Titel: | Bücherschau. |
Fundstelle: | Band 328, Jahrgang 1913, S. 367 |
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Bücherschau.
Bücherschau.
Tonröhren bzw. Steinzeugröhren
oder Zementröhren? Bearbeitet von Stadtbaurat Hache, Regierungsbaumeister und Königl. Oberlehrer a. D. Gleiwitz 1913.
Verein Deutscher Tonrohr-Fabrikanten.
Wenn auch die vorliegende Arbeit auf Veranlassung des Vereins Deutscher
Tonrohrfabrikanten, denen sie als Reklameschrift dienen soll, entstanden ist, so muß
man die Arbeit doch als eine kritische Studie zur Beurteilung und für die Auswahl
von Kanalbaumaterialien gelten lassen. Wir werden zunächst ganz objektiv mit den
Ansprüchen bekannt gemacht, welche man an das Rohrmaterial im Kanalbau stellen muß,
um an Hand dieser selber nachher urteilen zu können. Die erforderliche Festigkeit
gegen inneren und äußeren Druck wird bei beiden Rohrarten erreicht. In der
Billigkeit und Anpassungsfähigkeit ist das Zementrohr bei weitem dem Tonrohr voraus.
Nur in einer äußerst wichtigen Sache versagt das Zementrohr so vollkommen, daß seine
Verwendung im Kanalbau von vornherein ausgeschlossen erscheint. Es ist die geringe
Widerstandsfähigkeit des Betons gegen Säuren und Alkalien gemeint, die das Rohr von
innen und außen angreifen können. Wenn diese angeführten Tatsachen den Leser noch
nicht von der Verwendung der Zementröhren im Kanalbau abschrecken konnten, so tun es
sicher die Wiedergabe von Rundfragen bei über 200 Kommunalverwaltungen, die
angeführten vielen Zeugnisse und das stille Eingeständnis der Zementrohrfabrikanten
selbst, die in richtiger Erkenntnis der Unbeständigkeit des Betons gegen die Säuren
und Alkalien der Abwässer in der Sohle der Rohre vielfach Tonschalen einbauen. Auch
ist im Anhang eine Tabelle über Verwendung von Steinzeugröhren und Zementröhren in
223 Städten gebracht, die zugunsten der Steinzeugröhren spricht.
Wer diese Schrift gelesen hat, der ist zwar von der teilweisen Unzulänglichkeit der
Zementröhren im Kanalbau überzeugt, zugleich aber auch von dem Wunsche beseelt, dem
Beton, der sich doch sonst so gut bewährt hat, zu helfen, und man wirft die Frage
auf: Sollte man nicht dereinst säurefesten Beton herstellen können?!
Hier steht der Ingenieur noch vor einer Aufgabe, deren Lösung sich bezahlt machen
würde.
Ewerding.
Encyclopédie scientifique des
Aide-Mémoire. Publiée sous la direction de M. Léauté.
Les Encres. Par Francois Margival. Paris 1913.
Gauthiers-Villars. Preis geh. Fr. 2,50, geb. Fr. 3,–.
Der vorliegende kleine Band beschäftigt sich mit der Fabrikation der Tinten. Im
ersten Kapitel wird Allgemeines, im zweiten die Herstellung der Eisengallustinten,
im dritten die Blauholztinten, im vierten die farbigen und Anilintinten, im fünften
die kohlenstoffhaltigen Tinten (chinesische Tinte usw.) und unverlöschlichen Tinten,
im sechsten die Kopiertinten und Tinten mit besonderen Eigenschaften, im siebenten
die sympathetischen Tinten und im achten Kapitel die Fabrikation von Tinten, die zur
Herstellung von Inschriften auf besonderen Oberflächen, z.B. Glas (Glastinten) usw.
dienen sollen, besprochen.
In allen Kapiteln ist in kurzer Darstellung das Wissenswerte über Darstellung und
Verwendung gegeben, so daß das Werk den Interessenten empfohlen werden kann.
A. Stavenhagen.
Heizungs-, Lüftungs- und
Dampfkraftanlagen in den Vereinigten Staaten von Amerika. Von Arthur K. Ohmes. Mit 119 Abbildungen und 8 Tafeln. Berlin
1912. R. Oldenbourg. Preis M 6,–.
Die hier beschriebenen Anlagen sind Projekte des bekannten amerikanischen Ingenieurs
Alfred R. Wolff, die als mustergültig den deutschen
Fachmann sicherlich interessieren. Praktisch ausgeführt wurden diese Anlagen zum
Teil von dem Verfasser selbst. Es handelt sich einmal um Luftkühlanlagen, dann um
Dampfkraft-, Heizungs- und Lüftungsanlagen in Hotels und Bankgebäuden, um
Heizungs-, Ventilations- und Maschinenanlagen in Theatern, Wohn- und Ladenhäusern
und weiterhin um derartige Anlagen in Krankenhäusern, Kirchen, Bibliotheken, Museen
und dergleichen. Mannigfache Abbildungen und instruktive Zeichnungen geben dem Buche
einen besonders interessanten Charakter. Im allgemeinen sind Lüftungsanlagen in den
Vereinigten Staaten nicht sehr verbreitet, trotzdem das Klima durchschnittlich viel
heißer und feuchter als in Deutschland ist. Diese geringe Verbreitung ist wohl nicht
zum mindesten auf die Kostspieligkeit und nicht immer einwandfreie Funktion solcher
Anlagen zurückzuführen. Die Technik hat eben lange Erfahrungen nötig gehabt, um die
vorhandenen Theorien in der Praxis erfolgreich anzuwenden, und Lüftungs- und
Kühlanlagen, die jeden unter allen Umständen befriedigen, gibt es heute noch nicht.
Im allgemeinen ist dieses Thema, das heißt die Wiedergabe praktisch ausgeführter und
gut funktionierender Anlagen, noch spärlich in der Literatur vertreten, der
Verfasser hat sich durch diese gewissermaßen bahnbrechende Schrift ein großes
Verdienst erworben.
Vielleicht hätte der Verfasser noch etwas mehr auf die selbsttätigen
Reguliervorrichtungen eingehen können, diese Schmerzenskinder der modernen Anlagen,
und hierüber seine Erfahrungen ausdrücken, sie werden zwar öfters, wenn auch nicht
ganz kritiklos, erwähnt. Als ziemlich selbstverständlich ist wohl auch vom Verfasser
angenommen, daß einige Anlagen durch die heutigen Fortschritte der Technik schon
überholt sind. Es ist dies eine Tatsache, die immer bei der Herausgabe solcher Werke
zu konstatieren ist, die aber das Verdienst des Verfassers in keiner Weise
schmälert.
Oscar Gerold.
Neue Theorie und Berechnung der
Kreiselräder; Wasser- und Dampfturbinen, Schleuderpumpen und -Gebläse,
Turbokompressoren, Schraubengebläse und Schiffspropeller. Von Dr. Hans Lorenz, Professor der Mechanik an der Technischen
Hochschule zu Danzig. Zweite Auflage. München. R. Oldenbourg. Preis M 11,–.
Das vorliegende Buch, das dem Andenken des Mathematikers Leonhard Euler, des Begründers der Hydrodynamik und Turbinentheorie
gewidmet ist, hat, obwohl es als ein klassisches Werk par excellence bezeichnet
werden muß, in seiner ersten Auflage zum Teil warme Anerkennung, zum andern Teil
aber auch scharfen Widerspruch hervorgerufen.
Der Verfasser trägt, wie er selbst in der vorliegenden zweiten Auflage sagt, selbst
einen Teil der Schuld an diesem Widerspruch, da er das Wesen der
Zwangsbeschleunigung und ihren engen Zusammenhang mit der Wirbelung als
selbstverständlich erscheinend in der ersten Auflage nicht deutlich genug
hervorgehoben hatte. Diese Frage ist inzwischen von anderen Autoren, wie Bauersfeld, Stodola und Loewy
hinreichend geklärt worden, und der Verfasser hat die Ergebnisse, zu denen diese
Forscher gelangt sind, in der vorliegenden zweiten Auflage seines Buches mit
verwertet.
Das Werk erfuhr auch insofern eine sehr schätzenswerte Erweiterung, als die Zahl der
untersuchten Strombilder vermehrt und eine Anzahl neuer Versuchsergebnisse und
Berechnungen eingefügt wurden. Desgleichen werden in der zweiten Auflage eine Anzahl
neuer Verwendungsgebiete gestreift, über die der Verfasser schon an anderen Stellen
berichtete.
Das Werk bietet sowohl dem Konstrukteur wie auch dem Theoretiker eine Fülle neuer
Anregungen, und seine Anschaffung kann auch den Fachleuten bestens empfohlen werden,
die schon die erste Auflage besitzen.
Pöhlmann.
E. F. Scholls Führer des
Maschinisten. Ein Hand- und Hilfsbuch für Heizer, Dampfmaschinenwärter,
angehende Maschineningenieure, Fabrikherren, Maschinenbauanstalten, technische Lehranstalten und
Behörden. 12. Auflage. Unter Mitwirkung von Prof. E. A. Brauer, bearbeitet von Professor Richard
Graßmann an der Technischen Hochschule Karlsruhe i. B. Braunschweig. Vieweg
& Sohn. Preis geh. M 25,–.
Entsprechend dem vielseitigen Zweck, welchem das Buch laut Ueberschrift dienen soll,
mußte der Verfasser bei Gruppierung des Stoffes sehr weit ausholen und auch solche
Materien in den Kreis seiner Betrachtungen ziehen, die eigentlich in ein Physikbuch
gehören.
Man kann im allgemeinen sagen, daß es vorteilhafter wäre, aus einem Werk, das sich an
so verschiedene Leserkreise wendet, lieber zwei besondere Werke zu machen, die dem
jeweiligen Horizont und dem speziellen Bedürfnis des Lesers angepaßt sind. Für das
vorliegende Buch trifft dies jedoch kaum, oder doch nur teilweise zu.
Aus der gemeinfaßlichen Darstellung, aus dem beinahe gänzlichen Mangel an Formeln und
dem vorwiegend beschreibenden Charakter des Buches ist das Bestreben ersichtlich,
den Stoff in erster Linie dem Verständnis der Maschinisten und sonstigen, weniger
vorgebildeten Leser anzupassen. Diese werden entschieden am allermeisten aus dem
Buche lernen.
Aber auch dem jungen Ingenieur bietet es manche wertvolle Anregung, da es an manchen
Stellen mehr als dies in den gebräuchlichen Lehrbüchern der Fall zu sein pflegt, auf
die praktischen Erfordernisse des Betriebes eingeht.
Die Anordnung des Stoffes ist klar und übersichtlich, die Ausstattung sauber und
nett, so daß das Werk in den Kreisen, an die es sich wendet, sicher viele Freunde
finden wird.
Pöhlmann.
Die elektrischen Einrichtungen der
Eisenbahnen. Von R. Bauer, A. Prasch, O. Wehr. Dritte,
verbesserte Auflage. 432 Seiten mit 353 Abbildungen. Wien und Leipzig 1913. A.
Hartleben.
Das Werk befaßt sich in fünf Hauptabschnitten mit den Grundgesetzen der magnetischen
und elektrischen Erscheinungen, den Telegraphen-, Signal- und Fernsprechanlagen, mit
der Behandlung der Apparate und Batterien und mit den Störungen in den vorerwähnten
Leitungsanlagen.
Der erste Teil, der die Grundgesetze der magnetischen und elektrischen Erscheinungen
behandelt, hält in verschiedenen Punkten der Kritik nicht Stand. Die Beschreibung
ist an manchen Stellen nicht klar, und die Begriffsbestimmungen sind zum Teil
unvollkommen. Als Beispiel sei auf die Definition des Kondensators auf S. 19
hingewiesen. Nach dem Vorwort erklärt sich dieser Mangel dadurch, daß mit Rücksicht
auf den Leserkreis, für den das Buch der Hauptsache nach bestimmt ist, und auf den
zur Verfügung stehenden Raum eine eingehende Erörterung an diesen Stellen nicht für
zweckmäßig gehalten wurde.
Der Hauptteil des Werkes ist der technische, der sich mit den Stromquellen,
Apparaten, Leitungen, Schaltanordnungen und Betriebsarten der Telegraphen-, Signal-
und Fernsprecheinrichtungen beschäftigt. Der Stoff ist übersichtlich angeordnet und,
soweit die augenblicklich bestehenden Verhältnisse in Betracht kommen, eingehend
behandelt.
Der Wert des Buches als Nachschlagewerk wird dadurch etwas beeinträchtigt, daß im
Interesse der allgemein zur Anwendung kommenden
Einrichtungen Spezialeinrichtungen in den Hintergrund
treten mußten. So sind z.B. die Luftleerblitzableiter und die Pupin- Spulen, die bei den deutschen Eisenbahnen bei der Einführung von
Freileitungen in Kabel und zur Verbesserung der Fernsprechleitungen verwendet
werden, nicht erwähnt.
Der Hauptzweck des Buches ist, denjenigen als Ratgeber zu dienen, die mit
Telegraphen-, Signal- und Fernsprecheinrichtungen zu tun haben, aber keine
Fachausbildung genossen haben. Es ist also nach der Absicht der Verfasser als
Hilfsmittel zur Selbstausbildung bestimmt und kann für diesen Zweck empfohlen
werden.
E. Thürmel.
Ausführung qualitativer Analysen.
Von Wilhelm Biltz. Mit 1 Tafel und 13 Abbildungen. 139
Seiten. Leipzig 1913. Akadem. Verlagsgesellschaft m. b. H.
Das vorliegende Buch stellt einen ausgezeichneten Gang der qualitativen Analyse dar.
Der Verfasser setzt beim Leser die Kenntnis der chemischen Reaktionen voraus und
behandelt dafür den eigentlichen Gang der Analyse mit aller Ausführlichkeit. Es wird
mit der Analyse auf trockenem Wege begonnen, und mit Recht deren Wichtigkeit sehr
betont. Nach genügender Orientierung durch die Trockenproben wird die Substanz
gelöst bzw. aufgeschlossen und nun zur Untersuchung der Metalle geschritten an Hand
der folgenden Gruppen: I. Salzsäure-Gruppe, II. Schwefelwasserstoff-Gruppe, III.
Ammoniak Gruppe, IV. Ammonsulfid-Gruppe, V. Erdalkalimetall-Gruppe, VI. Magnesium
und Alkalimetalle. Auch die selteneren Metalle der verschiedenen Gruppen sind
hinreichend berücksichtigt. Nun folgt die Prüfung auf Säuren. Außer den üblichen
Gruppenreagentien, die hier verwendet werden, Baryumchloryd und Silbernitrat,
empfiehlt der Verfasser nach dem Vorschlag von Riesenfeld
mittels Jodkalium auf oxydierende, mittels Jod auf reduzierende Anionen zu prüfen.
Es springt in die Augen, daß das Buch aus der Feder eines vorzüglichen Analytikers
und Pädagogen stammt, der auf Grund sehr reicher Erfahrungen schreibt. Das Buch wird
sich im analytischen Praktikum sicher bewähren und auch manchem geübten Analytiker
wertvolle Dienste leisten können.
W. D. Treadwell.
Theorie und Praxis der
Maßanalyse. Von Alexander Classen. 722 Seiten
mit 46 Abbildungen. Leipzig 1912. Akadem. Verlagsgesellschaft.
Das vorliegende Werk dient vor allem den praktischen Bedürfnissen des Anorganikers.
Eine sehr große Zahl von Methoden aus dem Gebiet der Acidimetrie, der Alkalimetrie,
der Oxydations- und Reduktionanalyse, der Jodometrie der Fällungsanalyse sind mit
sorgfältiger Kritik in das Werk aufgenommen. Zum tieferen Verständnis der chemischen
Vorgänge sind vielfach theoretische- Erklärungen auf Grundlage der Ionentheorie
gegeben. Dadurch ist es dem Verfasser besonders gut gelungen, auf interessante
Punkte hinzuweisen und dabei Anregung zu neuen Untersuchungen zu geben. Ich will
hier nur z.B. auf die theoretisch lehrreichen Betrachtungen bei der Gay-Lussacschen Silbertritation und die Besprechung der
iodometrischen Bestimmung des Schwefelwasserstoffs hinweisen. Der Leser findet in
dem Buch eine ausführliche Erörterung über die vielumstrittene Titerstellung des
Permanganates mit Eisen, über die Genauigkeit der Zimmermann-Reinhardtschen Eisentritation in salzsaurer Lösung, der
Titrationsmethoden des Zinks usw.
Bei dieser Gelegenheit möchte ich mir erlauben, einen Wunsch für die nächste Auflage
zu äußern: Bei der Bestimmung der Ueberiodsäure und der Periodate würde es sich
empfehlen, auf das Verhalten der genannten Stoffe gegenüber Jodkalium in neutraler
oder ganz schwach alkalischer Lösung hinzuweisen. Da in diesem Fall Jod in Freiheit
gesetzt wird, von anwesendem Jodat aber nicht, besitzt man wie E. Müller gezeigt hat (Ber. 1902, S. 2655) in dieser
Reaktion eine elegante Methode zur Bestimmung von Periodat neben Jodat.
Die reichhaltigen Literaturangaben machen das Buch zu einem sehr willkommenen
Nachschlagewerk. Man darf das Classensche Buch
entschieden als eines der besten Spezialwerke über Maßanalyse bezeichnen.
W. D. Treadwell.
Bei der Redaktion eingegangene Bücher.
Teubners Unterrichtsbücher für maschinentechnische
Lehranstalten. Bd. 4. Dr. E. Bardeys Arithmetische Aufgaben nebst Lehrbuch
der Arithmetik für Metallindustrieschulen, vorzugsweise für Maschinenbauschulen
(Werkmeisterschulen), die Unterstufe der höheren Maschinenbauschulen und verwandte
technische Lehranstalten. Bearbeitet von Professor Dr. Dipl.-Ing. Siegfr. Jacobi,
Königl. Maschinenbauschul-Oberlehrer in Elberfeld und Arnold Schlie, Kgl.
Maschinenbauschul-Oberlehrer in Elberfeld. Dritte, vollständig neu bearbeitete
Auflage. Mit 70 Abb. Leipzig u. Berlin. B. Q. Teubner. Preis geh. 2,60 M.
Band 7: Sammlung arithmetischer Aufgaben nebst Lehrbuch der
Arithmetik für höhere Maschinenbauschulen und verwandte technische
Lehranstalten bearbeitet von Prof. Dr. Siegfr. Jacobi. Zugleich
Ergänzungsband zu den Arithmetischen Aufgaben für Metallindustrieschulen von
Bardey-Jacobi-Schlie. Mit 45 Abb. Leipzig u. Berlin 1913. Preis geh. 1,60 M.
Hilfsbuch für Elektropraktiker. Begründet von H. Wietz
und C. Erfurth. Neu bearbeitet von C. Erfurth und B. Koenigsmann,
Festungsbau-Hauptmann in der elektrotechnischen Abteilung des Königl.
Ingenieur-Komitees. Vierzehnte, vermehrte und verbesserte Auflage. In zwei Teilen.
Leipzig 1913. Hachmeister & Thal. Preis beider Teile geb. 4,50 M.
Automatische Registrierwagen. Eine Sammlung bewährter
Konstruktionen nebst erläuterndem Text. Bearbeitet von O. Tauchnitz, Ingenieur. Mit
118 Abb. München und Berlin, 1913. R. Oldenbourg. Preis geb. 8 M.
Handbuch der Feuerungstechnik und des
Dampfkesselbetriebes mit einem Anhange für allgemeine Wärmetechnik. Von
Dr.-Ing. Georg Herberg, Beratender Ingenieur, Stuttgart. Mit 54 Abb. Berlin 1913.
Julius Springer. Preis geb. 7 M.
Veranschlagen von Eisenbetonbauten. Grundlagen für den
Entwurf und für die Kostenberechnung von Tief- und Hochbauten, mit mehreren der
Praxis entnommenen Beispielen. Von Dr.-Ing. A. Kleinlogel, Privatdozent a. d. Techn.
Hochschule in Darmstadt. Mit 28 Abb. Berlin 1913. Wilhelm Ernst u. Sohn. Preis geh.
3,60 M, geb. 4,00 M.
Die Heizerschule. Vorträge über die Bedienung und den
Betrieb von Dampfkesseln. Von F. O. Morgner, Königl. Gewerbeinspektor, Leiter des
Heizunterrichts in Chemnitz. Mit 147 Abb. Berlin 1913. Julius Springer. Preis geb.
2,80 M.
Die Selbstkostenberechnung industrieller Betriebe von
Friedrich Leitner, Prof. der Handelswissenschaften an der Handelshochschule Berlin.
Vierte, stark vermehrte Auflage. Frankfurt a. M. 1913. J. D. Sauerländers Verlag.
Preis geh. 7,00 M, geb. 7,80 M.
Angewandte Mechanik zu Gebrauch als Leitfaden für den
Unterricht in Naturlehre an der Kaiserl. Marineschule und als Hilfsbuch für die
Praxis von Dr. Ludw. Hänert, Marine-Oberlehrer. Hierzu als Anhang: Kurze
Einführung in die Chemie unter besonderer Berücksichtigung der Explosivstoffe. Mit
zahlreichen Abb. Berlin 1913. Ernst Siegfried Mittler u. Sohn. Preis geh. 6,25 M,
geb. 7,00 M.
Textabbildung Bd. 328
Wirtschaftliche Rundschau.
Der Schiffbau in Dänemark 1912.
Die guten Bedingungen, unter denen die Reedereien im Jahre 1912 gearbeitet haben,
sind nicht ohne Einfluß auf die Schiffbauindustrie geblieben. Die dänischen
Werften sind fast immer gut beschäftigt gewesen. Die meisten haben für längere
Zeit Aufträge erhalten und die Werft von Burmeister & Wain in Kopenhagen
soll für 90000 Tons Orders liegen haben. Wenn hiernach über mangelnde
Beschäftigung nicht geklagt werden kann, ist es doch fraglich, ob der wirkliche
Verdienst so groß gewesen ist, wie man erwarten sollte. Alle Rohmaterialien, die
zum Schiffbau erforderlich sind, sind im Preise gestiegen, und es ist daher
recht wohl möglich, daß der Verdienst bei Neubauten nicht immer so groß gewesen
ist. Aber die Reparationsarbeiten, die sich mehr nach den zeitweiligen Preisen
richten können, sollen den dänischen Werften große Einnahmen gegeben haben.
Allerdings wird dabei über scharfen und ungesunden Wettbewerb zwischen den
einzelnen Werften geklagt.
Das Hauptereignis in der dänischen Schiffbauindustrie war im Jahre 1912 der Bau
seegehender Motorschiffe, welche die ostasiatische Kompagnie bei der Werft von
Burmeister & Wain in Auftrag gegeben hat. Der Erfolg des neuen Systems ist
bis jetzt so befriedigend gewesen, daß nicht nur die ostasiatische Kompagnie,
sondern auch andere Reedereien weitere Motorschiffe bestellt haben. Burmeister
& Wain sollen zurzeit Orders für zwölf Motorschiffe haben und außerdem haben
sie ihren Betrieb auch insofern ausgedehnt, daß sie bei englischen
Motorschiffbau-Gesellschaften als Teilhaber aufgetreten sind.
Die Werft von Burmeister & Wain steht mit der dänischen Regierung wegen
Ueberlassung eines Grundstücks in Unterhandlung, welches der Werft gestatten
würde, ihren Betrieb in großem Maße auszudehnen. Soweit bekannt, sind diese
Unterhandlungen noch nicht endgültig abgeschlossen.
Von den übrigen Werften hat „Helsingörs Jernskibsg Maskinbyggeri“
ebenfalls mit gutem Erfolge gearbeitet und ihre Aktien sind nicht unerheblich im
Kurse gestiegen. Dasselbe kann von der Kopenhagener Werft „Köbenhavns
Flydedok og Skibsvaerft“ gesagt werden, deren Aktienkapital kürzlich um
250000 Kronen erhöht worden ist.
In der Presse sind in letzter Zeit wiederholt Gerüchte laut geworden, daß die
Absicht bestehe, die genannten drei Werften einer gemeinschaftlichen Leitung zu
unterwerfen. Ob diesem Plan irgend etwas Tatsächliches zugrunde liegt, läßt sich
nicht wohl sagen. Vielleicht handelt es sich nur um Börsenmanöver; auf jeden
Fall werden die Schiffsreeder einem solchen Zusammenschluß der Werften nicht
sehr freundlich entgegensehen.
(Aus einem Bericht des Kaiserlichen Generalkonsulats in
Kopenhagen.)
Absatz für Motorwagen und -räder nach Madras.
Während die Einfuhr von Fahrrädern nach Madras von 519321 Rupien auf 656875
Rupien stieg, zeigt die Einfuhr von Motorwagen und -rädern den gewaltigen
Aufschwung von 624395 Rupien auf 1046031 Rupien. Diese Fahrzeuge erfreuen sich
sehr großer Beliebtheit, und ihr Absatz ist
Textabbildung Bd. 328
noch ganz bedeutend steigerungsfähig. Besonders
erwünscht für den Madraser Markt ist die Klasse der leichten Tourenwagen im
Preise von 2500 bis 400 Rupien, welche mit den amerikanischen Wagen konkurrieren
können. Die kleinen neuen Fahrradwagen, als Ersatz für Motorräder mit Anhänger,
müssen sich dort erst noch bewähren; es werden jetzt gerade einige englische
Marken eingeführt.
(Aus einem Bericht des Kaiserlichen Kosulats in Madras.)
Mineralölversand aus Mexiko.
Der Versand von Mineralöl aus dem Bezirke von Tampico in Mexiko nimmt ständig zu.
Im letzten Viertel des Jahres 1912 wurden allein nach den Vereinigten Staaten
von Amerika 2905351 Barrel Rohpetroleum ausgeführt. Außerdem entnehmen täglich
die Raffinerie von Waters-Pierce ungefähr 6000 Barrel und die
Eisenbahngesellschaft rund 12000 Barrel, so daß sich die Lieferung an diese
beiden Abnehmer auf etwa 1656000 Barrel stellte. Ferner wurde eine beträchtliche
Menge Rohöl zur Pearsonschen Raffinerie in Minitatlan gesandt, die im ersten
Vierteljahr 1913 ihren Bezug noch erheblich verstärkte. Insgesamt dürfte der
Bezirk Tampico im Vierteljahre von Oktober bis Dezember 1912 rund 5 Millionen
Barrel Rohpetroleum versandt und verbraucht haben. Im ersten Vierteljahr des
Jahres 1913 wird diese Menge wohl noch bedeutend übertroffen worden sein.
Weil der Wasserstand bei Tampico nur 22 Fuß beträgt, während bei Tuxpam
Oeltankschiffe bequemer beladen werden können, so wird Tampico durch Tuxpam vom
ersten Platze unter den Verschiffungshäfen für Mineralöl schnell verdrängt.
Eine Anzahl neuer Bohrgesellschaften hat Maschinerie nach dem Oelfelde von
Tampico gebracht und will bald mit dem Bohren beginnen. Einige
Gesellschaften, die Bohrwerksausstattungen liefern, planen Zweigniederlassungen
in Tampico einzurichten.
Auch die Flußtransportunternehmungen haben aus der gesteigerten
Mineralölproduktion Nutzen gezogen. Die Tampico Navigation Co. und die Panuco
Transportation Co., deren jede eine Anzahl Dampfer und Barken besitzt, sowie
Charles Warnock, dem ein Flußdampfer gehört, haben mehr Frachtangebot als sie
regelrecht bewältigen können. Die Unternehmer vermehren ihre Fahrzeuge so
schnell wie möglich.
(Nach Daily Consular and Trade Reports.)
Besichtigung des Monumentes des Eisens auf der
Internationalen Baufach-Ausstellung Leipzig 1913.
Für geladene Gäste fand am Dienstag vormittag eine Besichtigung des vom Deutschen
Stahlwerksverbande und dem Verein Deutscher Brücken- und Eisenbaufabriken auf
der Internationalen Baufach-Ausstellung neben der großen Betonhalle errichteten
eisernen Palastes, das „Monument des Eisens“ statt. Nach einer Begrüßung
der Gäste durch Direktor Schaltenbrand übernahm Oberingenieur Fischmann vom
Stahlwerksverband die Führung. Er zeigte zunächst die Bedeutung von Kohle und
Eisen und machte auf einer großen Landkarte die Gäste mit den Gebieten unseres
Vaterlandes bekannt, in denen Kohle und Erz gewonnen wird. Dann wurden Modelle
von Hochöfen usw. gezeigt. Weiter bekam man einen Ueberblick über Deutschlands
Eisenerzeugnisse, über die Bearbeitung des Eisens, über die verschiedenen
Walzformen und konnte sich auch mit den verschiedenen Arten und Systemen des
Aufstellens der Eisenbauwerke bekannt machen. In dem großen Diaphaniensaal
wurden dann Bilder von ausgeführten Eisenbauten, etwa
Textabbildung Bd. 328
aus dem letzten Jahrzehnt, gezeigt, und schließlich
wurde im Lichtbildersaal des ersten Stockwerkes all das, was man soeben gesehen,
in prächtigen Filmbildern noch einmal, wenn man so sagen darf, plastisch
vorgeführt. In großen Films, die die Siemens-Schuckert-Werke zur Verfügung
gestellt haben, sah man die ganze Herstellung des Eisens von der Verladung des
Erzes, von der Verhüttung im Hochofen bis zur Gewinnung des Stahls im
Siemens-Martin-Betrieb. Ferner konnte man einen Blick werfen auf die Bearbeitung
des Eisens in der Werkstatt, wohnte der Aufstellung von großen Eisenbauwerken
bei und sah darunter die Errichtung der großen Hallen auf dem Hauptbahnhof in
Leipzig. Nach der Führung, die allseitigen Beifall fand, versammelten sich die
Gäste zu einem Frühstück im kleinen Saale des Hauptrestaurants, wo u.a.
Ansprachen von Direktor Schaltenbrand, Herrn Carstanjen, Oberbaurat Falian,
Oberingenieur Fischmann und Maler Gärtner gehalten wurden.
Bedarf des Auslandes
Aegypten. Verkauf von Altmetall (25 t Gußeisen, 1 t
Nickelmantelgeschosse, 28 t Blei). 1. Juli 1913, vormittags 11 Uhr. Bedingungen
in englischer Sprache beim „Reichsanzeiger“. Unterrichtsministerium in
Kairo.
Aegypten. Lieferung von Feuerwehrgeräten. Ministerium
des Innern, Kairo. 18. Juni 1913, mittags. Lastenheft in englischer Sprach: beim
„Reichsanzeiger“.
Bulgarien. Lieferung von Gummimaterialien für die
bulgarischen Staatsbahnen nach dem Verzeichnis Nr. 524.
Kreisfinanzverwaltung in Sofia. 18. Juni 1913. Anschlag 31760 Frank. Sicherheit
1588 Fr.
Portugiesisch Ostafrika. Am 27. Juni 1913, nachmittags
3 Uhr, wird im Sekretariat der Inspektion der öffentlichen Arbeiten in Lourenço
Marques die Entgegennahme und Eröffnung von Angeboten für die Lieferung folgenden Eisenbahnmaterials für die
Eisenbahn von Moçambique – Spurweite 1,067 m –, geliefert an Bord des Dampfers
in der Mocambo-Bai, Distrikt Moçambique, stattfinden: 900 t Stahlschienen von
einem Gewichte von annähernd 22,5 kg für 1 m Länge: 5006 Paar
Schienenlaschen; 22000 Laschenschrauben; 27500 Metallschwellen, geschlossen an
den Enden, nebst dem zugehörigen Material zur Befestigung der Schienen an den
Schwellen, und außerdem weitere zwei Prozent dieses Befestigungsmaterials; 4
Weichen. Sämtliches Material muß von bester Beschaffenheit und nach den
vollkommensten, in der Praxis gebräuchlichen Methoden hergestellt sein. Der
vorläufig zu hinterlegende Betrag zur Zulassung zum Wettbewerbe beträgt 600
Milreis. Ausschreibungsbedingungen und Lastenheft liegen in der Inspektion der
öffentlichen Arbeiten in Lourenço Marques an allen Werktagen während der
Geschäftsstunden aus. Den Interessenten ist die peinlichste Befolgung sämtlicher
Ausschreibungs- und Legalisierungsbestimmungen anzuempfehlen.
Spanien. Lieferung von radiotelegraphischen Stationen.
1 : 7. Juli 1913, 10 Uhr. Verdingungskommission (Juntas de Subastas) des
Marineministeriums in Madrid. Lieferung von zwei radiotelegraphischen Stationen
für die Uebungsschule (Escuela de Aplicación). Näheres im fünften Bureau der
Materialabteilung des Admiralstabes des Marineministeriums (Negociado quinto de
la Sección Ejecutiva [Material] del Estado Mayor Central del Ministerio de
Marina). Angebot an diese Stelle bis zum 5. Juli 1913, 1 Uhr. Vorläufige
Sicherheitsleistung 2200 Peseten. 2.: 8. Juli 1913, 10 Uhr. Vor derselben
Verdingungskommission. Lieferung von zwei radiotelegraphischen Stationen für die
Kreuzer Extremadura und Rio de la Plata. Näheres bei dem oben erwähnten Bureau.
Angebote dahin bis zum 7. Juli 1913, 1 Uhr. Vorläufige Sicherheitsleistung 4000
Peseten.
Spanien. Bau einer Brücke über den Ebrofluß in
Amposta, Provinz Tarragona, an der Straße von Vinaroz nach Venta Nueva. 15.
Oktober 1913, 11 Uhr. Generaldirektion der öffentlichen Arbeiten (Dirección
General de Obras Pûblicas) im Fomentoministerium in Madrid. Vorläufige
Sicherheitsleistung 5000 Pesetas.
Näheres bei der genannten Amtsstelle.
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