Titel: | Verbesserungen in der Form oder in dem Baue der Nägel, deren man sich zum Beschlagen der Schiffe mit Kupfer oder mit anderem Metalle, und auch zu anderen Zweken bedient, und worauf Georg Minshaw Glascott, Meßing-Gießer in Great Garden-street, White-Chapel, Middlesex, und Tobias Mitchell, Gentlemann, Upper-Thomesstreet, City of London, sich am 9. December 1823 ein Patent geben ließen. |
Fundstelle: | Band 16, Jahrgang 1825, Nr. X., S. 33 |
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X.
Verbesserungen in der Form oder in dem Baue der
Nägel, deren man sich zum Beschlagen der Schiffe mit Kupfer oder mit anderem Metalle,
und auch zu anderen Zweken bedient, und worauf Georg Minshaw Glascott, Meßing-Gießer in Great
Garden-street, White-Chapel, Middlesex, und Tobias Mitchell, Gentlemann,
Upper-Thomesstreet, City of London, sich
am 9. December 1823 ein Patent geben
ließen.
Mitchell Verbesserungen in der Form oder in dem Baue der
Nägel.
Die Patent-Traͤger haben bemerkt, daß, wenn die
Kupfer-Bekleidung an das Holzwerk der Schiffe mittelst Naͤgeln mit flachen
Koͤpfen angenagelt wurde, die an ihrer Unterseite convex sind (so wie jene
Naͤgel, die man in vertiefte Loͤcher eintreibt) das Seewasser zwischen die
Naͤgel und das Kupfer eindrang, daselbst Kochsalzsaͤure absezte, und
dadurch, zu großem Verderben der Bekleidung und zur Gefahr der Schiffenden, einen
bedeutenden Grad von Zerstoͤrung erzeugte. Um diesen Nachtheil zu vermeiden,
schlagen sie vor, die Naͤgel zu diesem Zweke entweder unten am Kopfe
vollkommen flach und oben zugerundet, oder unten concav und oben convex zu machen,
und glauben, daß durch diese Form die Unterseite des Kopfes des Nagels fest an der
Bekleidung anliegen, und das Eindringen des Seewassers hindern wirdSelbst der Herausgeber des London Journals, in
dessen N. 44. S. 71 sich diese
Patent-Erklaͤrung befindet, ist uͤber dasselbe
entruͤstet, und sagt: „Es ist nicht so leicht einzusehen,
was die Patent-Traͤger. mit diesem Patente wollen. Die Form der
Naͤgel; die sie vorschlagen, ist seit undenklichen Zeiten
bekannt; koͤnnen sie die Anwendung dieser Naͤgel in einem
besonderen Zweige der Kuͤnste (selbst unter der Voraussezung, daß
sie nie in demselben angewendet worden waͤren) als ihr
ausschließliches Recht in Anspruch nehmen, waͤhrend man seit
Jahrhunderten diese Naͤgel in allen anderen Zweigen der
Kuͤnste allgemein angewendet hat?“ – Es ist
aber, Kraft dieses Patentes, nun einmahl so, daß, wer es fortan wagen wird,
sein Schiff mit plattkoͤpfigen Naͤgeln zu beschlagen, in die
schwere Strafe des Eingriffes in die Patent-Rechte verfaͤllt! Als das
Patent-Wesen in England aufkam, erschien, nebst vielen anderen Flugschriften
gegen dieses crimen laesae humanitatis, unter
der Aufschrift: die Kunst auf Kosten Anderer
uͤber Nacht ein Millionaͤr zu werden, ein
Buͤchelchen, in welchem das Patent-Wesen ad
absurdum reducirt wurde. Unter den vielen Vorschlaͤgen,
worauf man sich ein Patent muͤsse geben lassen, um uͤber Nacht
ein Millionaͤr zu werten, war unter anderen in diesem
Buͤchelchen auch dieser, sich ein Patent, auf
eine eigene Weise Tabak zu schnupfen, geben zu lassen. Diese eigene
Weise bestand darin, daß der Patent-Traͤger als sein Patent-Recht und
Privilegium exclusivum in Anspruch nahm, den
Tabak immer zuerst in das linke Nasenloch zu steken, und nicht in das
rechte; so daß er also alle diejenigen, die mit ihrer Prise zuerst in das
linke Nasenloch fahren, als „Eingreiser in sein Patent
Recht“ vor Gericht belangen, zur beliebigen Straf-Summe,
verhalten, und dadurch in der kuͤrzesten Zeit ein reicher Mann werden
konnte..