Titel: | [Kleinere Mittheilungen.] |
Fundstelle: | Band 306, Jahrgang 1897, Miszellen, S. 23 |
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[Kleinere Mittheilungen.]
Kleinere Mittheilungen.
Hydraulische Betriebskraft mit grosser Fallhöhe.
Die Elektricitäts-Gesellschaft in Lyon richtet in Chaparaillan ein Werk ein, das mit Wassergefälle von 612
m Höhe arbeitet. Dieses Gefälle wird durch einen kleinen Gebirgsbach gewonnen, dessen gesammte Wassermenge in einer
Höhe von 1062 m in
einem Behälter von 300 cbm aufgefangen und von dort zum Betrieb in das 450 m über dem Meeresspiegel gelegene Dorf
Chaparaillan durch
ein Rohr von 3200 m Länge geleitet wird. Am oberen Ende und in einer Länge von ungefähr 2000 m hat dieses Rohr einen
inneren
Durchmesser von 35 cm, während unten der Durchmesser nur 30 cm beträgt. Die Wandstärke des Rohres beträgt oben nur
4 mm, während sie
dicht bei dem Werke 12 mm erreicht, so dass hier 1 m des Rohres 150 k wiegt. Diese Leitung liefert 2000 l Wasser
in der Secunde. Die
gewonnene Kraft beträgt ungefähr 100 . (Techn. Revue.)
Neues Holzpflaster.
Das bisher bei uns zur Holzpflasterung gebrauchte Tannenholz nutzt sich ziemlich rasch ab und ist, obschon mit Theer getränkt,
ein
vorzüglicher Nährboden für eine grosse Zahl Bakterien. Auf die Gefahr, die dadurch den Lungen erwachsen kann, haben
die Hygieniker
schon wiederholt hingewiesen. Nun ist neuerdings ein vorzüglicher Ersatzstoff für das minderwerthige Tannenholz aus
Australien
gekommen, wo er schon mit Erfolg benutzt ward. Es ist dies das Eucalyptusholz, das Holz der mächtigen australischen
Baumriesen, das
harzig und undurchlässig für Bakterien ist, also einen sehr schlechten Nährboden für sie abgibt. Ausserdem ist dieses
Holz sehr hart
und widerstandsfähig, hält gut einen Druck von 15000 k auf 1 qc aus und nutzt sich folglich kaum ab. Daraus bestehende
Blöcke, mit
denen der Boden einer sehr stark begangenen Strasse einer australischen Stadt bepflastert war, hatten sich in 11
Jahren noch um keine
3 mm an der Oberfläche abgenutzt, was gewiss viel sagen will. Die Pflasterung mit Eucalyptusholz findet in England
und Amerika immer
mehr Aufnahme und wird gegenwärtig auch in Leipzig eingeführt. (Deutsche Drechslerzeitung durch Badische Gewerbezeitung.)
Eine Probefahrt mittels Accumulatorwagen
fand am 9. Juli d. J. auf der Sächsischen Staatsbahnstrecke Dresden-N.-Klotzsche statt und zwar – wie die Zeitung des Vereins Deutscher Eisenbahn-Verwaltungen berichtet – mit einem Accumulatorwagen, der von der
Actiengesellschaft Elektrizitätswerke vormals O. L. Kummer und Co. in Niedersedlitz im Auftrage der
königl. württembergischen Staatsbahnverwaltung hergestellt worden ist. Dieser Wagen – ein vierachsiger Betriebswagen
III. Klasse, der
für elektrische Betriebsweise umgebaut worden war – enthält in einem zwischen den beiden Drehgestellen federnd aufgehängten
Kasten
eine grössere Accumulatorenbatterie und ist mit zwei Motoren von je 35 ausgerüstet. Vor der Uebergabe des Wagens an die
königl. württembergische Verwaltung fand auf Anregung des sächsischen Finanzministeriums die eingangs erwähnte Probefahrt
statt,
welcher ausser dem sächsischen Finanzminister die Generaldirectoren der königl. württembergischen und königl. sächsischen
Staatsbahnen, sowie eine grössere Anzahl höherer Beamten des sächsischen Finanzministeriums und der Generaldirection
der sächsischen
Staatsbahnen beiwohnten.
Der Accumulatorwagen, dem noch ein Personenwagen I. und II. Klasse angehängt ward, durchfuhr die in starker Steigung (1 :
55) liegende
7 km lange Strecke in nur 19 Minuten, so dass die Fahrgeschwindigkeit 22 km in der Stunde betrug, während sich die
Geschwindigkeit auf
wagerechten Strecken ohne Schwierigkeit auf 35 km in der Stunde steigern lassen würde. Das Zuggewicht belief sich
auf 40000 k. Um die
Leistungsfähigkeit des elektrischen Antriebes eingehend auf die Probe zu stellen, wurden in Klotzsche dem Accumulatorwagen
drei
vollbeladene Staatsbahngüterwagen von zusammen 51000 k Gewicht angehängt, so dass das Gesammtzuggewicht 78000 k betrug;
auch diese
Last wurde von dem elektrischen Wagen mit Leichtigkeit bewegt.
Elektrisches Alarmthermometer.
Ist Quecksilber längere Zeit mit Luft in Berührung, so bildet sich an der Oberfläche eine Oxydschicht, welche einen Stromschluss
unsicher macht. Um diese Oxydbildung zu vermeiden, hat man vorgeschlagen, Alkohol oder Kreosot auf das Quecksilber
zu giessen. Diese
Maassnahme hat jedoch den Nachtheil, dass diese Flüssigkeiten durch längere Einwirkung des elektrischen Stromes sich
zersetzen, und
dass sich in Folge dessen an den Elektroden Kohle abscheidet, welche das Quecksilber verunreinigt.
Edward Mann in London erhitzt das gewöhnliche Kreosot auf 200°, wodurch die leichten Kohlenwasserstoffe
ausgeschieden werden. Das bei dieser Destillation zurückbleibende Kreosot ist ein besserer Nichtleiter der Elektricität
und Mann verwendet es zur Verhütung der Oxydation des Quecksilbers in einem Alarmthermometer (D. R. P. Nr.
91873).
Quecksilber greift auch mit der Zeit Platin an und Mann bringt aus diesem Grunde beide Platindrähte
ausserhalb des Quecksilbers an. Die Enden der Platindrähte werden so gebogen, dass sie ganz an die Röhrenwandung
anzuliegen kommen.
Ist das Quecksilber einmal bis zu den Platincontacten gestiegen und geht dann wieder zurück, so ist man sicher, dass
kein Quecksilber
zwischen den Platindrähten hängen bleibt, weil die Adhäsion dieses Kreosots zum Platin gross und zum Quecksilber
klein ist.
Rr.
Centrifugalguss.
Um Stahlguss mit harten und weichen Theilen herzustellen, benutzt P. Huth in Gelsenkirchen nach Stahl und Eisen die Centrifugalkraft. Wird z.B. in die in Rotation versetzte Form eines
Eisenbahnrades zuerst ein harter Stahl vergossen, so stellt sich dieser an dem Umfang der Form auf, nachher vergossener
weicher Stahl
füllt die Form und man erhält ein Rad, dessen Körper, aus weichem Stahl bestehend, aufgegossen eine harte Bandage
trägt.
Die Abgrenzung beider Metalle ist deutlich erkennbar. Die Härte geht in der ganzen beliebig zu wählenden Stärke gleichmässig
durch,
nicht etwa abnehmend wie beim Eisenhartguss.
Besondere Vortheile bietet der Centrifugalguss dadurch, dass die Gusstücke dicht ausfallen, und selbst dünne Constructionstheile
scharf
ausgegossen werden können, was bei der Strengflüssigkeit des weichen Stahls bis dahin nicht möglich war. Brechringe
für Koks, Kohlen
und andere Brecher können durch das Verfahren mit Zacken, ausgestaltet zu scharfen Schneiden und Spitzen von harter
Stahlqualität bei
weichem Körper, hergestellt werden. Die Leistungsfähigkeit der Brecher wird hierdurch erhöht, der Gussausfall vermindert
und die
Haltbarkeit der Ringe vergrössert.
Mörserringe und Walzringe der Griffin-Mühlen hönnen mit harten Mahlflächen bei sehr weichem Körper hergestellt werden, während
die
Flächen, welche bearbeitet werden müssen, aus weicher Stahlgussqualität bestehen können.
Ueber die thermische Ausdehnung von Nickel-Stahl-Legirungen.
Nachdem seitens des Bureau international des Poids et Mesures in den Jahren 1895 und 1896 an zwei
Maasstäben aus Nickel-Stahl abnorme Ausdehnungscoëfficienten nachgewiesen worden waren, hat Guillaume
eine Untersuchung der thermischen Ausdehnung zahlreicher Nickel-Stahl-Legirungen vorgenommen (Zeitschrift für
Instrumentenkunde, 1897 S. 155). Als Versuchsmaterial dienten neben reinem Nickel und reinem Stahl 17 verschiedene Legirungen
beider Metalle, welche von den Hüttenwerken der Société de Commentry-Fourchambault zur Verfügung gestellt
wurden. Die Proben bestanden in reichlich meterlangen, geschmiedeten quadratischen Barren von 25 mm Stärke, auf denen
Striche in 1 m
Entfernung aufgebracht wurden. Die Bestimmung der Ausdehnungscoëfficienten erfolgte im Wasserbad bei sechs verschiedenen
Temperaturen
zwischen 0° und 38° durch Vergleichung mit einem Normalmeter. Das Ergebniss ist in der nachstehenden Tabelle zusammengestellt.
LegirungProc. Ni
Mittlerer Ausdehnungs-coëfficientzwischen 0° und t°
LegirungProc. Ni
Mittlerer Ausdehnungs-coëfficientzwischen 0° und t°
0,0
(10,354 + 0,00523 t) 10–6
34,6
( 1,373 + 0,00237 t) 10–6
5,0
(10,529 + 0,00580 t) „
36,1
( 0,877 + 0,00127 t) „
19,2
(11,427 + 0,00362 t) „
36,4
( 1,058 + 0,00320 t) „
24,0
(17,474 + 0,00711 t) „
36,6
( 1,144 + 0,00171 t) „
26,2
(13,103 + 0,02123 t) „
37,5
( 3,457 – 0,00647 t) „
28,0
(11,288 + 0,02889 t) „
39,4
( 5,356 – 0,00448 t) „
30,8
( 4,570 + 0,01194 t) „
44,4
( 8,508 – 0,00251 t) „
31,4
( 3,395 + 0,00885 t) „
100,0
(12,661 + 0,00550 t) „
Nach diesem ist die thermische Ausdehnung bis zu 19 Proc. Nickelgehalt normal. Bis 24 Proc. steigen die Ausdehnungscoëfficienten
schnell an, nehmen dann wieder ab und erreichen bei 36 Proc. Nickelgehalt ein Minimum; dieses Minimum beträgt etwa
ein Zehntel der
Ausdehnung des Platins. Bei weiter wachsendem Nickelgehalt gehen die Coëfficienten allmählich, wieder in normale
Werthe über. Einen
bemerkenswerthen systematischen Gang zeigen auch die quadratischen Glieder.
Von sonstigen physikalischen Eigenschaften hat Guillaume bis jetzt namentlich diejenigen untersucht,
welche für die Verwendung der Nickel-Stahl-Legirungen in der Feintechnik, z.B. bei Maasstabkörpern oder Instrumententheilen,
wichtig
sind. Die Legirungen sind im Inneren ausserordentlich homogen, die bearbeiteten Flächen nehmen vorzügliche Politur
an und gestatten
die Aufbringung sehr feiner und scharfer Striche. Die Widerstandsfähigkeit gegen Wasser steigt mit dem Nickelgehalt.
Die für die
Feintechnik wichtigsten Legirungen mit geringer Ausdehnung sind schon sehr widerstandsfähig gegen die Einwirkung
selbst warmen
Wassers, denn die Güte der aufgebrachten Theilstriche blieb dieselbe, auch wenn die Flächen heissem Dampf ausgesetzt
wurden. Die
unbearbeiteten Flächen sind dagegen von Dampf leicht angreifbar, ebenso von Chlorwasserstoffsäure, so dass bei der
Verwendung von
Löthwasser Vorsicht geboten ist, selbstverständlich auch auf den bearbeiteten Flächen.
Weiter ermittelte Guillaume die Elasticitätsmoduln. Ihre Maxima und Minima fallen merklich mit denen der Ausdehnungscoëfficienten zusammen. Für die Legirungen
von 30,8 bis 39,4 Proc. Nickelgehalt wurde der Elasticitätsmodul im Mittel zu 15000 k für 1 qmm gefunden. Ueber die
gemeinsamen
Gesetzmässigkeiten im Verlauf der Wärmeausdehnung, des Elasticitätsmoduls und der Dichte werden weitere Untersuchungen
in Aussicht
gestellt.
Rr.
Ueber das Schmelzen von Aluminium.
Nach L. Rürup muss man beim Giessen von Aluminium einen Unterschied machen, ob man das Metall zu
Gusszwecken benutzen, d.h. aus demselben Artikel herstellen will, welche, wenn sie aus der Form kommen, bis auf das
Putzen bezieh.
Poliren fertig sind, oder ob dieselben überschmiedet oder gewalzt werden sollen.
Bekanntlich „sackt“ das Aluminium nach dem Giessen in der Form so bedeutend, dass man sich gezwungen sieht, ziemlich grosse
Guss- oder Steigetrichter zu machen, wenn man nicht Gefahr laufen will, einen unganzen Guss zu erhalten.
Verfasser empfiehlt, dem im Graphittiegel geschmolzenen Metall nach dem Herausnehmen des Tiegels aus dem Ofen Stangenphosphor
zuzusetzen und zwar auf etwa 20 k geschmolzenen Metalles etwa 20 g Phosphor. Das Sacken wird hierdurch gänzlich beseitigt.
Der Guss
ist an und für sich tadellos und lässt sich sehr gut poliren, dagegen lässt sich das so behandelte Aluminium weder
schmieden noch
walzen, es bricht vielmehr sowohl in der Kälte wie in der Wärme kurz ab.
Anders ist das Aluminium zu behandeln, wenn man ein schmiedbares oder walzbares Product erhalten will. Verfasser erhielt ein
für diese
Zwecke stets brauchbares Product, wenn er das Metall bei nicht zu hoher Temperatur im Eisentiegel einschmolz, den
Tiegel einen
Augenblick stehen liess und Rüböl auf die Oberfläche des Bades goss, wodurch letztere spiegelblank wurde. Nachdem
das Oel verbrannt
war, wurde das Metall langsam in die Form gegossen (stehende vorgewärmte Eisenform), in dünnem Strahl und zwar so,
dass beim Erstarren
des Metalls, wenn es anfing zu „sacken“ (denn dieser Uebelstand ist hierbei nicht zu vermeiden), nachgegossen wurde. Die auf
diese Weise hergestellten Blöcke liessen sich stets ausgezeichnet walzen und schmieden, sowie zu Draht ausziehen.
In eine derartig
hergestellte, auf 30 mm Durchmesser ausgewalzte Stange konnte man mehrere enge Knoten schlagen, ohne dass das Metall
auch nur den
geringsten Riss zeigte.
Wenn Aluminium im Graphittiegel umgeschmolzen und die Temperatur noch so niedrig gehalten wurde, liessen sich doch nie derartig
gute
Resultate erzielen, wie mit dem im Eisentiegel und unter Oelzusatz geschmolzenen. Wenn es eich unter dem Dampfhammer
oder in der Walze
auch bedeutend besser hielt als das, zu welchem Stangenphosphor zugesetzt worden war, so zeigte es doch stets mehr
oder weniger Risse,
so dass man es für Blech oder Draht nicht gebrauchen konnte. Je öfter nun ein und dasselbe Metall im Graphittiegel
umgeschmolzen
wurde, um so mehr Risse zeigte es nach dem Walzen oder Schmieden, und Verfasser glaubt, dass die Ursache darin zu
suchen ist, dass der
Gehalt an Silicium beim jedesmaligen Umschmelzen grösser wird. (Chem.-Ztg.)
–––––––––––
Chemisches Laboratorium zu Wiesbaden. Nach dem Tode des Begründers Dr. R.
Fresenius ist die Leitung des Laboratoriums an seine Söhne Dr. H. und Dr. W. Fresenius, sowie an seinen Schwiegersohn Dr. E. Hintz übergegangen.
Dieselben werden das Laboratorium in der bisherigen Weise fortführen.
Im Sommersemester 1897 war das Laboratorium besucht von 54 Studirenden, von denen 50 im chemischen Laboratorium und 4 in der
hygienisch-bakteriologischen Abtheilung arbeiteten.
Ausser den Directoren gehören dem Lehrkörper der Anstalt noch an die Herren Dr. med. G. Frank, Dr. W. Lenz, Dr. L. Grünhut und Architekt Brahm.
Das nächste Wintersemester beginnt am 15. October d. J.
Auch im Sommersemester 1897 wurden ausser wissenschaftlichen Arbeiten zahlreiche Untersuchungen im Interesse des Handels und
der
Industrie ausgeführt.
Wir bedauern sehr den Verlust des unserem Journale nahe stehenden Gelehrten und wünschen den Nachfolgern den besten Erfolg.
Bücher-Anzeigen.
Theorie und Praxis der rationellen Spinnerei. I. Die
nöthigen Eigenschaften der Gespinnste und deren Prüfung von Heinr. Brüggemann, Lehrer an der
theoretischen und praktischen Spinn- und Webeschule zu Mülhausen i. E. Mit einem Atlas von 7 Tafeln. Stuttgart. Verlag von Arnold
Bergsträsser. 174 S. Text, 7 Tafeln.
Mit diesem Bande beginnt der Verfasser die Veröffentlichung eines eingehenden Sammelwerkes „über Theorie und Praxis der rationellen
Spinnerei“. Der vorliegende Band, der, wie auch die demnächst folgenden, einzeln zu haben ist, verbreitet sich ausführlich
über die Eigenschaften der Gespinnste und zwar zunächst über deren Feinheit, die Numerirungsarten, die Beziehungen
zwischen Gewicht
und Länge an und für sich, und der Numerirungen im Verhältniss zu einander. Dabei werden die verschiedenartigen Gespinnstfasern,
Seide, Flachs, Baumwolle u.s.w. in Betracht gezogen. In steter Rücksichtnahme auf die Praxis findet eine grosse Anzahl
von Tabellen
Aufnahme. Der folgende Abschnitt behandelt die Theorie und Praxis der verschiedenen Garnwagen, der Präcisions- und
Specialwagen, und
ihre Verwendung zu Numerirungen. Auch findet hier das Erforderliche über Haspeln und Weifen Erklärung. Nach einigen
kurzen
Erläuterungen über Farbentreue, Glätte und Draht der Gespinnste geht der Verfasser zur Ermittelung der Festigkeit
und Elasticität der
Fäden über; er beschreibt die verschiedenen Apparate zur Bestimmung der Festigkeit (die Fadenprüfer, Zerreissapparate),
sowie der
Bestimmung des Feuchtigkeitsgehaltes der Rohstoffe und Gespinnste, die Conditionirapparate und die Apparate zur Bestimmung
der
Luftfeuchtigkeit in ihrem Zusammenhang mit der Luftwärme u. dgl. Ein sorgfältig ausgeführtes Sachregister erleichtert
das Nachschlagen
aller Einzelheiten.
Die für das Verständniss des Textes erforderlichen Tafeln sind meistens nach Originalzeichnungen neu entworfen und in sauberen
Strichzeichnungen zinkographirt.
Die Redaction hatte Gelegenheit, einen Blick in die demnächst folgende Fortsetzung zu werfen, und war erstaunt über das darin
niedergelegte reiche Material, welches sowohl im Texte, wie auch in den Abbildungen das Beste und Neueste aus dem
Spinnereigebiete
enthält. Dem Werke steht unzweifelhaft eine grosse Verbreitung und eine wohlthätige Wirkung auf die Textilindustrie
bevor.
Bericht über rauchfreie Dampfkesselanlagen in Sachsen. Calorimetrische
Untersuchungen, ausgeführt mit Unterstützung des königl. Ministeriums des Innern, im Auftrage und unter Beihilfe
des sächsischen
Ingenieur- und Architekten Vereins von dem Berichterstatter J. L. Lewicki. Leipzig. Verlag von Arthur
Felix. 13 Bogen Text und 21 Tafeln. 9 M.
Die vorstehend bezeichnete Arbeit liefert einen dankenswerthen Beitrag zu der alle technischen Kreise bewegenden Rauchfrage
und wirkt
dadurch insbesondere klärend, dass sie sich auf thatsächliche Beobachtungen stützt. Es ist nun dem Verfasser gelungen,
die einzelnen
Factoren, welche die Frage beeinflussen, gebührend hervorzuheben und klar zu stellen (S. 1 bis 60). Dann werden die
untersuchten
Kesselanlagen eingehend beschrieben und die Versuchsergebnisse in ihren Einzelheiten mitgetheilt (S. 61 bis 176).
In diesem Abschnitte
ist ein so reiches Zahlenmaterial gegeben, dass eine übersichtliche Zusammenstellung der Hauptergebnisse, wie wir
sie S. 177 u. ff.
finden, gerechtfertigt und erwünscht erscheint. Besondere Anerkennung verdienen die Tafeln, die, nach Form und Inhalt
gleich
vorzüglich, ein genaues Bild der besprochenen Kesselanlagen nebst ihren Feuerungen enthalten.
Die Dachconstructionen von G. C. Volland, Architekt.
1. Hälfte. Hildburghausen. Verlag von O. Pezoldt. 81 S. Preis 3 M.
Behandelt die hölzernen Dächer in schulgemässer verständlicher Weise; reichlich in den Text eingedruckte Figuren, ganze Dächer
und
Einzeltheile, sogen. Holzverbindungen darstellend, sind sauber und sachgemäss gehalten.
Eingesandt.
E. Merck, Darmstadt, Verzeichniss sämmtlicher Präparate, Drogen und Mineralien mit Erläuterungen, 1897.
Nr. 152.
Ein reichhaltiges Verzeichniss von 306 Druckseiten in alphabetischer Anordnung; dasselbe soll als Erläuterung zu den
Preisverzeichnissen E. Merck dienen und wird manchem Fachmanne die Mühe des Nachschlagens ersparen.