Titel: | Bücherschau. |
Fundstelle: | Band 328, Jahrgang 1913, S. 239 |
Download: | XML |
Bücherschau.
Bücherschau.
Die Ceritmetalle und ihre
pyrophoren Legierungen. Von Dr. Ing. Heinrich
Kellermann. (Bd. XXVII der Monographien über chemisch-technische
Fabrikationstitethoden.) 116 Seiten mit 33 Abbildungen. Halle a. S. 1912. Wilhelm
Knapp. Preis geh. M 5,–, geb. M 5,75.
Die Industrie der modernen Feuerzeuge hat seit der Einführung der Zündholzsteuer
einen ungeahnten Aufschwung genommen und damit sind die pyrophoren Legierungen, die
die Grundlage dieser Funkenzünder bilden, ein gesuchter Handelsartikel
geworden. Verfasser hat sich nun der dankenswerten Aufgabe unterzogen, die
wissenschaftlichen und technischen Grundlagen dieser Industrie im Zusammenhang
darzustellen und auf Grund seiner praktischen Erfahrungen kritisch zu beleuchten.
Nach einer geschichtlichen Einleitung über die Chemie der sogenannten seltenen Erden
behandelt er ausführlicher die Ausgangsmaterialien für die Gewinnung der
Ceritmetalle, namentlich den Monazitsand, seine Zusammensetzung und die recht umständliche
Verarbeitung dieses Minerals auf Thoriumnitrat. Die bei der Gewinnung dieses Salzes,
das bekanntlich für die Gasglühlichtindustrie von größter Bedeutung ist, erhaltenen
Rückstände sind das Ausgangsmaterial für die Herstellung des Cers. Die Cerabfälle
werden nach verschiedenen Methoden auf reines Cerchlorid verarbeitet, aus dem dann
durch Schmelzelektrolyse die Ceritmetalle abgeschieden werden. Die hierbei
gebräuchlichen Arbeitsweisen werden eingehend geschildert und die Konstruktion der
elektrischen Schmelzöfen wird an mehreren Abbildungen erläutert. Im Anschluß hieran
folgen nähere Mitteilungen über die Eigenschaften des chemisch reinen Cers und der
Ceritmetalle sowie des Cermischmetalls.
Im zweiten Kapitel behandelt dann Verfasser, ausgehend von den Beobachtungen Auers und Fallingers, die
pyrophoren Legierungen, ihre Darstellung und ihre Eigenschaften. Er diskutiert die
verschiedenen Anschauungen über das Wesen der Pyrophorität und stellt mehrere
Ansprüche auf, denen eine technisch verwendbare, pyrophore Legierung genügen muß. An
Hand der Patentliteratur werden dann die verschiedenen geschützten Cerlegierungen
und ihr praktischer Wert näher besprochen. Im dritten Kapitel wird uns die
mannigfache Anwendung dieser Legierungen zur Herstellung von Taschenfeuerzeugen,
Gaszündern usw. anschaulich vor Augen geführt, während im letzten Kapitel die
analytischen Methoden besprochen werden. Das Buch ist, wie Verfasser im Vorwort
angibt, aus der Praxis für die Praxis geschrieben, und es enthält in der Tat ein
umfangreiches Material, das für alle, die auf diesem interessanten Spezialgebiet
arbeiten, von großem Wert ist.
A. Sander.
Lehrgang für den Zeichenunterricht der
Maschinenbauer an gewerblichen Unterrichtsanstalten. Von F. Ch. Schacht. Leipzig. O. Klinkhardt. Vier Hefte ä M
1,25.
Das Buch behandelt einen Lehrgang für den Zeichenunterricht der Maschinenbauer an
gewerblichen Unterrichtsanstalten, insbesondere gewerblichen Fortbildungsschulen. Es
wendet sich vornehmlich an den jungen, in die Praxis tretenden, nicht besonders
vorgebildeten Maschinenbauer; in den den Skizzen beigegebenen Erläuterungen ist
deshalb jede wissenschaftliche Erklärung und Berechnung vermieden. Die Absicht des
Verfassers, durch seinen Lehrgang den jungen Maschinenbauer in das Lesen von
Zeichnungen einzuführen und ihm die Anfertigung von Werkstattzeichnungen zu
ermöglichen, ist erreicht durch den systematischen Aufbau des Lehrstoffes. Beginnend
mit Vorübungen für Schüler, die noch nicht mit Zirkel und Feder gearbeitet haben,
behandelt das Buch in der Folge das gesamte Gebiet der Maschinenelemente, und zwar
von den einfachsten Elementen (Zapfen, Achsen usw.) bis zu den komplizierteren
(Kreuzköpfe, Kolben, Stopfbuchsen usw.), ferner gibt es eine Erklärung der
wichtigsten zur Konstruktion der Maschinenelemente erforderlichen Kurven. Bei einer
Neuauflage dürfte es zweckmäßig sein, die einfacheren Formeln zur Berechnung der
Maschinenelemente anzugeben, zumal die Schüler gewerblicher Unterrichtsanstalten für
diese Formeln durch den Fachunterricht Verständnis in der elementaren Mechanik
erlangen.
P. C. Roediger.
Die Chemie der Radio-Elemente.
Von Frederick Soddy. Deutsch von Max Iklé. Leipzig 1912. Johann Ambrosius Barth. Preis geh. M 4,–, geb. M
4,80.
Der allgemeinen Beschreibung der radioaktiven Erscheinungen, Substanzen und ihrer
Strahlungen sowie einer kurzen historischen Angabe ihrer Erforschung schließt sich
eine Besprechung der quantitativen Gesetze des zeitlichen Verlaufes der radioaktiven
Prozesse und der Absorption der ß- und γ-Strahlen an;
die Bedingungen beim radioaktiven Gleichgewicht werden des näheren erörtert. Der
dritte Abschnitt: „Einteilung und Nomenklatur der Radioelemente-Analogien
zwischen den drei Zerfallsreihen“
beschäftigt sich mit der Klassifikation und Nomenklatur der Radioelemente,
ferner mit den aktiven Niederschlägen, mit den Beziehungen zwischen Radiochemie und
Chemie und den Analogien zwischen den drei bekannten Umwandlungsreihen. Hieran
schließt sich dann die nähere Beschreibung der Elemente selbst. Dabei ist so
verfahren worden, daß mit Hilfe einer kleinen Tabelle die wichtigsten Eigenschaften
der Elemente an die Spitze eines jeden Abschnitts gestellt worden sind. Die
Beschreibung erstreckt sich auf alle bekannten physikalischen, chemischen und
radioaktiven Eigenschaften, ferner auf Angaben über Vorkommen, Gewinnung aus den
Mineralien und analytische Bestimmungsmethoden.
Die Angabe, daß die Thorium- und Aktinium-Emanation mehrere a-Teilchen aussendet, ist
nicht mehr zutreffend. In der Tabelle S. 109 ist Radium C2 zwischen Radium C1 und Radium D gestellt worden,
obwohl gezeigt wurde, daß Radium D nicht aus Radium C2 hervorgegangen sein kann.
Die Darstellung ist als eine sehr gelungene und klare zu bezeichnen, so daß das Werk
als eine wertvolle Bereicherung der radioaktiven Literatur erscheint. Dem Chemiker
und Physiker, der sich mit radioaktiven Substanzen beschäftigen will, kann das Werk
auf das angelegentlichste empfohlen werden, weil es als ein brauchbarer Wegweiser
auf dem schwierigen Gebiete der radioaktiven Forschung anzusehen ist.
Stavenhagen.
Die Spezialstähle; ihre Geschichte,
Eigenschaften, Behandlung und Herstellung. Von G. Mars, Dipl.-Ing. Mit 143 Abbildungen. Stuttgart 1912. Ferdinand Enke.
Preis geh. M 17,–.
Der Verfasser des Buches kann für sich beanspruchen, daß ihm als Vorsteher der
Versuchsanstalt der Rheinischen Metallwaren- und Maschinenfabrik in Düsseldorf eine
reiche praktische Erfahrung zur Seite steht.
Er verfällt aber nicht in den Fehler so mancher alten Praktiker, welche das
Stahlmachen bzw. die Erzeugung hochwertiger Stähle gerne als eine Art Geheimkunst
hinstellen und aus ihrer reichen Erfahrung nicht ohne ein gewisses Selbstgefühl eine
Anzahl Rezepte zum besten geben, die wertvollsten indessen doch für sich
behalten.
Nicht als Fachspezialist, sondern als Chemiker tritt der Verfasser an sein Thema
heran und räumt mit manchen alten Vorurteilen auf. So weist er insbesondere die
Ansicht als irrthümlich zurück, als ob die Qualität des Produktes irgendwie abhängig
sei von der Art der verwendeten Rohmaterialien oder der Art des
Herstellungsprozesses. Maßgebend für die Qualität sind nach seiner Ueberzeugung nur
die chemische Zusammensetzung des erschmolzenen und zur Erstarrung gelangenden
Stahles, die Wärmemenge des erschmolzenen und zur
Erstarrung gelangenden Stahles sowie die Nachbehandlung von der Erschmelzung bis zum
fertigen Zustand.
Von der Kristallisation als der Grundeigenschaft der Stähle ausgehend zeigt der Autor
an Hand des periodischen Systems der Elemente, wie alle übrigen Eigenschaften von
der Kristallisation abhängen. Aus der Kenntnis der Kristallisation leitet er die
richtige Wärmebehandlung der Stähle ab, die schon im
flüssigen Zustande, von der Erschmelzung ab, einzusetzen hat.
An die Stelle der praktischen Erfahrung will der Verfasser mehr und mehr die
wissenschaftliche Erkenntnis gesetzt wissen. Was die Frage der Herstellung neuer
Stähle anbelangt, so lehrt das periodische System der Elemente, daß nur geringe
Aussicht besteht, außer den bereits verwendeten Stoffen noch andere zu finden, die
den Stählen neue, wertvolle Eigenschaften verleihen. Eine wesentliche
Vervollkommnung der Stähle ist hingegen nach Ansicht des Verfassers noch möglich
durch Verbesserung der bisher etwas vernachlässigten Wärmebehandlung im flüssigen Zustande.
Der Stil des Autors ist klar und knapp, so daß sich das Buch sehr angenehm liest.
Druck und Ausstattung des Werkes sind sauber und vornehm.
Pöhlmann.
Wirtschaftliche Rundschau.
Lage der Eisen- und Stahl-Industrie des Staates
Pennsylvania im Jahre 1912.
Im Eisen- und Stahlgeschäfte begann das Jahr 1912 in Pennsylvanien mit einer
allgemeinen Flauheit auf allen einschlägigen Gebieten. In dem ersten
Jahresviertel herrschten niedrige Preise, die Hochöfen und Walzwerke arbeiteten
kaum mit halber Kraft; der Markt lag günstig für den Käufer, nicht aber für den
Fabrikanten, der noch unter der unsicheren Situation des Vorjahrs zu leiden
hatte. Auch drohte in den Anthrazitkohlengruben-Bezirken des Staates durch den
Ablauf eines Arbeitsvertrages der Kohlengräber mit den Grubenbesitzern ein
allgemeiner Streik. Es kam jedoch nur zu einer Arbeitseinstellung von etwa
achtwöchentlicher Dauer, die aber, weil sie vorausgesehen worden war, bei den
angesammelten reichen Kohlenvorräten ohne Einfluß und Bedeutung blieb. Die
gesamte Kohlenförderung des Jahres hat die Förderung früherer Jahre mindestens
erreicht, wenn nicht überschritten.
In dem zweiten Viertel des Jahres stellte sich eine vermehrte Nachfrage auf dem
Eisen- und Stahlmarkt ein. Auch begannen nun endlich die längst erwarteten,
schon jahrelang hinausgeschoben, aber unvermeidlich notwendigen Aufträge der
großen Bahngesellschaften zur Ergänzung und Erweiterung ihres Fuhrparkes sowie
zur Ausdehnung ihrer Betriebe in großem Maßstabe einzutreffen. Den Aufträgen der
Eisenbahnen folgten bald, nachdem man sich immer mehr zu der Ueberzeugung
durchgearbeitet hatte, daß die Präsidentenwahl und ihr möglicher Ausfall einen
hemmenden Einfluß auf die Gewerbetätigkeit nicht ausüben würde, die ebenfalls
bereits seit Jahren zurückgehaltenen Aufträge anderer Großbetriebe, so daß
bereits um die Mitte des Jahres die ganze Leistungsfähigkeit der Eisen- und
Stahlwerke in Anspruch genommen war. Ihre Aktivität hielt bis Ende des Jahres an
und hat für 1912 eine Produktion der Eisen- und Stahlwerke Pennsylvaniens zur
Folge gehabt, deren Umfang von keinem der vorhergehenden Jahre erreicht
wird. Auch sichern die zu Ende des Jahres vorliegenden Bestellungen eine gleiche
Tätigkeit bis über die Hälfte des Jahres 1913 hinaus. Von diesen Bestellungen,
die bereits gemacht oder für 1913 beabsichtigt sind, sei hier nur eine der
Pennsylvania-Eisenbahn für 12300 Güterwagen im Werte von etwa 16000000 $
erwähnt.
Mit der Zunahme der Bestellungen im Laufe des Jahres ging eine gesunde
Preissteigerung für Roheisen Hand in Hand. Im westlichen Pennsylvanien waren die
Durchschnittspreise für die Tonne (1016 kg) Roheisen am Gestehungsorte:
Januar 1912$
Dezember 1912$
für Bessemer Roheisen
14,15
17,25
„ basisches „
12,25
16,50
„ Nr. 2 Flußeisen
13,00
17,25
„ graues Schmiedeeisen
12,50
16,25
Aehnliche Preise herrschten im östlichen Pennsylvanien.
Einzelangaben über die pennsylvanische Eisen- und Stahlproduktion für 1912 liegen
noch nicht vor, doch lassen sich aus dem Umfang der Roheisenproduktion
Rückschlüsse auf Ausdehnung und Zunahme der Produktion sämtlicher Eisen- und
Stahlwerke machen.
Die Gesamtproduktion der Vereinigten Staaten an Roheisen aller Art wird für 1912
auf 29750000 Tonnen (1016 kg) geschätzt. Sie belief sich 1911 auf 23649000
Tonnen und 1910, im bisherigen „Rekordjahr“, auf 27303000 Tonnen. Die
Zunahme für 1912 beträgt daher gegen 1911 etwa 6000000 Tonnen und gegen 1910
etwa 2500000 Tonnen. An der amerikanischen Gesamt-Roheisenproduktion pflegt der
Staat Pennsylvanien mit nahezu der Hälfte beteiligt zu sein.
Neuerdings beurteilt man in Amerika den Umfang der Eisenindustrie auch gerne nach
der Produktion von Flußeisen- oder Stahl-Ingots. Die amerikanische
Gesamtproduktion
Textabbildung Bd. 328
an Stahl-Ingots soll sich 1912 (schätzungsweise) auf
30500000 Tonnen belaufen haben, gegen 23676000 Tonnen für 1911 und 26095000
Tonnen für 1910. An dieser Produktion pflegt Pennsylvanien ebenfalls mit nahezu
der Hälfte beteiligt zu sein.
Die rege Tätigkeit der pennsylvanischen Eisen- und Stahlwerke dehnte sich im
Laufe des Jahres auch auf die andern gewerblichen Gebiete aus, so daß ein
ernstlicher Mangel an gelernten Arbeitskräften (skilled workmen) eintrat, der
sich besonders im westlichen Pennsylvanien fühlbar machte. Dieser Mangel hatte
auch zu Ende des Jahres noch keine Abhilfe gefunden.
(Bericht des Kaiserl. Konsulats in Philadelphia vom 10.
Februar 1913.)
––––––––––
Außenhandel der Schweiz in Automobilen 1912.
Die schweizerische Automobilindustrie hat nach der vorläufigen Aufstellung des
Zolldepartements für 1912 ihren Absatz im Ausland im vergangenen Jahre wiederum
ganz bedeutend vergrößert. Die Ausfuhr ist von 11301146 Fr. im Jahre 1911 auf
14515622 Fr. gestiegen, hat also um 3 214 098 Fr., d.h. nahezu um ein Drittel,
zugenommen. Für die drei letzten Jahrs haben sich die Ausfuhrwerte dieser
Kategorien folgendermaßen gestaltet:
Art der Ausfuhr
1912Fr.
1911Fr.
1910Fr.
Motorräder ohne Lederüberzug
760002
696516
414899
Motorräder mit Lederüberzug
8500
5922
21430
Motorwagen ohne Lederüberzug
10919864
8965899
7026261
Motorwagen mit Lederüberzug
2627256
1632809
1244934
––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––
Zusammen
14515622
11301146
8707524
Wie in den beiden vorhergehenden Jahren beruht also die Zunahme der Ausfuhr auch
diesmal hauptsächlich auf Motorwagen ohne Lederüberzug, worunter in der
Hauptsache Lastwagen zu verstehen sind, die nach wie vor eine aussichtsreiche
Spezialität der schweizerischen Ausfuhr bilden. Doch ist auch die Ausfuhr fertig
karossierter Wagen auf mehr als das Anderthalbfache angewachsen, während die
Zunahme der Motorradausfuhr nur unbedeutend ist.
Die Einfuhr ist von 6892009 Fr. im Jahre 1911 auf 7923477 Fr. im Jahre 1912
gestiegen, hat also um 1031488 Fr. oder um etwa ein Sechstel zugenommen. Die
Zahlen für die drei letzten Jahre sind für die oben erwähnten Kategorien
folgende:
Art der Ausfuhr
1910Fr.
1911Fr.
1912Fr.
Motorräder ohne Lederüberzug
264320
192404
149569
Motorräder mit Lederüberzug
12600
7200
1900
Motorwagen ohne Lederüberzug
3750597
3713325
2260781
Motorwagen mit Lederüberzug
3895960
2979080
2518960
–––––––––––––––––––––––––––––––––––––
Zusammen
7921477
6892009
4931210
Auf welche Absatzgebiete dieses günstige Ergebnis zurückzuführen ist, läßt sich
aus der provisorischen Aufstellung des Zolldepartements noch nicht ersehen. Ein
Rückblick auf die Zahlen für die ersten drei Vierteljahre 1912 zeigt indessen,
daß Südamerika sich als immer besseres Absatzgebiet für die schweizerische
Industrie erweist.
Zum Schluß sei noch eine Uebersicht der Ein- und Ausfuhrzahlen der
Automobilindustrie seit den ersten Jahren ihrer handelsstatistischen
Ausscheidung gegeben.
Einfuhr:Fr.
Ausfuhr:Fr.
1906
2946000
4401000
1907
3214000
5355000
1908
2338000
3945000
1909
3543000
6297000
1910
4931000
8707000
1911
6892000
11301000
1912
7923000
14515000
(Nach der „Zürcher Zeitung“.)
––––––––––
Bedarf des Auslandes.
Mineralien. Metalle.
Maschinen.
Belgien. Errichtung einer Dampfheizung in der Station
Tournay. Sicherheitsleistung 700 Fr.. Demnächst, Salle de la Madeleine in
Brüssel.
Belgien. Errichtung der Niederdruck-Dampfheizung im
Telephongebäude in Namur, rue Moncrabeau. Speziallastenheft Nr. 128. Demnächst,
Salle de la Madeleine in Brüssel.
Belgien. Lieferung von 4 Transporteuren für die Südkais in
Antwerpen. Demnächst, Salle de la Madeleine in Brüssel.
Sicherheitsleistung 1700 Fr.
Rußland. Die Charkower Stadtverwaltung vergibt die Lieferung von Maschinen für eine
Müllverbrennungsanlage. Tägliche Verbrennung bis zu 6000 Pud Müll.
Angebote sind an das Bureau für den Bau der Kanalisation in Charkow,
Woskressenskaja 30, zu richten.
Eisenbahnmaterial.
Portugal. Das „Diario do Governo“ vom 8.
Februar 1913 veröffentlicht einen Gesetzentwurf, durch den die Regierung
Textabbildung Bd. 328
ermächtigt werden soll, zum Bau
von Eisenbahnen in der Nordzone von Portugal, zu Ergänzungsbauten, Anschaffung von Material usw. eine Summe im
Höchstbetrage von 4 300000 Milreis = etwa 17200000 M. durch Ausgabe von
Staatsschuldtiteln aufzubringen. Die Verzinsung und Schuldentilgung soll aus dem
Sonderfonds der Staatseisenbahnen erfolgen.
Der Gesetzentwurf (in portugiesischer und deutscher Sprache) kann inländischen
Interessenten auf Antrag für kurze Zeit übersandt werden. Die Anträge sind unter
Beifügung eines mit Aufschrift und Freimarke versehenen Briefumschlags an das
Bureau der „Nachrichten für Handel, Industrie und Landwirtschaft“, Berlin
W. 8, Wilhelmstraße 74 III, zu richten.
Verschiedenes.
Italien. Der Bau einer Straßeneisenbahn von Leere, der Hauptstadt der südlichsten Provinz
Apuliens, nach Santa Cesarea an der Küste des
Jonischen Meeres südlich von Otranto wird voraussichtlich demnächst zur
Ausführung gelangen. Die Trasse soll von Lecce über
Castri-Martano-Bagnolo-Minervino-Cerfignano nach Santa Cesarea führen und bei
Castri eine Abzweigung östlich nach Melendugno erhalten. Die Streckenlänge
beträgt 64 km, die Bauzeit wird auf 18 Monate veranschlagt. Die Adresse, an die
Anfragen gerichtet werden können, kann inländischen Interessenten vom
Bureau der „Nachrichten für Handel, Industrie und Landwirtschaft“, Berlin
W. 8, Wilhelmstr. 74 III, mitgeteilt werden. Die Anträge sind unter Beifügung
eines mit Aufschrift und Freimarke versehenen Briefumschlags an das genannte
Bureau zu richten.
Italien. Drahtseilbahnmaterial. In den Bergen bei
Roccasecca, Provinz Caserta, sind neuerdings zu Kolle San Magno Asphaltgruben
erschlossen worden, deren Ausbeutung im vergangenen Jahre einem italienischen
Unternehmer konzessioniert worden sind. Der Unternehmer beabsichtigt, für den
Transport des Asphaltgesteins von der Grube zur Eisenbahnstation Roccasecca eine
Drahtseilbahn zu bauen und steht gegenwärtig wegen Ankaufs einer älteren früher
in Kalabrien in Betrieb gewesenen Anlage in Unterhandlung. Da es jedoch noch
zweifelhaft ist, ob es gelingen wird, diese Drahtseilbahn wieder in Betrieb zu
bringen, so bietet sich hier Aussicht auf den Absatz von umfangreichen
Ergänzungsteilen, wenn nicht einer völlig neuen Anlage. Namen und Adresse des
oben erwähnten Unternehmers kann inländischen Interessenten auf Antrag vom
Bureau der „Nachrichten für Handel, Industrie und Landwirtschaft“, Berlin
W. 8, Wilhelmstraße 74 III, mitgeteilt werden.
☞ Den beigefügten Prospekt der Verlagsbuchhandlung B. G.
Teubner in Leipzig empfehlen wir der geneigten Beachtung unserer
Leser.
Textabbildung Bd. 328