Titel: | Bücherschau. |
Fundstelle: | Band 328, Jahrgang 1913, S. 751 |
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Bücherschau.
Bücherschau.
Buchführungs- und
bilanztechnisches Lexikon, enthaltend Erläuterungen zu sämtlichen
buchhalterischen Fragen, besonders der Kontenführung und Bilanzabschlüsse,
Bewertungsgrundsätzen bei der Inventur, Ratschlägen für Revisionen, nebst Hinweisen
auf Gerichtsentscheidungen und die Gesetzgebung. Ein Auskunftsbuch für
Aufsichtsräte, Bankiers, Buchhalter, Fabrikanten, Kapitalisten, Kaufleute,
Landwirte, Rechtsanwälte, Richter, Steuer- und Verwaltungsbeamte. Herausgegeben von
C. Weilandt, Redakteur. Berlin 1913. Selbstverlag. Preis
geh. M 3,–, geb. M 4,–.
Die Buchführung ist längst zu einer Spezialwissenschaft geworden und gründliche
Geistesarbeit ist an die Stelle schematischer Schreiberei getreten. Ohne
Uebertreibung kann man vielleicht sagen, daß die Mehrzahl aller Praktiker den
heutigen Anforderungen an eine korrekte Buchführung nicht entsprechen und hin und
wieder Fehler machen. Das vorliegende Lexikon wird eine wichtige Lücke ausfüllen und
dem praktischen Buchhalter, Chef oder Kapitalisten als Auskunftsbuch dienen. Auf
jede Frage wird eine kurze, aber dabei doch vollständige Auskunft nebst vielen
Beispielen gegeben. Weist eine Betriebsrichtung hervorstechende Merkmale auf, so
sind auch diese erwähnt worden, z.B. Bank-, Baugeschäfte, Buchhandel, Export,
Fabrikation, Forstwirtschaft, Gartenbau, Hotel, Kommission, Landwirtschaft,
Reederei, Spedition, Syndikat, Terrain-, Versicherungsgesellschaft und viele andere.
Auch die buchhalterische Behandlung bei Aktiengesellschaften und anderen
Gesellschaftsformen fand eingehende Besprechung. Jedermann wird mit diesem
Hilfsmittel in schnellster und zuverlässigster Weise in die Mysterien der
Buchführung und Bilanz eingeweiht und auf gewisse aufklärende Mängel hingewiesen.
Das Buch sollte in keinem Kontor fehlen.
Ergebnisse der Physik während 33
Jahren (1875 bis 1908). Von Albert Schuster.
Vier Vorlesungen, gehalten an der Universität Calcutta im März 1908. Autorisierte
deutsche Ausgabe von Guido Szivessy. Leipzig 1913. Joh.
Ambr. Barth. Preis geh. M 3,20, geb. M 4,–.
Der Verfasser, welcher, wie vielleicht nur wenige der noch lebenden Physiker, in der
glücklichen Lage gewesen ist, in den Laboratorien der bedeutendsten Männer unserer
Wissenschaft wie Helmholtz, Kirchhoff, Maxwell. Lord Kelvin, unter
deren persönlichem Einfluß zu arbeiten, und der dann selbst in hervorragender Weise
an der Entwicklung der modernen Physik mitgewirkt hat, bietet uns in den vier
Vorträgen einen Ueberblick über den Entwicklungsgang der wichtigsten physikalischen
Erscheinungen und Theorien, wie er schöner kaum gegeben werden kann. Gerade für uns
jüngere Physiker, die wir in der modernen schnellebigen Zeit, welche mit so vielen
alten Traditionen bricht, groß geworden sind, ist ein gelegentliches Haltmachen und
kurzer Rückblick, besonders, wenn er in so schöner Form, wie bei Schuster, geboten wird von großem Wert, Schuster selbst charakterisiert unsere heutige Physik mit
folgenden Worten: „Der Zustand der Schmiegsamkeit und Beweglichkeit – meiner
Ansicht nach ein gesunder Zustand –, welcher den wissenschaftlichen Anschauungen
gegenwärtig gestattet, sich fast jeder Neuigkeit anzupassen, wird durch die
Leichtfertigkeit (soll wohl heißen Leichtigkeit!) beleuchtet, mit der jetzt die
am meisten gehegten Grundsätze unserer Väter verlassen werden“. Dabei ist
Schuster aber selbst so modern, wenn man diesen
Ausdruck gebrauchen will, wie nur irgend einer, wobei es besonders angenehm
auffällt, in wie hervorragend objektiver Weise er die verschiedenen Theorien
darstellt, auch wenn sie von seiner persönlichen Anschauung abweichen. Während die
erste Vorlesung mehr allgemeine Betrachtungen über die Einrichtungen und die
Arbeitsweise in den verschiedenen Laboratorien Deutschlands und Englands
enthält, bieten die beiden folgenden Vorlesungen im wesentlichen einen Ueberblick
über die Entwicklung der Elektrizität sowohl in theoretischer wie auch in
experimenteller Hinsicht. Einen besonderen Genuß hat mir dabei das Lesen der dritten
Vorlesung bereitet, welche von den Röntgen-Strahlen
ausgehend bis zum Zeemann-Effekt und der
Elektronentheorie führt, und welche in vieler Hinsicht ein ebenbürtiges Gngenstück
zu dem kürzlich erschienenen Geitelschen Vortrag
darstellt. Interessant sind in diesem Vortrag auch die allgemeinen Bemerkungen des
Verfassers u.a. über die Entwicklung und Berechtigung unserer wissenschaftlichen
Bezeichnungen. Besonders klar und außerordentlich anregend sind ferner die
Auseinandersetzungen über den Mechanismus eines Atoms ebenso wie diejenigen über die
durch Geschwindigkeitsänderung verursachte Aenderung der scheinbaren Masse eines
Elektrons. Die vierte Vorlesung, welche im wesentlichen die Erscheinungen des
Erdmagnetismus, der Erd- und atmosphärischen Elektrizität behandelt, ist ebenfalls
glänzend geschrieben und besonders deswegen wertvoll, weil sie Erscheinungen
behandelt, welche im allgemeinen der Mehrzahl der Physiker ferner liegen. Gerade
deswegen aber ist ein derartig zusammenfassender Ueberblick für die Allgemeinheit
von so großem Nutzen, als er uns den Zusammenhang der verschiedensten Erscheinungen
wieder einmal vor Augen führt, den man heutzutage bei der weitgehenden
Spezialisierung auf wissenschaftlichem Gebiet nur allzuleicht vergißt. Schließen
will ich mit dem Wunsche, daß dieses Schustersche Werk
eine recht weitgehende Verbreitung finden möge, da es wohl jedem Leser neben reicher
Anregung auch manche genußreiche Stunde bereiten wird.
Br. Glatzel.
Geschichte der Chemie.
Kurzgefaßte Darstellung von Dr. Thor Ekecrantz, o. Prof.
der Chemie und pharm. Chemie an dem pharm Institut zu Stockholm. Aus dem
schwedischen Original vom Verfasser bearbeitet. Mit 25 Abbildungen. Leipzig 1913.
Akademische Verlagsgesellschaft m. b. H. Preis geh. M 8,50, geb. M 10,–.
Nach einer Einleitung, in der der Verfasser sich besonders mit der Abstammung des
Wortes Chemie beschäftigt, folgen acht Kapitel, in denen die Chemie im Altertum, die
alchimistische, die iatrochemische und die phlogistische Periode, der Fall der
phlogistischen Lehre, die chemische Forschung nach Lavoisier bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts, die Entwicklung in
theoretischchemischer Hinsicht von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart
und die Entwicklung des chemischen Unterrichts besprochen werden.
Wenn auch der Verfasser in vielen Kapiteln nichts anderes bringen konnte, als was
beispielsweise in Kopps Geschichte der Chemie schon zu
lesen war, so muß doch die Anordnung und die klare, sachgemäße Behandlung des
Stoffes besonders hervorgehoben werden, die bewirkt, daß der Information Suchende
sich in kurzer Zeit und in ausreichender Weise über das Gewünschte orientieren
kann.
In dem siebenten Abschnitt findet man die Entwicklung des Valenzbegriffes, die
Grundlagen der Strukturtheorie, den Streit über die konstante oder wechselnde
Valenzzahl, die weitere Entwicklung der Strukturlehre, das periodische System der
Elemente, die elektrolytische Dissoziationstheorie u.a.m.
Trotz der Schwierigkeit des zu bearbeitenden Stoffes und der angewendeten Kürze hat
die Klarheit der Darstellung nirgends gelitten.
An das siebente Kapitel schließen sich biographische Notizen und Abbildungen von
einigen in der späteren Hälfte des 19. Jahrhunderts hervortretenden
Persönlichkeiten, gegen deren Auswahl natürlich nichts einzuwenden ist, die man aber
als eine ausreichende Aufzählung der auf dem Gebiete der theoretischen Chemie
tätigen Forscher nicht ansehen kann. Für den hervorragendsten Forscher auf diesem
Gebiete, vant Hoff, wäre eine etwas ähnlichere Abbildung
recht wünschenswert gewesen.
Die Ausführungen im achten Abschnitt über die Entwicklung des chemischen Unterrichts
sind zu knapp, besonders bezüglich der Entwicklung des Unterrichts in den chemischen
Laboratorien.
Das vorstehende Werk gehört zu den besten der auf diesem Gebiete erschienenen und
wird sich sicherlich in Kürze einen ausgedehnten Leserkreis erwerben.
A. Stavenhagen.
Die angewandte Mathematik an den
deutschen mittleren Fachschulen der Maschinenindustrie. Bd. IV Heft 2 der
Abhandlungen über den mathematischen Unterricht in Deutschland von Dipl.-Ing. Karl Ott. Leipzig und Berlin 1913. B. G. Teubner. Preis M
4,–.
Das vorliegende Buch füllt zweifellos eine Lücke in der technischen Literatur aus.
Für die angewandte Mathematik insbesondere für die Mechanik gibt es an den
technischen Fachschulen gewöhnlich keine Spezialisten; fast jeder Lehrer kommt in
die Lage, den Unterricht in der Mechanik erteilen zu müssen. Vielfach nehmen nun
dessen maschinentechnische Hauptfächer seine Zeit und Arbeitskraft (man denke nur an
die Entwicklung des Oelmaschinenbaues in den letzten Jahren) derart in Anspruch, daß
er sich unmöglich in die vorhandene Literatur über Mechanik vertiefen kann. Und doch
würde ein möglichst weiter Blick über dieses Gebiet, namentlich auch die Kenntnis
der historischen Entwicklung dem Unterricht sicherlich zu gute kommen, pädagogische
Begabung des Lehrers natürlich vorausgesetzt. Um gut zu lehren, muß man aus dem
Vollen schöpfen, etwas mehr wissen, als was man lehrt, sagt Treitschke an einer Stelle. Hier kann nun das Ottsche Buch sehr gute Dienste leisten; einmal darin, daß es durch die
Besprechung der Methoden, wie die wichtigsten Grundbegriffe der Mechanik, Kraft
Masse, Arbeit usw. dargestellt und veranschaulicht werden, den Lehrer zum Nachdenken
anregt, dann durch die zahlreichen Literaturangaben. Es werden ferner die
vorhandenen Lehrbücher besprochen. Die Meinung des Verfassers dürfte wohl
dahingehen, daß keines der für den Fachschulunterricht geschriebenen Bücher den
Aufgaben dieser Schulen ganz gerecht wird. Dem wird man ohne weiteres zustimmen
müssen. Die besten Bücher bleiben eben ungeschrieben; wieviel in pädagogischer
Hinsicht Wertvolles mag in den Vortragsheften der Lehrer an Fachschulen stecken, ja
mancher glückliche Augenblickseinfall wird garnicht schriftlich festgehalten. Dem
warmen Lob, das der Verfasser dem Buch „Technische Wärmemechanik“ von W. Schüle zu Teil werden läßt, kann ich mich nur
anschließen; das Buch erfreut sich auch in der Praxis uneingeschränkter
Wertschätzung. Es wäre sehr zu wünschen, daß sich ihm ein gleichwertiges Buch der
Mechanik fester und flüssiger Körper an die Seite stellen könnte, ein Buch, das aus
innerem Drange und nicht aus buchhändlerischen Erwägungen entstanden ist.
Ob die darstellende Geometrie und noch mehr das technische Zeichnen in den Rahmen des
vorliegenden Buches paßt, dürfte doch sehr zweifelhaft sein, zumal diese Gegenstände
aus Raummangel doch nur aphoristisch behandelt werden konnten. Der außerordentliche
Fleiß des Verfassers, dessen Frucht dieses Buch ist, verdient die wärmste
Anerkennung, Es bietet nicht nur dem Lehrer, sondern auch dem in der Praxis
stehenden Ingenieur mancherlei Anregendes und Nützliches. Erleichtert wird die
Lektüre durch die klare und fließende Schreibweise des Verfassers.
K. Drews.
Das Prinzip der Erhaltung der
Energie. Von Max Planck. Dritte Auflage. 278
Seiten. Leipzig und Berlin 1913. B. G. Teubner.
Das bekannte, von der Philosophischen Fakultät Göttingen preisgekrönte Werk erscheint
hier in wesentlich ungeänderter dritter Auflage. Es gliedert sich in die drei
Hauptabschnitte: Historische Entwicklung, Formulierung und Beweis des Prinzips,
Verschiedene Arten der Energie (mechanische Energie, thermische und chemische
Energie, elektrische und magnetische Energie). Eine weitere Kennzeichnung des
Inhaltes des Buches ist aus der Aufgabestellung der Göttinger Fakultät (1884) zu
entnehmen: „... Es wird nun zunächst eine genaue historische Entwicklung der
Bedeutung und des Gebrauches des Wortes Energie in der Physik verlangt; sodann
eine gründliche physikalische Untersuchung, ob verschiedene Arten der Energie zu
unterscheiden und wie jede derselben zu definieren sei; endlich in welcher Weise
das Prinzip der Erhaltung der Energie als allgemein gültiges Naturgesetz
aufgestellt und bewiesen werden können“. Wenn hier auf die neue Auflage noch
besonders hingewiesen wird, so geschieht es namentlich in dem Wunsche, das Buch auch
in technischen Kreisen weiter einzuführen, für die es nicht weniger Bedeutung hat,
als für Physiker und Chemiker.
Rotth.
Radiotelegraphisches Praktikum.
Von Dr.-Ing. H. Rein. Zweite, vermehrte Auflage. Mit 170
Abbildungen und 5 Kurventafeln. XII und 220 Seiten. Berlin. Julius Springer. Preis
geb. M 8,–.
Die zweite Auflage des „Radiotelegraphischen Praktikum“ unterscheidet sich
insofern wesentlich von der ersten, als sich der Verfasser nicht mehr eng an die
Einrichtungen der Technischen Hochschule zu Darmstadt bindet, an welche die erste
Auflage sich eng anschließt. Dieser Loslösung vom Besonderen entsprechend enthält
die Einleitung nunmehr eine knappe und übersichtliche Beschreibung der in
Deutschland im allgemeinen eingeführten radiotelegraphischen Systeme.
Im folgenden werden in jedem Abschnitt nicht nur die verschiedenen Meßmethoden
ausführlich beschrieben und erörtert, sondern es wird auch auf die Eichung der
Instrumente und, wo es angebracht ist, auf die Gesichtspunkte für ihren Bau
eingegangen. Bei der Wiedergabe der Formeln ist auf längere mathematische
Entwicklungen Verzicht geleistet, dagegen auf Hinweise nach der
physikalisch-technischen Seite Gewicht gelegt worden. Die Darstellung ist klar,
könnte aber wohl hier und da etwas breiter sein. Ebenso wird vielleicht mancher
einige Tabellen vermissen, obgleich die fünf Kurventafeln am Schluß des Buches für
die wichtigste Rechenerleichterung sorgen.
Die Anordnung des Stoffes ist dieselbe geblieben wie in der ersten Auflage. Es stehen
an erster Stelle Kapazitäten und Selbstinduktionen, nebst gegenseitiger Induktion
und Kuppelungsfaktoren.
Das dritte Kapitel behandelt die Wellenlängen und die Analyse von
Hochfrequenzschwingungen, das vierte die Dämpfung und die Verluste. Im fünften
Kapitel folgen die Leistungsmessungen an Hochfrequenzgeneratoren, Transformatoren
und Uebertragern. Die beiden letzten Kapitel beschäftigen sich mit den Empfängern
und ihren Schaltungen und mit dem Aufbau der Sende- und Empfangsstation.
Ein die wesentlichsten Arbeiten enthaltendes Literaturverzeichnis sowie ein
reichhaltiges Namen- und Sachregister bilden eine sehr angenehme Vervollständigung
des Werkes. Besonders erfreulich ist die Durchführung einer einheitlichen
Darstellungsweise bei den zahlreichen Schaltbildern.
Die Ausstattung des Buches läßt nichts zu wünschen übrig.
Gruschke.
Sammlung Göschen, Bd. 661. Die Nebenprodukte der Leuchtgasfabrikation. Von Dr. phil.
K. R. Lange. Klein 8°. 148 Seiten. Mit 13 Abbildungen.
Berlin und Leipzig 1913. G. J. Göschen. Preis geb. M 0,90.
Der Verfasser behandelt an Hand der Fachliteratur, im besonderen der Patentschriften
die Gewinnung, Analyse, Reinigung und Verwertung der bei der Leuchtgasgewinnung
nebenbei erhaltenen Substanzen: Koks, Retortengraphit, Teer, Ammoniak, Schwefel und
Cyan. In Anbetracht der außerordentlichen wirtschaftlichen Wichtigkeit, welche
diesen Produkten zukommt, wird vielen Technikern das wohlfeile Büchlein willkommen
sein, welches auf knappem Raume eine große Menge von Mitteilungen über die
zahlreichen Vorschläge und bewährten Verfahren beibringt.
K. Arndt.
Bei der Redaktion eingegangene Bücher.
Der Abbruch von Beton- und Eisenbetonbauten. Eine
technisch-wirtschaftliche Studie von Ernst Schick, Dipl.-Ing. Mit 7 Abb. Berlin
1913. Wilhelm Ernst & Sohn. Preis geh. 1,20 M.
Lehrbuch der technischen Physik. Von Prof. Dr. Hans
Lorenz. Vierter Band: Technische Elastizitätslehre. München und Berlin 1913. R.
Oldenbourg. Preis geh. 19 M, geb. 20 M.
Einführung in die Elektrotechnik. Unter Zugrundelegung
der Vorlesungen Prof. Slabys bearbeitet von Otto Nairz. Mit 351 Abb. Leipzig 1913.
Johann Ambrosius Barth. Preis geh. 10 M, geb. 11 M.
Durchgang derα-, β-, γ-und Röntgen-Strahlen durch Materie. Von W. H. Bragg,
deutsch von Max Iklé. Mit 70 Abb. Leipzig 1913. Johann Ambrosius Barth. Preis geh.
6.80 M, geb. 7,80 M.
Die Ausstellungen der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft
zu Straßburg in 1890 und 1907 und die Entwicklung des landwirtschaftlichen
Maschinenwesens. Von Prof. Dr. Carl Luedecke, Breslau. Sonderabdruck aus
„Fühlings landwirtschaftliche Zeitung“ Heft 19, Jahrgang 1913. Verlag Eugen Ulmer,
Stuttgart.
Year Book of the Michigan College of Mines 1912-1913
Announcement of Courses for 1913-1914.
Industrielle Gesellschaft von Mülhausen.
Verzeichnis der in der Generalversammlung vom 25. Juni 1913 ausgeschriebenen
Preisaufgaben für das Jahr 1914. Straßburg 1913. Straßburger Druckerei und
Verlagsanstalt vorm. R. Schultz & Co.
Abhandlungen aus dem Gebiete der technischen Mechanik.
Von Dr.-Ing. Otto Mohr, Geheimer Rat und Professor. Zweite neubearbeitete und
erweiterte Auflage. Mit 491 Abb. Berlin 1913. Wilhelm Ernst & Sohn. Preis geh.
18 M, geb. 19,50 M.
Praktisches Maschinenrechnen. Von A. Weickert und R.
Stolle. Eine Zusammenstellung der wichtigsten Erfahrungswerte aus der allgemeinen
und angewandten Mechanik in ihrer Anwendung auf den praktischen Maschinenbau. In
drei Teilen. IV. Teil: Ausgewählte Kapitel aus der Maschinenmechanik und technischen
Wärmelehre von Dipl.-Ing. Rudolf Barkow, Zivil-Ingenieur in Charlottenburg. Berlin
1913. Polytechn. Buchhandlung A. Seydel. Preis geh. 3 M, geb. 3,75 M.
Der Eisenbetonbau. Ein Leitfaden für Schule und Praxis.
Von C. Kersten, Oberingenieur und Oberlehrer a. D. Teil II: Anwendungen im Hoch- und
Tiefbau. Mit 593 Abb. 7., völlig umgearbeitete und erweiterte Auflage. Berlin 1913.
Wilhelm Ernst & Sohn. Preis geb. 4,40 M.
Textabbildung Bd. 328
Wirtschaftliche Rundschau.
Manganerzausbeute und -ausfuhr im Kaukasus
1912.
Im Tschiatury-Bergbaubezirk wurden im Jahre 1912 an Manganerzen 35325000 Pud
ausgebeutet, was eine Steigerung der Produktion um 6690000 Pud gegen 1911
bedeutet.
Die Ausfuhr auf der Tschiatury-Zweigbahn stellte sich 1912 auf 59368450 Pud und
übertraf die Exportmenge von 1911 um 20077300 Pud. Die größte Manganerzmenge
wurde im Monat Juli 1912 mit 8335200 Pud ausgeführt, d.h. 3979950 Pud mehr als
im Juli 1911.
Außerdem wurden per Achse 67953 Pud exportiert.
Die gesamte Ausfuhr bezifferte sich somit auf 59436403 Pud, wovon 1047750 Pud
nach Südrußland gingen, während der Rest ins Ausland exportiert wurde.
Die Vorräte betrugen am 1. Januar 1913: 44365000 Pud.
Die Preise für Manganerz stellten sich in der Zeit von Januar bis April 1912
Station Tschiatury, wie im Jahre 1911, auf 4½ bis 5½ Kop. pro Pud und in Poti
frei an Bord auf 16 bis 17 Kop., im Mai jedoch und bis Ende des Jahres gingen
die Preise in Tschiatury und Poti um 1 Kop. für 1 Pud hinauf.
(Torg. Prom. Gazeta.)
Manganerzausfuhr Transkaukasiens im August 1913.
Im Monat August d. J. (a. St.) sind aus Tschiaturi über die Häfen von Poti und
Batum 6127500 Pud Manganerz ausgeführt worden. Die Gesamtausfuhr der ersten
acht Monate 1913 erreicht den Betrag von 45370000 Pud. Trotz des langen Streiks
im Manganerzgebiete hat sich die Ausfuhr gehoben; im gleichen Zeitraum des
Vorjahrs betrug sie nur 40862000 Pud.
(Bericht des Kaiserlichen Konsulats in Tiflis)
Winke für den Handel mit Venezuela.
Die Einsendung der Verladungsdokumente an eine Bank oder ein Kommissionshaus in
Venezuela als Vertrauensfirma bietet nicht, wie in den meisten anderen Ländern,
die Gewähr dafür, daß der Empfänger, welchem die Dokumente ohne Zahlung des
Gegenwerts oder mangels Annahme des Wechsels nicht auszuhändigen sind, sich
nicht doch auch ohne Dokumente in den Besitz der Waren setzt; es kommt vielmehr
recht häufig vor, daß seitens des Empfängers bereits über die Waren verfügt ist,
ohne daß die vom Verschiffer der Vertrauensfirma eingesandten Dokumente zur
Herausholung der Waren aus dem Zollhaus benötigt wurden. Dem Empfänger ist es
nämlich möglich, mit Hilfe eines der Zollbehörde bekannten Agenten am
Hafenplatze die Waren gegen Ausstellung einer Duplikatsfaktura nach vorheriger
Entrichtung der Zölle herauszuholen. Die Verschiffer erhalten deshalb auf ihre
Reklamationen bei den Banken und
Textabbildung Bd. 328
sonstigen mit Inkassogeschäften sich
befassenden Firmen in Venezuela den Bescheid, daß die betreffenden
Verladungsdokumente sich zwar noch im Gewahrsam der Bank usw. befänden, der
Empfänger sich aber bisher nicht gemeldet hätte. Bei näherer Untersuchung des
Falles stellt sich dann heraus, daß die Waren das Zollhaus längst verlassen
haben.
Die Banken und Kommissionsfirmen übernehmen deshalb keinerlei Verantwortung für
derartiges Inkasso usw. auf Grund von Verladungsdokumenten; auch die Ausstellung
der Dokumente auf ihren eigenen Namen, wodurch dem obigen Usbelstand abzuhelfen
wäre, pflegen sie grundsätzlich abzulehnen, weil damit für sie selbst andere
Schwierigkeiten erwachsen würden.
Seitens der deutschen Verschiffer sollte daher nur an ganz einwandfreie Personen
usw. verschifft werden, welche sich für den richtigen Eingang des Gegenwerts der
Faktura auch verantwortlich gemacht haben.
Uebrigens ist davor zu warnen, an Banken oder Kommissionsfirmen ohne deren vorher
eingeholte Ermächtigung Warensendungen zu richten, weil jenen oft nichts anderes
übrig bleibt, als solche Sendungen zur Vermeidung von Zollschwierigkeiten im
Zollhaus liegen zu lassen und sie damit also der Zollbehörde preiszugeben.
(Bericht des Handelssachverständigen bei der Kaiserl.
Ministerresidentur in Caracas.)
Sprengstoffherstellung und -Handel in der Südafrikanischen
Union 1912.
Nach einem Berichte des Hauptinspektors für Sprengstoffe wurden 1912 in
Transvaal, in der Kapkolonie und in Natal folgende Mengen von Sprengstoffen
hergestellt bzw. ein- und ausgeführt:
Hergestellt
Eingeführt
Aus-gefuhrt
Gelatine
Kisten
525589
1740
8793
Gelignit
„
213655
2470
10343
Dynamit
„
174859
3180
744
Sprengpulver
„
–
1201
–
"Permitted" explosives
„
1611
2130
–
–––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––
Summe für Sprengstoffe
Kisten
915714
10721
19880
Knallzünder
Stück
–
49415000
72000
Sicherheitszünder Kisten
v. 500 St.
–
19886
–
Nur Sprenggelatine, Gelignit, Dynamit und ähnliche Sprengmittel werden in
Südafrika hergestellt. Es müssen daher folgende Artikel eingeführt werden:
Sprengpulver, Sicherheitszünder, Knallzünder und elektrische Knallzünder,
Jagdpulver und -munition sowie Feuerwerk. Statistische Angaben über den Handel
mit den letztgenannten drei Artikeln sind nicht erhältlich.
(The Board of Trade Journal.)
Patente, Muster- und Markenschutz in
Großbritannien.
Das britische Patentamt (Patent Office, 25 Southampton Buildings, Chancery Lane,
London W. C.) verteilt an Interessenten kostenfrei Anweisungen über das bei der
Anmeldung von Patenten, Mustern und Warenzeichen zu beobachtende Verfahren,
falls dem Antrage ein mit Adresse versehener und genügend frankierter Umschlag
beigefügt ist. Alle Anträge und Eingaben an das Patentamt müssen in englischer
Sprache abgefaßt sein.
Da die zur Anmeldung selbst und zu den weiteren sachlichen Anträgen
erforderlichen Formulare, die einen Gebührenstempel tragen, nur im Patentamt auf
persönlichen Antrag oder unter gewissen Voraussetzungen bei Postämtern im Inland
abgegeben, nicht aber ins Ausland versandt werden, da ferner jeder Ausländer,
der ein Patent, Muster oder Warenzeichen zu registrieren wünscht, eine
Zustellungsadresse im Vereinigten Königreich angeben muß, so empfiehlt
Textabbildung Bd. 328
es sich für deutsche Interessenten regelmäßig,
sich zu ihren Verhandlungen mit dem Patentamt der Hilfe eines Patentanwalts zu
bedienen.
Als deutsch-korrespondierende Patentanwälte werden ohne Gewähr benannt:
1. S. Sokal, 53 Chancery Lane, London W. C.
2. Mathys & Co., 43 Chancery Lane, London W. C.
Die Patentanwälte pflegen auch über die Verwertung von Patenten usw. Auskunft zu
geben. Verläßliche Geschäfte, die die Verwertung aller Arten von Patenten usw.
als Spezialität betreiben, sind nicht bekannt.
(Bericht des Kaiserl. Generalkonsulats in London.)
Aus Lehranstalten.
An der Ingenieur-Akademie Wismar fanden kürzlich in Gegenwart eines Vertreters
der Aufsichtsbehörde unter dem Vorsitz des Herrn Regierungs- und Baurats W.
Ingenieur-Hauptprüfungen statt. Von den 22 Kandidaten, welche sich auf die vier
Abteilungen für Maschinenbau, Elektrotechnik, Architektur und Bauingenieurwesen
verteilten, bestanden 8 mit Prädikat „Sehr gut“, 12 mit „Gut“ und
2 mit „Genügend“. Unter diesen Kandidaten befanden sich Herren sowohl aus
Norddeutschland wie auch aus Süddeutschland, ferner aus Rußland, Polen, Ungarn,
Norwegen, Schweden. Finnland und Italien.
Bedarf des Auslandes.
Belgien. Lieferung von Oelen. Demnächst. Salle de la
Madelaine in Brüssel. 4300000 kg Schmieröl, 349000 kg Kolza oder Rüböl zum
Schmieren, 365000 kg Kolza, oder Rüböl zu Leuchtzwecken, 137000 kg Leinöl, 36000
kg Terpentinöl, 4600000 kg Mineralöl zu Leuchtzwecken, 1970000 kg Mineralöl zur
Gasfabrikation, 769000 kg Baumwollabfälle, 2000 kg Rizinusöl 188000 kg
Ochsentalg, 27000 l Trockenmittel. 56 Lose. Anlieferung an verschiedene
Stationen.
Norwegen. Lieferung von 248000 kg hellem Mineralöl, 438500
kg dunklem Mineralöl. Norwegische Staatsbahnen in Kristiania. 28.
November 1913, 3 Uhr. Proben von mindestens 2 kg in einem Gefäß bis zum 20.
November, 2½ Uhr nachmittags. Vertreter in Norwegen notwendig. Versiegelte
Angebote mit der Aufschrift „Mineraloljer“ werden bei der Hauptverwaltung
der Eisenbahnen, im Bureau des Maschinendirektors in Kristiania, Jernbanetorvet
8-9, entgegengenommen. Spezifikationen und Bedingungen ebendaselbst, sowie beim
„Reichsanzeiger“.
Serbien. Schriftliche Verdingung behufs Lieferung von 80000
kg Mineralöl zur Schmierung von Dampfzylindern. Direktion der Königl.
Serbischen Staatsbahnen in Belgrad. 18. November/1. Dezember 1913. Sicherheit
6000 Dinar.
Serbien. Schriftliche Verdingung behufs Lieferung von
120000 kg Rüböl. Direktion der Königl. Serbischen Staatsbahnen in
Belgrad. 18. November/1. Dezember 1913. Sicherheit 22000 Dinar.
Textabbildung Bd. 328