Titel: | Bücherschau. |
Fundstelle: | Band 340, Jahrgang 1925, Miszellen, S. 216 |
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Bücherschau.
Bücherschau.
Die neuen Aufwertungsgesetze
(Hypothekenaufwertungsgesetz und Anleiheablösungsgesetz) vom 16. Juli 1925. Für die
Praxis erläutert mit Ausführungsbestimmungen, Aufwertungskalender, Goldmarktabellen
und eingehender Behandlung sämtlicher, also auch der in den neuen Gesetzen nicht
ausführlich geregelten Aufwertungsfragen von Dr. Otto
Warneyer, Reichsgerichtsrat, und Dr. Fritz
Koppe, Rechtsanwalt. Preis brosch. 5,30 Mk., in Leinen gebunden 6,80 Mk. 236
Seiten. 1925. Industrieverlag Spaeth & Linde, Berlin W 10.
Nachdem die Aufwertungsgesetzgebung auf absehbare Zeit zu einem Abschluß gebracht
ist, heißt es für Gläubiger wie für Schuldner jetzt, sich schnell mit den neuen
Bestimmungen vertraut machen, damit nicht durch Verabsäumung vorgeschriebener Formen
oder Fristen uneinbringlicher Schaden ihnen entsteht. Es handelt sich dabei nicht
nur für den Juristen, sondern in noch höherem Maße für den Laien um eine Arbeit,
welche die Vorarbeit eines Kommentators durchaus erwünscht erscheinen läßt. Diese
Vorarbeit ist hier geleistet. Die Verfasser ziehen in ausgiebigem Maße die
Entstehungsgeschichte der Aufwertungsgesetze zu ihrer Erläuterung heran. Die
Rechtsprechung, soweit sie aus früherer Zeit noch verwertbar ist, haben sie
ausführlich berücksichtigt, was besonders bezüglich der Abschnitte der Darstellung
bedeutsam ist, die von den weiten Gebieten handeln, welche von den
Aufwertungsgesetzen nicht berührt werden, in denen daher eine höhere Aufwertung als
in den jetzigen Aufwertungsgesetzen zugelassen ist.
Dr. Waltsgott.
Pädagogik an Technischen
Hochschulen. Von Professor Robert Weyrauch.
Stuttgart 1925. K. Wittwer. Geheftet 3,50 Mk.
Die vorliegende Arbeit führt den Untertitel „Zur Praxis des Technischen
Hochschulunterrichts“; sie ist nach den Worten des Verfassers entstanden in
Erinnerung an die vielfachen Schwierigkeiten, die er selbst im Anfang seiner
akademischen Lehrtätigkeit zu überwinden hatte, und als Ausfluß seiner Ueberlegungen
und Versuche auf dem Gebiet der Hochschulpädagogik. Goldene Worte sind es, die der
leider in der Blüte des Lebens verstorbene Verfasser gewissermaßen als Vermächtnis
hinterlassen hat. Es werden behandelt: Der akademische Lehrer; die Hörer;
Unterrichtsgestaltung an Technischen Hochschulen; der Vortragsunterricht; der
Uebungsunterricht; das Prüfungswesen. Jeden, der für die behandelten Fragen
Interesse hat, wird die Lektüre dieses Buches äußerst befriedigen.
A. Barneck.
Lehrbuch der Physik. Von O. D.
Chwolson. Zweite Auflage. Vierter Band, erste
Abteilung. Herausgegeben von Professor Gerhard Schmidt.
Braunschweig 1925. Friedr. Vieweg & Sohn. Geheftet 14 Mk., geb. 16 Mk.
Die vorliegende erste Abteilung des vierten Bandes des rühmlichst bekannten Werkes
behandelt das konstante elektrische Feld. Sie ist nach der neuesten russischen
Auflage bearbeitet, die Literatur bis 1924 berücksichtigt worden. In einer
Einleitung wird eine gedrängte Charakteristik des gegenwärtigen Standes der
Wissenschaft von den elektrischen und magnetischen Erscheinungen gegeben. Dann folgt
die Darstellung des Stoffes in fünf Kapiteln: Eigenschaften des konstanten
elektrischen Feldes; die Quellen des elektrischenFeldes; Wirkung des
elektrischen Feldes auf die in demselben befindlichen Körper; elektrostatische
Messungen; Elektrizität der Atmosphäre. Jedem Kapitel sind eingehende
Literaturangaben angefügt, ausführliche Namen- und Sachregister erleichtern die
Benutzung des groß angelegten, gewissenhaft bearbeiteten Buches.
A. Barneck.
Physik in graphischen
Darstellungen, Von Felix Auerbach. Zweite
Auflage. Leipzig und Berlin 1925. B. G. Teubner. Gebunden 14 Mk.
Gegenüber der ersten Auflage hat eine starke Vermehrung der Figuren Stattgefunden;
ihre Zahl beträgt jetzt 1557 auf 257 Tafeln! Die Fortschritte der Forschung in den
letzten 12 Jahren sind berücksichtigt worden, nichts Wesentliches fehlt in diesem
einzigartigem Buch, das demjenigen, der graphische Darstellungen zu lesen versteht,
hohen Genuß und Belehrung verschafft. Der erläuternde Text ist auf das Notwendigste
beschränkt, die bildliche Wiedergabe einwandfrei.
A Barneck.
Ein naturphilosophisches Problem.
Von Dr. Willibald Hentschel. Zweite Auflage. Leipzig
1925. Verlag Aufstieg. 80 Pf.
Die Schrift stellt die Umarbeitung einer 1889 untei demselben Titel veröffentlichten
Broschüre dar, die versucht, auf Grund moderner Forschungen ein Bild vom Werden des
Weltalls zu geben.
A. Barneck.
Selbstanfertigung von
Rechentafeln. Beuth-Hefte 2, 3, 4. Herausgegeben vom Ausschuß für
wirtschaftliche Fertigung (AWF) beim Reichskuratorium für Wirtschaftlichkeit. Berlin
1925. Beuth-Verlag. Stückpreis 1 Mk.
Das erste Heft behandelt das Rechnen mit Teilungen, sowohl linearen als
logarithmischen; im zweiten Heft wird die Anwendung des logarithmischen Liniennetzes
zur Berechnung der Schnittzeiten von Maschinen mit drehender und hin- und
hergehender Bewegung gezeigt, und das dritte Heft ist dem Aufbau der Leitertafeln
gewidmet. Die Hefte bieten eine Einführung in die Nomographie und sind wohl
geeignet, als Unterlage im Unterricht in der praktischen Mathematik an Fachschulen
zu dienen.
A. Barneck.
Lehrbuch der drahtlosen
Telegraphie. Von Prof. Dr. J. Zenneck und Dr. H.
Rukop. V. Auflage. 902 S. mit 775 Textabbildungen und
zahlreichen Tabellen. Druck und Verlag F. Enke, Stuttgart, 1925. Preis 34,50
Mk.
In der vorliegenden neuen Auflage des Lehrbuches werden in den ersten vierzehn
Abschnitten, abgesehen von einigen Ergänzungen, die Grundlagen der drahtlosen
Telegraphie, wie in der früheren Auflage gegeben. An diesen Teil des Buches schließt
sich ein neuer fünfzehnter Abschnitt großen Umfanges, der ca. die Hälfte des
Buchinhaltes ausmacht, welcher von Dr. Rukop bearbeitet, das gesamte Gebiet der
Glühkathodenhochvakuumröhren behandelt. Die Unterabteilungen dieses Abschnittes
gliedern sich in die Theorie der Hochvakuumröhren und deren prinzipiellen
Schaltungen, Schaltungen und Apparate für Röhrensender und Empfänger und Anwendung
der übrigen Röhrentypen in der Praxis, welche als Magnetron, Dynatron usw. in der
Literatur bekannt sind.
An den rein textlichen Teil des Buches schließt sich ein ausführliches Namen- und
Sachregister und dann, wie in früheren Auflagen, eine Zusammenstellung von zahlreichen Randnoten mit
wertvollen Hinweisen au! die in Frage kommende Fachliteratur.
Der neue Teil des Buches enthält trotz dem großen Umfange des Gebietes der
Röhrenliteratur alles wesentliche über die Glühkathodenröhren und deren Anwendung.
Das Erscheinen der neuen Auflage des Buches entspricht bei den schnellen
Fortschritten auf dem Gebiete der Hochvakuumröhren einem längst vorhandenen
Bedürfnis, da es vor allem dem in der Praxis stehenden Hochfrequenztechniker eine
schnelle Orientierung über dies bisher in Zeitschriften usw. zerstreute Sondergebiet
gestattet.
Entsprechend den früheren Auflagen des Lehrbuches sind größere mathematische
Ableitungen und Rechnungen vermieden.
Etwas zum Lobe des Buches hinzuzufügen dürfte sich bei der Bedeutung desselben
erübrigen.
Kock.
Statik und Festigkeitslehre,
vollständiger Lehrgang zum Selbststudium für Ingenieure, Techniker und Studierende
von Max Fischer. Vierter Band: Berechnung der statisch
unbestimmten Konstruktionen. Erster Teil. Berlin, Hermann Meusser, 1925. Geb. 6
Mk.
Der Verfasser war von dem Bestreben geleitet, nicht nur beim vorliegenden, sondern
auch bei den bisher erschienenen Büchern höhere Mathematik zu vermeiden, um auch den
mit elementaren Kenntnissen ausgerüsteten Techniker in das zum großen Teil
schwierige Gebiet der Statik der Baukonstruktionen einzuführen. Bei aller
Anerkennung der unendlichen Mühewaltung und der immerhin originellen
Darstellungsweise, von welcher das genannte Buch Zeugnis ablegt, muß doch gesagt
werden, daß Fischers Methode auf die Dauer ermüdend wirken muß.
Wer sich frei machen will von sogenannter Rechenknechttätigkeit und so viel Energie
aufbringt, um ohne höhere Schulbildung und Hochschulstudium sich mit den
Rechnungsgängen statisch unbestimmter Systeme wirklich umfassend vertraut zu machen,
wird, um mit Fischers eigener Sprache zu reden (S. 204), nicht nur den hierzu
erforderlichen „Grundgedanken erfassen“, sondern auch denjenigen der höheren
Mathematik, die zweifellos seine Arbeit wesentlich erleichtern und übersichtlicher
gestalten wird, als es der mit pädagogischem Geschick zweifellos begabte Verfasser
im vorliegenden Falle vermochte.
Samter.
Die graphische Statik der
Baukonstruktionen. Von Heinrich Müller –
Breslau, Dr.-Ing., Geh. Regierungsrat, Professor an der Technischen Hochschule in
Berlin. – Zweiter Band, II. Abteilung. – Zweite, vermehrte Auflage mit 553
Abbildungen und zwei Tafeln, 720 Seiten. Verlag Alfred Kröner in Leipzig, 1925.
Preis: Geheftet 18 ℳ, in Ganzleinen geb. 20 ℳ.
Das vorliegende Werk zeichnet sich vor der ersten, längst vergriffenen Auflage durch
eine andere Reihenfolge der in den Vorlesungen über Statik der Baukonstruktionen
vorgetragenen Untersuchungen und durch zahlreiche, neue Anwendungsbeispiele aus, die
sowohl dem zur Verfügung gestellten Material namhafter deutscher Brückenbauwerke,
wie der eigenen, überragenden Tätigkeit des Verfassers auf dem genannten Gebiet
entlehnt sind. Im besonderen seien erwähnt:
Im vierten Abschnitt die kritische Würdigung der von der Maschinenfabrik
Augsburg-Nürnberg über den Rhein in Köln erbauten Straßenbrücke, deren
Versteifungsbalken und Kette aus hochwertigem Nickelstahl von 5500 bis 6500 kg/qcm
Zerreißfestigkeit bestehen und daher eine Beanspruchung bis zu rd.1730 kg/qcm
aufweisen. Im achten Abschnitt die Berechnung eines aus Eisenbeton bestehenden
Rahmens, der in der Querbahnsteighalle des Leipziger Hauptbahnhofs zur Ausführung
gelangt ist, ferner die Untersuchung eines neunfach statisch unbestimmten,
unsymmetrischen Tragwerks, bei welchem auch die Beeinflussungen durch
Temperaturänderung eingehende Berücksichtigung erfahren haben, und schließlich die
umfangreichen Berechnungen mehrgeschossiger Stockwerksrahmen, die auch in
wirtschaftlicher Hinsicht von großer Bedeutung sind. Im neunten Abschnitt sind u.a.
Arbeiten des Verfassers über Knickfestigkeit und einseitig gedrückte Stäbe
eingefügt, die schon an anderer Stelle von ihm veröffentlicht wurden. Ein weites
Feld nehmen hier auch die Untersuchungen über die auf Biegung und Knicken
beanspruchten Tragflächenholme der Flugzeuge ein, die der Verfasser als Berater der
Abteilung für Luftfahrt des Kriegsministeriums und der Inspektion der Fliegertruppen
während des Krieges anstellte. Neben ihrer wissenschaftlichen und praktischen
Bedeutung zeugen sie von dem modernen Geist, welcher den an der Schwelle des
Greisenalters stehenden Ingenieur und Forscher beseelte.
Die junge Generation wird in Müller-Breslau's hinterlassenen Schriften wohl die
bedeutsamste Anregung für die Betätigung auf dem Gebiet der Statik der
Baukonstruktionen finden. Den ganzen Wert dieses Mannes kann nur derjenige schätzen,
der ihn vor einem Menschenalter in der Vollkraft der Jahre auf dem Katheder sah und
seinem ebenso geist- wie temperamentvollen Vortrage als aufmerksamer Zuhörer folgen
durfte.
Samter.
Der Eisenbeton, seine Berechnung und
Gestaltung. Von Rudolf Saliger, Dr.-Ing., ord.
Professor an der Technischen Hochschule Wien. Fünfte neu bearbeitete und erweiterte
Auflage. Mit 480 Abbildungen und 137 Zahlentafeln. 1925. Alfred Kröner-Verlag in
Leipzig. Broschiert 24 Mk., geb. 26 Mk.
Saugers „Eisenbeton“, der in erster Auflage im Jahre 1905 in bescheidenem
Umfange erschien, hat besondere Bedeutung dadurch, daß der Verfasser sich nicht nur
als ausgezeichneter Lehrer, sondern auch als Forscher auf dem vorliegenden Gebiet
des Verbundbaus seit langem betätigt.
Die fünfte Auflage lehnt sich im großen und ganzen hinsichtlich Einteilung und Aufbau
an die vorangegangene an. Sie hat überall dort Erweiterungen und Veränderungen
erfahren, wo die gegenwärtigen Bedürfnisse der Praxis es notwendig machten oder
neuere Forschungen über den Baustoff, über Balken und Platten vorlagen, die von
wissenschaftlichem wie wirtschaftlichem Gesichtspunkt nicht unberücksichtigt bleiben
konnten. So sind u.a. die als Hilfsmittel für die Bemessung der Querschnitte und der
Bewehrung der Rippenbalken dienenden Tafeln derart umgestaltet worden, daß jedes
Probieren entbehrlich und die verbleibende Rechenarbeit außerordentlich erleichtert
wird. Die Abschnitte über umfangs- und punktgelagerte Platten (Pilzdecken), über
durchlaufende Balken und Rahmen, sind eingehender als bisher behandelt, teilweise
auch von neuen Gesichtspunkten und unter Berücksichtigung der letzten bedeutenderen
Forscherarbeiten auf dem genannten Gebiet. Das Buch, in welchem, ganz abgesehen von
den eigenen Arbeiten, des Verfassers, mit außerordentlichem Geschick alles wirklich
Wesentliche der Eisenbetonfachliteratur in klarer, fesselnder Sprache
zusammengestellt ist, wird auch in seiner neuen Gestaltung ein unentbehrlicher
Ratgeber für den Fachmann sein.
Samter.
Mitteilungen der Polytechnischen Gesellschaft zu
Berlin.
Polytechnische Gesellschaft zu Berlin.
Sitzungssaal: Berlin W, Köthener Straße 38, Meistersaalgebäude.
Geschäftsstelle: Berlin-Friedenau, Kaiserallee 78, Fernsprecher: Amt Rheingau
9995.
Am Donnerstag, dem 8. Oktober, abends 8 Uhr, hält für die
verehrlichen Mitglieder, deren Damen und eingeführte Gäste Herr Geh. Regierungsrat
Dr.-Ing. Theobald, Mitglied des Reichspatentamts, einen
Vortrag über „Orgelbau und Glockenguß im 12. Jahrhundert“.
Um zahlreiches Erscheinen wird besonders gebeten, zumal nach dem Vortrag von seiten
des VorstandesMitteilungen gemacht werden, die eine weitere, den Interessen der
Gesellschaft förderliche Ausgestaltung der Vortragsabende zum Gegenstand haben.
Die Mitglieder, die die Beiträge für das laufende Jahr noch nicht gezahlt haben,
werden dringend gebeten, den Mitgliedbeitrag in Höhe von 15 RM. entweder unmittelbar
an den Schatzmeister der Polyt. Gesellschaft, Herrn Carl
Rabofsky, Gneisenaustraße 113, zu senden oder auf das Postscheckkonto der
Gesellschaft Berlin, Nr. 54661, zu überweisen.
Der Vorstand.
A. Nichterlein, 1. Ordner.
Textabbildung Bd. 340