Titel: | Verbesserung an den Schlössern, worauf Karl Chubb, Eisen-Händler zu Portsea, Southamptonshire, am 15. Junius 1824 sich ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 18, Jahrgang 1825, Nr. LIX., S. 328 |
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LIX.
Verbesserung an den Schloͤssern, worauf
Karl Chubb,
Eisen-Haͤndler zu Portsea, Southamptonshire, am 15. Junius 1824 sich ein Patent ertheilen ließ106) .
Aus dem London Journal auf Arts. N. 55. S.
416.
Mit einer Abbildung auf Tab. VII.
Karl Chubb's, verbesserung an den Schloͤssern.
Im J. 1818 ließ Jeremias Chubb zu Portsea, sich ein Patent
auf ein Schloß ertheilen, welches jezt unter dem Namen
Chubb's Entdekungs-Schloß (Chubb's
detector lock) allgemein bekannt ist. Gegenwaͤrtige Verbesserungen
beziehen sich auf dieses Schloß, und koͤnnen erst dann eingesehen werden,
wann dieses gehoͤrig beschrieben ist.
Fig. 24. ist
das Schloß mit abgenommenem Dekel, damit man den innern Bau desselben deutlich
sieht. a, ist der Riegel. b,
sind mehrere Tummler, einer hinter dem andern, die auf einem Zapfen laufen, dessen
Central-Theile durchbohrt, und in Einschnitte und Laͤngenspalte geschnitten
sind, damit die Zapfen cc, in denselben
aufgenommen werden koͤnnen, wenn der Riegel vorgeschoben wird. Der Bart des
Schluͤssels ist mit mehreren Stufen oder Einzaͤhnungen versehen, um
die verschiedenen Tummler auf verschiedene Hoͤhen zu heben, auf welchen
Hoͤhepunkten die Einschnitte und Laͤngenspalte alle uͤberein
treffen, um die Zapfen o, durch die lezteren durchzulassen, wenn der
Schluͤssel den Riegel vorwaͤrts oder ruͤkwaͤrts
schiebt.
Durch diese Einrichtung der Tummler wird die hoͤchste Genauigkeit an den
Stufen am Barte des Schluͤssels nothwendig, indem die mindeste Abweichung an
denselben die Tummler in solche Lagen bringen wuͤrde, daß ihre Einschnitte
und Laͤngenspalte nicht genau mit einander zusammentraͤfen, folglich
der Riegel weder vorwaͤrts noch ruͤkwaͤrts geschoben werden
koͤnnte. Daher nun die Schwierigkeit, einen falschen Schluͤssel zu
verfertigen, der ein solches Schloß aufsperren kann, oder irgend ein Mittel zu
finden, die Tummler alle in Uebereinstimmung zu heben.
Um zu entdeken, ob man den Versuch gemacht hat, ein solches Schloß zu oͤffnen,
wird ein Hebel, d, angebracht, den man den Entdeker nennt (the
detector). Ein Ende dieses Entdeker-Hebels ruht oben auf den Tummlern, und das
andere Ende hat einen
Zahn e, der uͤber einem Einschnitte an dem Bolzen
steht. Wenn nun bei einem Versuche das Schloß zu oͤffnen, irgend einer der
Tummler uͤber die gehoͤrige Hoͤhe gehoben worden seyn sollte,
wird der Entdeker-Hebel gleichfalls mit gehoben, und der Zahn, e, an dem entgegengesezten Ende in den Einschnitt
einfallen, und dadurch kraͤftig hindern, daß der Riegel sich vorwaͤrts
oder ruͤkwaͤrts bewegt, indem die schiefe Flaͤche oben auf der
Feder f, den Entdeker fest sperrt. Aus dieser Lage kann
er nicht befreit werden, außer man nimmt den den vordern Dekel am Schlosse ab.
Um diesem Nachtheile abzuhelfen, hat der Patent-Traͤger die
gegenwaͤrtige Verbesserung angebracht, welche in einem Huͤlfriegel gg, besteht, der sich auf der Vorderflaͤche
des Riegels a, schiebt. Wenn nun durch
Einfuͤhrung eines falschen Schluͤssels die Tummler nicht
gehoͤrig gehoben wurden, und der Riegel durch den Zahn des Entdekers gesperrt
wurde, so daß man selbst mit dem eignen Schluͤssel nicht mehr das Schloß
oͤffnen kann, muß man den Schluͤssel umgekehrt drehen, wo derselbe
dann auf einen kleinen Vorsprung h, druͤkt, der
sich an der untern Seite des Huͤlfriegels befindet, und diesen lezteren etwas
vorwaͤrts treibt, wo eine kleine schiefe Flaͤche i, oben auf dem
Huͤlfriegel gegen die untere Seite des Zahnes e,
druͤkt, diesen aus dem Einschnitte hebt, den Entdekungs-Hebel gleichfalls in
die Hoͤhe treibt, und so den Riegel in Freiheit sezt.
Diese Verbesserung ist auf alle Schloͤsser von Jeremias Chubb anwendbar, sie
moͤgen an Thuͤren, Kasten, oder wo immer angebracht seyn.
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