Titel: | Astronomisches Instrument oder Taschenuhr, zur Bestimmung der Stunden am Tage, der fortschreitenden Bewegung der Himmelskörper, wie der Kutschen, Pferde und anderer Thiere, worauf Friedr. Ludw. Fatton, in Folge einer Mittheilung eines Ausländers, am 9. Hornung 1822 sich ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 18, Jahrgang 1825, Nr. XXV., S. 131 |
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XXV.
Astronomisches Instrument oder Taschenuhr, zur
Bestimmung der Stunden am Tage, der fortschreitenden Bewegung der Himmelskoͤrper,
wie der Kutschen, Pferde und anderer Thiere, worauf Friedr. Ludw. Fatton, in Folge einer Mittheilung eines
Auslaͤnders, am 9. Hornung 1822 sich ein
Patent ertheilen ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions. N. 1. 1825. S.
1.
Mit Abbildungen auf Tab.
III.
Fatton's, Astronomisches Instrument oder Taschenuhr.
Fig. 18.
zeigt dieses Instrument mit abgenommenem Zifferblatte, um den darunter befindlichen
Mechanismus darzustellen.
Fig. 19.
zeigt dasselbe im Aufrisse oder im Durchschnitte, jedoch so, daß das
Federgehaͤuse, die Schneke, die Unruhe, und andere Theile der Taschenuhr
weggenommen sind, die nicht hieher gehoͤren.
Fig. 20.
zeigt dieses Instrument mit den Zeigern und Zifferblaͤttern in ihrer
gehoͤrigen Lage. Dieselben Buchstaben bezeichnen dieselben
Gegenstaͤnde in allen diesen Figuren.
A, in Fig. 18. ist der Schild
zur Stuͤze des oberen Theiles des Steigerades, dessen Lage durch den
punctirten Kreis, a, a, angedeutet ist. Die Unruhe
selbst, das Federgehaͤuse, die Schneke und anderen Theile, welche die
Bewegung an einer Taschenuhre erzeugen, koͤnnen angewendet werden; allein, da
man dieselben ohnedieß genau kennt, waͤre es uͤberfluͤßig, sie
hier genauer zu beschreiben. Ein kleiner Triebstok ist an dem oberen Ende der
Spindel, oder Achse des Steigerades angebracht, und greift in die Zahne eines Rades,
s, dessen Achse oder Spindel durch einen Schild, c, laͤuft, und an ihrem oberen Ende ein
bewegliches Zifferblatt, D, fuͤhrt, wie man in
Fig.
19–20., und auch an dem getuͤpfelten Kreise, dd, in Fig. 18. sieht. Das sich
drehende Zifferblatt und Rad, s, dreht sich in einer
Minute vollkommen herum, und ersteres hat 60 Eintheilungen auf seiner
Oberflaͤche, wie man auf D, in Fig. 20. sieht, wodurch
die Secunden angezeigt werden, von welchen jede fuͤnfte angezeigt ist. Das
Rad, s, hat einen Triebstok, C, mit 8 Zaͤhnen, der in ein Rad, E,
von 72 Zaͤhnen eingreift, welches, wie Fig. 19. zeigt, unter der
Platte, XX, gelegen ist. Der obere Theil der
Spindel des Rades, E, ist mit einem Rade, F, von 60 Zaͤhnen versehen, welches in die Zahne
des kleinen 30 zaͤhnigen Rades, G, eingreift, das
auf seiner Spindel einen Triebstok mit 2 Schaufeln oder Zaͤhnen
fuͤhrt, die in die Zaͤhne des Rades, H,
von 120 Zaͤhnen eingreifen, dessen Spindel den Stundenzeiger fuͤhrt,
und in 5 Stunden eine ganze Umdrehung macht: am Zifferblatte ist jede Stunde
numerirt, wie h, in Fig. 20. zeigt. Die
Zaͤhne des kleinen Rades, G, greifen in die
Zaͤhne des Rades, M, von 60 Zaͤhnen, das
man in Fig.
13 und 19. sieht,
dessen Spindel den Minuten-Zeiger fuͤhrt, und das in 10 Minuten eine
vollkommene Umdrehung macht. Am Zifferblatte ist jede Minute mit einer Zahl
bezeichnet, wie man bei m, in Fig. 20. steht. Auf der
Spindel des Rades, M, befindet sich eine Schneken- oder
Spiral-Platte, O, befestigt, deren Zwek weiter unten
erklaͤrt wird. P, in Fig. 18 und 19. stellt
eine ebene Metall-Platte dar, die sich bei e, auf einer
Spindel dreht, deren oberer Triebstok sich in dem festen Schilde, I, stuͤzt, waͤhrend der untere sich in der
Platte, xx, Figur 19. dreht. Die
Platte, P, hat eine Hervorragung oder einen Schnabel,
p, an eine Seite derselben, dessen Ende gegen den
Umfang der Spiral-Platte, o, druͤkt, und durch
die Kraft der Feder, k, welche auf die Platte, P, nahe an der Achse, e,
wirkt, wie Fig.
18. zeigt, immer in genauer Beruͤhrung mit derselben gehalten wird.
N, ist ein kleiner, auf der Platte, P, festgeschraubter, Fuß; er theilt sich oben in eine
Gabel, und ist mit zwei Central-Schrauben zur Stuͤzung der Zapfen einer
kurzen Spindel, r, versehen, die einen Hebel oder Arm,
T, hat, der an einer Seile derselben hervorragt, und
einen kurzen Schnabel oder einen Sperrkegel, t, an dem
entgegengesezten Ende dieser Spindel. Der Sperrkegel, t,
wird von einer Feder, s, aufwaͤrts gewogen,
welche das aͤußere Ende des Hebels, T,
niederdruͤkt der eine Streke uͤber die Flache des beweglichen
Zifferblattes, D, hinreicht. Auch die Spindel, v, hat einen kleinen Aufhaͤlter oder Arm, w, der nach abwaͤrts, oder beinahe unter rechten
Winkeln mit dem Hebel, T, hervorragt, wie Fig. T zeigt. Das untere Ende des Sperrkegels, w, wird von den Spizen des Stern-Rades, x, in Thaͤtigkeit gesezt, welches so eingerichtet
ist, daß es sich frei auf einer kleinen Schraube dreht, die in der Platte, P, befestigt ist. Es bleibt mit seinen Spizen in jeder
gegebenen Lage in Ruhe, indem eine leichte Feder, k,
darauf wirkt, die auf die Platte, P, festgeschraubt
wird, und eine doppelte schiefe Flache, oder ein keilfoͤrmiges Stuͤk
an seinem Ende hat, das zwischen zwei Spizen des Sternrades einfaͤllt, und
dadurch die Lage desselben bestimmt. Das Sternrad, x,
wird auf Ein Mahl um einen Zahn von dem gekruͤmmten Hebel, v,
gedreht, der sich auf einer Schraube, n, dreht, die in
der Platte, P, befestigt ist. Das Ende, v, dieses Hebels wird auf der Platte, P, dadurch geleitet und nieder gehalten, daß es unter
dem Kopfe der Schraube, o, durchlaͤuft. Das
entgegengesezte Ende in der Naͤhe der Central-Schraube, n, ist in entgegengesezter Richtung gebogen, und hat ein
hervorstehendes Stuͤk, q, welches
bogenfoͤrmig, als Stuͤk eines Kreises um die Spindel, e, als Mittelpunkt der Platte, P, gebildet ist. Das Stuͤk, q, wird von
dem kleinen Stifte, oder Knopfe, z, in
Thaͤtigkeit gesezt, welches durch das aͤußere Gehaͤuse des
Instrumentes hervorragt, so daß man bei dem Gebrauche des Instrumentes auf dasselbe
druͤken kann. Der gekruͤmmte Hebel, v,
wird in seiner Bewegung durch eine Furche beschraͤnkt, die in dem Theile, g, angebracht ist, um die Achse, e, schleicht, und endlich fest auf derselben aufliegt, wenn der Knopf, z, hinlaͤnglich hineingedruͤkt wird; der
gekruͤmmte Hebel, v, kehrt in seine
urspruͤngliche Lage zuruͤk, wenn der Knopf frei gelassen wird, was,
wie Fig. 18.
zeigt, durch die Kraft einer kleinen Feder, y,
geschieht, die auf einem hervorstehenden Theile der Platte, P, fest geschraubt ist, und gegen den gekruͤmmten Hebel, v, beinahe der Stelle, auf welche der Knopf, z, wirkt, gegenuͤber druͤkt. Der Hebel
oder Arm, T, ist an seinem Ende mit einer kleinen
Schraube, I, versehen, wie Fig. 19. zeigt, welche
Schraube durch das Ende einer kleinen Stahlfeder, 2, laͤuft, die einen
Schnabel, beinahe wie eine Schreibfeder, bildet, und etwas Tinte oder Farbe
aufnimmt, wie wir unten zeigen werden. Die leichte Feder, 2, ist an einem Ende
vierekig, und an dem Arme, T, festgeschraubt, in der
Nahe der Spindel, r. 3, ist eine Schraube, die durch den
Arm, T, laͤuft, dessen Spize auf dem Ende einer
Feder, 4, ruht, die auf der Platte, P, befestigt ist,
wie Fig. 19.
zeigt.
Die Wirkung des oben beschriebenen Mechanismus ist folgender. Wenn der Knopf, z, gedruͤkt wird, so daß er gegen den
bogenfoͤrmigen Theil, q, des gekruͤmmten
Hebels, v, druͤkt, so bewegte er diesen Hebel um
seinen Mittelpunkt, oder seine Central-Schraube oder Spindel, n, und laͤßt dadurch durch das Ende dieses Hebels, v, gegen eine der Spizen des Sternrades, x,
druͤken, wodurch dieses Rad sich auf der Central-Schraube dreht,
waͤhrend eine der Spizen dieses Rades mit dem Ende des Sperrkegels, w, in Beruͤhrung kommt, und durch seine Umdrehung
diesen zwingt, sich um seine Achse, r, zu drehen,
wodurch das Ende, l, des Hebels, T, von dem sich drehenden Zifferblatte aufgehoben wird, zugleich aber die
Feder, s, niedergedruͤkt wird, bis die Spize des
Stern-Rades hinlaͤnglich vorgeruͤkt ist, um das Ende der Speere, w, auszulassen, in welchem Augenblike dann die Feder,
s, gegen den Schnabel, t, zuruͤk wirkt, und das Ende. 1, des Hebels, T, augenbliklich niederschlaͤgt, so daß die Spize der Feder, 2, die
Oberflaͤche des sich drehenden Zifferblattes, D,
beruͤhrt, oder auf dieselbe schlagt, indem ihr Moment die Kraft der Feder, 4,
uͤberwindet, welche die Schraube, 3, wie oben bemerkt wurde, darauf
druͤkt. Der geneigte Theil der Feder, k,
faͤllt zwischen zwei Spizen des Sternrades, und stellt dasselbe in die
gehoͤrige Lage zur Wiederholung derselben Operation. Der gebogene Hebel, v, kommt durch die vorher erwaͤhnte Feder, y, in seine urspruͤngliche Lage. Das Ende, v, des gekruͤmmten Hebels ist mir einem
Federstuͤke, 6, Figur 18. versehen,
welches hinlaͤnglich nachgibt, um den Hebel frei durch die Spizen des
Sternrades zuruͤklaufen zu lassen. Die Wirkung des oben beschriebenen
Mechanismus geschieht so schnell, daß man die Spize der Feder, 2, fuͤnf bis
sechs Mahl in jeder Secunde, wenn es noͤthig seyn sollte, auf das sich
drehende Zifferblatt, D, kann schlagen lassen, um
schnell auf einander folgende Beobachtungen dadurch anzudeuten.
Die Weise, wie das Instrument zu einer Beobachtung vorgerichtet wird, ist diese. Die
Hauptfeder des Instrumentes wird mittelst ihres Schluͤssels aufgezogen, daß
sie im Stande ist zu spielen, indem ihre Wirkung nur durch den kleinen
Haͤlter, 8, aufgehalten ist, der durch die Seite des Gehaͤuses
hervorragt, wie bei den gewoͤhnlichen Taschenuhren, die man nach Belieben
kann still stehen lassen. Hierauf wird der Arm, T, etwas
uͤber die Flaͤche des sich drehenden Zifferblattes, D, gehoben, indem man mit dem Finger auf den kleinen Stift, 5, druͤkt,
Fig. 19.
in welcher Lage, etwas wenig Farbe (rothe Erde oder anderer Farbestoff mit Oehl
abgerieben), mittelst eines Pinsels aus Kemmel-Haar, oder auf irgend eine andere
Weise in die Spize der oben beschriebenen Feder, 2, gebracht wird. Nachdem dieß
geschehen ist, wird der Hebel, T, frei gelassen, und die
Spize der Schraube, 3, kommt auf das Ende der Feder, 4, zu liegen, wodurch die Spize
der Feder, 2, gehindert wird, die Oberflaͤche des sich drehenden
Zifferblattes zu beruͤhren; der kleine Zeiger, m,
wird auf die Zahl 10, gestellt, und das sich drehende Zifferblatt, D, herumgefuͤhrt, bis die Zahl 60, dem Arme T, gegenuͤber steht, wie Fig. 20. zeigt, in
welcher Lage dann die Spize der Feder, welche, wie gesagt, die Farbe
enthaͤlt, dem aͤußeren Umfange des sich bewegenden Zifferblattes, D, nahe ist.
Man seze nun z. B. man wolle mittelst dieses Instrumentes den wahren Augenblik
bestimmen und bezeichnen, in welcher ein Koͤrper oder ein Gegenstand vor
einem anderen voruͤber fahrt, so bemerkt man zuerst die Tages-Zeit an einer
guten Taschenuhr oder einem Chronometer, und sezt mittelst des Haͤlters, 8,
das Instrument in einer bekannten gegebenen Zeit in Bewegung, indem man dasselbe in
der Hand haͤlt, und mit dem Ende des Zeigefingers auf den Knopf, z, (Figur 18 und 20.)
druͤkt. waͤhrend das Instrument im Gange ist, laufen die Abtheilungen
auf der Oberflaͤche des sich drehenden Zifferblattes, D, regelmaͤßig unter der Spize der Feder, 2, durch, ohne dieselbe
zu beruͤhren, und der Minuten-Zeiger, m,
ruͤkt um eine Abtheilung vor, waͤhrend das bewegliche Zifferblatt, D, ein Mahl ganz herumlaͤuft. Wenn nun der
Augenblik kommt, den man bestimmen und aufzeichnen will, druͤkt man schnell
mit dem Zeigefinger auf den Knopf, wodurch der Hebel oder Arm, T, augenbliklich steigt und faͤllt, und dieß zwar
durch die Wirkung des Sternrades, des gebogenen Hebels etc., wie oben angegeben
wurde. Hierdurch wird die Spize der Feder, 2, leicht auf die Oberflaͤche des
sich drehenden Zifferblattes geschlagen, und laͤßt ein bleibendes Zeichen
oder einen Flek auf demselben. Diese Spize der Feder 2, bleibt aber keine bemerkbare
Zeit uͤber der Oberflaͤche des Zifferblattes in Beruͤhrung, sondern wird
beinahe augenbliklich wieder zuruͤkgeworfen, und zwar durch die Schraube, 4,
die gegen die Spize der Schraube, 3, druͤkt, wie oben gesagt wurde, da die
Spize derselben durch das Moment des Hebels, T, welches
den Widerstand der Feder 4, in etwas uͤberwiegt, in Beruͤhrung mit dem
Zifferblatte gebracht wird, indem dieß hinreicht, um einen sichtbaren Flek oder
einen Punct auf dem sich drehenden Zifferblatte zu lassen, wenn man abwechselnd auf
den Knopf, z, druͤkt, und diesen wieder
loslaͤßt. Auf diese Weise kann eine Reihe von Punkten auf dem Zifferblatte,
D, gemacht werden, ohne daß man auf dasselbe sieht,
wenn mehrere Beobachtungen angestellt werden sollen, die schnell auf einander
folgen, und sie koͤnnen dann mit Muße von dem Zifferblatte abgelesen werden.
Dieses Instrument kann eine Reihe von Beobachtungen waͤhrend 10 Minuten ohne
alle Unterbrechung und ohne Gefahr, daß ein Punct auf den anderen faͤllt,
deutlich anzeigen. Es wurde bereits bemerkt, daß die Spize der Feder, 2, sich nahe
an dem aͤußeren Umfange des drehenden Zifferblattes befindet, wenn das
Instrument in Thaͤtigkeit gesezt wird, um diese Beobachtungen anzufangen. Es
wurde ferner gesagt, daß die Feder 2, mit dem Sternrade und dem uͤbrigen
Mechanismus, durch welchen die Spize der Feder in dem gehoͤrigen Augenblike
auf dem Zifferblatte zeichnet, auf einer Metall-Platte, P, aufgezogen ist, die sich um e, in der
anliegenden Zeichnung, als um ihren Mittelpunct dreht. Es bleibt nun nur noch
uͤbrig zu zeigen, wie der Platte P, die
gehoͤrige Bewegung mitgetheilt wird.
Wenn der Minuten-Zeiger, m, auf die Zahl 10 weiset, wie
in Fig. 20.
wirke der hervorstehende Schnabel, p, der Platte, P, gegen den kleinsten Durchmesser der Schneke oder
Spirale, o, wodurch die Spize der Feder, 2, von dem
Mittelpuncte der sich drehenden Platte, D, gegen den
Umfang derselben zuruͤkweicht; und da der Minuten-Zeiger sich mit der Schneke
oder Spirale, o, ein Mahl in 10 Minuten umdreht, so
macht die Bewegung der Schneke, daß die Spize der Feder 2, sich allmaͤhlich
dem Mittelpuncte der sich drehenden Platte,
D, naͤhert, so daß die Puncte, welche auf dieser
Platte, D, gemacht werden, in einer Schnekenlinie zu
liegen kommen, welche an dem Umfange anfaͤngt, und sich dem Mittelpuncte
naͤhert, und zehn vollkommene Windungen bildet, deren jede eine Zeit Minute
andeutet. Die Stelle, wo die Puncte oder Fleke auf die Radial-Linie fallen, die, wie
Fig. 20.
zeigt, auf dem Zifferblatte, D, gezeichnet sind, zeigen
die Zeit-Secunden j, an. Sobald der Minuten-Zeiger, m, seinen Umlauf vollendet hat, faͤllt der
Schnabel, p, der Platte, P,
ploͤzlich, durch die Wirkung der oben erwaͤhnten Feder, k, gegen den Mittelpunkt der Schneke, o, und fuͤhrt die Spize der Feder, 2, auf den
aͤußeren Umfang des beweglichen Zifferblattes zuruͤk, von welchem sie
zuerst ausging. Wenn es noͤthig ist eine neue Reihe von Beobachtungen mit
diesem Instrumente zu beginnen, muͤssen die fruͤher auf dem sich
drehenden Zifferblatte, D, gemachten Puncte mit einem
Leinwandlaͤppchen weggewischt werden; das Blatt selbst ist in dieser Hinsicht
so vorgerichtet, daß es leicht weggenommen werden kann. Die Radial-Linien, welche
die Secunden auf dem sich drehenden Zifferblatte anzeigen, sind nicht in geraden
Linien gegen den Mittelpunct hin angezeigt, sondern in Bogen eines Kreises, deren
Halbmesser durch die Entfernung der Spize der Feder, 2, von der Spindel, e, der Platte, P, bestimmt
wird. Dieses Instrument muß alle 5 Stunden aufgezogen werden; es kann daher nicht
als Taschen-Uhr oder Chronometer gebraucht werden, kann aber, noͤthigen
Falles, statt beider dienen, wenn der Stunden-Kreis, h,
in 12 Stunden getheilt, und das Stunden-Raͤderwerk so vorgerichtet wird, daß
der Stunden-Zeiger, h, einen ganzen Umlauf vollendet,
waͤhrend der Minuten-Zeiger, m, 72 Mahl
umlaͤuft.
In einigen Faͤllen bediene ich mich keiner Farbe, um auf dem sich drehenden
Zifferblatte Zeichen anzubringen, sondern verfertige die Spize der Feder 2, aus
einer feinen Stahl-Spize, wie eine Nadel, und das sich drehende Zifferblatt aus Zinn
oder aus einem anderen weichen Metalle, jedoch so, daß die Platte leicht auf die
Secunden-Spindel aufgesezt, und von derselben abgehoben werden kann. In diesem Falle
braucht man mehrere
Zifferblaͤtter, und die Spize der Feder 2, macht einen deutlichen Punct auf
der Oberflaͤche des weichen Metalles, wodurch fuͤr jede Reihe der
Beobachtungen ein neues Zifferblatt nothwendig wird, zugleich aber auch die bereits
bezeichneten fuͤr immer unzerstoͤrbar aufbewahrt werden
koͤnnen.
Fig. 21.
zeigt in der Zeichnung eine andere Form dieses Instrumentes, wie dasselbe an einer
gemeinen Taschenuhr angebracht werden kann. h, ist der
Stunden- und Minuten-Kreis, und D, das sich drehende
Zifferblatt, welches auf der gewoͤhnlichen Secunden-Spindel aufgesezt, bei
jeder zehnten Secunde, bezeichnet ist, und in Einer Minute sich vollkommen dreht.
T, zeigt den kleinen Hebel, welcher die Spize
fuͤhrt, die die Farbe haͤlt, und auf dem beweglichen Ziffer-Blatte
zeichnet. Die Bewegung, welche die Puncte oder Fleke macht, wird durch den Knopf,
z, bewirkt, auf dieselbe Weise, wie wir sie oben
angegeben haben; nur hat hier jene Bewegung nicht Statt, durch welche die Spize des
Hebels, T, dem Mittelpuncte des Zifferblattes, D, genaͤhert, und von demselben entfernt wird,
indem nur eine Umdrehung des Zifferblattes hier markirt wird, ehe man dasselbe
abpuzt. Der Hebel, T, mit seinem Sternrade etc. ist also
hier auf einer feststehenden Platte, statt auf einer beweglichen, aufgezogen, wie in
den vorigen Figuren dargestellt wurde. 8, zeigt einen kleinen Zapfen, um
noͤthigen Falles die Uhr still stehen zu lassen.
Fig. 22 und
23.
zeigen einen Theil des Instrumentes, der auf eine andere Art eingerichtet ist: die
Zeichnung derselben ist in gleichem Maßstabe, wie jene von Fig. 18 und 20. Hier ist
das Zifferblatt fest, und die Zeichen auf demselben werden durch den Secunden-Zeiger
gemacht, der in dieser Hinsicht, mir einem Schnaͤbelchen an seiner Spize
versehen ist, welches die Farbe fuͤhrt. P, ist
eine Metall-Platte, auf welcher sich der Mechanismus befindet, wie in den vorigen
Figuren, nur daß sie sich nicht um ihren Mittelpunkt, wie in Figur 18 und 20. um e, dreht, sondern fest sieht. N, ist eine kleine Stuͤze, welche auf der Platte, P, festgeschraubt ist, und die Achse, r, des Hebels, T, mit seiner
kurzen Sperre, t, und dem senkrechten Arme oder
Sperrkegel, w, fuͤhrt, gegen welchen die Spize des Sternrades
auf die vorher beschriebene Weise wirkt. Fuͤr die Bewegung in Fig. 18–20. zeigt 5
eine kleine Feder, die auf die kurze Sperre, t,
druͤkt, und den Hebel oder Arm, T,
niederdruͤkt, bis er auf den festen Haͤlter in der Stuͤze, N, ruht. Das Ende des Hebels oder Armes, T, ist in Form einer kleinen kreisfoͤrmigen
Platte mit einem Loche durch den Mittelpunct, wie man an T, Fig.
23. sieht, gebildet, welches Loch weit genug ist, um die Spindel, s, des Secunden-Zeigers 2, so aufzunehmen, daß sie durch
kann, ohne dasselbe zu beruͤhren. Der obere Theil der Spindel, s, ist dort, wo er uͤber die Flaͤche des
feststehenden Zifferblattes, w, emporsteigt, mit einem
Ansaz versehen, auf welchem der Secunden-Zeiger 2, sich frei schwingen kann, wenn
seine Spize 2, das Zifferblatt w, beruͤhren soll,
um ein Zeichen mit der Farbe auf demselben zu machen. Auf der Spindel, s, stehen zu jeder Seite zwei kleine Federn hervor; die
eine, 4, druͤkt die Spize 2, hinauf, und hindert dieselbe auf dem
Zifferblatte zu zeichnen, wo es nicht noͤthig ist; die andere, 5,
laͤßt die Spize 2, ploͤzlich auf das Zifferblatt schlagen; und
daselbst ein Zeichen machen, wie es an der Feder 5, in Fig. 18–20.
beschrieben wurde. An dem Secunden-Zeiger, 2, ist ein kleiner Stift 3, befestigt,
der nach abwaͤrts hervorsteht, und bis nahe an die Oberflaͤche der
kleinen runden Platte an dem Ende des Hebels, T, reicht,
von welcher oben gesprochen wurde. Das Sternrad, der gebogene Hebel etc. sind so,
wie in den anderen Figuren. Die Wirkung der Figuren 5 und 6 ist folgende:
Man seze der Secunden-Zeiger bewege sich, und man wolle irgend einen Augenblik
bezeichnen. Man druͤkt also den Knopf z, der in
Fig. 18,
19, 20, 21.
beschrieben wurde, so, daß das Sternrad bewegt wild, welches, mittelst der Sperre,
w, den Arm, T, hebt, und
die Oberflaͤche der kleinen runden Platte zu dem Stifte 3, hinaufbringt,
zugleich aber auch die Spize 2, des Secunden-Zeigers in einige Entfernung
uͤber das Zifferblatt w, hebt, indem es die
Feder, s, herabdruͤkt, bis die Spize des
Stern-Rades das Ende des Sperrkegels, w,
verlaͤßt, in welchem Augenblike die Feder 5, gegenwirkt, und die Spize 2, auf
die Flaͤche
des Zifferblattes so niederschlaͤgt, daß ein Zeichen von der Farbe auf
demselben bleibt. Die kleine Platte am Ende des Hebels T, wird gleichfoͤrmig auf den Stift 3, in jeder Lage des
Secunden-Zeigers wirken. Diese Vorrichtung dient bloß zur Markirung waͤhrend
einer Minute, ohne daß hier die Zeichen, wie oben bemerkt wurde, weggepuzt
werden.
Der Patent-Traͤger nimmt bloß die Zusammensezung der in dieser Maschine
gebrauchten Theile als sein Patent-Recht in Anspruch.Unsere Leser werden sich erinnern, daß wir diese Vorrichtung aus dem London Journal of Arts bereits in B. X. S. 449. unseres Journales
beschrieben haben, die vorstehende ist aber weit vollstaͤndiger.
D.