Titel: | [Kleinere Mittheilungen.] |
Fundstelle: | Band 306, Jahrgang 1897, Miszellen, S. 192 |
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[Kleinere Mittheilungen.]
Kleinere Mittheilungen.
Chamotteeinsätze bei Flammrohrkesseln.
Bekanntlich dienen Chamotteeinsätze vorwiegend dem Zweck, ein Verbrennen der Eisenflächen in erster Hitze zu verhüten. Nebenbei,
thatsächlich aber als Haupterfolg, bewirkt der Chamotteeinsatz eine Verzögerung der Abkühlung der noch in Entwickelung
begriffenen Feuergase, wobei leichter vollkommenes Verbrennen ermöglicht wird. Je höher aber die Temperatur der Feuergase
(im Anfang)
ist, desto mehr Wärme geben sie an die nächstfolgenden Theile der Kesselheizfläche ab, und die Gesammtwärmeabgabe
des aufgezehrten
Brennmaterials wird demgemäss eine relativ grössere sein, so dass an Brennmaterial gespart werden kann. Vielfach
wird dem
Chamotteeinsatz von Unkundigen eine andere Bedeutung beigelegt, und man kommt in die Lage, Aeusserungen zu hören,
welche den Erfolg in
sonderbarer Weise erklären sollen. Der Fachmann sollte sich -verpflichtet fühlen, derartige Meinungsäusserungen zu
berichtigen;
insbesondere wenn sie von Personen ausgehen, die auf die Entwickelung des Heizungs- und Feuerungsfaches einen gewissen
Einfluss
ausüben.
In einer bautechnischen Zeitschrift finden wir die Erklärung, dass durch die Chamotteeinsätze eine Wirbelbildung angestrebt
werde, und
dass dieselbe die Heizfläche des Kanals verbessere; dazu wird die Frage aufgeworfen, ob denn die Gesammtaufnahme
von Wärme seitens des
Kessels nicht eine grössere sein würde, wenn die mit Chamottebekleidung versehenen Feuerrohre nicht im ersten Zuge
lägen. Für diese
Frage gibt die betreffende Zeitschrift eine Art von Begründung, die etwas für sich hat, die aber mit der Chamotteausfütterung
eigentlich nichts zu thun hat, nämlich die, dass die Feuerröhren, weil sie dünnere Bleche hätten als die äussere
Kesselwand, ohnehin
wirksamer seien und darum der Ausnutzung der schon ziemlich weit ausgekühlten Verbrennungsgase dienlich sein könnten.
Hierzu ist zu bemerken, dass allerdings Verbrennungsgase um so langsamer Wärme abgeben und zu einer bestimmten Wärmeabgabe
eine um so
grössere Heizfläche benöthigen, je weiter sie bereits abgekühlt sind und je weniger durchlässig das Kesselblech ist.
Andererseits ist
jedoch zu beachten, dass die Ausnutzung der Feuergase bezieh. der Verbrennungsgase um so leichter erfolgt, je grösser
deren
Wärmeabgabe bei ihrer höchsten Temperatur ist. Es begegnen sich demnach hier zwei Aufgaben, nämlich es soll einerseits
für möglichst
grosse Wärmeabgabe der Verbrennungsgase an heissester Stelle und andererseits für weitgehendste Ausnutzung der Wärme
der schon weit
abgekühlten Gase durch möglichste Durchlässigkeit der Bleche in den letzten Zügen gesorgt werden. (Zeitschrift
für Lüftung und Heizung.)
Sand als Isolirmittel in Dampfkesseleinmauerungen
kommt oft zur Anwendung. Dabei zeigt sich, der Allgemeinen Rundschau der
Bauindustrie zufolge, dass körniger Sand bei der Ausdehnung des Mauerwerks in dessen Fugen eindringt, und diese beim Erkalten
am Wiederschliessen hindern kann, wodurch der Halt des Mauerwerks gefährdet wird. Von Kieselguhr (Infusorienerde)
oder feiner
Flugasche als Isolirmittel sind bisher dergleichen Uebelstände nicht bekannt geworden. (Zeitschrift für
Lüftung und Heizung.)
Bücher-Anzeigen.
Theorie und Praxis der Bestimmung der Rohrweiten von Warmwasserheizungen von H. Rietschel. München und Leipzig. K. Oldenbourg.
Der durch seine Arbeiten auf diesem Gebiete rühmlichst bekannte Verfasser übergibt hiermit eine vereinfachte, aber nichtsdestoweniger
genaue Art der Berechnung. Der Inhalt des Werkes ist: I) Theorie VII bis XIII. II) Praktische Anwendung XIV bis XIX.
III) Beispiele XX
bis XXX. Tabellen S. 2 bis 131.
Die Kraftübertragung auf weite Entfernungen von Meissner.
Von diesem Werke sind bisher Lieferung. 1 (vgl. 1897 305 288) bis 4 erschienen (S. 1 bis 256). Nach einer
sehr lesenswerthen Einleitung über Allgemeines aus der technischen Mechanik folgen in eingehender Behandlung: Die
Kraftübertragung
mittels steifer Wellentransmission, die festen und lösbaren Kuppelungen, die Lager, die Scheiben- und Rädergetriebe
(Riemen, Seile,
Drahtseile, Zahnräder). Der zweite Theil behandelt die Uebertragung mit Druckluft (die Luftcompressoren, die Luftmotoren,
die
Leitungen, die praktische Verwendung der Druckluft). Die Bearbeitung ist offenbar in guten sachkundigen Händen und
wird mit aller
Sorgfalt durchgeführt.