Titel: | Bücherschau. |
Fundstelle: | Band 342, Jahrgang 1927, Miszellen, S. 130 |
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Bücherschau.
Bücherschau.
Die Grundlagen der Wärmeübertragung. Von Dr.-Ing. Friedrich Merkel. (Band IV der Sammlung: „Wärmelehre und
Wärmewirtschaft,“ unter Mitwirkung von Prof. Dr.-Ing. A. Naegel und Prof. Dr.-Ing.
W. Pauer, Dresden, herausgegeben von Geh. Rat Prof. H. Pfützner, Dresden). XII und
235 S., 88 Abb., 38 Tab., 8°, 1927, Dresden, Th. Steinkopff. Brosch. 13,50 RM., in
Leinen geb. 15,– RM. Gewicht 370 bzw. 450 g.
Die Uebertragung der Wärme bildet eine der Hauptgrundlagen der Maschinentechnik; in
Dampfkesseln, Heiz- und Kühlanlagen wird gute Wärmeübertragung angestrebt, in
Rohrleitungen zum Transport von Wärme sucht man die Wärmeübertragung durch
Schutzstoffe zu verringern; kurz gesagt, es gibt nur wenige Gebiete unserer heutigen
Technik, wo die Wärmeübertragung nicht eine maßgebende oder wenigstens einflußreiche
Rolle spielt. Wenn trotzdem die Behandlung dieser Fragen noch vielfach mit
primitiven, empirischen Mitteln erfolgt, so liegt das daran, daß die theoretische
Behandlung schwierig ist, da u.a. die verwickelten Vorgänge der Hydrodynamik und der
Gastheorie eine maßgebende Rolle spielen.
Der Verfasser des vorliegenden Buches hat sich nun der dankenswerten Aufgabe
unterzogen, das zusammenzutragen, was in neuerer Zeit auf dem Gebiet der
Wärmeübertragung erforscht worden ist; er behandelt die reine Wärmeleitung in festen
Körpern, sehr eingehend den Wärmeübergang, die Wärmestrahlung und den
Wärmedurchgang; schließlich bringt er Tafeln der wichtigsten Stoffwerte
(Wärmeleitfähigkeit, Zähigkeit, Strahlungswerte usw.), ein Literaturverzeichnis und
ein sehr zweckmäßiges Verzeichnis der in den Formeln benutzten
Buchstabenbezeichnungen.
Die einzelnen Formeln werden eingehend theoretisch abgeleitet und an Hand von Tafeln
und Schaubildern erläutert. Die für die praktische Anwendung wichtigen
Einzelheiten werden deutlich hervorgehoben und durch Rechnungsbeispiele besonders
verständlich gemacht. Zahlreiche Fußnoten verweisen auf die in den Fachzeitschriften
verstreuten Arbeiten, während die wichtigsten größeren Werke aus dem
Literaturverzeichnis ersichtlich sind.
Wer sich irgendwie mit den Fragen der Wärmeübertragung zu befassen hat, sei es, daß
er in das Gebiet theoretisch eindringen will oder daß er nur die Richtlinien für die
praktische Anwendung sucht, ohne sich mit den mathematischen Ableitungen eingehend
befassen zu können, der wird das Buch mit Nutzen zur Hand nehmen. Ich möchte die
klare Darstellungsweise des Buches geradezu als ein Muster dafür bezeichnen, wie ein
theoretisch schwieriges Gebiet in wissenschaftlich einwandfreier und gut
verständlicher Weise zu behandeln ist. Die Ausstattung des Buches ist sehr gut.
Parey.
Feuchtigkeitsmessung von Dr. H.
Bongards. 322 S. mit 126 Textabb. und 2 Tafeln. R. Oldenbourg,
München-Berlin. 1926. Geh. 17.– M.
Das Buch enthält eine Zusammenfassung aller Methoden zur Bestimmung der
Luftfeuchtigkeit und der Feuchtigkeit von Gasgemischen.
Dem Buch ist als Einleitung ein Abschnitt vorausgeschickt, in welchem die Gasgesetze,
die kritischen Zustände der Gase, die Physik des Wasserdampfes, die Messung von
Druck und Temperatur besprochen werden.
Die Meßverfahren für die Feuchtigkeitsmessung sind in einzelnen Hauptabschnitten
zusammengefaßt. Diese gliedern sich in: Absorptionsmethoden, Sättigungsverfahren,
Verflüssigungsverfahren des Wasserdampfes (Taupunktbestimmungsmethoden),
Verdunstungsverfahren und Verfahren unter
Benutzung hygroskopischer Körper. Besonders behandelt sind weiter die
Feuchtigkeitsschreiber und die Feuchtigkeitsfernzeiger.
Bei den einzelnen Methoden ist das Notwendige in theoretischer Hinsicht gesagt.
Bei der Wichtigkeit der Feuchtigkeitsmessungen für die Technik und Meteorologie ist
es zu begrüßen, daß eine Zusammenfassung der Verfahren in dem Buch erfolgt ist.
Ein reichhaltiges Literaturverzeichnis vergrößert den Wert des Buches.
Kock.
Drahtloses Fernsehen von Dr. G.
Eichhorn, Zürich. 82 S. 36 Abb. B. G. Teubner, Leipzig. 1926. Kart. 3.20
M.
Das Buch behandelt das heute aktuelle Problem der drahtlosen Bildübertragung und
bespricht im Anschluß daran das drahtlose Fernsehen.
Es werden in besonderen Abschnitten zunächst die älteren Methoden der Bildübertragung
besprochen und dabei unter anderem die Telautographische Methode, sowie die Relief
und Statistische Methode berücksichtigt. Eingehend ist die Methode für den
Wetterfunk nach Diekmann behandelt und wird dann weiter das System der
Bildübertragung nach Telefunken unter Benutzung der Kerrzelle und der indirekt
beleuchteten Photozelle in allen Einzelheiten besprochen. Anschließend ist dann die
Möglichkeit des Bildrundfunkes erörtert und wird der Fernseher nach Diekmann und
andere Lösungsmöglichkeiten des Problems kurz beschrieben.
In dem Buch sind allerlei Zahlenangaben gemacht, die es dem Leser erlauben, sich von
der Größenordnung der Vorgänge eine Vorstellung zu machen und so zur leichteren
Verständnis derselben beitragen.
Kock.
Netzanschlußgeräte. Eine Anleitung für Bau und Gebrauch
von Geräten zur Entnahme der Heiz- und Anodenspannung aus Gleich- und
Wechselstromnetzen, von Dr. Eugen Nesper. Franckhsche
Verlagshandlung, Stuttgart 1927.
Zu den laufenden Unkosten, die den Betrieb eines Rundfunkempfängers besonders
kostspielig machen, gehört in erster Linie die Beschaffung der Anodenbatterie, meist
einer Trockenbatterie, die sich rasch verbraucht und obendrein durch die gegen Ende
ihrer Lebensdauer infolge der Materialzersetzung entstehenden Extraströme zu
häufigen Empfangsstörungen Veranlassung gibt.
Der Gedanke lag nun nahe, durch geeignete Vorrichtungen den viel billigeren, im
elektrischen Lichtnetz dargebotenen Strom – Gleich- und Wechselstrom – als
Anodenstromquelle zu benützen. Freilich, auch der Lichtstrom hatte Eigenschaften,
die einen unmittelbaren Anschluß des Empfangsapparates an das Lichtnetz unmöglich
machten. Bekanntlich wirken die kleinen Fünkchen am Kollektor der
Gleichstrommaschine als winzige Störsender, deren leiseste Regungen sich zum
Leidwesen des Hörers äußerst sorgfältig im Lautsprecher registrieren. Der
Wechselstrom aber ist überhaupt erst dann brauchbar als Anodenstromquelle, wenn er
gleichgerichtet, d.h. zu Gleichstrom umgeformt ist.
Das vorliegende kleine Buch bringt nun in gedrängter Uebersicht über die Arbeitsweise
und anschließend über den Bau von Netzanschlußgeräten beachtenswerte Hinweise.
Ein besonderer Vorzug des Bändchens ist der, daß der Verfasser sich nicht nur auf
die allgemeine Erörterung der vorliegenden Fragen beschränkt, sondern daß er die
besten der heute bekannten, industriellen Erzeugnisse einer kritischen Würdigung
unterwirft. Einen Trugschluß, den man aus dem Untertitel des Buches ableiten könnte,
klärt der Verfasser leider nicht in wünschenswerter Weise auf: Die Entnahme des
Heizstromes aus dem Lichtnetz ist nach des Verfassers eigenen Ausführungen
theoretisch wohl möglich, dagegen in der Praxis bei dem heutigen Stand der Technik
nicht durchzuführen.
Im übrigen ist das Bändchen mit Abbildungen von Geräten sowie mit Schaltbildern
reichlich versehen und dürfte auch dem Fortgeschritteneren manche Anregung
bieten.
Franz.
Elektrisches Schaltzeug (mit Nachtrag). Bearbeitet von
Ernst Schupp, Oberingenieur der
Siemens-Schuckert-Werke. Mit 323 Abbildungen. Oktav. XII, 192 Seiten. 1927. Verlag
von Walter de Gruyter & Co., Berlin und Leipzig. In Leinen gebunden M. 5.40.
(Siemens-Handbücher, herausgegeben von der Siemens & Halske A.-G. und den
Siemens-Schuckert-Werken, G. m. b. H., VIII. Band.)
In der Reihe der Siemens-Handbücher ist ein 8. Band über „Elektrisches
Schaltzeug“ erschienen. Behandelt werden Anlasser für Elektromotoren, Regler
für Dynamomaschinen und Elektromotoren und schließlich Schalter aller Art. In einem
besonderen Nachtrag sind dann noch Hochleistungs-Schaltgeräte (Oelschalter)
behandelt.
Der Verfasser hat sich absichtlich auf die Beschreibung normaler Ausführungen der
Siemens-Schuckert-Werke beschränkt; trotzdem ist das Buch recht umfangreich
geworden, weil das bei dieser Firma zur Verfügung stehende Material eben sehr
zahlreich ist. Denn die Normalisierung konnte ja nicht verhindern, daß für die
verschiedenen Zwecke der jeweilig passende Apparat vorhanden sein muß.
In über 300 vorzüglichen Abbildungen, Skizzen und Schaltbildern wird der heutige
Stand des Schaltzeug-Baues dargestellt; im Text werden die Apparate selbst
beschrieben, und es werden die Gründe angegeben, weshalb sich gerade diese oder jene
Ausführung herausgebildet hat. Die Behandlung der Theorie der Schaltvorgänge hat der
Verfasser mit Absicht vermieden, weil sie in den gesetzten Rahmen nicht hineingepaßt
hätte.
Das Buch wendet sich demgemäß an alle, die praktisch mit Schaltapparaten zu tun
haben, insbesondere also an Konstrukteure; auch denen, die häufig Schaltapparate
beschaffen müssen, wird es gute Dienste leisten.
Die Ausstattung des Werkes ist vorzüglich.
Parey.
Der praktische Maschinenzeichner. Von W. Apel und A. Fröhlich. 2.
Auflage. 51 Seiten. 117 Abbildungen im Text und 18 Normblättern. Berlin. Julius
Springer. 1927. 2,25 RM.
Das Buch soll nach seinem Vorwort dem technischen Zeichner im Konstruktionsbüro, den
Studierenden an technischen Hoch- und Mittelschulen,
sowie dem Fortbildungsschüler ein treuer Ratgeber sein. Für den Zeichner im
Konstruktionsbüro und insbesondere für den Fortbildungsschüler bedeutet es gewiß
eine zweckmäßige Zusammenstellung der grundlegenden Regeln und der technischen
Einzelheiten über die Ausführung von Maschinenzeichnungen. Für die Studierenden an
Hoch- und Mittelschulen sind aber, auch in ähnlichem Umfange, inhaltsreichere
Schriften über den gleichen Gegenstand erschienen, in denen zugleich die beim
Entwurf der Zeichnungen vom Standpunkt des Konstrukteurs aus zu beachtenden
Gesichtspunkte berücksichtigt sind. Für diesen Leserkreis ist das Buch von Apel und
Fröhlich m. E. nicht umfassend genug; dafür reichen ja auch die vorhandenen
Schriften vollkommen aus.
Der Inhalt des vorliegenden Buches erstreckt sich auf: Skizzen, Projektionen,
Schnitte, Bruchlinien, Schraubendarstellungen, Ausziehen, Schraffieren, Schattieren,
Eintragen der Maße, Angabe der Bearbeitung, Bemerkungen auf der Zeichnung, Anlegen
der Schnittflächen, Beispiel für die Reihenfolge der Anfertigung einer technischen
Zeichnung, Wie muß eine technische Zeichnung beschaffen sein, wenn sie den
Anforderungen der Werkstatt genügen soll?, Zeichenutensilien. In einem Anhang sind
die wichtigsten Zeichnungsnormen des NDI abgedruckt.
Dipl.-Ing. Ritter.
Die Schaltungen des elektrischen Weichenantriebes. (Die
Entwicklung der Schaltungen aus den Betriebsbedingungen.) Von Prof. Ing. Robert Edler, Honorardozent an der Technischen Hochschule
in Wien. Sonderdruck aus der Zeitschrift für das gesamte Eisenbahn-Sicherungswesen
(Das Stellwerk) Jahrg. 1926 Nr. 9, 10,.11, 12. Dr. Arthur Tetzlaff,
Berlin-Schöneberg, Hauptstr. 59. 1,50 RM.
Der Verfasser geht, wie er einleitend erklärt, von der Tatsache aus, daß die
Schaltungen des elektrischen Weichenantriebes im Laufe der Zeit einen solchen Grad
der Sicherheit und der Vollkommenheit erreicht haben, daß ihre Entwicklung als
abgeschlossen zu betrachten ist. „Während in den bisher vorliegenden
Veröffentlichungen lediglich die fertigen Schaltungen, entsprechend der
fortschreitenden Entwicklung und Verbesserung, in ihrer Wirkungsweise
dargestellt und begründet wurden, soll in der vorliegenden Abhandlung der
Versuch gemacht werden, die Schaltungen in ihrem innersten Wesen zu erfassen und
sie aus den Betriebsbedingungen abzuleiten.“
„Jede Schaltung ist das Ergebnis von Erwägungen, die angestellt werden müssen,
wenn man die Erfüllung der Betriebsbedingungen erreichen will, allerdings ist
aus der fertig vorliegenden Schaltung der Weg gewöhnlich nicht erkennbar, der zu
der Schaltung führte.“
„Es ist daher für das Studium der Schaltungen von großem Werte, einen
systematischen Weg aufzusuchen, der von den Betriebsbedingungen, die natürlich
bekannt sein müssen, in folgerichtiger Weise Schritt für Schritt zu der
Schaltung hinüberführt.“ Diese Gedanken werden in der Arbeit weiter
ausgeführt und durch 31 anschauliche Zeichnungen, sowie verschiedene eingestreute
Zahlentafeln erläutert. Den Schluß bildet eine chronologisch geordnete
Literaturübersicht.
Cr.
Ueber das Schmelzen der wichtigsten technischen
Nichteisen-Metalle und Nichteisenmetall-Legierungen in den
Metallgießereien. Von Dr. W. Claus. Mit 46
Abbildungen, 108 Seiten, Halle (S.), Wilhelm Knapp, 1926. Geh. 5,40 M., geb. 6,80
M.
Die von Hubert Hermanns herausgegebene Sammlung: Die Betriebspraxis der Eisen-,
Stahl- und Metallgießerei hat durch das vorliegende Heft eine Bereicherung erfahren.
Auf dem Gebiet des Metallgießerei-Schrifttums stand bisher eine Lücke offen, die
dieses Buch ausfüllen will und wird. Es bezweckt, den Metallgießern Kenntnisse von
den Metallen, den Gesetzmäßigkeiten, denen sie im glühenden und im geschmolzenen
Zustand unterliegen, zu vermitteln und die Notwendigkeiten eines methodischen
Vorgehens beim Erschmelzen der wichtigsten technischen Nichteisen-Metalle und ihrer
Legierungen zu begründen. Nach einer Einleitung über die heute üblichen
neuzeitlichen physikalischen Materialprüfungsmethoden und die Stoffeinteilung folgt
ein Hauptabschnitt über die Grundlagen einer planmäßigen Schmelztechnik, der
behandelt: Die Gase der Schmelzatmosphäre, die Gaslöslichkeit der einzelnen
Schmelzflüsse, Schutzdecken-Materialien, Analysen von Kupferguß-Metall, eine
Systematik der verschiedenen Metalle, Schmelz- und Gießtemperaturen, Abbrand,
Gasaufnahme, Korngröße und Festigkeit, Schwindung, Lunker, Steigerung,
Temperaturmessung. Der 2. Teil des Buches ist speziellen Arbeitsvorschriften für das
Erschmelzen der Metalle und Legierungen gewidmet, nämlich den zinkfreien Sauerstoff
und Schwefeldioxyd lösenden Schmelzflüssen: Kupfer, Kupfer-Zinn-Bronzen,
Sonderbronzen, Bleirotgußsorten, dann den zinkhaltigen Schmelzflüssen: Zink-Rotguß,
Messing; es folgen Richtlinien über das Schmelzen von Nickel, Nickel-Legierungen,
Monelmetall, Neusilber, Aluminium-Legierungen, Abfall- und Altmetalle usw. Die
vorliegende Arbeit ist auf wissenschaftlicher Grundlage für die Praxis verfaßt,
wobei das in- und ausländische Schrifttum in weitgehendem Maße mit Sachkenntnis
bearbeitet und im Text jedesmal angegeben wurde. Das Buch gewinnt dadurch an Wert
für den Wissenschaftler. Auch dem praktischen Metallgießer wird es willkommen sein
und es ist diesem Werk im Interesse einer Verwissenschaftlichung des deutschen
Metallgießereigewerbes eine weite Verbreitung zu wünschen.
Dr.-Ing. Kalpers.
Bei der Schriftleitung eingegangene Bücher.
Adreßbuch der Dampfkeselbesitzer Deutschlands. Band II.
Prs. 18.– RM. Industrieverlag Carl Haenchen, Halle-S.
Fritz Kohlrausch, Probleme der (Gamma)-Strahlung (Heft
87/88 der Sammlung Vieweg). Prs. brosch. 10.– RM. Verlagsbuchhandlung Friedr. Vieweg
& Sohn, Braunschweig.
Vierteljahrsheite zur Konjunkturforschung.
Herausgegeben vom Institut für Konjunkturforschung. Sonderheft 1: Zur Analyse des
Eisenmarkts. Prs. 10.– RM. Reimar Hobbinig, Berlin.
Arthur Lichtenauer, Die geographische Verbreitung der
Wasserkräfte in Mitteleuropa. Prs. br. 6.– RM. Univ.-Verlagsbuchh. von Kabitzsch
& Mönnich, Würzburg. 1926.
H. R. Henning, Der Holzmodellbau (Heft 5: Die
Betriebspraxis der Eisen-, Stahl- und Metallgießerei). Prs. br. 3.20, geb. 4.30 RM.
Wilhelm Knapp, Halle-S.
Mitteilungen der Polytechnischen Gesellschaft zu
Berlin.
Tankanlagen zur gesicherten Aufbewahrung feuergefährlicher
Flüssigkeiten. Die Lagerung flüssiger Brennstoffe für den Kraftwagenbetrieb
erfolgt in unterirdisch verlegten Behältern, aus denen die Flüssigkeit mittels
Gasdruck oder durch Pumpen entnommen werden kann. Für den Kleinbetrieb, besonders
auch für die öffentlichen Tankstellen, werden heute allgemein die Pumpenanlagen
bevorzugt, während das Gasförderverfahren mehr bei Großanlagen, mit zumeist eigener
Gaserzeugungsstation, bei Spezialunternehmungen, die der Pumpenbetrieb nur schlecht
erfassen kann, oder auch bei Privatgaragen, wo der Verdienst nicht aus dem
Brennstoff verkauf heraus-gewirtschaftet werden muß, Verwendung findet.
Als Spezialunternehmungen, welche derartige, vor allem auch den behördlichen
Bestimmungen genügende Tankanlagen bauen, kommen u.a. die Martini & Hüneke
Maschinenbau-Akt.-Gesellschaft, Berlin SW 48, sowie die Fabrik explosionssicherer
Gefäße G. m. b. H., Salzkotten in Westf., in Frage. Dieselben haben auf Grund
langjähriger Erfahrung vorbildliche Lagerungssysteme zur Aufbewahrung flüssiger
Brennstoffe geschaffen, die mit höchster Leistungsfähigkeit unbedingt zuverlässigen
Schutz gegen die bekannten Brand- und Explosionsgefahren verbinden. In seiner
technischen Ausgestaltung läßt sich das System „Martini & Hüneke“ am
besten dahin kennzeichnen, daß es auf einen vorbeugenden Gefahrenschutz abzielt.
Bekanntlich entstehen die Gefahren dadurch, daß die Dämpfe der feuergefährlichen
Flüssigkeiten beim Zusammentreffen mit dem Sauerstoff der Luft feuer- und
explosionsgefährliche Gemische bilden. Sie können umgekehrt als beseitigt gelten,
wenn Vorsorge getroffen wird, daß Luft niemals mit der in der Anlage gelagerten
Flüssigkeit in Verbindung treten kann. Aus dieser Ueberlegung wenden Martini &
Hüneke nicht oxydierende Gase (Kohlensäure oder Stickstoff) an, die ständig alle
Hohlräume innerhalb des Lagerungskomplexes ausfüllen. Je nachdem wird dann
gleichzeitig das Gas zur Brennstoffförderung (Schutzgasdruckverfahren) oder
lediglich als Schutzmedium benutzt; in letzterem Falle erfolgt dann die
Brennstoffentnahme mittels Hand- oder Kraftpumpe.
Textabbildung Bd. 342, S. 132
Abb. 1.
Bei den Tankanlagen Bauart „Salzkotten“ wird irgend ein Schutzmedium nicht
verwendet; vielmehr werden zum Schutz der aufgespeicherten Brennstoffvorräte
Flammendurchschlagsicherungen vorgesehen, welche an allen zum Behälter führenden
Leitungen angebracht sind. Auch in diesem Falle, d.h., wenn weder Flammen noch
Zündfunken in den Behälter gelangen können, besteht ein zuverlässiger
Lagerungsschutz, da ja auch die Ansammlung explosionsfähiger Dampfluftgemische im
Behälter hedeutungslos ist, so lange jede Zündgelegenheit entfällt. Die
Brennstofförderung erfolt hier mittels Pumpe.
Textabbildung Bd. 342, S. 132
Abb. 2.
Abb. 1 zeigt den Schnitt durch eine
Martini-&-Hüneke-Druckanlage. Der Behälter liegt, um ihn
Beschädigungsmöglichkeiten aller Art zu entziehen, in der Erde: von hier aus führen
die Leitungsstränge zu den oberirdisch in einem verschließbaren eisernen Schrank
angeordneten Armaturen. Bei der Brennstoffzufuhr werden die aus dem oberirdischen
Behälter verdrängten Gase in die Abfüllgefäße hinübergeleitet, um auch diese mit
einer Schutzgasfüllung zu versehen. Unter dem Druck des Gases erfolgt die
Brennstoffentnahme an der ebenfalls im Schrank vorgesehenen Zapfarmatur; letzterer
ist in der Regel ein geeichtes Meßgefäß vorgeschaltet, um die entnommenen Mengen
stets genau ermitteln zu können. Ueber den Behältervorrat gibt ein
Schwimmerstandanzeiger jederzeit Kenntnis.
Die Salzkottener Ausführungsform, Abb. 2, zeigt einen
im wesentlichen gleichen Aufbau, sowohl hinsichtlich der Lagerung des Behälters als
auch der Leitungen nach dem Armaturenschrank.
Als wichtige Vorzüge der gasgeschützten Anlagen sind neben der automatischen
Dichtigkeitskontrolle, welche das Gas gewährleistet, sowie der Rostverhütung durch
das Schutzmedium die Sicherung der abzufüllenden Transportfässer zu nennen. Ihnen
gegenüber steht bei den Salzkottener Lagerungen in erster Linie der kostenlose
Betrieb. Man wird daher immer von Fall zu Fall zu prüfen haben, welche
Ausführungsform zweckmäßig vorzuziehen ist, und vor allem dann, wenn es sich um die
Unterbringung größerer Vorratsmengen handelt, bei denen durch Aufstellung einer
eigenen Gaserzeugungsmaschine die laufenden Betriebskosten auf ein Minimum
herabgedrückt werden können.
Samter.
Textabbildung Bd. 342