Titel: | Ueber verbesserte Feuerrost-Stangen aus gegossenem und aus geschlagenem Eisen. Von Hrn. Gill. |
Fundstelle: | Band 18, Jahrgang 1825, Nr. LX., S. 330 |
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LX.
Ueber verbesserte Feuerrost-Stangen aus
gegossenem und aus geschlagenem Eisen. Von Hrn. Gill.
Aus dessen technical Repository. August. 1825. S.
97.
Mit Abbildungen auf Tab.
VIII.
Gill, uͤber verbesserte Feuerrost-Stangen.
Ueber verbesserte Gußeisen-Stangen.
Die gewoͤhnliche Form dieser Feuerrost-Stangen ist so, wie in Fig. 30. (Fig. 31. stellt sie von
der Seite dar). Sie sind oben breit, und verschmaͤlern sich nach unten; an
jedem Ende bilden sie
vierekige Bloͤke, mittelst welcher sie auf den Tragstangen aufliegen, und
wodurch sie von einander entfernt werden, so daß die Luft frei durchspielen, und das
Feuer unterhalten kann.
Der Fehler an diesen Stangen besteht darin, daß sie sogenannte Klinker
(Steinkohlen-Schlaken) auf sich bilden lassen, und in der Mitte bald wegbrennen,
oder sich biegen, und so beinahe unnuͤz werden; oder, was noch aͤrger
ist, daß sie schmelzen und gar durchbrennen.
Ein Fabrikant chemischer Waaren zu Dublin machte uns vor 3 Jahren zuerst mit den
Feuerrost-Stangen bekannt, die wir hier beschreiben; wir konnten ihm damals kaum
glauben. Neuerlich hat uns aber Hr. Georg Manwaring, Mechaniker zu Lambeth, Marsh
Place, wieder darauf aufmerksam gemacht, und uns solche Beweise uͤber die
Vorzuͤge dieser Stangen geliefert, daß wir nicht laͤnger
unglaͤubig bleiben koͤnnen, und es fuͤr Pflicht halten, unsere
Leser darauf aufmerksam zu machen.
Fig. 32.
zeigt eine dieser Stangen im Durchschnitte; Fig. 33. von der Seite;
Fig. 34.
von oben; Fig.
35. zeigt mehrere derselben auf einer Tragstange im Ofen.
Man sieht hieraus, daß oben in der Mitte einer jeden Stange eine
halbwalzenfoͤrmige Hoͤhlung oder Furche laͤngs derselben
hinlaͤuft, und daß jede Stange nach abwaͤrts zu weiden Seiten sehr
verduͤnnt zulaͤuft. Es ist noch nicht aus gemacht, ob die große
Dauerhaftigkeit dieser Stangen der Asche zuzuschreiben ist, die sich in die
Laͤngenfurche derselben oben einlegt, und die, als schlechter
Waͤrmeleiter, die unmittelbare Einwirkung des Feuers auf dieselben hindert
und folglich auch die Bildung der Klinkers; oder ob sie davon abhaͤngt, daß
die Luft von unten herauf mit großer Schnelligkeit durchfahrt und die Stangen
kuͤhlt; oder ob beides zugleich hier zusammenwirkt; genug, die Stangen
dauern, ohne alles Verderben, laͤnger, und halten die Einwirkung des Feuers
eine lange Zeit uͤber aus. Wir haben so eben einen Fall gesehen, wo
Feuerrost-Stangen vom der gewoͤhnlichen Form in sehr kurzer Zeit wegbrannten,
waͤhrend in demselben Ofen unter gleichen Umstaͤnden eine Stange von
dieser verbesserten Form in der Mitte des Rostes, der groͤßten Hize bloßgestellt, achtzehn
Monate lang ohne alle Beschaͤdigung aushielt. Sie blieb vollkommen gerade,
ihre Kanten blieben scharf und sie schien ewig dauern zu wollen.
Ueberdieß erspart man bei diesen Stangen zugleich auch sehr viel an Eisen, indem sie
nicht so massiv sind, als die gewoͤhnlichen. Hr. Manwaring hat die Guͤte dieser Art von Feuerrost-Stangen an
verschiedenen Oefen, namentlich bei einer Dampfmaschine, erprobt gesehen, die sehr
oft Tag und Nacht ununterbrochen fort arbeitet, ohne daß diese Stangen
auskuͤhlen konnten. Wir sahen sie in dem Ofen eines Boͤttchers, in
einer oͤffentlichen Brauerei, wo sie etwas mehr als 2 Zoll breit waren.
Feuerrost-Stangen aus geschlagenem Eisen, statt aus
Gußeisen.
Wir haben schon seit mehreren Jahren mit Aufmerksamkeit beobachtet, daß Roststangen
aus geschlagenem Eisen wegen ihr er groͤßern Unschmelzbarkeit besser sind,
als aus Gußeisen vorzuͤglich bei Wind-Oefen. Wir sahen sie vierekig, und auf
die Kante gelegt in vierekigen Einschnitten auf Tragstangen aus Gußeisen. Eine
dieser Tragstangen ist in Fig. 37. dargestellt. Sie
hat unten eine Furche, um Eisen daran zu ersparen. Ein angesehener Seifensieder zu
Lambeth fand, wie wir neulich hoͤrten, rundes Bolzen-Eisen am besten zu
Feuerrost-Staungen, wie Fig. 38. zeigt, wo diese
runden Stangen in runden Ausschnitten in den Tragstangen aus Gußeisen liegen.Koͤnnte man nicht die oben so sehr belobte Form der Gußeisenstangen
(Fig.
32.) auch auf die Stangen aus geschlagenem Eisen anwenden?A. d. Ueb.