Titel: | Kleinere Mitteilungen. |
Fundstelle: | Band 321, Jahrgang 1906, Miszellen, S. 623 |
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Kleinere Mitteilungen.
Kleinere Mitteilungen.
Englische Turbinenkondensatoren.
Textabbildung Bd. 321, S. 623
Fig. 1.
Textabbildung Bd. 321, S. 623
Fig. 2.
Nicht als Muster für deutsche Konstrukteure, wohl aber als Beispiel englischer Bauart
seien im folgenden zwei Kondensatoren von Curtis-Turbinen wiedergegeben, deren Beschreibung wir dem
„Engineering“20. April
1906. entnehmen.
Textabbildung Bd. 321, S. 623
Fig. 3.
Bekanntlich bildet bei diesen Maschinen der Kondensator gewissermassen das Fundament;
sein Gehäuse wird daher sehr massig in Gusseisen ausgebildet. Bei dem
Oberflächenkondensator (Fig. 1 und 2) sind zwei Bündel dünnwandiger Messingrohre von ¾''
äusserem Durchmesser und etwa 1,2 mm Stärke in den aus Rotguss hergestellten
Rohrwänden mit Hilfe besonderer Stopfbüchsen abgedichtet, die Fig. 3 in grösserem Massstabe erkennen lässt.
Besondere Ablenkplatten im Dampfraume des Apparates sorgen für gleichmässige
Verteilung des Dampfes über die ganze Kühlfläche, Scheidewände in den gusseisernen
Wasserkammern für lebhafte Bewegung des Wassers in den Rohren. Ein besonders zu
diesem Zwecke angebrachtes Rohr ermöglicht ein Unterwassersetzen des Kondensators
für den Fall, dass die Turbine mit Auspuff ins Freie arbeitet. Hierdurch wird
unzulässiger Erhitzung des Apparates vorgebeugt.
Textabbildung Bd. 321, S. 624
Fig. 4.
Textabbildung Bd. 321, S. 624
Fig. 5.
Fig. 4 und 5 geben
einen Einspritzkondensator wieder, an dem namentlich die
Wasserverteilungsvorrichtung interessieren dürfte. Durch die in Fig. 6 in grösserem Masstabe dargestellten
Ventile strömt das Wasser in vier Rohrringe, welche Streudüsen nach Fig. 7 tragen. Durch Oeffnen und Schliessen der
Ventile kann je nach der zuströmenden Dampfmenge der Wasserzufluss und damit der
Kraftverbrauch der Luftpumpe geregelt werden. Letztere, in der stehenden
Drillingsbauart ausgebildet, ist unmittelbar an den Flansch des Kondensators ohne
jede Zwischenleitung angeschlossen. Die Stopfbüchsen der Wasserabschlussventile
stehen zur möglichsten Vermeidung von Vakuumverlusten unter Wasserverschluss.
Textabbildung Bd. 321, S. 624
Fig. 6.
Textabbildung Bd. 321, S. 624
Fig. 7.
In beiden Fällen ist das Spurlager der Turbinenwelle im Innern des Kondensators
untergebracht. Dadurch wird zwar eine Stopfbüchse, welche gegen Vakuum zu dichten
hättte, mit all ihren Unannehmlichkeiten vermieden. Indessen lässt sich nicht
leugnen, dass jenes wichtige Fusslager sehr unzugänglich angeordnet ist. Vorteilhaft
macht sich sodann bei der ganzen Anordnung der Fortfall jeglicher unter Vakuum
stehender Abdampfleitung bemerkbar.
Die dargestellten Konstruktionen stammen von der Firma W. H.
Allen, Son & Co. Ltd. Bedford.
F. Mbg.
Bücherschau.
Drahtlose Telegraphie und
Telephonie. Von Professer D. Mazotto, deutsch
bearbeitet von J. Baumann. (Die Schwachstromtechnik in
Einzeldarstellungen, herausgegeben von J. Baumann und
Dr. Rellstab. Band II.) 368 Seiten mit 235 Abb. München
und Berlin, 1906. R. Oldenbourg.
Dieses, im vorigen Jahre auch bereits ins Französische übersetzte Buch zeichnet sich
besonders durch saine Reichhaltigkeit an Anordnungen aus und gestattet dadurch ein
gründliches Vertrautwerden mit den einzelnen Systemen und dem Entwicklungsgang der
drahtlosen Telegraphie. Für den Laien mag es allerdings vielfach schwer sein, die
Spreu vom Weizen zu scheiden, denn auf kaum einem anderen Gebiete ist das
Bessere so sehr des Guten Feind und frühzeitiges Veralten an des Tagesordnung. Auf
die physikalischen Grundlagen geht das Buch verhältnismässig wenig ein, in der Tat
kann man dieselben ja heute als ziemlich bekannt voraussetzen, aber immerhin würde
das Werk noch viel wertvoller sein, wenn es wissenschaftlicher gehalten wäre. Dafür
sind die Geschichte, die verschiedenen Arten von drahtloser Telegraphie, von denen
die Funkentelegraphie ja nur ein, wenn auch der weitaus bedeutendste, Zweig ist, und
die drahtlose Telephonie sehr gut behandelt. Dem Herausgeber ist es ferner zu
danken, dass das deutsche System vollauf gewürdigt wird, das im Original wohl gegen
Marconi, der Mazotti sicherlich näher steht, etwas zurücktritt. Die Ausstattung ist
ansprechend.
O. Nairz.
Bei der Redaktion eingegangene Bücher.
Turbines. By W. H. Stuart
Garnett. Of the inner Temple, Barrister-At-Law. London, 1906. George Bell
and Sons.
Forscherarbeiten auf dem Gebiete des Eisenbetons. Das
Zusammenwirken von Beton und Eisen. Eine Abhandlung auf Grund von
Laboratoriumsversuchen. Heft 6. Von Ingenieur Emil
Probst. Berlin, 1906. Wilhelm Ernst & Sohn. Preis geh. M. 3,–.
Uhland's Handbuch für den praktischen
Maschinenkonstrukteur. 3. Band. 2. Teil. 1. und 2. Abt. EisenhüttenkundeEisen-Metall-Giesserei, Schmieden, Walzen.
Bearbeitet von Dipl.-Ing. Dr. Hans Hahn. Mit 224 Abb.
und 3 photolitographischen Tafeln. Berlin. C. W. & S. Löwenthal. Preis geh. M.
9,–, geb. M. 10,50.
Die Urftsperre in der Eifel. Ihre Entstehung, Bedeutung
und Umgebung. Zugleich Führer durch die Luftkurorte Heimbach und Gemünd. Von Heinrich Pütz. Mit einer Karte, Panorama und 12
Bildern. Zweite vermehrte Auflage. Baden-Baden. Peter Weber. Preis geh. M.
0,75.