Titel: | Bücherschau. |
Fundstelle: | Band 333, Jahrgang 1918, S. 208 |
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Bücherschau.
Bücherschau.
Grundlagen der
Fabrikorganisation. Von Dr.-Ing. E. Sachsenberg.
140 Seiten Groß. 8°. Berlin 1917. Julius Springer. Preis geb. 8,– M.
Der Titel des Buches läßt etwas anderes erwarten als der Inhalt bietet. Wer eine
übersichtliche Darstellung der Grundlagen des Gesamtbaues der Fabrikorganisation
erwartet hat, die etwa dem Anfänger ein klares Bild des Fundaments geben kann, auf
dem sich das Gebäude aufbaut, wird nicht auf seine Rechnung kommen. Der Anfänger
wird mit dem Buch als Ganzes nicht viel anzufangen wissen; ohne mindestens eine
gewisse Kenntnis des allgemeinen Aufbaues der Fabrikorganisation werden die zum Teil
recht reichhaltigen und wertvollen Anregungen und Erfahrungen, die der Verfasser
mitteilt, kaum auf fruchtbaren Boden fallen. Auch zeigt die gesamte Anordnung und
Durcharbeitung des Stoffes große Ungleichheiten. Während dem Menschenmaterial des
Fabrikbetriebes, den Arbeitern, Lehrlingen, Meistern, Ingenieuren, Kaufleuten, bis
hinauf zur Direktion ziemlich ausführliche Betrachtungen gewidmet werden, – wobei
allerdings manche wesenswichtige Fragen, wie zum Beispiel die verschiedenen
Lohnsysteme, recht kurz wegkommen –, werden andere große Gebiete teils garnicht,
teils sehr stiefmütterlich behandelt. Das ganze große und doch gewiß für die gesamte
Fabrikation grundlegende Gebiet der Kalkulation wird in Vermischung mit der
Akkordverrechnung und der an einem Beispiel übermaßig ausführlich behandelten
Lohnkontrolle so unklar dargestellt, daß nur der Eingeweihte überhaupt im Bilde
bleiben wird, worum sich die ganze Erörterung eigentlich dreht; die Vorkalkulation
wird auf genau einer Seite abgetan. Angaben über Maßnahmen zur rechtzeitigen
Lagerauffüllung entsprechend einer Verbrauchsstatistik sucht man vergeblich. Die
mitgeteilten Formulare und Briefköpfe und dergleichen sind in ihrer Anordnung und
namentlich in ihrem „Kaufmannsdeutsch“ keineswegs vorbildlich.
Wie bereits erwähnt, soll dem Buch ein gewisser Inhalt an wertvollen Anregungen und
Erfahrungen nicht abgesprochen werden; die ungleichmäßige Durcharbeitung und die
unübersichtliche Anordnung macht aber diese Werte recht schwer zugänglich.
Papier und Druck sind ausgezeichnet, der Pappband mit Leinenrücken entspricht den
Möglichkeiten der Kriegzeit.
Dipl.-Ing. W. Speiser.
Das Feldmessen. Von Schewior. I. Teil. Leipzig 1915. Preis 6,60 M. II. Teil.
Leipzig 1917. Preis 9,90 M. Bernh. Friedr. Voigt.
Das Werk ist in zwei Bänden als Band XI und XII des Sammelwerks „Handbuch für
Bauingenieure“ von Professor R. Schöler zum
Gebrauch für Schule und Praxis erschienen und gibt ohne theoretische Erörterungen
einen Ueberblick über alle Arbeiten, die der Bauingenieur und Bautechniker,
besonders der Wiesenbau-, Tiefbau- und Kulturtechniker auszuführen hat.
Die Instrumente sind nach ihrem Bau und ihrer Anwendung eingehend beschrieben, wobei
eine große Anzahl von Abbildungen, die den Preisverzeichnissen einiger Firmen
entnommen sind, die Anschauung unterstützen; ihre Prüfung und Berichtigung wird in
einfacher Weise nach praktischen Handgriffen gezeigt. Diese Prüfung lehnt sich im
allgemeinen zu sehr an bestimmte Formen der Instrumente an und hätte mehr nach
allgemeinen Gesichtspunkten durchgeführt werden sollen. So ist zum Beispiel die
Prüfung der Achsenfehler des Theodolits erst im II. Teil bei den Schnellmessern
nachgeholt, bei denen auch erst die Reiterlibelle beschrieben ist. Der Höhenkreis ist auch erst bei den Schnellmessern
behandelt, und daher ist die genaue Messung eines Höllenwinkels in zwei Lagen
übergangen; es ist nur von der Beseitigung des
Indexfehlers die Rede.
Im Anhang finden sich nach den fortlaufenden Nummern der Abbildungen geordnet, die
Bezugsquellen und die Preise der Instrumente und der Geräte. Diese Preise dürften
jedoch wohl nur noch geschichtliches Interesse haben.
Die praktische Anordnung der Messungen ist an einer großen Zahl von passend gewählten
Zeichnungen gezeigt, und viele Zahlenbeispiele geben dem Schüler die Möglichkeit,
die Messungen in gehöriger Ordnung vorzunehmen.
Der I. Teil enthält auf 248
Seiten mit 331 Textabbildungen, 10 Tafeln und zahlreichen Tabellen, nach einer
kurzen Einleitung 10 Hauptabschnitte über Maßeinheiten – Ausgangs- oder
Projektionsfläche – örtliche Bezeichnung und Sichtbarmachung der Messungspunkte –
Lagemessung – Herstellung der Lagepläne – Vervielfältigung, Vergrößern und
Verkleinern von Lageplänen – Karten und Bücher des Grundsteuerkatasters sowie Karten
der Landesaufnahme – Flächenberechnung – Grenzbegradigung und Flächenteilung – und
schließlich noch einen Anhang mit verschiedenen Tabellen, unter denen die
vierstelligen Logarithmen der natürlichen Zahlen von 1 bis 999 und der
trigonometrischen Funktionen von 10 zu 10 Minuten und desgleichen bis 0° 40' bzw.
89° 20' von Zehntel- zu Zehntelminute, von da ab bis 5° bzw. 85° von Minute zu
Minute.
Bezüglich des I. Teiles sei noch folgendes zu bemerken gestattet: Seite 42, Zeile 26
steht 5 × 20 = 60. Seite 100 : Bei der Darstellung des Nonius müßte besser auf die
richtige Bayonettstellung der Striche geachtet werden. Man sollte dem Anfänger die
Ablesung der Nonien vor allem an einer genauen Zeichnung in starker Vergrößerung
zeigen. Seite 110 : Die Strichmikroskope sind nicht erwähnt, obgleich sie für den
vorliegenden Zweck in vielen Fällen besonders bequem und praktisch sind und
gegenüber den Skalen- und Nonienmikroskopen bei einfachen Arbeiten gewisse Vorzüge
haben. Seite 118 : In dem Winkelbuch für Richtungsbeobachtungen fehlen die
Summenproben für die Mittelbildung und für die auf „Null“ der Anfangsrichtung
zurückgeführten Winkel. Seite 143 : In dem Rechenschema ist überflüssig für den
Richtungswinkel 0° 0' 0'' der Logarithmus der Seite angeschrieben. Die Anordnung
stimmt nicht mit dem gewöhnlich gebräuchlichen Schema überein; in diesem folgen die
Abszissen auf die Ordinaten, während die Folge hier umgekehrt ist. Das trägt nicht
zur Einheitlichkeit bei und veranlaßt gelegentlich Irrtümer. Seite 209 : Das
Beispiel im dritten Absatz paßt nicht zur angegebenen Figur 168 und auch nicht zu
der im zweiten Absatz aufgestellten Regel, denn hier ist die größere Zahl dem Feldbuch entnommen, die Fläche B (1) (2) aber tritt gar
nicht auf. Seite 233 : Statt der alten Maßbezeichnungen
hätten wohl die nach der neuen Maß- und Gewichtsordnung
vom 30. April 1908, in Kraft seit 1. April 1912, eingeführten abgekürzten
Bezeichnungen gebracht werden können.
Der II. Teil enthält auf 364
Seiten mit 430 Textabbildungen, 10 Tafeln und zahlreichen Tabellen 5 Hauptabschnitte
über: Höheneinwägung – Schnellmessen – Höhenbestimmung mittels Luftdruckmesser –
Wassermessungen – Absteckarbeiten und Schlußvermessung nebst Anhang.
Im einzelnen wäre hier noch folgendes zu erwähnen : Seite 6 : Statt der Gleichungen
(5) und (6) besser eine allgemeine Gleichung hv
= hr + (lr – lv). Seite 66 : Die für
den Kilometerfehler M angegebene und mit der auf Seite
64 identischen Formel ist hier nicht am Platze, da es sich hier um einen Abschlußfehler und um die Ermittlung der richtigen Höhe
von 5 Zwischen-Festpunkten handelt. Es hätte die nach der Ausgleichung noch
bestehende Unsicherheit für diese 5 Punkte nachgewiesen werden sollen, nach der
Formel
M=\frac{m}{\sqrt{p_1+p_2}} oder M=\frac{w}{L}\,\sqrt{l_1\,.\,l_2}
wonach für die Mitte des Zuges die Unsicherheit ein Maximum und noch gleich dem halben Widerspruch w ist, für den Hauptpunkt 3 also zum Beispiel noch eine
Unsicherheit von \pm\,\frac{32}{2}=\pm\,16\mbox{ mm} bestehen bleibt. (Vergl. u.a. Jordan Bd. II, 7. Aufl.,
S. 532.) Hier liegt übrigens wohl ein einseitiger Fehler vor, da die Einwägung
doppelt gemessen ist, und das Ergebnis der ersten Messung 19 mm, der zweiten 45 mm
unter dem Sollwert bleibt. Es hätte also eine dritte Einwägung und auch der Anschluß
an einen dritten Festpunkt gemacht werden müssen, um diesen Fehler aufzuklären, was
für die Praxis vielleicht nicht nötig, für das Beispiel aber erwünscht gewesen wäre.
Seite 144 : Für die Tachymeterformel wäre hier wohl eine einfachere Ableitung
ausreichend gewesen. Seite 153 : In dem Beispiel muß es für Non. II 08' 20'' statt
80' 20'' heißen. Seite 156 unten: Die Alhidadenlibelle am Höhenkreise bringt man stets vor der Ablesung zum Einspielen; eine
„Störung“ der Blase wird weniger durch eine Veränderung der Libelle oder
ihrer Fassung als durch die Veränderung der Stehachse während des Messens eintreten,
so daß eine Wiederholung der Prüfung des Indexfehlers während der Messung mit dem
Tachymeter nicht oder doch nur in seltenen Fällen nötig ist. Seite 175 : In dem
Feldbuche für Meßband-Kompaßzüge werden die Spalten 3 und 4 besser vertauscht, denn
der „magnetische Richtungswinkel“ gehört neben den „wagerechten
Abstand“, der bei der Auftragung maßgebend ist. Seite 327 : Reihen 10 und 11
muß es heißen \frac{x^4}{{8_{\mbox{r}}}^3} statt \frac{x^4}{{8_{\mbox{r}}}^2}. Seite 332 : Die Formeln für das
„Viertelsverfahren“ müssen heißen h_1=\frac{h\,.\,s_1}{s+2\,s_1} statt h_1=\frac{h\,.\,s_1}{s+s_1}, h_2=\frac{h_1\,.\,s_2}{s_1+2\,s_2} statt
h_2=\frac{h_1\,.\,s_2}{s_1+s_2}. Seite 340, 3. Zeile muß es allgemein heißen x=\frac{b}{\sin\,\alpha/2} statt
x=\frac{b}{\cos\,\alpha/2}.
Der vielseitige, in allgemeinverständlicher Form gebotene Inhalt des Werkes läßt
es zur Einführung in Fachschulen und zum Gebrauch für die Praxis des Bautechnikers
als recht geeignet erscheinen.
Die gute Ausstattung verdient besondere Erwähnung.
Fuhrmann.
Die Wirkungsweise der Rektifizier- und
Destillierapparate. Mit Hilfe einfacher mathematischer Betrachtungen
dargestellt von E. Hausbrand, Kgl. Baurat. Dritte, völlig
neu bearbeitete und sehr vermehrte Auflage. Mit 25 Abb. im Text und auf 16 Tafeln.
8° VII und 202 Seiten. Berlin 1916. Julius Springer. Preis geb. 10,– M.
Durch Kriegsarbeiten überaus in Anspruch genommen, hatte ich das mit vielen
Rechnungen, Tabellen und Kurventafeln beschwerte Buch sehr lange ungelesen gelassen.
Als ich endlich meiner Berichterstatterpflicht nachkam und mich in das Buch
vertiefte, entdeckte ich so vieles, was mich fesselte, daß ich bedaure, aus Mangel
an Zeit die vielen wertvollen Ueberlegungen und Durchrechnungen nicht alle gründlich
durcharbeiten zu können.
Bei der abgestuften Verdampfung von Flüssigkeitsgemischen, zum Beispiel von Alkohol
und Wasser, wird der aus der „Blase“ emporsteigende Dampf durch eine
„Säule“ getrieben, welche eine größere Anzahl von Böden übereinander
enthält. Auf jedem dieser Böden muß der Dampf durch eine niedrige
Flüssigkeitsschicht hindurchtreten; hierbei reichert er sich immer mehr mit dem
flüchtigeren der beiden Bestandteile an, also zum Beispiel mit Alkohol. Aus der
Säule gelangt nun der Dampf in den „Kondensator“, wo sich ein Teil
verflüssigt und durch die Säule in die Blase wieder zurückläuft, und schließlich in
den „Kühler“, wo das Enderzeugnis der Destillation verdichtet wird.
Um einen zweckmäßigen Destillierapparat zu konstruieren, der mit möglichst geringem
Aufwande an Heizung das gewünschte Ergebnis der Reinigung liefert, muß man Stufe für
Stufe die Gleichgewichte verfolgen, welche sich an jeder Stelle des Apparates
entsprechend der dort herrschenden Temperatur zwischen Flüssigkeitsgemisch und
Dampfgemisch einstellen.
Schon in dem einfachsten Falle, auf welchen sich Hausbrand beschränkt, daß die beiden
Flüssigkeiten sich ineinander unbegrenzt lösen und chemisch aufeinander nicht
einwirken, ist die Sachlage gar nicht so einfach. Im allgemeinen muß die Gestalt der
Kurven, welche die Zusammensetzung der Flüssigkeit und die Zusammensetzung des mit
ihr im Gleichgewicht befindlichen Dampfes in ihrer Abhängigkeit von der Temperatur
darstellen (die Siedekurve und die Verflüssigungskurve), für jedes Flüssigkeitspaar
durch mühselige Laboratoriumsversuche Punkt für Punkt bestimmt werden.
Für die Fälle, in denen diese Daten von der Forschung bereitgestellt sind, kann nun
Hausbrand, indem er die Verdampfungswärme des Gemisches gleich der Summe der
Verdampfungswärmen der Bestandteile annimmt, die ganzen Vorgänge rechnerisch
verfolgen und auf Grund seiner übersichtlich aufgebauten einfachen Gleichungen
allerlei praktisch wichtige Fragen beantworten zum Beispiel: Ist es vorteilhaft,
mehrere Kondensatoren einzubauen? oder wieviele Böden braucht man, um Spiritus von
90 % zu gewinnen?
Als praktisch wichtige Beispiele werden eingehend behandelt: Gemische von
Aethylalkohol, Methylalkohol, Aceton, Essigsäure, Ameisensäure, Ammoniak mit Wasser,
ferner Aceton mit Methylalkohol, schließlich als sehr zeitgemäßes Beispiel
Stickstoff und Sauerstoff. Gewinnt man doch heutzutage den für die
Kalkstickstofferzeugung nötigen Stickstoff durch Destillation verflüssigter Luft
nach Linde in gewaltigen Mengen!
Das Buch des um den Gegenstand hochverdienten Verfassers wird dem Fachmann in seiner
erneuten Gestalt sehr willkommen sein und hoffentlich auch zu weiteren Forschungen
auf diesem schwierigen, aber wichtigen Gebiete anregen.
K. Arndt.
Ueber Kalkulation im Brunnenbau.
Auf Grund der im Maschinenbau üblichen Kalkulationsverfahren. Von Dr.-Ing. Erich Bieske. (Diss. Techn. Hochschule Danzig) 45 Seiten
und 14 Tafeln. Königsberg i. Pr. 1917. Selbstverlag. Preis geh. 3,50 M
Eine dankenswerte Monographie, die, ohne auf die eigentlichen Arbeitsverfahren des
Brunnenbaues näher einzugehen, die betriebsmäßige und kaufmännische Organisation
eines mittleren Brunnenbauunternehmens darstellt unter besonderer Rücksicht auf die
Erlangung der, zur Vornahme einer Vorkalkulation erforderlichen Unterlagen. Es liegt
in der Natur des Brunnenbaues, bei dem. ja jedes einzelne Bauunternehmen wegen der
niemals mit Sicherheit vorauszusehenden Verhältnisse des Untergrundes einen von
vielen Zufälligkeilen abhängigen Versuch bedeutet, daß man so genau zutreffende
Grundlagen für die Vorausberechnung der Kosten nicht zugrunde legen kann wie
etwa im Maschinenbau, bei dem die Arbeitskosten erheblich genauer zu übersehen
sind und selbst Ausschußstücke mit viel größerer Sicherheit in der Rechnung von vorn
herein berücksichtigt werden können.
Auf dem Nachweis der Wege, auf denen man durch Führung umfangreicher und gegliederter
Statistiken zu einer Uebersicht auch für diese schwer erfaßbaren Kosten gelangen
kann, liegt das Schwergewicht der Bieskeschen Schrift,
die für die Betriebsorganisation und Kostenberechnung ähnlich gearteter
Sonderbetriebe zweifellos mancherlei wertvolle Anregung bietet.
Dipl.-Ing. W. Speiser.
Die Transmissionen, ihre Konstruktion,
Berechnung, Anlage, Montage und Wartung. Von Wilhelm
Greiner. Zweite Auflage. 226 Seiten 8° mit 209 Abb. und 4 Tafeln. Leipzig
1918. Dr. Max Jänecke. Preis geb. 7,50 M.
Um es gleich vorweg zu nehmen: Das Buch wimmelt von Fremdworten, die früher ja als
ein Zeichen großer Gelahrtheit galten, heutzutage doch aber glücklicherweise stark
aus der Mode gekommen sind. Wozu Transmissionen, Konstruktion, Montage, Tourenzahl,
Dimensionen, Maximalbeanspruchung, rotierende Pumpen, Reibungskoeffizient usw.?
Warum nicht Triebwerke, Bau, Aufstellung, Umlaufzahl, Abmessungen,
Höchstbeanspruchung, umlaufende Pumpen, Reibungszahl usw.? – Das Buch behandelt in
einfacher elementarer Weise die gebräuchlichen Triebwerksteile, ihre Bauart und
grundlegende Berechnung unter Beifügung zahlreicher Tabellen aus
Fabrik-Druckschriften und vieler Abbildungen, die meist recht klar, anschaulich und
lehrreich sind. Nur die Abbildungen der verwickelteren Kupplungsarten sind etwas
unklar und sollten mindestens noch durch Gerippskizzen ergänzt werden. Die Art der
Berechnung der Zähne von Zahnrädern als einseitig eingespannte Balken wird allgemein
als unzweckmäßig angesehen, da Festigkeit allein hier nicht maßgebend ist. An vielen
Stellen wird mancher etwas mehr Kritik wünschen, es werden stellenweise
Triebwerksteile nebeneinander aufgeführt und beschrieben, ohne daß über Vorteile und
Nachteile der einzelnen Arten Genaueres mitgeteilt wird. Bei den Zugorganen fehlt
das Stahlband, das gerade jetzt in den Zeiten der Riemennot wohl häufiger angewendet
werden wird. Der Kraftübertragung durch Drahtseile ist wohl zu viel Bedeutung
beigelegt. Kraftübertragungen durch Drahtseile auf eine Entfernung von Hunderten von
Metern dürften heute wohl kaum mehr vorkommen. In der Tabelle zur Berechnung von
Wellen S. 175 und 176 befindet sich ein recht störender Druckfehler: Die
Ueberschrift der ersten Spalte muß beide Male PS heißen und nicht No. Die
mechanisch-technische Versuchsanstalt befindet sich schon seit vielen Jahren nicht
mehr in Charlottenburg, sondern in Lichterfelde.
Die Darstellungsweise ist klar und übersichtlich, die Ausstattung des Buches in
anbetracht der schwierigen Zeiten bewunderungswürdig gut.
R. Vater.
Werkstattwinke für den praktischen
Maschinenbau und verwandte Gebiete. Von Ludwig
Hammel. Zusammengestellt für Industrielle, Techniker, Werkmeister,
Schlosser, Monteure, Maschinisten und dergleichen. Dritte, vermehrte Auflage. 153
Seiten 8° mit 142 Abb. Frankfurt a. M. 1918. Johann Hammel. Preis geb. 4,80
M.
Das Buch gibt eine Fülle von Ratschlägen, wie verschiedene in der Werkstatt
vorkommende Arbeiten auch ohne entsprechende Sonderwerkzeuge mit einfach
hergestellten Hilfsvorrichtungen ausgeführt werden können. Die Darstellungsweise ist
übersichtlich und anschaulich und wird durch zahlreiche einfache aber deutliche und
lehrreiche Handskizzen trefflich erläutert. Das Buch sollte in jeder Werkstatt zur
Hand sein, da es auch dem geübten Praktiker häufig wertvolle Fingerzeige gibt,
gewisse Arbeiten schnell, billig und genau auszuführen.
R. Vater.
Große Physiker. Von Prof. Dr. F.
A. Schulze in Marburg a. L. Zweite Auflage mit sechs
Bildnissen. 324. Bändchen der Sammlung wissenschaftlich-gemeinverständlicher
Darstellungen „Aus Natur und Geisteswelt“. Leipzig und Berlin 1917. B. G. Teubner.
Preis geb. 1,50 M.
Das Büchlein enthält die Lebensbilder von Galileo Galilei,
Isaak Newton, Huygens, Faraday, Helmholz und Heinrich Herz. Die Auswahl war nicht leicht, denn große
Physiker hat es zu allen Zeiten gegeben. Der Verfasser hat mit Rücksicht auf den
Rahmen der Sammlung, in welcher das Buch erscheinen sollte, nur wenige von ihnen
herausgreifen können, die Bedeutung dieser Wenigen aber um so eingehender
geschildert. Die Darstellung ist sehr interessant geschrieben und mit sechs guten
Bildnissen ausgestattet Sie ist jedem Gebildeten zu empfehlen, zumal im Interesse
der Allgemeinheit von der Anwendung der Mathematik Abstand genommen ist.
Loebe.
Das U-Boot –
Motor-Tauch-Schiff. Berlin 1916. Klasing & Co. Preis kart. 3,– M.
Die unter dem vorstehenden Titel herausgegebene Veröffentlichung bringt in
geschickter Zusammenstellung nach Einzelberich en der im gleichen Verlage
erscheinenden Fachzeitschrift „Motorschiff und Motorboot“ eine Uebersicht
über das gesamte U-Bootswesen. In den einzelnen Hauptkapiteln wird neben der
technischen Entwicklung des Motor Tauchbootes im In- und Auslande unter
Kennzeichnung der bemerkenswertesten Typen die Frage des motorischen Antriebes mit
besonderer Berücksichtigung der Schwerölmotoren eingehend erörtert. Anschließend
wird der U-Bootsbetrieb und die Verwendung des U-Bootes als Seekriegswaffe
erläutert. Den Abschluß bildet ein Kapitel über Hebe- und Mutterschiffe, Torpedos
und Abwehr.
Wie aus der vorstehenden Inhaltsübersicht hervorgeht, vermittelt das Buch nicht
allein einen Ueberblick über den Aufbau und die Verwendung des U-Bootes an sich, der
heute bei dem lebhaften Interesse, das weite Kreise dieser neuen und wirksamen
Seekriegswaffe entgegenbringen, dankbare Anerkennung finden wird. Auch der technisch
vorgebildete Leser wird viel Bemerkenswertes finden, vor allem in dem den
U-Bootsmotoren gewidmeten Abschnitt.
Im allgemeinen hat man den Eindruck, daß das Buch dem oben angedeuteten Zweck in
durchaus richtiger Weise dient, um so mehr, da die textlichen, gemeinverständlich
gehaltenen Erläuterungen durch zahlreiche, gut ausgewählte Abbildungen unterstützt
werden.
Kraft.
Bei der Schriftleitung eingegangene Bücher.
Berufsschutz und „Freie Bahn den Tüchtigen“.
Berlin 1918. M. Krayn. Preis 1,50 M
Telephonanlagen Von Beckmann. Zweite Auflage. Berlin. Julius Springer. Preis geb. 8,60 M.
Versuchswesen. Von Gramberg.
Band II: Maschinenuntersuchungen Berlin. Julius Springer. Preis geb. 25,– M.
Die Dreherei und ihre Werkzeuge. Von Hippler. Berlin. Julius Springer. Preis geb. 14,60
M.
Lehrbuch der Differential- und Integralrechnung und ihrer
Anwendungen. Von Fricke. I. Band:
Differentialrechnung. II. Band: Integralrechnung. Leipzig. B. G. Teubner. Preis
jedes Bandes geh. 14,– M, geb. 15,– M.
Mathematische Unterhaltungen und Spiele. Von Ahrens. II. Band. Zweite Auflage. Leipzig. B. G Teubner.
Preis geh. 13,– M, geb. 14,– M.
Nichteuklidische Geometrie. Von Dieck. (Mathematischphysikalische Bibliothek. Band 31) Leipzig. B. G.
Teubner. Preis steif geh. 1,– M.
Theorie der Elektrizität. Von Abraham. I. Band: Einführung in die Maxwell'sche Theorie
der Elektrizität, von Föppel. Fünfte Auflage. Leipzig. B.
G. Teubner. Preis geh. 13,– M, geb. 14,– M.
Teubners technische Leitfäden. Band V. Differential- und
Integralrechnung. II. Band: Integralrechnung. Von Bieberbach. Leipzig. B. G. Teubner. Preis kart. 3,40 M und
Teuerungszuschlag.
Desgl. Band VI. Mechanische Technologie. Von Escher Leipzig. B. G. Teubner. Preis kart. 3,60 M und
Teuerungszuschlag.
Uhland's Ingenieurkalender 1919. Zwei Teile. Leipzig.
Alfred Kröner. Preis geb. 5,– M.
Methoden zur wasserdichten Imprägnierung von
Textilstoffen. Von Micksch. Berlin. Paul Adler.
Preis geh. 2,– M, geb. 3,– M.
Forschungsarbeiten auf dem Gebiete des Ingenieurwesens, herausgegeben vom Verein
deutscher Ingenieure. Heft 206. Toleranzen. Von W. Kühn. Preis 4,– M.
Textabbildung Bd. 333