Titel: | Bücherschau. |
Fundstelle: | Band 342, Jahrgang 1927, S. 48 |
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Bücherschau.
Bücherschau.
Ueber die neuesten Wasserschall-Apparate und ihre
Anwendungen. Von Dr. E. Lübcke, 29 Seiten mit 26
Abb. Verlag von Hachmeister & Thal, Leipzig. Sonderabdruck aus dem
„Radio-Export,“ Fach- und Exportzeitschrift für Radiotechnik. 1926, Nr. 6 u. 7.
Geheftet 1,50 RM. 1926.
Der kleine Band bringt das Wesentliche über die Unterwasserschall-Apparate, deren
Entwicklung kurz vor dem Kriege und während des Krieges bedeutende Fortschritte
machte, die durch die Bedürfnisse und Aufgaben der Marine und Seeschiffahrt
veranlaßt wurden.
In dem Büchlein werden die wesentlichsten Schallsender-Konstruktionen besprochen und
Angaben über die ausgesandte Schallenergie gemacht. Weiter ist kurz die Reichweite
der Schallsender behandelt worden. Anschließend folgt ein Abschnitt über die
verschiedenen Typen der Schallempfänger und deren Einbau in den Schiffskörper. Den
Hauptteil des Buches umfaßt der Abschnitt über die Anwendungen der
Wasserschallapparate zur Richtungsbestimmung, Abstands- und Ortsbestimmung und
Tiefenbestimmung, wobei die Grundlagen des binauralen Hörens kurz besprochen
werden.
Das Büchlein kann, da es einen zusammenfassenden Ueberblick über die Frage der
Schallsender und Empfänger gewährt, empfohlen werden. Der Wert des Buches könnte bei
einer eventuellen späteren Auflage noch dadurch gehoben werden, daß demselben ein
Literaturverzeichnis angefügt würde.
Kock
Die physikalischen Grundlagen der Wellentelegraphie und
-Telephonie. Von Prof. Dr. J. Tuma, Prag. 172 S.
mit 140 Abb. Bücher der Umschau über die Fortschritte der Wissenschaft und Technik.
Bechtholdsche Verlagsbuchhandlung, Frankfurt a. M. 1926.
Der Verfasser des Buches will dem gebildeten Laien im Gegensatz zu andern Büchern,
bei welchen zwar die Funkentelegraphie und -Telephonie in Gestalt von einfachen
Gesetzen und Schaltungen behandelt wird, das Wesentliche auf physikalischem Gebiete
und vor allem auf dem Gebiete der Wellenausbreitung geben und sucht ihm die
Vorstellung der Maxwell-Hertzschen Anschauungen geläufig zu machen, indem er mit
verhältnismäßig einfachen Bildern und Begriffen operiert.
Jedenfalls ist es zu begrüßen, daß das vorliegende Buch in diesem Sinne zu wirken
sucht, um dem physikalisch oft gänzlich unvorgebildeten Amateur eine entsprechende
Schulung zu geben.
Seinem Aufbau nach gliedert sich das Buch in die Abschnitte: Elektrostatik,
stationäre Elektrizitätsströmung, Gesetze des veränderlichen Magnetismus und
Stromes, elektrische Schwingungen und elektrische Wellen. In allen Kapiteln ist das
Wichtigste des betreffenden Gebietes hervorgehoben und sind auch einfache Formeln
angegeben, wobei die verschiedenen Maßsysteme, sowohl das absolute als das
technische entsprechend berücksichtigt werden.
Mit besonderer Liebe sind im letzten Kapitel der elektrischen Wellen die
Strahlungsvorgänge behandelt und in einer Reihe schöner Abbildungen die
Feldverhältnisse um den Sender ausführlich dargestellt worden, die in größeren
Lehrbüchern sehr oft eine stiefmütterliche Behandlung erfahren.
Das Buch ist klar geschrieben und aus diesem Grunde zur Erziehung des Funkliebhabers
zu physikalischem Denken, ohne welches die Tätigkeit desselben zu einer Spielerei
ausartet, wohl geeignet. Man muß daher dem Buch eine möglichst weite Verbreitung
wünschen.
Kock.
Lehrbuch der Eisenhüttenkunde. Von Dr.-Ing. e. h. Bernhard Osann. 2 Bd.: Erzeugung und Eigenschaften des
schmiedbaren Eisens. 2. Aufl. Leipzig. Wilhelm Engelmann. 1926. Preis geh. RM. 29.–,
gebd. RM. 32.–.
Mit einer ausführlichen Besprechung dieses hervorragenden Werkes des weit über
Deutschlands Grenzen bekannten und in aller Welt geschätzten und geachteten Lehrers
der Eisenhüttenkunde würde unser Verleger wohl kaum einverstanden sein, da sie für
sich schon ein Büchlein von ganz annehmbarem Umfange ausmachen würde. Das
Herausgreifen einzelner Kapitel oder Abschnitte würde aber eine Ungerechtigkeit
gegenüber den übrigen weniger bevorzugten bedeuten. Dazu kommt, daß der Name des
Verfassers an sich schon genügt, um für die Qualität des Inhaltes jede Gewähr zu
bieten. Aus diesem Grunde könnte auch eine nicht ausführliche Besprechung – weil ja
die Auswahl der zu besprechenden Kapitel unter dem persönlichen Einfluß des
Besprechenden stehen würde und gleichbedeutend wäre mit dessen einseitiger
Stellungnahme – höchstens schädlich wirken. Es sei deshalb auch nur kurz auf die
besonderen Vorzüge des Bandes hingewiesen, der sich würdig und gleichgesinnt in den
Rahmen der übrigen Schriften des Verfassers einpaßt.
Es ist ein Lehrbuch im wahrsten Sinne des Wortes für alle angehenden Hüttenleute und
ein unentbehrliches Hilfsmittel und Nachschlagewerk für
alle, die Rat und Auskunft über irgendwelche das Hüttenfach betreffende Fragen
brauchen. Gegenüber der 1. Auflage ist der Band durch Aufnahme der inzwischen
aufgetretenen Verbesserungen, Vervollkommnungen und Ergänzungen in den verschiedenen
Verfahren, besonders auch in bezug auf die Wirtschaftlichkeit nicht unbeträchtlich
erweitert worden. Ganz besonders wertvoll ist die Angabe zahlreicher
Literaturstellen als Fußnoten. Damit das Buch allen Anforderungen gerecht werden,
also Studierenden, wie auch Männern der Praxis dienen kann, wurde auf die
Uebersichtlichkeit der Anordnung des Stoffes der größte Wert gelegt. Aus diesem
Grunde wurden auch das Inhaltsverzeichnis und das Sachregister so ausführlich, wie
möglich, gehalten. Außer diesen beiden Verzeichnissen am Beginn und Schluß des
Bandes wurde noch eine Zusammenstellung der Berechnungsbeispiele hinzugefügt.
Besondere Beachtung wurde ferner dem sich mit der Metallurgie beschäftigenden
Abschnitt „Gefügelehre“ geschenkt. Auch die Geschichte der Technik ist,
soweit sie in den Rahmen des behandelten Stoffes gehört und paßt, ausgiebig zu ihrem
Rechte gekommen.
Das vorliegende Werk bildet für jeden, der es zur Hand nimmt, eine Fundgrube besten
Wissens und Könnens.
Cr.
Die Berechnung des Wertes einer Erfindung. Von Jakob Haboeck. Mit 7 Tabellen und Beispielen für die
Praxis. I. B. Hohenester-Verlag, München 23. 1926. Geb. RM. 4.50, brosch. RM.
3.50.
Wohl auf keinem Gebiete herrscht eine solche Verworrenheit, wie auf dem der
Patentverwertung. Eine Ermittlungsgrundlage ist bisher in keinem Lande vorhanden.
Den steten Streit zwischen Erfinder und Verwerter, den auch kein Richter richtig und
gerecht zu schlichten vermag, weil ihm und dem Sachverständigen die Grundlagen für
eine richtige Bewertung fehlen, versucht Haboeck zu beenden, indem er eine
Berechnungsmethode entwickelt, die eine klare Festlegung des tatsächlichen Wertes
einer Erfindung ermöglicht. Die Berechnungsart ist so gehalten, daß auch der
Nichtmathematiker die Berechnungen anstellen, und daß das Buch auch von
ausgesprochenen Nichtfachleuten, wie Juristen, Kaufleuten usw. benutzt werden
kann.
Das Werkchen ist außerordentlich interessant und dürfte Ingenieure und Fabrikanten,
in erster Linie natürlich allen Erfindern willkommen sein.
Cr.
Richtlinien für wirtschaftliche Schmierung: 1. Zweckmäßige
Schmiernuten. Auf Anregung und mit Unterstützung des Ausschusses für
Energieleitung beim AWF ausgearbeitet von Obering. E. Falz, Hannover. 1926. Ausschuß
für wirtschaftliche Fertigung (AWF) beim Reichskuratorium für Wirtschaftlichkeit.
Beuth-Verlag G. m. b. H., Berlin SW. 19. Preis RM. 1.–.
Im Laufe des Energieflusses von der Erzeugung bis zur verbrauchenden Stelle ist die
Lagerung der als Kraftübertragungsmittel dienenden Wellen und Achsen in Gleitlagern
häufig eine der größten Verlustquellen. Diese Verluste bedingt aber nicht etwa
das Gleitlager als solches, sondern vielmehr die Tatsache, daß die meisten Lager
nicht so konstruiert, ausgeführt und geschmiert werden, daß wenigstens annähernd
geringster Kraftverbrauch bei kleinstem Verschleiß und größter Betriebssicherheit
erreicht wird. Die Ursache hierfür dürfte in der Hauptsache in der mangelnden
Aufklärung weiter Kreise über das Wesen der Schmierung liegen. An Hand von 36
Anwendungsbeispielen und 42 Zeichnungen zeigt der Verfasser in klarer und
anschaulicher Form die nach bewährten wissenschaftlichen Grundsätzen zweckmäßigste
Anordnung und Ausbildung von Schmiernuten in Querlagern und Längslagern für
Drehbewegung, in Querlagern für Schwingbewegung und in ebenen Gleitkörpern für
gradlinige Gleitbewegung. An Hand von Beispielen wird treffend bewiesen, wie- viele
alte, Tradition gewordene Schmiernuten-Anordnungen unzweckmäßig sind, und durch
welche Anordnungen im Gegensatz hierzu die günstigsten Ergebnisse zu erzielen
sind.
Das Buch kann jedem Fachmann zum Studium angelegentlichst empfohlen werden.
Cr.
ANew Automatic Srrew-Cutting Lathe. Von F. Twyman und J. H. Dowell.
(Research Department, Adam Hilger Ltd.) Eine neue Leitspindeldrehbank. 11 Seiten, 7
Abbildungen.
Die Verfasser beschreiben eine Hochpräzisions-Leitspindeldrehbank, die auch
theoretisch erklärt wird. Die Spindel wird durch selbsttätige Schaltung zwischen
zwei toten Spitzen geschnitten. Von den 4 Rädervorgelegen befinden sich 2 fest auf
einer Welle. Aus den Versuchen wird ein System abgeleitet zwecks direkter
Kalibrierung der zu korrigierenden Stangen.
Dr.-Ing. Kalpers.
A New Measuring Micrometer. Von J. H. Dowell (Designing Department, Adam Hilger Ltd.). Ein
neuer Mikrometer-Meßapparat. 9 Seiten, 10 Abbildungen.
Der neue Meßapparat mißt bis zu 6 Zoll. Seine Hauptmerkmale sind ein Wagen mit
geometrischer Einteilung, der von der Mutter bis zum Probestück freigelassen werden
kann, eine eingeschlossene Schraube und ein Mikroskop, das eine Reihe verschiedener
Objektive fassen kann.
Dr.-Ing. Kalpers.
Textabbildung Bd. 342