Titel: | Bücherschau. |
Fundstelle: | Band 340, Jahrgang 1925, Miszellen, S. 239 |
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Bücherschau.
Bücherschau.
Leichtflugzeugbau. Von
Dr.-Ing. G. Lachmann. VI. und 141 S. mit 107 Abb. 1925.
Verlag von R. Oldenbourg, München und Berlin. Preis geheftet 6,50 Mk.
Das Bestreben, das Luftfahrzeug als wichtiges Glied unserer Verkehrswirtschaft, als
edles Sportgerät, als Erziehungs- und Unterrichtsmittel weitesten Kreisen
nahezubringen, hat zum Bau möglichst leichter Flugzeuge geführt. Wie weit darin der
erfahrene Flieger und Konstrukteur gehen darf, wird hier auf Grund konstruktiver
Arbeiten des In- und Auslandes in gedrängter Uebersicht gezeigt.
Nach Festlegung des Begriffs Leichtflugzeug und seiner technischen Aufgaben werden
die Entwicklung in Deutschland, Frankreich, England und dem übrigen Ausland, sodann
die strömungstechnischen Grundlagen, endlich Richtlinien für den Bau und Technologie
des Leichtflugzeuges klar und knapp dargestellt. Neben den üblichen
Berechnungsverfahren mit Beispielen sind auch zahlreiche Modellmessungen, darunter
eigene, bisher unveröffentlichte Versuchsarbeiten des Verfassers mitgeteilt. Da das
„Leichtflugzeug“ verhältnismäßig schwerer gebaut ist als das mittlere und
große Flugzeug, ist der Anhang mit zahlenmäßigen Unterlagen für den Leichtbau nach
Forschungen des Luftschiffbaues Schütte-Lanz als zweckmäßige Abrundung des
wertvollen kleinen Werkes zu begrüßen.
Everling.
Das Leichtflugzeug für Sport und
Reise. Von Dr.-Ing. W. v. Langsdorff. Zweite,
vermehrte Auflage. 236 S. mit fast 200 Bildern und 10 Zahlentafeln (Bücher der
Umschau über die Fortschritte in Wissenschaft und Technik). 1925. H. Bechhold,
Frankfurt am Main. Brosch. 3 Mk., geb. 4 Mk.
Das Büchlein, das hier in zweiter Auflage vorliegt, gibt einen kurzen,
allgemeinverständlichen Ueberblick über das Leichtflugwesen. Neben Segelflugzeugen
mit Hilfsmotor und Leichtflugzeugen enthält es auch die von diesen noch nicht scharf
abgegrenzten Kleinflugzeuge unter 45 PS Motorleistung und unter 250 kg Leergewicht.
Entwicklung, Baubedingungenund Aufbau des Leichtflugzeuges, Tragwerk, Leitwerk,
Rumpf, Fahrwerk und Triebwerk werden mit teilweise recht klaren Skizzen und
Lichtbildern, sowie ausführlichen Zahlenangaben allgemein besprochen und dann durch
„Konstruktionsbeispiele“ zahlreicher ausgeführter Leichtflugzeuge
erläutert. Ein Schlagwort- und Namenverzeichnis bildet den Schluß des Werkchens, das
zur Einführung wie zum Nachschlagen recht wohl geeignet ist.
E.
Wärmeübergang von Oel an Wasser in
einfachen Rohrleitungen und Kühlapparaten. Druckabfall in Kühlapparaten.
Heft 271 der Forschungsarbeiten auf dem Gebiete des Ingenieurwesens. Von E. Heinrich † und R. Stückle.
Berlin 1925. V.d.J.-Verlag, G.m.b.H. Preis geh. 13 Mk. Vorzugspreis für V. d.
J.-Mitglieder 11,70 Mk.
Die vorliegende Arbeit bringt die Ergebnisse von Untersuchungen, die im Auftrag von
C. v. Bach durch die Verfasser im Ingenieurlaboratorium der Technischen Hochschule
Stuttgart vorgenommen wurden. Ein tragisches Geschick wollte es, daß E. Heinrich als
ein Opfer des Weltkrieges fiel, und so erklärt es sich wohl, daß der Bericht über
die bereits vor 11 Jahren abgeschlossenen Prüfungen erst jetzt zur Veröffentlichung
kommt. Trotzdem ist der Inhalt der Arbeit keineswegs veraltet. Die Bedeutung der
Oelruckkühlung für den Maschinenbetrieb hat vielmehr in der letzten Zeit noch eine
Steigerung erfahren. In fünf verschiedenen Anlagen wurde der Einfluß von Temperatur,
Durchflußgeschwindigkeit, Zähigkeit des Oeles und Bauart auf die Wärmedurchgangszahl
bestimmt. Die Auswertung der Versuche ergab verhältnismäßig einfache, für den
praktischen Gebrauch durchaus geeignete Formeln. Im zweiten Teile der Schrift wird
der Druckabfall des Wassers und Oeles im Kühler einer Prüfung unterzogen. Auch die
diesbezüglichen Untersuchungen führten zu recht brauchbaren Ergebnissen. In
dankeswerter Weise haben die Verfasser in umfangreichen, dem Hefte beigelegten
Zahlentafeln die Versuchsdaten zusammengestellt, so daß dem Leser Gelegenheit gegeben ist,
auch selbständig Schlüsse zu ziehen. Für die Leiter von Maschinenanlagen, bei denen
eine Rückkühlung des in den Lagern erwärmten Oeles erfolgt, ist die Veröffentlichung
fraglos von einer nicht zu unterschätzenden Bedeutung.
Schmolke.
Versuche über Strömungsarten,
Ventilwiderstand und Ventilbelastung. Von Prof. Dr.-Ing. E. Schrenk. V. d. J.-Verlag, G.m.b.H., Berlin 1925. Geh. 10
M.
Das 62 Textseiten und 8 Tafeln mit typischen photographischen Bildern umfassende Heft
272 der „Forschungsarbeiten“ gibt Nachricht über die im
Maschinenbau-Laboratorium der Technischen Hochschule Darmstadt angestellten
Versuche. Mit dünnen, am Rande des Ventils und seines Sitzes befestigten Seidenfäden
wurde die Form der sich ausbildenden Strömung sichtbar gemacht und es ergab sich die
überraschende Tatsache, daß diese Form bei demselben Ventil je nach der Größe des
Hubes ganz verschieden ist. Mit Hilfe besonderer, aus dem Sitz heraustretender
Meßringe, die bis an die den Strahl begrenzenden Seidenfäden herangeschoben wurden,
gelang dann die Messung der Strahldicke. Hieraus konnte schließlich der Beiwert zur
Berechnung des Ventilwiderstandes bestimmt werden, ferner der Einfluß des Ventil-
und Gehäusedurchmessers, der Länge des Ventilgehäuses, der Form des Ventilsitzes
usw. Weiter wurden noch die Mittel zur Verringerung des Ventilwiderstandes
untersucht und besonders düsenförmige Ventilsitze geprüft. Zum Schluß wird eine neue
Ventilform mit Diffusorwirkung als günstigste Bauart festgestellt.
Das Heft enthält also verhältnismäßig wenig Theorie, sondern gibt praktische
Unterlagen zur vorteilhafteren Ausgestaltung der Pumpenventile. Die Arbeit wird
sicher überall, wo selbsttätige Ventile gebaut und gebraucht werden, großes
Interesse finden, auch ohne den ihren Inhalt aufdringlich hervorhebenden Waschzettel
des Verlages, dessen Abdruck einem Teil unserer Fachpresse gerade kein gutes Zeugnis
ausstellt.
Stephan.
Verklungene Meisterpatente.
Herausgegeben vom Reichspatentamt. Berlin 1925, Carl Heymann. 7 Handschriftendrucke
mit 54 Seiten und 8 Tafeln. Ganzpergament geb. 200 RM., Leinwand geb. 120 RM.
Die Geschichte der Technik ist durch diese Zusammenstellung, die, von den berufenen
Steilem im Reichspatentamt sorglichst ausgewählt, dem Deutschen Museum bei der
jüngst erfolgten Eröffnung durch den Präsidenten des Patentamts dargebracht wurde,
in 50 Pergament- und 150 Leinwandexemplaren den Bibliotheken und Sammlern, auf Grund
urschriftlich nachgeahmter Unterlagen bereichert, in wertvoller Fassung nahe
gebracht worden. Aus den reichhaltigen, einem Juwel vergleichbaren, Aktenschätzen
der Prüfstelle schöpferisch-geistiger Erfindertätigkeit, hat die Wahl trefflich
Meisternamen wie Borsig, Siemens, Krupp, Eugen Langen und Otto getroffen. August
Borsig erhielt am 14. 1. 1841 eine selbsttätige Speisevorrichtung für Dampfkessel,
am 19. 10. 1843 eine Expansionssteuerung für Lokomotiven, Werner Siemens im März
1842 ein Verfahren zum Auflösen von Gold zum Vergolden auf nassem Wege, am 7.10.1847
eine Art elektr. Telegraphen und eine damit verbundene Vorrichtung zum Druck der
Depeschen, Alfred Krupp im September 1849 die Verbindung eines Geschützrohres mit
einer metallnen Enveloppe, im März 1843 ein Verfahren zur schweißlosen Herstellung
von Radkränzen aus Gußstahl, am 21. 4. 1866Eugen Langen und N. H. Otto ihre
atmosphärische Maschine, die Grundlagen der nachmaligen Verbrennungskraftmaschinen,
patentiert. Die einzelnen Patentschriften werden in der ursprünglichen Form, Fassung
und Faksimileschrift mit den dazu gehörigen, z. T. bunten Zeichnungen, naturgetreu
wiedergegeben, und bedeuten somit ein unschätzbares Kleinod für die Nachwelt. Dem
Konstrukteur und Theoretiker, wie besonders denen, die mit Erfindungen und deren
Schutz beschäftigt sind, bietet diese bisher unzugängliche Quelle viel Interessantes
und Wissenswertes.
Deichmüller.
Das Leben eines amerikanischen
Organisators. Von Dr. L. M. Gilbreth. 100 Seiten
mit 3 Bildnissen, 8o. Geb. 4,50 Mk. C. F. Poeschel, Stuttgart.
Die wirtschaftlichsten Arbeitsverfahren nicht allein für unsere Industrie, sondern
auch für die ihr verwandten Gebiete des öffentlichen Lebens kennen zu lernen, ist
heute Pflicht und Aufgabe jedes vorwärtsstrebenden Menschen. Als ganz besonderer
Vorzug der vorliegenden Schrift darf es bezeichnet werden, daß die Biographie F. B.
Gilbreths aus der Feder seiner Lebensgefährtin und treuesten Mitarbeiterin Dr.
Lillian Moller Gilbreth in kurzen Zügen ein sehr anschauliches, lebendiges Bild von
der Bewegung „Scientific Management“ in den Vereinigten Staaten gibt. Wenn
die vielumstrittene Frage wissenschaftlicher Betriebsführung in erster Linie vom
Standpunkt amerikanischer Verhältnisse behandelt wird und auch so beurteilt werden
muß, so ist es doch für uns interessant und lehrreich zu erfahren, wie die moderne
Arbeitswissenschaft ihre Grundlage erhielt, welche Schwierigkeiten zu überwinden
waren, und wie sie sich schließlich allenthalben durchzusetzen wußte.
Man kann dieser vorzüglichen Schrift nur vielseitige Einführung wünschen, damit
weitesten Kreisen Anregung und Interesse für die hier behandelten Lebensfragen
vermittelt wird.
Karl Fritz.
Bei der Schriftleitung eingegangene Bücher.
Dr. Rudolf Debar, Die Aluminium-Industrie. In 2.
Auflage neu bearbeitet. Preis geh. 20.–, geb. 22.50 RM. Verlagsbuchhandlung Friedr.
Vieweg & Sohn A.-G., Braunschweig.
Ausstellungs-Katalog für die 4.
Gießerei-Fachausstellung in Düsseldorf. 28. 8. bis 13. 9. 1925. Verlag R.
Oldenbourg, München.
E. Heinrich u. E. Stückle,
Wärmeübergang von Oel an Wasser (Forschungsarbeiten aus dem Gebiete des
Ingenieurwesens). Heft 271. V.DJ.-Verlag G. m. b. H., Berlin. Preis 13.– RM.
Taggart, Wm. Scott: Betriebsleitung der
Baumwollspinnerei-Uebersetzt und bearbeitet von Wilh. Bauer. Verlag von R.
Oldenbourg, München. Preis 11.50 RM. geb.
J. M. Bernhard, Die Statistik der Brückenkrane. Verlag
R. Oldenbourg, München. Preis geh. 3.80 RM.
W. Friedel, Elektrisches Fernsehen.
Fernkinemathographie und Bildfernübertragung. Verlag Hermann Meußer, Berlin. Preis
geb. 8.– RM.
Dr.-Ing. Ludwig Springer, Die Fortschritte der
Glastechnik in den letzten Jahrzehnten. Verlag von Friedr. Vieweg & Sohn
Akt.-Ges., Braunschweig. Preis 12.– RM.
Dr. F. Niethammer, Die Elektromotoren. Ihre
Arbeitsweise und Verwendungsmöglichkeit. I. Gleichstrommotoren. Mehrphasige
Synchron- und Asynchronmotoren. (Sammlung Göschen Bd. 798.) Preis 1.25 RM.
Dr. F. Niethammer, Schaltanlagen in elektrischen
Betrieben. 1. Allgemeines. Schaltpläne. Einfache Schalttafeln. (Sammlung Göschen Bd.
796.) Preis 1.25 RM.
Hanns Günther, Der Weg des Eisens. Vom Erz zum Stahl.
2. Aufl. Dieck & Co. (Franckh's Techn. Verlag), Stuttgart. Preis kart. 5.50,
geb. 7.– RM.
Dr.-Ing. L. A. Ott, Wassermessungen bei
Wasserkraftanlagen. (Sonderdruck aus Wasserkraft-Jahrbuch 1924.) Richard Pflaum
Druckerei und Verlag A.-G., München.
Mitteilungen der Polytechnischen Gesellschaft zu
Berlin.
Polytechnische Gesellschaft zu Berlin.
Sitzungssaal: Berlin W, Köthener Straße 38, Meistersaalgebäude.
Geschäftsstelle: Berlin-Friedenau, Kaiserallee 78, Fernsprecher: Amt Rheingau
9995.
Am Donnerstag, dem 12. November, abends 8 Uhr, findet ein Vortrag des Herrn Direktor
Karl Lange, Geschäftsführer des Vereins deutscher
Maschinenbauanstalten, über die „Internationale Eisenfrage“ statt. Nach
Schluß des Vortrags folgen kurze Mitteilungenunseres Vorstandsmitgliedes Herrn
Regierungsbaumeister a. D. Max Samter über
„Bemerkenswerte neuzeitliche Baukonstruktionen“ (mit Lichtbildern).
Herr Elektro-Ingenieur Benno Stabernack, der lange Jahre
zu unseren Mitgliedern zählte, ist am 2. August verschieden. Als Mitglied hat sich
dessen Sohn, Herr Architekt Benno Stabernack, Berlin W
57, Bülowstraße 102, angemeldet.
Der Vorstand.
A. Nichterlein, 1. Ordner.
Textabbildung Bd. 340