Titel: | Bücherschau. |
Fundstelle: | Band 329, Jahrgang 1914, Miszellen, S. 367 |
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Bücherschau.
Bücherschau.
Thermodynamische Grundlagen der
Kolben- und Turbokompressoren. Graphische Darstellungen für die Berechnung
und Untersuchung. Von Adolf Hinz. Berlin 1914. Julius
Springer.
Das Vorwort äußert sich wie folgt: „Die vorliegenden graphischen Berechnungstafeln
sind in der Praxis aus dem Bedürfnis heraus entstanden, rasch und zuverlässig
die Resultate der oft komplizierten Rechnungen im Kompressorenbau zu finden. Sie
bieten sowohl dem projektierenden als auch dem Versuchsingenieur alle
Rechnungsgrundlagen für die in Frage kommenden Größen und Beziehungen in
übersichtlicher und handlicher Form.“
„Die gewählte graphische Darstellung gibt ein anschauliches Bild vom Einfluß der
einzelnen Faktoren auf das Endresultat. Aus diesem Grunde sind auch Beziehungen
in Form von Tafeln mit aufgenommen worden, deren Werte sich wohl auch mit dem
Rechenschieber ermitteln lassen. Bei Benutzung der Tafeln sind jedoch Irrtümer
unwahrscheinlicher, und die Genauigkeit beim Ablesen ist durch die vergrößerte
Wiedergabe der wichtigsten Anwendungsbereiche auf Sondertafeln der Rechnung mit
dem Rechenstab normaler Größe überlegen.“
„Den Tafeln ist als gleich wichtiger Bestandteil der Text beigegeben, in dem die
hauptsächlichen Beziehungen, die dem modernen Kompressorenbau zugrunde liegen,
je nach ihrer Bedeutung für die Praxis mehr oder minder ausführlich behandelt
sind. Die enge Anlehnung an die Grundgesetze soll der Praxis immer wieder die
Ziele vor Augen führen und verhindern, daß die Benutzung der Berechnungstafeln
zu einem rein mechanischen, handwerksmäßigen Abgreifen der gesuchten Werte
ausartet.“
Eine Besprechung kann eigentlich nur bestätigen, daß das Vorwort nicht mehr
verspricht, als das Buch tatsächlich hält. Darüber hinaus ist noch hervorzuheben,
daß der textliche Teil wesentlich mehr bringt, als der Titel des Buches erwarten
läßt.
Die Herstellung der Tafeln konnte nur von jemand unternommen werden, dem alle
Hilfsmittel und Hilfskräfte des technischen Bureaus einer Spezialfirma zur Verfügung
stehen, und dem Verfasser ist es besonders zu danken, daß er sie allen Interessenten
zugänglich gemacht hat. Durch die Verwendung zweier Farben auf den Tafeln ist bei
großer Uebersichtlichkeit eine äußerst genaue Ablesungsmöglichkeit erreicht worden,
ohne daß eine Interpolation durch Abstechen oder Aufmessen nötig wird.
Stephan.
Untersuchungen über Lagermetalle.
Ausgeführt im Königl. Materialprüfungsamt Berlin - Lichterfelde. Bericht des
Ausschusses erstattet von Prof. E. Heyn und Profi O. Bauer. Berlin 1914. Leonhard Simion Nf. Preis geh.
10,–.
Im Auftrage und auf Kosten des Vereins zur Beförderung des Gewerbfleißes wurden im
Königlichen Materialprüfungsamt zu Berlin-Lichterfelde Untersuchungen über
Lagermetalle vorgenommen, deren Ziele und Umfang auf Grund eines am 30. März 1910
gehaltenen Vortrages des Prof. Heyn festgelegt wurden.
Der vorliegende Bericht beschäftigt sich zunächst mit den Lagermetallen aus der
Reihe der Legierungen von Blei, Zinn, Antimon. Das sehr umfangreiche, mit größter
Gewissenhaftigkeit zusammengestellte Material hat bedeutenden praktischen Wert. Es
gibt die Möglichkeit, gemäß den Anforderungen des einzelnen Falles das geeignete
Lagermetall auszuwählen. Ferner kann beim Auftreten von Mängeln die Zusammensetzung
einer bestimmten Legierung auf Grund der vorliegenden Angaben in planmäßiger Weise
verändert werden. Das unsichere Tasten, welches gerade auf diesem Gebiete bisher
üblich war, dürfte sich in Zukunft vermeiden lassen. Zu diesem Zweck geben die
Verfasser eine Uebersicht über die Zusammensetzung und den Metallpreis der in
Betracht kommenden Legierungen. Weiterhin wurde der Beginn und das Ende der
Erstarrung in Schaubildern festgelegt, aus denen sich wertvolle Schlüsse über die
Gießtemperatur machen lassen. Durch Ermittlung der Haltepunkte wurde die
„Konstitution“ der Legierungen bestimmt, und ferner die Theorie, daß das
Gefüge der Lagermetalle aus harten Kristallkörnern in weicher Grundmasse bestehen
soll, einer kritischen Betrachtung unterzogen. Von weitgehendem Interesse sind die
Untersuchungen über Seigerungserscheinungen Es stellte sich heraus, daß Legierungen
von weniger als 25 v. H. Antimon und mittlerem Zinngehalt nur durch beschleunigte
Abkühlung an zu starker Entmischung gehindert werden können. Die größte Härte fand
sich bei einem Gehalt von 30 v. H. Sn, 60 v. H. Sb und 10 v. H. Pb.
Uebersichtliche Abbildungen ermöglichen die Feststellung der Härte jeder Legierung
von gegebener Zusammensetzung. Auch die Wirkung des Anlassens bzw. Warmlaufens wurde
untersucht. Auf Grund von Stauchproben stellte man fest, daß im allgemeinen die
Sprödigkeit mit der Härte zunimmt. Nur die zinnreichen Legierungen mit weniger als
25 v. H. Sb machen eine Ausnahme. Wieder wird durch
Schaubilder dem Leser ermöglicht, Legierungen von bestimmtem Härtegrad mit
geringster Sprödigkeit herauszufinden. Anderseits wurden durch Druckversuche
Abbildungen gewonnen, durch welche man imstande ist, Metalle von hoher
Kugeldruckhärte und großer Widerstandsfähigkeit gegen Schlagwirkung zu ermitteln.
Von wesentlicher Bedeutung ist endlich die Feststellung, daß ein Kupferzusatz die
Seigerung verhindert, die Schmelztemperatur erhöht, die Härte steigert und bei
rascher Abkühlung abnehmende Sprödigkeit zeigt. Die Lektüre der Schrift ist bei der
praktischen Bedeutung des behandelten Themas weiten Kreisen warm zu empfehlen. Die
äußere Ausstattung entspricht allen Anforderungen. Besonders sei auf die
hervorragende Ausführung der Tafeln und Abbildungen hingewiesen.
Schmolke.
Die Portland-Zement-Fabrikation.
Von Karl Naske. Dritte Auflage. Leipzig 1914. Theod.
Thomas.
Dies bekannt gute Werk hat in seiner dritten Auflage bereits die stattliche
Seitenzahl von 500 erreicht. Die Einteilung des Stoffes ist die alte geblieben. Der
I. Abschnitt ist betitelt: Die Aufbereitung der Rohmasse; der II. Abschnitt: Das
Brennen; der III. Abschnitt: Das Mahlen des Portland-Zementklinkers, das Lagern und
Verpacken der fertigen Ware, Entstaubungsvorrichtungen und Hilfsgeräte der
Zementfabrikation, Herstellung der Fässer, Beschreibung ausgeführter Anlagen; der
IV. Abschnitt: Die Eigenschaften des Portland-Zementes und die Prüfungsmethoden; der
V. Abschnitt: Normen für einheitliche Lieferung und Prüfung von Portland-Zement. Die
Arbeit läuft nicht auf eine trockene Beschreibung der Vorgänge hinaus, der Verfasser
ist vielmehr stets bemüht, dem Leser in anregender Weise das Wesentliche der Anlagen
und Vorgänge zu eigen zu machen.
Zunächst führt er uns in eine Gegend, die günstige Vorbedingungen zur Anlage einer
Zementfabrik aufweist und läßt nun den Ingenieur die Bedingungen für eine
lebensfähige Portland-Zement-Fabrikanlage durchgehen. Wir erfahren so die Rohstoffe
zur Bereitung von Portland-Zement, ihr Mischungsverhältnis und ihre Gewinnung. Die
Verarbeitung der Stoffe kann im Naßverfahren, im Trockenverfahren oder im
Halbnaßverfahren erfolgen. Zu allen drei Verfahren gehören wieder gesonderte
Vorkehrungen und besondere Maßnahmen, die ausführlich an Hand von
Maschinenzeichnungen geschildert werden.
Das Brennen der Rohmasse geschieht in Schachtöfen, Ringöfen und Drehöfen. Der beste
Ofen ist der Drehofen, er behauptet sein Feld, weil er am meisten den neuzeitlichen
Bestrebungen: „Verkürzung des Fabrikationsganges und möglichste Vermeidung jeder
Handarbeit“ gerecht wird. Zum Verständnis der ganzen Drehofenanlage gehören
die Beschreibung der Beschickung, der Brenntrommel, des Klinkerkühlers, der
Feuerung, der
Verwertung der Abhitze, der Staubbeseitigung, der Oefen mit erweiterter Sinterzone,
die Angaben über Leistung, Brennstoffverbrauch, Kraftbedarf und die Thermochemie des
Drehofenbrandes. Der gebrannte Zementklinker wird vor dem Mahlen abgelagert. Zur
Kontrolle der Ausbeute wird der Klinker gewogen. Die Lagerung geschieht in
Klinkersilos Zur Entnahme aus den Silos dienen wieder Maschinen. Zahlreich sind auch
die wiedergegebenen Maschinen zur Vermahlung des Klinkers. Das fertige Mehl wird
maschinell gelagert, verpackt und gewogen. Hilfsgeräte wie die Seilbahnen,
Becherwerke, Aufzüge, Förderschwingen, Riemen-, Band- und Schneckenförderer usw.
machen die Zementfabrikation noch leistungsfähiger.
Mehr Aufmerksamkeit hat man in der Neuzeit auch den Entstaubungsvorrichtungen
zugewendet. Beschrieben werden die Staubkammern, die Schlauchfilter, die
Sternfilter, die Ausscheidung durch Fliehkraft und das Niederschlagen mittels fein
verteilter Wasserstrahlen. Interessant sind auch die Anlagen zur Herstellung der
Fässer.
Aus all dem Gebrachten eine Idealfabrikanlage zusammenzubauen, scheitert an der
Mannigfaltigkeit der Eigenschaften der Rohmaterialien. Der Verfasser bespricht dafür
einige ausgeführte Anlagen.
Die Eigenschaften des Portland-Zementes und ihre Prüfungsmethoden beziehen sich auf
die Feinheit der Mahlung, Farbe und Gewicht, auf das Abbinden, die Festigkeit, die
Raumbeständigkeit, die Reinheit und andere.
Für die einheitliche Lieferung und Prüfung von Portland-Zement sind Normen
aufgestellt. Der Verfasser bringt die deutschen, österreichischen, schweizer,
russischen, englischen, amerikanischen, dänischen, argentinischen, chilenischen und
japanischen Normen.
Die Arbeit ist mit viel Liebe zur Sache geschrieben. Ueberall wird dem Leser aus dem
reichen Schatz an Erfahrungen, den der Verfasser sich in Deutschland und im Ausland
erworben hat, in der uneigennützigsten Weise dargeboten Das Buch wird sich viel
Freunde erwerben, denn es bringt von der Portland-Zement-Fabrikation wirklich das,
was man sucht und wissen will. Die zahlreichen Zeichnungen sind klar und werden
leicht verständlich beschrieben.
Ewerding.
Der Dampfverbrauch von Maschinen mit
Gegendruck und mit Zwischendampfentnahme. Von Dr. Grabowsky. 45 Seiten 8° mit 24 Abbildungen und Tabellen. Berlin 1914. A.
Seydel. Preis geh. 1,80 M.
Der immer schärfer sich gestaltende Wettbewerb zwischen Dampfturbine und
Kolbendampfmaschine zwingt die Hersteller von Kolbendampfmaschinen, auch ihrerseits
auf möglichst gute Dampf-, d.h. Wärmeausnutzung bei ihren Maschinen zu kommen. Da
der Kreisprozeß der Dampfmaschine sich bekanntlich nicht mehr wesentlich verbessern
läßt, ist man in letzter Zeit dazu übergegangen die Abwärme der Dampfmaschine in
immer vollkommenerer Weise zu Heiz-, Koch- oder Trockenanlagen auszunutzen. Daß sich
hierdurch eine vorzügliche Gesamtwärmeausnutzung erzielen läßt, ist zwar bekannt,
jedoch ist es für die Hersteller von Kolbendampfmaschinen von Wichtigkeit, die
Ersparnisse, die sich bei einer solchen Ausnutzung der Abwärme ergeben, im Voraus
berechnen zu können, um bei Wettbewerben einen möglichst niedrigen Wärmeverbrauch
gewährleisten zu können. Hierzu soll das vorliegende kleine Buch dienen. Es
behandelt zunächst allgemein den Nutzen der Abdampf- und Zwischendampfverwertung, um
dann in den beiden folgenden Kapiteln einfache Verfahren anzugeben, mittels deren
sich Leistung und Dampfverbrauch der Einzylindermaschinen mit Gegendruck, sowie
Leistung und Dampfverbrauch der Verbundmaschinen mit Zwischendampfentnahme im Voraus
berechnen lassen. Vorausgesetzt werden allgemeine Kenntnisse über das Entwerfen von
Dampfdiagrammen und ihre Benutzung zur Berechnung von Dampfmaschinen, sowie eine
Bekanntschaft mit dem berühmten Werke von Hrabak und dem
J-S-Diagramm von Mollier. Durchgerechnete
Zahlenbeispiele erleichtern die Benutzung des an sich sehen leicht verständlich
geschriebenen Buches, so daß es, namentlich auch bei dem billigen Preise, seinen
Zweck gut erfüllen dürfte.
R. Vater.
Einige Vorschläge zum neuen
Patentgesetz. Von Ferd. Strnad.
Berlin-Schmargendorf. Selbstverlag des Verfassers. Preis 0,65 M.
Man merkt es der kleinen Schrift an, daß hier jemand aus der eigenen Erfahrung heraus
spricht. Besonders wertvoll ist die Beleuchtung der großen Schwierigkeiten in der
Durchführung und Verwertung einer Erfindung. Sie läßt erkennen, daß der Verfasser
auf dem Boden realer Wirklichkeit steht, und zeigt, wie wenig dem deutschen
Gewerbfleiß mit dem in der Phantasie geborenen Erfindungsgedanken noch gedient ist.
Die an solche Schwierigkeiten geknüpfte Forderung einer Patentdauer von 20 Jahren
ist jedoch verfehlt; denn dabei wird die öffentlich-rechtliche Bedeutung des
Patentschutzes als gewerbepolitische Maßnahme verkannt. Durchaus zutreffend weist
der Verfasser hin auf die Rechtsunsicherheit in der Auslegung der Patente,
insbesondere bei der Frage der Abhängigkeit. Die diesbezüglichen Vorschläge des
Verfassers dürften aber fromme Wünsche bleiben, so lange die maßgebenden Faktoren
nicht von seiner Auffassung durchdrungen sind, daß das Patentamt um der Industrie
willen geschaffen und daher auch deren berechtigten Interessen anzupassen ist.
Einige Vorschläge, wie Fortfall einer Prüfung auf Patentfähigkeit und Geheimhaltung
des Ar melders bis zur endgültigen Erteilung des Patents sind verfehlt.
Nichtsdestoweniger aber bieten die Vorschläge und Anregungen in ihrer Gesamtheit ein
erfreuliches Bild und berechtigen zu der Hoffnung, daß auch andere Männer der Praxis
ihre Anschauungen freimütig äußern werden, bevor es zu spät ist.
Dr. phil., Dr. jur. Häberlein.
Die akademisch-technischen
Berufe. Ratschläge für Abiturienten und angehende Diplomingenieure aller
Fachrichtungen. Von Dipl. - Ing. C. Weihe. 27 Seiten 8°. Berlin 1914. M.
Krayn.
Zweierlei vermisse ich an diesem Vortrag: Zum ersten das eine klar vorangestellt:
Ingenieur kann man nicht werden, Ingenieur muß man sein. Was fertige Ingenieure uns
erzählen von ihrem Ingenieurwerden (man denke an Eyths
hübsche Schilderung „Wie man vor einem halben Jahrhundert Ingenieur wurde“),
ist doch immer nur die Entdeckung, es im tiefsten Innern zu sein. Ich bin der
Ueberzeugung, daß man in diesem Sinne den Ingenieurberuf nicht „wählen“
kann.
Und das andere: Wer heute Ingenieur sein und als Ingenieur auf der Höhe bleiben will,
muß arbeiten, arbeiten, arbeiten. Wie in keinem andern Beruf. Das sollte man jedem
jungen Menschen sagen, der sich für den Ingenieurberuf entscheiden will.
Im übrigen enthält der Vortrag, der vor Abiturienten Frankfurts gehalten wurde, eine
durchaus sachliche und zweckentsprechende Darstellung der Voraussetzungen für das
Ingenieurstudium, der Ausbildungszweige (Abteilungen der Hochschulen) sowie des
Studiums selbst. Er bespricht ferner die Möglichkeiten, die sich dem jungen
Ingenieur in der Praxis der Privatindustrie und in den amtlichen Stellungen bieten.
Ohne Beschönigungen, aber auch ohne gar zu trübe Warnungen. Es berührt sehr
angenehm, daß hier einmal ein Vertreter eines Berufes hervortritt, der zwar mit
Ernst auf die bedeutende Ueberfüllung seines Berufes hinweist, aber doch den Mut zu
dem Ausspruch findet: „Mir ist kein einziger Fall vorgekommen, wo ein tüchtiger
Techniker mit umfangreichen Kenntnissen nicht sein Brot gefunden hätte und nicht
vorwärts gekommen wäre“. Gewarnt wird nur vor einigen amtlichen Stellungen,
bei denen die dienstliche und gesellschaftliche Stellung nicht so weit geklärt ist,
daß sie dem Akademiker Befriedigung gewähren könnten.
Dipl.-Ing. W. Speiser.
Bei der Redaktion eingegangene Bücher.
Elektrotechnisches Merkbuch für Artillerie-Spezialisten
der Kaiserl. Marine. Von Kapitänleutnant Punt. Berlin 1914. E. S. Mittler
& Sohn. Preis 2 M.
Leitfaden für den Unterricht in der Artillerie. II.
Teil. Fünfte neubearbeitete Auflage. Berlin 1914. E. S. Mittler & Sohn. Preis
geh. 3,25 M, geb. 4 M.
Physikalische Aufgaben der Artillerie, Navigation und des
Schiffbaues. Bearbeitet von Dr. L. Hänert. Berlin 1914. E. S. Mittler &
Sohn. Preis geh. 2 M.
Die Störungen an elektrischen Maschinen. II. vermehrte
Auflage. Von Ludwig Hammel, Zivilingenieur, Frankfurt a. M. Selbstverlag. Preis geb.
2,60 M.
Aus Theorie und Praxis des Riementriebes, Von Fritz
Adolf Boesner, Ingenieur. Berlin 1914. Polytechnische Buchhandlung A. Seydel. Preis
geb. 5 M.
Abhandlungen und Berichte über technisches Schulwesen.
Band V. Leipzig 1914. B. G. Teubner.
Ergebnisse der Beratungen des deutschen Ausschusses für
technisches Schulwesen über Hochschulfragen. V. Bericht. Leipzig 1914. B.
G. Teubner.
Der Blériot-Flugapparat und seine Benutzung durch Pégoud vom
Standpunkte des Ingenieurs. Von Dipl.-Ing. Béjeuhr. Braunschweig 1914.
Vieweg & Sohn. Preis geh. 2 M.
Schriften des Vereins Recht und Wirtschaft. Band 4,
Heft 2. Zur Reform des Patentrechts. Berlin 1914. Karl Heymanns Verlag. Preis geh. 3
M.
Elektrizitätszähler für Gleich-, Wechsel- und Drehstrom,
deren Theorie, Beschreibung und Eichung. Von H. W. L. Brückmann,
Dipl.-Elektro-Ing. Leipzig 1914. Oskar Leiner. Preis geh. 8,50 M., geb. 9,50
M.
Die Wärmekraftmaschinen. Ein Lehrbuch über
Kolbendampfmaschinen, Dampfturbinen und Verbrennungskraftmaschinen für technische
Schulen und den Selbstunterricht. Von Dr.-Ing. Charles Steuer, Kgl. Oberlehrer an
der höheren Maschinenbauschule in Posen. Mit 288 Abb. Leipzig 1914. Oskar Leiner.
Preis geh. 8,50 M., geb. 9,50 M.
Landwirtschaftliche Maschinen. Von Wilhelm
Koeppen, Dipl.-Ing. Mit 232 Abb. Leipzig 1914. Oskar Leiner. Preis geh. 6,50, geb. 8
M.
Die Eisenbahntechnik der Gegenwart. Unter Mitwirkung
von Fachgenossen. Herausgegeben von Dr.-Ing. Barckhausen, Geh. Regierungsrat,
Dr.-Ing. Blum, Wirkl. Geh. Oberbaurat, Courtin, Oberbaurat, v. Weiß, Geh. Rat.
Fünfter Band: Lager-Vorräte, Bau- und Betriebsstoffe der Eisenbahnen. Erster Teil:
Allgemeines, Metallische Werkstatt- und Oberbau-Vorräte, Holz. Bearbeitet von
Dietz-Berlin, Halfmann-Berlin, Kuntze-Berlin, Lemmers-Danforth, Mülheim-Ruhr,
Nitschmann-Berlin. Mit 111 Abb. Wiesbaden 1914. C. W. Kreidel's Verlag. Preis geh.
12 M.
Die Eisenbahn-Technik der Gegenwart. Zweiter Band: Der
Eisenbahnbau der Gegenwart. Dritter Abschnitt, II. Teil: Bahnhofshochbauten. Zweite
umgearbeitete Auflage. Bearbeitet von Dr. Groeschel-München, Kumbier-Berlin,
Lehners-Halberstadt, Wehrenfennig-Wien. Mit 466 Abb. Wiesbaden 1914. C. W. Kreidels
Verlag. Preis geh. 18 M.
–––––
Eingegangene Drucksachen.
Preußische höhere Fachschule für
Textil-Industrie, Färberei- und Appreturschule Crefeld. Bericht für das
Schuljahr 1913-1914.
Gehe & Co., Aktiengesellschaft.
Handelsbericht 1914.
Lade- und Löschvorrichtungen der A. E. G.
Katalog der Sonderausstellung für
Feuerungstechnik auf der Baltischen Ausstellung Malmö 1914. Verlag von Otto
Spamer in Leipzig.
Nachrichten der Siemens-Schuckert-Werke
G. m. b. H. und der Siemens & Halske A.-G. 1913. geb. – Siemens-Schuckert-Werke: Elektrische Kran-Ausrüstungen,
Teil I. Elektrische Kran-Ausrüstungen, Teil II. Dynamowerk. Kabelwerk Gartenfeld.
Das Kraftwerk in Wiesmoor. Transformatorenwerk. Turbogeneratoren für Gleichstrom und
Wechselstrom. Elektromotorenwerk. Nürnberger Werk. Melda
Hochleistungs-Bohrmaschinen.
Textabbildung Bd. 329
Wirtschaftliche Rundschau.
Britisch-Südafrika.Mineralvorkommen in
Rhodesien.
Die Goldvorkommen haben in Rhodesien nirgends die Mächtigkeit des Johannesburger
Reefs und viele von ihnen haben sich lediglich als Nester oder kurze Adern
erwiesen, aber im großen und ganzen ist die Produktion noch immer im Zunehmen.
Der Umstand, daß die Vorkommen über das ganze Land verbreitet sind, bietet dabei
den Vorzug, daß zahlreiche Verbrauchszentren entstanden sind und noch entstehen,
und die Landwirtschaft dadurch an vielen Orten zahlungsfähige Abnehmer in
nächster Nähe besitzt. Die Goldproduktion, die 1893 nur einen Wert von 83052 £
halte, betrug 10 Jahre später 2526007 £, sie hat sich seitdem ungefähr auf
dieser Höhe erhalten:
1909
1910
1911
1912
2623700 £
2568201 £
2647894 £(628581 Unzen)
2707369 £(642 807 Unzen)
Es gibt in Rhodesien im Gegensätze zum Witwatersrand eine ganze Anzahl kleiner
Goldminen, zu deren Betrieb nicht wie dort ein großes Kapital die Vorbedingung
ist. Das neue Rhodesische Berggesetz fördert besonders kleine Unternehmungen.
Die Zahl der Goldproduzenten Süd-Rhodesiens stellte sich 1911 auf 409, 1912 auf
474. Im Jahre 1914 treten verschiedene bedeutende Goldbergwerke, auf denen
bisher nur Erschließungsarbeiten vorgenommen worden sind, in das Stadium der
Produktion ein. Der letzte Bericht der Direktoren der Chartered Company zählt
als solche folgende Bergwerke auf: Shamva, Cam & Motor, Eileen Alannah,
Falcon, Planet Arcturus. Von besonderer Bedeutung dürfte die erstgenannte Mine
sein, zumal da sie seit dem April 1913 Eisenbahnverbindung mit Salisbury
hat.
Dieses Bergwerk ist deshalb eigentümlich, weil das goldführende Gestein den
Kern eines Berges bildet und daher nicht durch Tiefschächte an die Oberfläche
gefördert zu werden braucht. Das Bergwerk verspricht daher, trotzdem der
Goldgehalt des Gesteins sehr gering ist, sich gut zu rentieren. Es sollen 100000
t zur Verarbeitung bereit liegen und es werden täglich 1000 t gebrochen; später
hofft man im Monat 50000 bis 60000 t zu verarbeiten. Die Gesteinsmasse, die
durch die bisherigen Arbeiten bis an den Fuß des Berges erschlossen ist, beläuft
sich auf rund 3 Millionen Tonnen, sie dürfte in 5 bis 6 Jahren aufgearbeitet
sein. Darüber, ob sich unter dem Fuße des Berges noch abbauwürdige Gesteinsgänge
befinden, ist bisher nichts bekannt.
Die Gold-Prospektoren in Rhodesien haben sich bisher ziemlich eng an die schon
vor Jahrhunderten vermutlich von Asiaten bearbeiteten Vorkommen gehalten. Diese
sind aber nunmehr fast alle bekannt und der letzte Bericht des
Bergwerks-Departements klagt darüber, daß neuerdings die Tätigkeit des
Prospektierens sehr nachgelassen habe, im Jahre 1912 sei fast nichts von
Bedeutung neu nachgewiesen worden. Vermutlich werde es nötig sein, von
Regierungs wegen systematische Erschließungsarbeiten vorzunehmen, da einzelne
Prospektoren nicht die Mittel hätten, größere Erdarbeiten zu
Untersuchungszwecken auszuführen. Immerhin wird von der rhodesischen Minenkammer
die sicher festgestellte und zur Bearbeitung verfügbare Gesteinsmasse auf
6280000 t geschätzt, die Gold im Werte von 13 Mill. Pf. Sterling enthalten
dürften. Von privater Seite wird angenommen, daß im Jahre 1914 die monatliche
Goldproduktion Rhodesiens sich vermutlich auf 100000 Unzen stellen dürfte.
Anderseits sind manche Kenner des Landes über das Ausbleiben neuer Entdeckungen
an Goldvorkommen,
Textabbildung Bd. 329
das auch im Jahre 1913 angedauert hat, sehr bedrückt.
Von großem Vorteil für sehr viele Bergwerksunternehmungen in Rhodesien ist das
Vorhandensein fließenden Wassers. Das bei Umtali schon im Portugiesischen
Gebiete liegende Macequece-Bergwerk wird, wie es heißt, sogar ganz mit
Wasserkraft ohne Kohlen betrieben.
Außer Gold wurden 1912 in Rhodesien folgende Mineralien gewonnen: Silber: 176532
Unzen, Wert 20010 £; Blei: 588 t, Wert 9253 £; Chrom und Eisen: 69261 t, Wert
154600 £; Kohlen: 216140 t, Wert 73268 £; Wolframit: 1 t, Wert 100 £. Silber und
Blei wurden vornehmlich von dem Penhalonga-Bergwerk geliefert. Die Gewinnung von
Eisenerz ist erst im Anfangsstadium. Das Hauptbergwerk befindet sich bei
Selukwe. Das Erz wird in rohem Zustand nach Europa verschifft.
Die Kohlenförderung der Wankie-Mine hat gegen das Jahr 1911 zugenommen. Die Kohle
gilt als die beste, die in ganz Südafrika einschließlich Natals bisher gefunden
worden ist. Durch die Ausdehnung des Eisenbahnnetzes werden mehr und mehr
Bergwerke in den Stand gesetzt, Kohlen zu verwenden, was bei einigen bereits zu
einer Lebensfrage geworden war, da sie alles verwendbare Holz auf weite
Entfernungen verbraucht haben. Ein beachtenswertes Absatzgebiet hat das
Wankie-Kohlenbergwerk seit kurzem in dem Katanga-Bezirke gefunden, da die
dortigen Kohlen sich zur Koksbereitung nicht eignen.
(Aus einem Berichte des Kaiserl. Generalkonsulats in
Kapstadt.)
Bedarf des Auslandes.
Italien. Lieferung von Gußeisen in Blöcken. Wert 24150
L, Sicherheit 2420 L. Königl. Marine-Arsenal in Spezia und gleichzeitig die
Generaldirektion der Königl. Arsenale in Venedig und Neapel. 10. Juni vormittags
11 Uhr.
Italien. Lieferung von Bronzegegenständen.
Generaldirektion des Königl. Arsenals in Neapel und gleichzeitig diejenige in
Spezia. 23. Juni 1914, vormittags 11 Uhr. Voranschlag 40000 L. Sicherheit 4000
L. Näheres in italienischer Sprache beim „Reichsanzeiger“.
Türkei. Lieferung von 1500000 Holzschrauben, 2000 kg
Aceton, 1 Dynamo, 1000 Stück Eisen für Stahlsohlen, 15300 kg Stricke
verschiedener Größen. Generaldirektion der Militärfabriken in
Konstantinopel. Angebote an die genannte Generaldirektion, woselbst Näheres.
Aegypten. Lieferung von 55 oder 110 t gelber, nicht
schmelzender Waggonachsenschmiere für den Bedarf eines oder zweier
Jahre. Aegyptische Staatsbahnen und -Telegraphen in Kairo. 10. Juli
1914, vorm. 10 Uhr. Bedingungen in englischer und französischer Sprache beim
„Reichsanzeiger“.
Ein Exemplar der Lieferungsbedingungen kann inländischen Interessenten auf Antrag
für kurze Zeit übersandt werden. Die Anträge sind unter Beifügung eines mit
Aufschrift und Freimarke versehenen großen Briefumschlags an das Bureau der
„Nachrichten“ im Reichsamt des Innern, Berlin NW. 6, Luisenstraße.
33/34, zu richten.
Textabbildung Bd. 329