Titel: | Kleinere Mitteilungen. |
Fundstelle: | Band 318, Jahrgang 1903, Miszellen, S. 142 |
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Kleinere Mitteilungen.
Kleinere Mitteilungen.
Wasser-Abwasser-Reinigungs- und Enthärtungsanlagen
„System Schlichter“.
Bei der hohen Wichtigkeit, die die Beschallung eines guten, weichen und von
schädlichen Bestandteilen freien Wassers für alle Zweige der Industrie zur Speisung
der Dampfkessel und für einzelne Zweige derselben (Färbereien, Wäschereien,
Bierbrauereien, Zuckerfabriken und Papierfabriken) im besonderen besitzt, ist das
Gebiet der Wasserreinigung schon seit langer Zeit der Gegenstand mannigfaltiger
Erfindungen und Versuche gewesen. Man bediente sich zur Erreichung des gewünschten
Zweckes zwei verschiedener Verfahren; bei dem einen nahm man chemische Einwirkungen
auf das Wasser zu Hufe, bei dem anderen benutzte man rein mechanische Hilfsmittel.
Tu manchen Fällen lassen diese Verfahren, einzeln angewandt, auch das Ziel
erreichen, in anderen wieder versagen sie, und nur eine Vereinigung beider vermag
den Erwartungen zu entsprechen. – Die so entstehenden Anlagen, die im Grunde aus
zwei verschiedenen, nach einander wirkenden, bestehen, leiden aber in den meisten
Fällen unter dem Nachteil, dass sic nur verhältnismässig geringe Mengen gereinigten
Wassers liefern, wenn man die Anlagen nicht sehr gross wählt, wodurch indessen die
Betriebskosten infolge des hohen Anlagekapitals recht hohe werden.
Eine viel versprechende Neuerung auf dem Gebiete der Wasserreinigung sind die
„Wasser-Abwasser-Reinigungs- und Enthärtungs-Anlagen“, wie sie von der
Zementwarenfabrik Dyckerhoff & Widmann in Dresden nach dem Verfahren von Schlichter ausgeführt worden und auf der Ausstellung in Düsseldorf
vorgeführt wurde. Dieses Verfahren, welches in glücklichster und
einfachsterWeise die chemische Reinigung des Wassers mit der mechanischen
vereinigt, auf letztere allerdings das Hauptgewicht legt, hat, da es auf maschinelle
Betriebskräfte jeder Art verzichtet, den Vorzug der Einfachheit und Billigkeit neben
hoher Leistungsfähigkeit, besonders was die Menge des zu reinigenden Wassers
anbelangt. Die Reinigung und Enthärtung des Wassers wird mit Hilfe der näher zu
beschreibenden Konstruktionsart der Anlage unter Zusatz von Chemikalien bewirkt,
deren Art und Menge durch eine Analyse des in Frage kommenden Wassers festgestellt
werden muss.
Die in Fig. 1 dargestellte Anlage wird in Zementbeton
mit Eisenarmatur ausgeführt. Der Reinigungsvorgang ist kurz der folgende: Das zu
reinigende Wasser gelangt zunächst gleichzeitig mit den nötigen Chemikalien in den
sogenannten „Wirbelabscheider“, ein im starken Gefälle liegendes Gerinne,
welches durch Querwände in treppenartig aufeinander folgende Kammern eingeteilt ist.
In diese Kammern sind den Querwänden parallel, etwa bis ⅔ der Rinnentiefe
eintauchende Scheidewände hängend eingebaut. Der Boden einer jeden Abteilung hat
eine dem Gefälle des Gerinnes entgegengesetzte Neigung. Durch diese Anordnung wird
das durch fliessende Wasser in starke Wirbelbewegung versetzt und somit eine gute
Durchmischung des Rohwassers mit den zugeführten Chemikalien bewirkt, wofür andere
Systeme Rührwerke anwenden müssen; zugleich wird eine kräftige Durchlüftung des
Wassers erreicht. Ein „Feil der im Wasser schwebenden Fremdstoffe und des durch
die Einwirkung der Reagentien entstandenen Hockigen Niederschlags bleibt in dem
Wirbelabscheider zurück, wo er gewissermassen einen Naturfilter bildet. Die
Hauptmenge jedoch wird, durch das rasch hindurchfliessende Wasser mitgerissen
und gelangt erst im „Klärbecken“ zur Absecheidung“. Das Klärbecken
ist durch eingebaute Zwischenwände in mehrere Abteilungen geteilt und mit einem
ansteigenden Boden versehen. Im Zwangslauf des Klärbeckens geht die Abscheidung des
Schlammes und somit der mechanische Teil der Wasserreinigung vor sich, während in
dem Wirbelabscheider sich vorzugsweise der chemische abspielt. In dem ersten,
tiefsten Teile des Klärbeckens scheidet sich die Hauptmenge der Sedimentstoffe ab,
während die letzten Spuren in den folgenden zurückbleiben und das Wasser die Anlage
schliesslich völlig klar verlässt. Zugleich mit der Ausscheidung des Schlammes aus
dem Wasser tritt auch eine erhebliche Verminderung der im Wasser enthaltenen
Mikroorganismen ein, die sich in den schwammigen, porösen Niederschlägen fangen und
mit ihnen niedergerissen werden.
Textabbildung Bd. 318, S. 143
Fig. 1.
Ein wesentlicher Vorteil des geschilderten Systems, der zugleich seine hohe
Leistungsfähigkeit in quantitativer Hinsicht bedingt,liegt in dem Umstände,
dass man nicht nötig hat, das Wasser ruhig und langsam die Reinigungsanlagen
durchlaufen zu lassen, sondern dass im Gegenteil ein rasches Durchlaufen, welches
ein besseres Durcheinanderwirbeln des Wassers ermöglicht, von Vorteil ist. Ebenso
ist ein häufiges Reinigen der Anlage nicht nur nicht nötig, sondern sogar
nachteilig. Man lässt vielmehr die in dem Wirbelabscheider entstehenden Ablagerungen
thunlichst lange in demselben, damit sie die schon oben erwähnte filtrierende
Wirkung ausüben können.
Eine nach dem eben beschriebenen System eingerichtete Anlage, die eine tägliche
(10stündige) Leistung von 600000 Liter aufweist, ist in der mechanischen
Baumwollenweberei J. Schiesser in Radolfszell seit dem
Jahre 1900 ohne jede Störung im Betrieb.
Aber nicht nur für die Gewinnung von guten Betriebswässern lässt sich das System Schlichter anwenden, sondern auch für die Reinigung von
Abwässern jeder Art. – Versuche, die in dieser Beziehung mit dem Kanalwasser der
Stadt Konstanz angestellt wurden, lieferten recht befriedigende Ergebnisse.
Nachstehender Auszug aus den Analysenbefunden eines Abwassers vor und nach der
Klärung möge zur Kennzeichnung der Wirkung der Anlagen gegeben sein:
Geruch:
I. Probe (ungeklärt)faulig-modrig
II. Probe (geklärt)viel reiner
In 1 Liter sind enthalten:
Suspendierte Stoffe
2,2455 g
0,0527 g
Gelöste Stoffe:
Verdampfrückstand (120° C.)
0,8526 g
0,5946 g
Härte in deutschen Härtegraden:
22, 27°
6,77°
Oxydierbarkeit
entsprechend Sauerstoffverbrauch pro 1 Liter:
0,1500 g
0,0560 g
Keimzahl pro 1 ccm Wasser:
354000
1950
Dr. Hgr.
Bücherschau.
Die Mechanik der Atome von
Dr. Gustav Fiatner. Berlin, 1901. M. Krayn.
Die vorliegende 96 Seiten lange Abhandlung lässt sich kurz als eine fleissige
Sammlung bezw. Zusammenstellung der wichtigsten Ergebnisse bezeichnen, welche von
den ersten Analytikern. Physikern und Chemikern der Neuzeit über die Mechanik der
Atome und damit zusammenhängende Probleme veröffentlicht worden sind, während eine
eigene positive Förderung dieses Wissensgebietes vom Verfasser wohl nicht
beansprucht wird und auch nicht beansprucht werden kann. Die Literaturangaben sind
fast durchweg genau und vollständig und versagen nur bei einzelnen, allerdings
ausserordentlich wichtigen Punkten. Dies gilt insbesondere bei der Behandlung des
räumlichen Wirküngsgesetzes; denn bei Besprechung der Gasspannungsgesetze wird nur
auf die van der Waalsche Formel bezug genommen, während
Dührings Arbeiten über das Zwischenvolumengesetz
und die daraus sich ergebenden Schlussfolgerungen gar nicht erwähnt werden. In
gleicher Weise versagt die Literaturkenntnis des Autors gelegentlich der Besprechung
der ganz neuen Anwendung des Dopplerschen Prinzipes auf
die Massenanziehung und die Elektrizität (S. 3 und 4). Es heisst dort: „Ist die
Anziehung, wie wahrscheinlich, die Folge einer im Raume sich fortpflanzenden
Bewegung des Aethers. so gelten diese Gesetze nur für ruhende Körper. Für
bewegte Massen gewinnt das Dopplersche Prinzip eine
grosse Bedeutung... Dem Einfluss der Bewegung hat für die Elektrodynamik Weber Rechnung getragen in der Formel:
c\cdot \frac{m\cdot m^1}{r^2}\,\left[1-\frac{1}{h^2}\,\left(\frac{d\,r}{d\,t}\right)^2+\frac{1}{h^2\,r\,\frac{d^2\,r}{d\,t^2}}\right]
Tisserand (Comptes r, Bd. 75)
untersuchte die Attraktion nach dieser Formel. Der Ausdruck hat lediglich eine
empirische Bedeutung, der Wert eines Naturgesetzes kommt ihm nicht zu; diese zu
finden, bleibt der Zukunft vorbehalten... Sie (die Gravitation) unterliegt also
auch dem Dopplerschen Prinzip.“ Die Anwendung
des Dopplerschen Prinzipes auf die Elektrizität und die
Massenanziehung und die theoretische Ableitung des elektrodynamischen Grundgesetzes
Webers, mit Hilfe desselben hätte der Autor leicht
mit Hilfe desselben Prinzips in meinen Arbeiten in D. P. J., Jahrg. 1900, und in
meinen physikalischen Schriften „Elementare Physik des Aethers“, „Licht–,
Elektrizitäts- und X-Strahlen“ und in „Bestimmung der
Fortpflanzungsgeschwindigkeit der Schwerkraftstrahlen und deren
Wirkungsgesetze“ finden können, welche ja ebenfalls in dem Verlage von M. Krayn erschienen sind.
Wie die auf S. 2 angeführten Sätze über die Grewichtslosigkeit des Aethers und der
Aenderung der Aetherdichte sich mit einander vereinigen lassen, ist nicht ohne
weiteres einleuchtend, wird aber vom Verfasser nirgends in seiner Schrift erklärt.
Ebenso wird die kinetische Gastheorie ohne Kritik als richtig angenommen und
benutzt. Obwohl nur an einzelnen Stellen, wie beispielsweise auf S. 87 an
„Haftintensität“
(le Blanc),
„Elektroaffinität“, „Materielles, imponderables Elektron“
(Nernst), eine wirkliche Kritik der bisherigen Lösungen
versucht wird, so kann doch die sorgfältige Zusammenstellung der bisherigen
wichtigen Arbeiten über die Mechanik der Atome, namentlich auch wegen des
Eingehens auf die chemischen und elektrochemischen Theorieen zur Orientierung
empfohlen werden.
Rudolf Mewes.
Ueber den Zug und die Kontrolle der
Dampfkesselfeuerungen von Ed. Donath,
Professor der chemischen Technologie an der K. K. Technischen Hochschule in Brunn.
Mit 41 Abbildungen. Leipzig und Wien. Franz Deuticke.
Der Verfasser behandelt das im Titelwort näher bezeichnete Spezialgebiet in der etwa
7 Druckbogen umfassenden Schrift ausführlich und mit grosser Sachkenntnis.
Die Abhandlung beginnt mit einer Besprechung der Mittel zur Zugerzeugung; es wird
zunächst die Wirkungsweise des Schornsteines eingehend dargelegt; hieran schliesst
sich eine Besprechung der Vorzüge und Nachteile des natürlichen Zuges, worauf der
Verfasser in eine sehr ausführliche Erörterung des mechanischen Zuges eintritt. Im
allgemeinen gelangt der Verfasser hierbei zu einer sehr günstigen Beurteilung des
mechanischen Zuges, was sich schon durch die häufige Bezugnahme auf die
Veröffentlichungen von R. Schenkel und andere
Befürworter des mechanischen Zuges zu erkennen giebt. Doch sei hervorgehoben, dass
der Verfasser bei aller wohlwollenden Behandlung der mechanischen Zugerzeugung es
nicht unterlässt, auch die Gegner des mechanischen Zuges zum Worte kommen zu lassen;
insbesondere sind die Einwände, die Carlo und andere
den Ausführungen R. Schenkels entgegenhielten,
gebührend berücksichtigt. Das günstige Urteil des Verfassers über die mechanische
Zugerzeugung stützt sich übrigens auch auf eigene Erfahrungen.
Das nächste Kapitel beschäftigt sich mit der Messung der Zugstärke; es werden die
Zugmesser von Fischer, Scheurer-Kestner, Ww. Joh.
Schumacher-Köln, Segers, Fletscher-Lunges, Walther Dürr und der Sturtevant Comp., durch Abbildungen dargestellt und
besprochen. Es folgt dann ein Kapitel über die Regulierung des Zuges; hierbei geht
der Verfasser besonders auf die verschiedenen mechanischen Hilfsmittel zur
selbstthätigen Zugregulierung näher ein.
Nachdem noch die beiden verschiedenen, aber oft für gleichwertig geachteten Begriffe:
Stärke des Zuges und Menge der angesaugten Luft erörtert worden sind, folgt die
Entwicklung der Theorie, welche die Luftmenge aus der Zusammensetzung der Heizgase
ermitteln lässt. Zum Schlusse werden dann verschiedeneApparate zur Feststellung
des CO2-Gehaltes beschrieben. Vermisst wurde der doch am
meisten gebräuchliche Orsat-Apparat, der nicht nur zuverlässig, sondern auch billig
ist, was von den angeführten Apparaten nicht ohne weiteres behauptet werden
kann.
Im allgemeinen kann gesagt werden, dass jeder Feuerungstechniker das Buch mit
Interesse lesen wird. Insbesondere aber der Fabrikchemiker, dem die Kontrolle von
Feuerungsanlagen obliegt, und für den das Buch hauptsächlich geschrieben ist, wird
sich manchen wertvollen Rat und manche nützliche Anregung aus dem Buche holen
können.
Herre.
Genauigkeitsuntersuchungen für
Längenmessungen mit besonderer Berücksichtigung einer neuen Vorrichtung für
Präzisions-Stahlbandmessung von Dr. Techn. Hans
Löschner. Hannover, 1902. Verlag von Gebrüder Jänecke.
Die vorliegende 56 Druckseiten und 15 in den Text gesetzte Abbildungen umfassende
Abhandlung bildet hauptsächlich die wissenschaftliche Beschreibung eines neuen
Spannapparates zur Bewerkstelligung von Präzisions–Stahlbandmessungen. Die bei diesen Stahlbandmessungen
auftretenden, rechnungsmässig zu berücksichtigenden, mittleren Fehler sind in
Formeln gebracht, gestützt auf die Ergebnisse aus zweierlei Versuchsreihen, nämlich
auf 50 Reihen mit dem in Rede stehenden Spannapparate,
teils auf minder ebenen Wegen, teils auf Asphaltpflaster durchgeführt und auf 45
Reihen ohne Spannapparat durchaus auf ebenen Wegen
durchgeführt. Zu diesem Zwecke wurden die Gleichungen für mehrere Kurven
aufgestellt, deren nach der Methode der kleinsten Quadrate bestimmte Koeffizienten
sich mit den empirisch gewonnenen Versuchswerten befriedigend decken. Für den Aufbau
dieser mit Scharfsinn und wissenschaftlicher Strenge ausgeführten Ableitungen werden
natürlich auch die bisher hinsichtlich der Fehlergrenzen bei Stahlbandmessungen im
allgemeinen giltigen Erfahrungsdaten und Formeln mitbenutzt. Ausserdem ist dem
Hauptthema der Abhandlung eine Erinnerung und Vervollständigung der
Genauigkeitsgesetze, welche bei Längenmessungen überhaupt in betracht kommen, als
zweckdienliche Einführung vorangesetzt.
Diese mit musterhafter Gründlichkeit und Sorgfalt abgefasste Schrift darf ohne
weiteres als eine Arbeit von eminent praktischem wie theoretischem Werte bezeichnet
werden; die darin entwickelten Feststellungen bilden schätzenswerte
Ergänzungselemente des reichen Gefüges der Messkunde.
L. K.
Eingesandt.
(Ohne Verantwortlichkeit der Redaktion.)
Das studentische Arbeitsamt der Wildenschaft der Technischen Hochschule zu
Berlin besteht nunmehr 1 ½ Jahre. In diesem Semester hat es bisher über 100 Angebote
erhalten, von denen 64% besetzt wurden. Die überwiegende Mehrzahl der vermittelten
Stellen war technischer Art, unter ihnen eine nicht unerhebliche Anzahl von
Anfangsstellungen. Der Rest umfasst Nachhilfestunden, literarisch-technische
Arbeiten und Uebersetzungen in fast allen europäischen Sprachen. An Studierenden
meldeten sich insgesamt 710 seit Bestehen des Arbeitsamtes, von denen rund 26%
berücksichtigt werden konnten. Am stärksten beteiligt sind daran die
Maschineningenieure, ihnen schliessen sich an die Chemiker, Hüttenleute, Architekten
und Bauingenieure. Obige Zahlen lassen erkennen, dass die Einrichtung des
Arbeitsamtes einem vorliegenden Bedürfnisse entsprach. In weiteren Kreisen der
Industrie hat sich das Studentische Arbeitsamt schon gut eingeführt, indem in den
meisten Fällen die Aufträge durch geeignete Besetzung erledigt werden konnten. Die
Vermittlung geschieht bekanntlich unentgeltlich. Der Erfolg, den das Arbeitsamt
bisher zu verzeichnen hatte, ist nicht zum wenigsten der grossen Unterstützung
seitens des „Vereins Deutscher Ingenieure“, sowie dem Entgegenkommen
zahlreicher Fach- und Tageszeitungen zu verdanken.
„Zur Theorie der Kühlverfahren von Linde, Siemens & Mix mittels
Kaltluftmaschine.“
Es dürfte sich empfehlen, wenn noch die Versuche von Joule erwähnt werden, welche im „Philosophicae Magazine“, III, Vol.
XXVI, Jahrg. 1845, auf S. 369 ff (speziell auf S. 376 ff) veröffentlicht sind, die
deutsch übersetzt sind in„Spengel, das
mechanische Wärmeäquivalent von James Prescott
Joule“, Braunschweig 1872 bei Vieweg &
Sohn; auch Müller-Pouillet berichtet hierüber
in seinem „Lehrbuch der Physik“, Bd. II S. 896, Braunschweig 1868.
Ferner sind an mich verschiedene Anfragen gerichtet worden, die zwar alle im grossen
und ganzen mit einander konvergieren, ich aber ausser Stande bin, jede einzelne
brieflich zu beantworten. Daher möchte ich die Herren Einsender ersuchen, aus den
nachstehenden Ausführungen die Antworten zu entnehmen. Da wohl die Beantwortung der
Anfrage des Herrn Ingenieur Paul Freygang, Dresden-A.,
ein allgemeines Interesse haben dürfte, so sei dieselbe im nachstehenden
wiedergegeben:
„.......Ich habe die Absicht, ein mit der Atmosphäre in Verbindung
stehendes, heisse Gase enthaltendes Gefäss durch darin expandierende flüssige
Kohlensäure thunlichst schnell zu kühlen, und wäre ich Ihnen sehr verbunden,
wenn Sie mir gefl. angeben wollten, ob hierfür eine Kühlung durch Eis, welches –
nach den Angaben auf einer Beilage zu dem Prospekt der Gesellschaft für Lindes Eismaschinenbau über deren
Luftverflüssigungsmaschinen – den gleichen Kühleffekt geben soll wie flüssige
Luft, vorzuziehen sein würde“
Hierzu bemerke ich folgendes:
Ein positiver Rat lässt sich in diesem Falle nur geben, wenn mitgeteilt wird, bis auf welche Temperatur abgekühlt werden soll. Soll
nur bis auf die Atmosphärentemperatur abgekühlt werden, so ist Eis resp. Eiswasser
das gegenwärtig vorteilhafteste Kühlmittel; auch Brunnenwasser dürfte
ausreichen.
Dr. Berkitz.