Titel: | Bücherschau. |
Fundstelle: | Band 328, Jahrgang 1913, Miszellen, S. 63 |
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Bücherschau.
Bücherschau.
Die Technik im 20.
Jahrhundert. Unter Mitwirkung hervorragender Vertreter der technischen
Wissenschaften herausgegeben von Geh. Regierungsrat Dr. A. Miethe, Professor an der Kgl. Technischen Hochschule zu Berlin.
Braunschweig 1912. Georg Westermann. Preis M 15,–.
Die „Technik im 20. Jahrhundert“ ist ein Sammelwerk von vier Bänden, dessen
erster Band „Die Gewinnung der Rohmaterialien“ im Heft 27 vorigen Jahrganges
eingehend besprochen ist. Dort habe ich auch die leitenden Gesichtspunkte, die zur
Entstehung dieses vortrefflichen Sammelwerkes geführt haben, näher dargelegt und
möchte mir daher gestatten, an dieser Stelle darauf zurückzuweisen.
Jetzt liegt von der „Technik im 20. Jahrhundert“ der zweite Band vor, der die
„Verarbeitung der Rohstoffe“ behandelt. Hofrat Professor Ed. Donath und Professor G. Ulrich
(Brunn) haben den ersten Teil dieses Bandes, „Die fossilen Kohlen und ihre
Verwertung“ bearbeitet und bringen die Verwendung der Steinkohle zur
Erzeugung von Generatorgas, von Koks und von Leuchtgas, unter besonderer
Berücksichtigung der bei der Koksgewinnung entstehenden Nebenprodukte anschaulich
zur Darstellung. Dem Steinkohlenteer, seinen chemischen Verbindungen und seiner
vielseitigen Verwendung ist besondere Beachtung beigelegt. Am Schluß dieses Teiles
wird die Verarbeitung der Braunkohlen zu Briketts und die Gewinnung der
Nebenprodukte aus dem Braunkohlenteer besprochen.
Es folgt der zweite Teil über „Die Verarbeitung des schmiedbaren Eisens im
Hüttenbetriebe“. Prof. Dr.-Ing. H. Stauber
(Charlottenburg) behandelt darin zunächst die allgemeinen Grundsätze bei der
hüttenmännischen Verarbeitung des schmiedbaren Eisens und schließt daran die
Transportanlagen moderner Stahlwerke, sowie die Einrichtungen und den Betrieb von
Hammerwerken und Preßwerken. In großzügiger Weise wird dem Leser ein Einblick in das
rastlose Getriebe der verschiedensten Walzwerksanlagen gegeben, deren maschinelle
Vorrichtungen treffend gekennzeichnet werden. Bei der Röhrenfabrikation hätte man
das wichtige Ehrhardtsche Verfahren durch einige Skizzen
erläutern sollen, nötigenfalls unter Verzicht auf die nicht ganz einwandfreie
Darstellung des Pilgerschrittwalzens.
Im dritten Teil wird „Die Verarbeitung der Faserstoffe in der Textil- und
Papierindustrie“ von Direktor Professor Otto
Johannsen (Reutlingen) eingehend beschrieben. Die Baumwollspinnerei,
Bastfaserspinnerei, die Wollspinerei und Weberei werden unter Benutzung vorzüglicher
schematischer Darstellungen ebenso anschaulich geschildert wie die
Papierfabrikation, die den Schluß dieses Kapitels bildet.
Im letzten Teil des vorliegenden Buches berichtet Geh. Regierungsrat Professor Dr.
Otto N. Witt (Charlottenburg) über „Die chemische
Großindustrie“. In besonders fesselnder Weise wird der Leser mit den
wichtigsten Zweigen der chemischen Industrie vertraut gemacht. Der Glasfabrikation,
den Tonwaren und der Porzellanfabrikation ist ein ihrer Bedeutung entsprechender
Abschnitt gewidmet. Darauf folgt die chemische Industrie der organischen
Verbindungen, die Weiterverarbeitung des Teers bis zur Farbenfabrikation und bis zur
Industrie der Riechstoffe, der synthetischen Heilmittel und der organischen
Präparate, die nichts anderes sind als die Produkte der Pflanzenwelt einer um
Jahrmillionen zurückliegenden Epoche in der Entwicklungsgeschichte unserer Erde.
So wird auch dieser zweite Band der „Technik im 20. Jahrhundert“ eine
wertvolle Bereicherung der technischen Literatur bilden, um die sich Herausgeber und
Verleger in gleicher Weise verdient gemacht haben.
A. Keßner, Charlottenburg.
Eine neue Verwendung des Gußeisens bei
Säulen und Bogenbrücken. Von Dr.-Ing. F. von
Emperger. Berlin 1911. Wilhelm Ernst & Sohn. Preis geh. M 2,50.
Es stimmt wehmütig, wenn man sieht, wie ein tüchtiger Kerl sich auf eine
aussichtslose Sache „verbiestert“. Fritz von Emperger, einer der Pioniere des
Eisenbetons, der vielleicht wie kein zweiter die Ausbreitung dieser Bauweise
gefördert hat, bereitet dieses Schauspiel dem erstaunten Zeitgenossen innerhalb
kurzer Zeit nun zum zweiten Male. Das Fiasko, welches er mit seinem
„Kontrollbalken“ gemacht hat, ist noch in frischer Erinnerung; jetzt
kommt er uns mit dem „umschnürten Gußeisen“.
In dem mir vorliegenden Heftchen sind drei Versuchsreihen besprochen worden:
1. Druckversuche mit Gußeisenröhren von 3 m Länge,
2. Druckversuche mit flußeisernen Röhrenstutzen von 0,50 m
Länge und
3. Druckversuche mit gußeisernen Rohrstutzen von 0,50 m
Länge.
Am meisten Interesse bieten die Versuche zu 1., denn sie sind unter Verhältnissen wie
sie in der Praxis vorkommen, ausgeführt worden, während die Versuche zu 2. und 3.
ledigliche Laboratoriumsversuche darstellen. Die Versuche mit Gußeisenröhren
erstrecken sich auf reine Gußeisensäulen von 125 mm innerem Durchmesser, 9,5 mm
Wandstärke und auf Gußeisensäulen derselben Abmessungen, jedoch mit einer
Betonumhüllung von 73 mm Stärke. Die letztere war durch eine Reihe senkrechter
Längsrundeisen bezw. ein Streckmetallgewebe armiert, diese Armierung wurde durch
eine mehr oder weniger enge Umschnürung zusammengehalten. Es ergab sich nun die
Bruchlast
a) bei der reinen Gußeisensäule zu 137 t,
b) bei der einbetonierten und mit einer Umschnürung von 40 mm
Ganghöhe versehenen Gußeisensäule zu 311 t,
c) bei derselben Säule wie unter b, jedoch mit Umschnürung von
20 mm Ganghöhe zu 342 t.
Von Emperger folgert aus diesem Resultat, daß die Tragfähigkeit der reinen
Gußeisensäule durch das Einbetonieren nebst Umschnürung um das zwei- bis
zweieinhalbfache gesteigert werden könne. Diese Deduktion enthält zwei Fehler, einen
logischen und einen statischen. Es ist erstens falsch, zwei Tragwerke so
verschiedener äußerer Dimension – die Eisensäule hat einen Durchmesser von 144 mm,
die Betonsäule einen solchen von 290 mm – direkt miteinander zu vergleichen. Das ist
genau so, wie wenn man etwa einem eisernen Träger von 30 cm Höhe einen
Eisenbetonbalken gleicher Tragfähigkeit von 60 cm Höhe gegenüberstellt und hieraus
die wirtschaftliche Ueberlegenheit des Eisenbetonbaues gegenüber dem Eisenbau
beweisen will. In einem gerechten Vergleich wird man vielmehr nur kommen durch
Gegenüberstellung der untersuchten umschnürten Betonsäule mit einer Eisensäule
gleichen äußeren Durchmessers. Damit kommen wir zu dem zweiten Fehler in von
Empergers Schlußfolgerung. Die untersuchte Gußeisensäule ist nämlich nicht etwa durch Ueberwindung ihrer
Druckfestigkeit, sondern durch Knickung zerstört worden. Nun ist klar, daß eine
Säule von größerem Durchmesser, selbst bei gleichem Querschnitt, also auch gleichem
Gewicht, einen erheblich größeren Trägheitsradius besitzt und dementsprechend eine
höhere Knickfestigkeit aufweist. Im vorliegenden Fall würde sich unter Benutzung der
bekannten Tetmajerschen Zahlenwerte für die Gußeisensäule (D = äußerer Durchmesser,
δ = Wandstärke, Kk
= Knickfestigkeit)
mit D = 144 mm, δ = 9,5
mm, Kk = 2300 kg/qcm,
dagegen mit D = 288 mm, δ = 9 mm, Kk
= 4637 kg/qcm,
also mehr als das Doppelte ergeben! Dementsprechend könnte die
Bruchlast der reinen Eisensäule mit D = 288 mm zu rund 2 ∙ 137 = 274 t angenommen
werden Verglichen mit dieser Zahl beträgt die Zunahme der Bruchlast bei den
umschnürten Säulen nunmehr 37 bezw. 68 t, die auf das Konto des Betons bezw. der
Rundeisenarmierung zu setzen sind. Die Versuche bestätigen also nur, was zu erwarten
war, daß die Tragfähigkeit eines eisernen Rohres durch Einbetonieren unter
gleichzeitiger zweckentsprechender Armierung des Betons erhöht wird. Dies hat aber
von Emperger für schmiedeeiserne Stützen u.a. schon im Jahre 1909 bei Besprechung
der Sachs und Pohlmannschen Versuche mit Winkeleisensäulen nachgewiesen. In neuerer
Zeit sind übrigens derartige Stützen häufig so konstruiert worden, daß man dem
Eisenkern eine Vorspannung gab, ehe der Beton zum Mittragen kam; hierdurch ist dann
auch das Gewissen der Baupolizeibehörden beruhigt worden, indem bei einer derartigen
Anordnung der Rechnungsgang genau nach den bestehenden Vorschriften
\left(\sigma\,b=\frac{P}{F\,b+15\,F\,e}\right) durchgeführt
wird, obwohl eher durch die Vorspannung die Armierung erheblich höher als mit 15 σ0 beansprucht und
hierdurch die Konstruktion sehr rationell wird.
Die Versuche mit flußeisernen und gußeisernen Röhrenstutzen haben im wesentlichen
dieselben Resultate ergeben wie die Versuche mit den 3 m langen gußeisernen Rohren.
Hierbei soll gern anerkannt werden, daß dank dem Empergerschen Versuchsprogramm als
nachgewiesen gelten kann, daß eine schlecht armierte Betonhülle die Tragfähigkeit
des eisernen Rohres nicht erhöht, sondern daß es für diesen Zweck einer sorgfältigen
Umschnürung bedarf, welche ein Ausbrechen des Betons tatsächlich verhindert. Dies
kann aber nicht so weit gehen, daß, wie Emperger behauptet, eine mit schlecht
armierter Betonhülle versehene gußeiserne Säule nur etwa die Hälfte trägt wie
dieselbe Säule ohne Betonmantel. Die von Emperger hierfür gegebene Erklärung
erscheint wenig plausibel, man muß vielmehr annehmen, daß bei den betreffenden
Versuchen irgendwelche Zufälligkeiten die Resultate beeinflußt haben.
In den aus den Versuchen gezogenen „Schlußfolgerungen“ bespricht von Emperger
die verschiedenen Brucherscheinungen bei gewöhnlichen Eisenbetonsäulen,
Eisenbetonröhren und gußeisernen Röhren mit Betonummantelung, und zwar mit und ohne
Umschnürung. Im Anschluß hieran gibt er Regeln für die Berechnung umschnürter
Gußeisensäulen, wobei er, entsprechend einer schon früher von ihm aufgestellten
Theorie, zu dem Resultat kommt, daß die bestehenden Vorschriften über die Berechnung
von gedrückten Betonkörpern bei steifer Armierung keine innere Berechtigung haben,
da sie unsinnig hohe Sicherheitskoeffizienten liefern. Von Emperger geht davon aus,
daß im Augenblick des Bruches Beton und Eisen mit ihrer
vollen Festigkeit ausgenutzt sind und fordert dementsprechend, daß für die
Dimensionierung beide Baustoffe mit demselben Bruchteil (etwa ⅕) ihrer
Bruchfestigkeit als zulässig beansprucht werden sollen. Auf diesem Umweg kommt er
dazu, für Gußeisen erheblich höhere zulässige Beanspruchungen zu eruieren als für
Flußeisen. Denn für letzteres soll nicht die Druckfestigkeit, sondern die
Fließgrenze maßgebend sein, so daß als zulässige Spannung sich etwa
\frac{2400}{5}=480 kg/qcm ergibt, während dieselbe bei
Gußeisen, entsprechend einer Druckfestigkeit von 5000 bis 10000 kg 1000 bis
2000 kg/qcm betragen soll! Jedenfalls eine recht anfechtbare Deduktion, besonders
wenn man berücksichtigt, daß die untersuchten flußeisernen Rohrstutzen tatsächlich
erst bei einer Spannung von rd. 3200 kg/qcm zerstört wurden! Ueberhaupt gewinnt man
den Eindruck, daß von Emperger bei der theoretischen Bewertung seiner
Versuchsergebnisse viel zu sehr mit Voraussetzungen und Annahmen operiert, um nicht
zu sagen jongliert, bis er schließlich das von ihm gewünschte Resultat
herausgerechnet hat.
Die Kostengegenüberstellung der verschiedenen Säulenarten erscheint ziemlich
frisiert, insbesondere ist der Preis von etwa 38 Kr. v. H. kg für eine einfache ⊏-Eisenstütze lächerlich hoch, zumal wenn man dagegen
hält, daß für die komplizierte Rundeisenumschnürung, die noch dazu fast nichts
wiegt, nur 27 Kr. v. H. kg gerechnet worden sind. Auch der Preis für die Einschalung
der umschnürten Säule dürfte mit 0,50 Kr./qm viel zu niedrig angesetzt sein. Den
Schluß des Büchleins macht eine kurze Beschreibung des Projekts für eine 60 m weit
gespannte Bogenbrücke aus umschnürten Röhren über den Donaukanal in Wien. Ob dieses
Projekt, von dem auch einige Zeichnungen beigefügt sind, tatsächlich ausgeführt
worden ist, wird nicht gesagt.
Ob von Emperger, der verdienstvolle Eisenbetonfachmann, mit seiner Propagandaschrift
eine „Renaissance in der Verwendung von Gußeisen“ herbeiführen wird, wie er
das in dem Vorwort zu seinem Büchlein als Hoffnung ausspricht, erscheint mehr als
zweifelhaft.
K.
Die Festigkeit und Wetterbeständigkeit
der natürlichen Gesteine. Von Privatdozent Dr. Alfons
Leon. Selbstverlag.
Die Hauptaufgabe des Denkmalschutzes und der Denkmalpflege ist es, der Verwitterung
und Verrottung der Kunstdenkmäler entgegenzuarbeiten. Diese Frage ist gerade für
Deutschland von besonderer Wichtigkeit, dessen Dome und Rathäuser zumeist aus
Sandstein bestehen, welcher besonders unter dem Einfluß der schwefligen Säure der
Rauchgase zu leiden hat. Geologisch genommen sind alle Mineralien löslich oder
zersetzbar. In weit höherem Maße als die Eruptivgesteine und kristalllinen Schiefer
werden die sedimentären Gesteine gelöst. Zu der chemischen Verwitterung kommen nun
noch mechanische Kräfte wie Frost und Hitze, Wasser und Stürme. Schätzungsweise
werden jährlich eine Milliarde Kilogramm gelösten Kalksteins von den Flüssen ins
Meer getragen. Andrerseits baut aber die Natur in ihrem Geiste wieder andere Werke
auf, indem durch Verkieselung mit gelöster Kieselsäure aus Kalk- und Sandsteinen
Gneise entstehen.
Für den Ingenieur kommt nun das Studium der Lebensdauer der Gesteine in Betracht. Für
Nutzbauten wird eine Lebensdauer von etwa 100 Jahren, für Monumentalbauten, Brücken-
und Wasserbauten eine solche von 300 bis 500 Jahre verlangt. Kunstwerke sollen ein
Jahrtausend überdauern. Frischer Feldspat erleidet auch in 1000 Jahren keine
merkliche Veränderung; ebenso kommt die Lösungsfähigkeit des kompakten Kalksteins in
kohlensäurehaltigem Wasser für den Ingenieur im allgemeinen nicht in Frage.
Eine günstige Druckfestigkeit ist im allgemeinen von guter Vorbedeutung für eine
entsprechende Wetterbeständigkeit. Ein Würfel von 10 cm Kantenlänge würde etwa
tragen aus Basalt 210000 bis 480000 kg, Granit 80000 bis 300000 kg, kristalliner
Kalk 80000 bis 200000 kg, Sandstein 10000 bis 200000 kg. Außer der Festigkeit kommt
noch die Porosität in Frage, welche durch Eintauchen der Probe in Wasser für eine
bestimmte Zeit bestimmt wird. Das Verhältnis des vom Gestein aufgenommenen
Wasservolumens zu den dem Wasser zugänglichen Porenhohlräumen nennt man den
„Sättigungskoeffizient“. Bei im wassersatten Zustand gefrierenden
Gesteinen sind alle diejenigen gefährdet, deren Sättigungskoeffizient höher als 0,8
ist.
Unter „Erweichungskoeffizient“ versteht man das Verhältnis von Naßfestigkeit
zu Trockenfestigkeit; ist dieser bei den Silikatgesteinen kleiner als 0,9, so deutet
dieses auf eine vorgeschrittene Verwitterung.
Die Frostprobe, welcher die Gesteine bei der Prüfung unterworfen werden, ist in
sofern international geregelt, als die in einer bestimmten Zeit in Wasser gelagerten
Proben 25 mal durch je vier Stunden bei – 15 bis – 25° C gefrieren und jedesmal
durch zwei Stunden in Wasser von 20° C auftauen. Selbst beim besten Gestein erfolgt
dadurch ein Loslösen feinsten Staubes, während schlechtere Sorten runde Kanten und
Ecken erhalten oder nach Spalten aufreißen.
Für eine Prüfung auf chemische Verwitterungsprozesse bestehen bislang noch keine
internationalen Regeln.
Dr.-Ing. W. Müller.
Elektrische Wechselströme. Von
Gisbert Kapp. Band 6 von Leiners technischer
Bibliothek. Vierte, erweiterte Auflage. 118 Seiten. Mit 48 Abbildungen. Leipzig
1911. Oskar Leiner. Preis M 4,–.
Das Buch gibt in kurzer und leicht faßlicher Weise einen Ueberblick über das Gebiet
des elektrischen Wechselstroms, soweit er für elektrische Licht- und Kraftanlagen
Verwendung findet. Nachdem die Eigenschaften des Wechselstroms besprochen, sowie
seine wichtigsten Gesetze und die Art der Spannungs-, Strom- und Leistungsmessung
erläutert sind, wird der elektrische und mechanische Aufbau der
Wechselstromgeneratoren durch einfache analytische Ableitungen, graphische
Darstellungen und Abbildung der wichtigsten Teile dem Leser vor Augen geführt. Es
folgen dann ein Kapitel über Transformatoren, eines über Mehrphasenströme und ein
weiteres, in welchem die Wirkungsweise der verschiedenen Arten von
Wechselstrommotoren besprochen wird. Es sei hierbei kurz erwähnt, daß der Verfasser
auch der neueren Entwicklung des Motorenbaues Rechnung trägt, indem er die
Einphasenkommutatormotoren aufgenommen hat. Ein letztes Kapitel geht noch auf die
verschiedenen Gesichtspunkte ein, die beim Bau von Wechselstromanlagen maßgebend
sind.
Es werden vom Leser im allgemeinen nur elementare mathematische Kenntnisse verlangt;
zwar sind an einigen Stellen als Anhang zu einigen Kapiteln mittels Integrationen
die Mittelwerte berechnet worden, doch kann der der höheren Analysis unkundige Leser
diese Ableitungen ohne weiteres überschlagen, da im Text der wichtigste Mittelwert,
der effektive, in sehr hübscher elementarer Weise abgeleitet wird. Der Verfasser hat
sich in der Angabe von Formeln nach Möglichkeit beschränkt und mehr bemüht, durch
Beschreibung der Wirkungsweise dem Leser verständlich zu werden. An vielen Stellen
hat er für den Entwurf der Maschinen und Transformatoren recht wichtige
Erfahrungszahlen mitgeteilt.
Leider hat aber das Buch auch einige recht wesentliche Mängel. Die Abbildungen sind
durchweg nicht sehr scharf gedruckt und außerdem teilweise etwas zu klein geraten.
Dies gilt ganz besonders für die Abbildungen 1, 2, 3, 8 und 11, bei denen man die
Bezeichnungen erst durch ein Vergrößerungsglas mit Sicherheit erkennen kann. Auf
Seite 88 sind die Begriffe „Phasengleichheit“ und „synchrone
Geschwindigkeit“ nicht streng genug geschieden. Auf S. 89 ist der Vergleich
der synchroniesierenden Kraft mit einer Reibungskupplung nicht sehr glücklich
gewählt. Auf S. 78 ist von „Potentialdifferenz“ gesprochen, warum nicht
einfach „Spannung“ statt dessen? Das Wort „cophasal“ auf S. 100 wird
in Deutschland nicht gebraucht, wir sagen „phasengleich“. Ueberhaupt scheint
der Verfasser sich schwer von den ihm wohl geläufigeren englischen Ausdrücken
losreißen zu können; so sagt er z.B. auf S. 3: „laminiert“ statt
„lameliiert“ oder besser „geblättert“, auf S. 52:
„Windungsmethoden“ statt „Wicklungsmethoden“, auf S. 114:
„Nutzeffekt“ statt „Wirkungsgrad“ (Nutzeffekt ist wohl im Anklang
an das englische „efficiency“ gebraucht); auch daß auf S. 73, 74 der
Punkt als Dezimalzeichen benutzt wird, ist wohl englischem Einfluß
zuzuschreiben. Für die Wirkung der Einbettung der Leiter in Nuten auf die Erzeugung
von Wirbelströmen gibt der Verfasser auf S. 53 eine etwas eigentümliche
Erklärung.
Das Werkchen dürfte jedoch trotz dieser Mängel vielen eine willkommene Gelegenheit
bieten, sich mit dem Gebiet der Wechselstromtechnik etwas vertrauter zu machen, und
kann wegen seiner schlichten Darstellungsweise nur bestens empfohlen werden.
E. Jasse.
Tabellen für die Elektrotechnik.
Von Hermann Zipp. Zum praktischen Gebrauch für Techniker,
Werkmeister, Monteure, Werkstattarbeiter, Maschinisten. Dritte vermehrte Auflage.
Mit XVI und 57 Seiten und 39 Tabellen. Oskar Leiner, Leipzig. Preis M 2,–.
Das Büchlein enthält eine Sammlung von Tabellen über mathematische Zeichen,
Maßeinheiten, Logarithmen, Kreisumfänge und -inhalte, Kreisfunktionen, physikalische
Konstanten, Schraubengewinde, Amortisation und anderes. Wegen seiner Vielseitigkeit
dürfte es sich auf dem Arbeitstisch des praktischen Ingenieurs und Technikers einen
festen Platz sichern, um so mehr, als es ein handliches Format besitzt und daher
bequem in der Tasche mitgeführt werden kann.
E. Jasse.
Einführung in die moderne
Hochspannungstechnik. Von Dr.-Ing. K. Fischer.
142 Seiten. Sammlung Göschen. Leipzig 1912. J. G. Göschen.
Das neue Göschenheft entspricht seinem Zweck ausgezeichnet. Der klaren und knappen
Schreibweise ist es zu verdanken, daß das umfangreiche Gebiet auf dem beschränkten
Raum in leichtverständlicher Darstellung zusammengefaßt werden konnte. In
mathematischer Beziehung werden keine großen Anforderungen an den Leser gestellt; es
werden vielmehr nur die Kenntnisse der Anfangsgründe der Differential- und
Integralrechnung vorausgesetzt. Selbst ohne diese Kenntnisse wird man das Büchlein
mit Nutzen lesen, da großer Wert auf die Erläuterung des physikalischen Sinnes der
Ergebnisse der wenigen mathematischen Rechnungen gelegt ist, und die
Ausgleichvorgänge an Hand leichtverständlicher Analogien besprochen werden.
Das Buch behandelt die wirtschaftliche und technische Bedeutung der
Hochspannungsanlagen, die Grundgesetze der Elektrotechnik, soweit sie für die
weitere Behandlung des Stoffes erforderlich sind, ferner die Isoliervorrichtungen,
die Theorie und praktische Ausführung der Leitungsanlagen, die Schutz- und
Schaltapparate und Schaltanlagen. Nicht besprochen sind die Hochspannungsmaschinen.
Das Buch enthält zahlreiche Abbildungen und Zeichnungen.
Thürmel.
Briefkasten.
T. R. C. C. Hartford, Connecticut. Können Sie uns die
Namen von Werken aufgeben, die sich mit der fabrikmäßigen Herstellung von gelbem
Blutlaugensalz befassen bezw. exportieren?
Antw. Die wichtigsten Firmen, die gelbes Blutlaugensalz (yellow prussiate of potash)
liefern, sind: 1. Aktiengesellschaft der chemischen Produktenfabrik Pommerensdorf in
Stettin; 2. Administration der Minen von Buchsweiler, Elsaß; 3. Chemische Fabrik
A.-G. vorm. Moritz Milch & Co., Zweigniederlassung Danzig: 4. Deutsche Gold- und
Silberscheide-Anstalt, Frankfurt a. M.; 5. Carl Gronewaldt, Berlin N, Schönhauser
Allee 147; 6. Fabriques de Produits chimiques de Thann et de Mulhouse, Elsaß; 7.
Kunheim, Berlin NW, Dorotheenstr. 32; 8. E. Merck, Darmstadt; 9. Schachnow &
Wolff, Leopoldshall bei Staßfurt; 10. Staßfurter Chemische Fabrik vorm. Voroter
& Grimmeberg, A.-G., Staßfurt; 11. L. Voosen & Co., Aachen.
Bei der Redaktion eingegangene Bücher.
Wechselstromtechnik. Von Dr. G. Roeßler, Professor an der Kgl. Techn. Hochschule in
Danzig. Zweite Auflage von Elektromotoren für Wechselstrom und Drehstrom''. 1. Teil.
Mit 185 Figuren. Berlin 1913. Julius Springer. Preis geb. 9,– M.
Bibliothek der gesamten Technik. Band 213. Die elektrischen Maschinen. Von Zivilingenieur Ernst Schulz, Vereideter Sachverständiger der
Handelskammer und des Landgerichts zu Köln. Erster Band: Die Dynamomaschinen und
Elektromotoren für Gleichstrom. Zweite verbesserte und vermehrte Auflage. Leipzig
1913. Dr. Max Janecke. Preis geb. 2,80 M.
Polster's Kohlen-Jahrbuch 1913. Ratgeber für Gewinnung,
Handel und Konsum von Kohle, Koks, Briketts und anderen Heizmaterialien. 13. Jahrgang. 2 Teile. Leipzig 1913. H. A. Ludwig
Degener. Preis in Leinen 3,- M, in Brieftaschenlederband 5,– M.
Dynamomaschinen und Elektromotoren. (Der
elektrische Strom, Bd. III.) Technische Plaudereien von Hanns
Günther. Mit zahlreichen Abbildungen. Stuttgart. Frankh'sche
Verlagshandlung. Preis geh. 1,– M.
Berechnung, Entwurf und Betrieb rationeller
Kesselanlagen. Von Max Gensch, Ingenieur. Mit 95
Abb. Berlin 1913. Julius Springer, Preis geb. 6,– M.
Der Eisenhochbau. Ein Leitfaden für Schule und Praxis.
Von C. Kersten. Mit 452 Abb. Berlin 1913. Wilhelm Ernst
& Sohn. Preis geh. 6,20 M, geb. 7,– M.
Tafelblätter, zusammengestellt aus den Figuren der
Zeitschrift des Vereins deutscher Ingenieure. Tafelblatt 1–8: Fachgruppe:
Landfahrzeuge; 9–16: Fachgruppe: Förder- und Hebezeuge. Selbstverlag des
Vereins.
Wirtschaftliche Rundschau.
Die Industrien Britisch-Indiens.
Eine amtliche Veröffentlichung gibt folgende Zahlen über den Umfang der wichtigsten indischen Industrien:
Fabriken, in denen mit Maschinenkraft gearbeitet wurde, gab es im letzten Jahre
in Indien 2834, eine Zunahme um 211 gegenüber dem Vorjahre. Hiervon sind
Entkernungsanstalten für Baumwolle und Betriebe zum Pressen der Baumwolle 1390,
Baumwollspinnereien 236, Reismühlen 215, Jutepressen 138, Sagemühlen 101. Eisen-
und Erzwerkstätten und Gießereien 66, Jutespinnereien 59 und andere Betriebe
37. In diesen Fabriken waren täglich über 1 Million Arbeiter beschäftigt,
die sich hauptsächlich auf die Hauptindustrieprovinzen Bombay und Bengalen
verteilen.
Die indische Baumwollindustrie umfaßt jetzt 250
Spinnereien mit etwa 84000 Webstühlen und mehr als 6 Millionen Spindeln. Von
diesen Fabriken sind 105 ausschließlich Spinnereien, 19 nur Webereien, während
126 Fabriken beide Betriebe umfassen. Das Kapital dieser Spinnereien beläuft
sich auf 225 Millionen Rupies. Die meisten Spinnereien befinden sich in den
Händen von Aktiengesellschaften. Bombay besitzt allein 67 % der Spinnereien, 70
% aller Spindeln und 78 % der Webstühle. Während
Textabbildung Bd. 328
der letzten 10 Jahre hat die durchschnittliche
Jahresproduktion 500 Millionen los überschritten. In Bombay, wo ägyptische und
andere importierte fremde Baumwolle gebraucht wird, werden in beträchtlicher
Anzahl Garnnummern von Nr. 40 an und höher gesponnen. Im Jahre 1910 wurden an
feineren Garnen Nr. 30–40 mehr als 17 Millionen lbs produziert.
In der Minenproduktion haben besonders Petroleum und
Manganerz zugenommen. Der Ertrag in Petroleum belief sich im Jahre 1910 auf 175
Millionen Gallonen. Das Manganerz, das hauptsächlich in den Zentralprovinzen
gewonnen wird, ist von sehr guter Qualität, es enthält 50 bis 54 % Metall und
ist infolge seiner guten Qualität imstande, die hohen Eisenbahn- und
Schiffsfrachten zu bezahlen. Das Erz wird hauptsächlich nach England,
Deutschland und den Vereinigten Staaten exportiert, wo es bei der
Stahlfabrikation verwendet wird. Manganerz wurde im letzten Jahre im Werte von
12 Millionen Rupies produziert.
Die Kohlenproduktion belief sich im letzten Jahre auf
12 Millionen Tonnen im Werte von fast 37 Millionen Rupies. Die Entwicklung der
Kohlenindustrie hat die Zufuhr fremder Kohle wesentlich beeinträchtigt. Der
größte Import von fremder Kohle im Jahre 1894 belief sich auf 820000 Tonnen.
Schon im Jahre 1900 war die Einfuhr auf 125000 Tonnen gesunken. Der
Haupteinfuhrplatz für fremde Kohle- ist Bombay, und die meiste Kohle wird von
England geliefert. An zweiter Stelle kam früher die australische Kohle, die aber
ihren Platz in den letzten Jahren an die japanische Kohle und neuerdings an die
südafrikanische Kohle aus Natal abgetreten hat. Mit dem Zurückgehen der Einfuhr
fremder Kohle ist dagegen die Ausfuhr der indischen Kohle gestiegen, die
etwa 8 % der Gesamtproduktion der indischen Kohle beträgt. Die Hauptabnehmer der
indischen Kohle sind Ceylon, Straits Settlements und Australien.
(Bericht des Kaiserl. Konsulats in Bombay.)
Naphthaausbeute Bakus im November 1912.
Die im November 1912 (a. St.) auf der Halbinsel Apscheron geförderte annähernde
Gesamtausbeute betrug auf den alten Naphthafeldern 33673052 Pud, wovon auf
Bibi-Eybat 7546000 Pud entfallen. An Springquellennaphtha hatte Romany 536898
Pud und Bibi-Eybat 395000 Pud aufzuweisen. Die Ausbeuteziffern für die zwei
letzten Jahre stellen sich, wie folgt:
Ausbeute in Millionen Pud
1911
1912
Monat
ausSchöpf-brunnen
ausSpring-quellen
zusammen
ausSchöpf-brunnen
ausSpring-quellen
zusammen
Januar
35,3
0,0
35,3Richtig gestellte
Ziffern.
33,6
0,3
33,9Richtig gestellte
Ziffern.
Februar
32,3
0,1
32,4Richtig gestellte
Ziffern.
31,9
0,0
31,9Richtig gestellte
Ziffern.
März
36,1
0,1
36,2Richtig gestellte
Ziffern.
34,6
0,1
34,7Richtig gestellte
Ziffern.
April
34,4
1,9
36,3Richtig gestellte
Ziffern.
33,5
0,1
33,6Richtig gestellte
Ziffern.
Mai
36,0
1,3
37,3Richtig gestellte
Ziffern.
35,3
0,4
35,7Richtig gestellte
Ziffern.
Juni
34,3
3,1
37,4Richtig gestellte
Ziffern.
33,8
0,7
34,5Richtig gestellte
Ziffern.
Juli
35,1
0,7
35,8Richtig gestellte
Ziffern.
34,6
0,7
35,3Richtig gestellte
Ziffern.
August
34,9
0,5
35,7Richtig gestellte
Ziffern.
34,8
0,7
35,5Richtig gestellte
Ziffern.
September
34,0
0,3
34,3Richtig gestellte
Ziffern.
33,0
0,5
33,5Richtig gestellte
Ziffern.
Oktober
34,9
0,5
34,3Richtig gestellte
Ziffern.
33,6
0,9
34,5Richtig gestellte
Ziffern.
November
33,5
0,6
34,1Richtig gestellte
Ziffern.
32,8
0,9
33,7Richtig gestellte
Ziffern.
Dezember
34,1
0,9
35,0Richtig gestellte
Ziffern.
Außerdem wurden in Surachany gefördert: Dunkle Naphtha
2930950 Pud. weiße Naphtha 29265 Pud. Naturgas.
Textabbildung Bd. 328
gleichwertig 111115, im ganzen 3071330, darunter aus
Springquellen 119713 Pud.
Aus alten Sonden und Brunnen wurden durch Handschöpfung annähernd 1100000 Pud gewonnen.
Die Hauptausbeuten hatten im November: Gesellschaft
Gebrüder Nobel 5133852 Pud, A. J. Mantaschew & Co. 2100950 Pud, Kaspische
Schwarzmeer-Gesellschaft 1831855 Pud, Bakuer Naphtha-Gesellschaft 1506460 Pud,
Moskau-Kaukasische Gesellschaft 1264000 Pud, Kaspische Gesellschaft 1227280 Pud,
L. K. Subalow 1216000 Pud, J. E. Pitojew & Co. 1191200 Pud, Gebrüder
Mirsojew & Co. 1112050 Pud, Russische Gesellschaft „Nepht“ 810400
Pud, Musa Nagijew 782552 Pud, Gesellschaft „Kawkas“ 775800 Pud.
Die mittleren Börsenpreise für November betrugen nach
den Angaben des Bakuer Börsenkomitees: Naphtha, leicht, Grube Balachany 37,962
Kop.; desgl., Grube Bibi-Eybat 38,087: desgl., loko Schwarze Stadt 38,337;
desgl., fob. Schwarze Stadt 38,462; Naphtha, schwer,
Grube Balachany 35.941; desgl., Grube Bibi-Eybat 36,066; desgl., loko Schwarze
Stadt 36,316; desgl., fob. Schwarze Stadt 36,441; Masut (Rückstände), loko
Schwarze Stadt 37,742; desgl., fob. Schwarze Stadt 37,742; Petroleum, fob.
Schwarze Stadt 50,162; desgl., frei Waggon Schwarze Stadt 50,662.
In der zweiten Hälfte des Monats stiegen die Preise für leichte Naphtha loko
Schwarze Stadt von 38 auf 40 Kopeken.
Die diesjährige Schiffahrtsperiode nach der Wolga wurde am 1. November
beendet.
Die Sitzungen des alljährlich tagenden Kongresses der
Bakuer Naphtha-Industriellen haben am 30.
November begonnen.
In Grosnyi betrug die Gesamtförderung: im September
5302000 Pud und im Oktober 5475000 Pud.
In Maikop betrug die Gesamtförderung: im September 654310 und im Oktober 591286
Pud.
In Maikop ist man bei einer Versuchstiefbohrung, die bis auf 500 Faden
getrieben werden sollte, bei etwa 400 Faden Abteufung auf Naphtha findig
geworden. Bei einem unteren Sondendurchmesser von 5½ Zoll engl. gibt diese Sonde
täglich 500 Pud.
Von den Embafeldern ist in dem neu angelegten Hafenort
Rakuschi die erste Probeladung Naphtha von 50000 Pud nach Baku verschifft
worden, weitere Verladungen wurden durch eingetretenen Frost verhindert.
In einer Sitzung des Tarifkomitees in St. Petersburg wurde die Ausfuhrtariffrage für Petroleum von Baku nach Batum
verhandelt. Die Verwaltung der Eisenbahnen hatte die Erhöhung des
Ausfuhrfrachttarifs für Petroleum auf der Strecke Baku-Batum von 16 auf 19
Kopeken für das Pud in Zisternenwaggons und von 13 auf 16 Kopeken für durch die
Rohrleitung gepumptes Petroleum vorgeschlagen, weil der seit dem 8. April 1910
eingeführte ermäßigte Tarif keine Zunahme der Ausfuhr herbeigeführt habe, diese
im Gegenteil zurückgegangen sei. Das Tarifkomitee beschloß den ermäßigten Tarif
bestehen zu lassen.
Bedarf des Auslandes.
Italien. Für die Hafenarbeiten in Pescara, Provinz
Chieti (Abruzzeu), wird ein Bagger benötigt, um die
verschlemmte Mündung des Pescaraflusses zu vertiefen.Die Adressen der Firmen, an die Angebote
zu richten sind, können inländischen Interessenten auf Antrag mitgeteilt
werden. Die Anträge sind unter Beifügung eines mit Aufschrift und
Freimarke versehenen Briefumschlags an das Bureau der „Nachrichten
für Handel, Industrie und Landwirtschaft“, Berlin W. 8,
Wilhelmstraße 74 III, zu richten.
Italien. Für den bereits begonnenen Bau des neuen
Torpedobootshafens bei Ancona werden Ramm- und Baggermaschinen benötigt.Die Adressen der Firmen, an die Angebote
zu richten sind, können inländischen Interessenten auf Antrag mitgeteilt
werden. Die Anträge sind unter Beifügung eines mit Aufschrift und
Freimarke versehenen Briefumschlags an das Bureau der „Nachrichten
für Handel, Industrie und Landwirtschaft“, Berlin W. 8,
Wilhelmstraße 74 III, zu richten.
Textabbildung Bd. 328
Belgien, Lieferung von gußeisernen Röhren, geteertem
Seilwerk und Blei nach Ostende. Demnächst, Station Gent-Süd. 5200 Fr.
Sicherheitsleistung 500 Fr.Lastenhefte usw. können vom Bureau des adjudications in Brüssel,
nie des Augustins 15, bezogen werden.
Eisenbahnmaterial.
Norwegen. Lieferung von Eisenbahnschienen, Laschen und
Unterlegeplatten. Versiegelte Angebote mit der Aufschrift „Anbud paa
skinner m. v.“ werden im Expeditionsbureau der Eisenbahn Verwaltung in
Kristiania, Jernbanetorvet 8/9, entgegengenommen. Nähere Bedingungen und 5
Zeichnungen zum Preise von 0,50 Kronen für jede im Bureau des Eisenbahndirektors
ebenda. Die Bedingungen liegen auch beim Reichsanzeiger aus.Ein Exemplar der Bedingungen in
norwegischer Sprache kann inländischen Interessenten auf Antrag für
kurze Zeit übersandt werden. Die Anträge sind unter Beifügung eines mit
Aufschrift und Freimarke versehenen großen Briefumschlags an das Bureau
der „Nachrichten für Handel, Industrie und Landwirtschaft“,
Berlin W. 8, Wilhelmstraße 74 III, zu richten.Vertreter in Norwegen notwendig.
Norwegen. Angebot auf den Transport von etwa 16145 t
Eisenbahnschienen und Laschen sowie etwa 1941 t Unterlegeplatten im
Laufe der Monate März bis Juni 1913 von Rotterdam oder Antwerpen nach
verschiedenen norwegischen Häfen. Versiegelte Angebote werden im
Expeditionsbureau der Eisenbahnverwaltung in Kristiania, Jernbanetorvet 8/9,
entgegengenommen. Nähere Bedingungen im Bureau des Eisenbahndirektors ebenda und
beim Reichsanzeiger.
Rußland. Die Kommission für neue
Eisenbahnlinien hat sich an ihrer letzten Sitzung für die Notwendigkeit
des Baues einer Magistrallinie Orel – Jurjew und den
Bau eines zweiten Geleises auf der Strecke Jurjew–Taps–Reval ausgesprochen. Die Einzelheiten des Ausbaues der
bestehenden Linie werden auf der nächsten Sitzung beraten werden. (St.
Petersburger Herold.)
Verschiedenes.
Böhmen. Die Statthaltern hat dem Abgeordneten Franz
Wodnansky und Genossen die Bewilligung zur Errichtung
einer Papierfabrik in Budweis an Stelle der früheren fürstlich
Schwarzenbergischen Zuckerfabrik erteilt. Das neue Unternehmen wird
hauptsächlich Zeitungspapier erzeugen. (Oesterr. Zentral-Anzeiger für das
öffentl. Lieferungswesen.)
☞ Den beigefügten Prospekt der Firma Schaeffer &
Budenberg G. m. b. H., Magdeburg-Buckau, empfehlen wir der geneigten
Beachtung unserer Leser bestens.
Textabbildung Bd. 328