinder bei
Dampfmaschinen von hohem Druke seyn muͤssen. Zu solcher Arbeit
gehoͤren sehr geschikte Gießer und Dreher, die große Cylinder mit der
gehoͤrigen Staͤrke und Genauigkeit zu gießen und zu drehen verstehen.
Solche Arbeiter sind aber nicht uͤberall auf dem Lande; man muß sie in großen
Staͤdten, oft sogar im Auslande suchen, sogar zur Ausbesserung aus der Ferne
herkommen lassen, was große Auslagen verursacht. Folgende Abaͤnderungen
scheinen mir daher, wenn man sich mit gewoͤhnlichen Arbeitern behelfen
koͤnnen soll, nothwendig.
Bei den gewoͤhnlichen gegenwaͤrtigen hydraulischen Pressen steht das
Gefaͤß, V, Fig. 1. unter denselben,
und liefert der Pumpe, T, das Wasser, welches den
pressenden Staͤmpel, D, heben soll. Bei
Oehl- und Wein-Pressen wuͤrde ich vorschlagen, dieses
Gefaͤß, V, an dem hoͤchsten Theile des
Gebaͤudes, Fig. 2. anzubringen. Es koͤnnte durch die Drukpumpe, T, T, gefuͤllt, und dann unmittelbar in den
Cylinder, C, durch die Ohre, E,
E, zum Herabdruͤken des Staͤmpels, S, und dem daran angebrachten Drukbrette, P, P, geleitet werden,
welches dann von oben herabdruͤkt.
Die nicht unbedeutenden Vortheile, welche hierdurch entstehen, sind folgende. 1)
dient eine gewoͤhnliche Pumpe hier, so wie sie in den meisten
Landhaͤusern vorhanden ist, zur Fuͤllung des Gefaͤßes. 2) kann
das Gefaͤß auch noch zu anderen Zweken dienen, die oberen Stokwerke eines
Gebaͤudes mit Wasser versehen, zu Baͤdern, Abtritten nach englischer
Art verwendet werden, und auch als Schuz gegen Feuersgefahr dienen. 3) in einigen
Faͤllen wird man sogar das Pumpen ersparen, und bloß das Regenwasser dahin
leiten koͤnnen. Allerdings wird das Ziehen an der Pumpe hier mehr
Muͤhe kosten: allein es darf nicht gleichzeitig mit Anwendung der Presse
selbst geschehen, und kann nach Belieben verrichtet werden.
Ein wichtiger Unterschied zwischen der Vorrichtung in Figur 1 und 2. muß hier
bemerkt werden. Bei ersterer ist die Pressung, die von der groͤßeren oder
geringeren Triebkraft abhaͤngt, in dem Verhaͤltnisse der von derselben
auf den Griff, P, geaͤußerten Wirkung
verschieden. Bei lezterer hingegen haͤngt sie einzig und allein von der
Groͤße der Oberflaͤche des Staͤmpels, S, und von der Entfernung derselben von der Oberflaͤche des Wassers
in dem Gefaͤße, V, ab, so daß, so lange diese
dieselben bleiben, auch der Druk nicht veraͤndert wird. In vielen
Faͤllen scheint die Leichtigkeit, mit welcher man bei dem ersten Mechanismus
den Druk nach Belieben bis auf den hoͤchsten Grad erhoͤhen kann, von
großem Vortheile, indem er hier durchaus den Umstaͤnden und dem Ermessen
verstaͤndiger Arbeiter uͤberlassen ist. Allein in den Haͤnden
unerfahrner Menschen kann sie nachtheilig werden, und daher ist die Vorrichtung in
Fig. 2.
fuͤr Landleute zwekmaͤßiger.
Der maͤßige Druk, welchen der Cylinder hier von innen nach außen zu erleiden
hat, und der selten den Druk Einer Atmosphaͤre uͤbersteigen wird,
macht hier weniger Vorsicht noͤthig, sowohl in Hinsicht auf das Materiale,
als auf die Genauigkeit in der Bearbeitung der Maschine, indem diese nicht soviel
Gewalt auszuhalten hat, als bei der Vorrichtung in Fig. 1. Daher laͤßt
sich auch bei unserer Presse, Fig. 2. statt des schweren
Cylinders, ein starkes hoͤlzernes Faͤßchen anwenden, das
gehoͤrig mit Reifen beschlagen ist. Dasselbe kann außen etwas
kegelfoͤrmig, und nur innenwendig vollkommen cylindrisch seyn, und der Durchmesser
desselben haͤngt von der Staͤrke des Drukes ab, den man erzeugen will.
Dadurch werden viele Kosten erspart.
Diese zweite, dem hydrostatischen Geblaͤse oder dem Drukwerke von le Roi aͤhnliche, Vorrichtung Fig. 2. besteht nun aus
dem Bette oder Lager, A, A, der Presse, worauf die
auszupressende Masse, B, B, zu liegen kommt, und welches
jenem der gewoͤhnlichen Pressen aͤhnlich ist. Auf der pressenden
Flaͤche, P, P, erhebt sich senkrecht die Stange,
D, welche dieselbe mit dem Staͤmpel, S, verbindet. Ein Rollen-System, r, r, erleichtert das Heben der Flaͤche, P, P, und des Staͤmpels, S, wann die Presse aufhoͤrt zu arbeiten. Der Cylinder, C, ist, wie gesagt, nichts anderes, als ein starkes
Faͤßchen: vom Boden desselben steigt eine kleine Roͤhre, d, d', empor, welche das Wasser hindert bei dem Loche
auszutreten, durch welches die Stange laͤuft. An dem Cylinder, C, befinden sich seitwaͤrts zwei Roͤhren:
die eine, H, bleibt immer offen, und dient zur
Ausleerung des Wassers, welches zwischen der inneren Wand des Cylinders und dem
Umfange des Staͤmpels durchsikert; die andere, X,
steht in Verbindung mit der senkrechten Roͤhre, l,
l, und an dem Winkel, g, ist ein Hahn
angebracht. Dieser Hahn ist außen mit einer Stange versehen, an deren Ende sich
einer Seits das Gewicht, o, und anderer Seits die
Schnur, n 3, befindet. Ein aͤhnlicher Hahn, mit
aͤhnlicher Vorrichtung, befindet sich in f. Er
oͤffnet und schließt die Verbindung zwischen dem Cylinder, C, und dem Gefaͤße, V, in der senkrechten Roͤhre, E, E. Die
Pumpe, T, T, bringt das Wasser in das Gefaͤß, V.
Wenn nun das Gefaͤß, V, mittelst der Pumpe, T, T mit Wasser gefuͤllt, der Hahn, f, geschlossen, und folglich die Verbindung zwischen dem
Gefaͤße, V, und dem Cylinder, C, unterbrochen ist; wenn ferner der Cylinder, C, ganz leer ist; so zieht, wenn die Presse in Gang
gebracht werden soll, ein Mann zuerst an der Schnur, 1, welche an dem
Rollen-Systeme, r, r, angebracht ist, mittelst
dessen die pressende Flaͤche, oder das Preßbrett, sammt allen dazu
gehoͤrigen Theilen leicht gehoben wird, und befestigt dann diese Schnur, 1.
Er bringt hierauf die auszupressende Masse auf das Bett, oder auf das Lager der
Presse, macht dann die Schnur, 1, los, und laͤßt das Preßbrett auf die
auszupressende Masse fallen.
Er schließt nun den Hahn, g, (wozu er bloß die Schnur, 3,
loslassen darf, indem dann das Gewicht, O, den Hahn
zwingt die Verbindung zwischen, X, und U, abzusperren), zieht die Schnur, 2, und oͤffnet
dadurch die Verbindung zwischen dem Gefaͤße und zwischen dem Cylinder. Das
Wasser wird nun in den Cylinder stroͤmen, und den Staͤmpel
niederdruͤken, und zwar mit einer Kraft, die dem Gewichte einer
Wassersaͤule, welche die Flaͤche des Staͤmpels zur Basis, und
die Entfernung dieses Staͤmpels von der oberen Wasserflaͤche in dem
Gefaͤße zur Hoͤhe hat, gleich ist.
Um die Presse nachzulassen, darf man nur den Hahn, f,
schließen, und den Hahn, g, oͤffnen. Zur
Erleichterung dieser Operation dienen die Schnuͤre, 2 l, 3 n, und die Gewichte, m, und o; wenn
naͤmlich die Schnuͤre gezogen werden, oͤffnen sich die
Haͤhne, und wenn die Schnuͤre nachgelassen werden, treten die Gewichte
in Kraft, und schließen die Haͤhne. Bei jedem Gewichte ist ein Haͤlter
angebracht, der es haͤlt, sobald der Hahn geschlossen ist. Wenn nun auf diese
Weise jezt die Verbindung zwischen dem Gefaͤße und dem Cylinder gesperrt, und
die Verbindung zwischen demselben und den Roͤhren, die das Wasser ableiten,
offen ist, so laͤuft das Wasser ab, die Preßplatte kann mit Leichtigkeit
gehoben, und die auszupreßende Masse von jedem Druke befreit werden.
Auf diese Weise scheint die hydraulische Presse einfacher, und auch fuͤr
Landleute anwendbar geworden zu seyn.Wir wuͤnschen hieruͤber Versuche angestellt zu sehen. Da die
Société d'Encouragement einen
nicht unbedeutenden Preis hierzu bestimmte, (polyt. Journ. Bd. XIX. S. 195.), so wird es dem
Sohne oder Enkel des großen Borgnis wohl leicht
seyn, dieselben anzustellen. A. d. Ueb.