Titel: | [Kleinere Mittheilungen.] |
Fundstelle: | Band 292, Jahrgang 1894, Miszellen, S. 215 |
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[Kleinere Mittheilungen.]
Kleinere Mittheilungen.
Einfluss der Wärme auf die Festigkeitseigenschaften von
Metallen.
Ueber diese Erscheinungen hat Rudeloff eingehende
Untersuchungen angestellt und macht darüber nachstehende Mittheilungen: Beim
Schweisseisen und Martinstahl lassen die gleichartige Abnahme der Dehnung mit der
Erwärmung bis zu 150° und die Zunahme der Bruchfestigkeit bis zu etwa 250° erkennen,
dass der schädliche Einfluss des Erwärmens bis auf 250° auf die
Bearbeitungsfähigkeit des Materials, welcher für Martinstahl schon durch ältere
Versuche wiederholt nachgewiesen und auch aus der praktischen Verwendung dieses
Materials hinlänglich bekannt ist, in gleichem Maasse auch für das Schweisseisen
besteht. Ueber 300° zeigt Schweisseisen eine beständige Abnahme der Bruchfestigkeit
bei gleichzeitig starkem Anwachsen der Bruchdehnung; beim Martinstahl nimmt die
Festigkeit mit steigender Wärme über 300° zwar ebenfalls beständig ab, indessen
erleidet die Dehnung abermals eine Einbusse. Hiernach dürfte der Wärmegrad,
unterhalb welchem die mechanische Bearbeitung mit Rücksicht auf die wahrscheinliche
Schädigung der Güteeigenschaften des Materials nicht stattfinden sollte, beim
Schweisseisen bei etwa 300° erreicht sein, beim Martinstahl dagegen nicht
unerheblich höher liegen.
Bei dem untersuchten Kupfer, welches nach den bei Zimmerwärme erhaltenen
Versuchsergebnissen (hohe Spannungen an der Streck- und Bruchgrenze und geringe
Bruchdehnung) als ein mechanisch stark bearbeitetes Material angesehen werden kann,
wurde die Dehnbarkeit innerhalb der Temperaturen bis 180° (am meisten bei 100°)
durch die Wärme dem kalten Zustande gegenüber ebenfalls beeinträchtigt. Somit ist
also das Arbeitsvermögen des Materials auch innerhalb geringer Spannungen
verringert. Diesem Umstände dürfte es zuzuschreiben sein, dass mechanisch stark
bearbeitete (gehämmerte) kupferne Rohre in Dampfleitungen, wie die Erfahrung lehrt,
während des Betriebes spröde werden und zur Aufrechterhaltung der Betriebssicherheit
nach einer gewissen Betriebsdauer ausgeglüht werden müssen. Erhöht wird die Gefahr
der Brüchigkeit noch dadurch, dass auch die Spannungen an der Streck- und Bruchgrenze, sowie
die Bruchdehnung mit steigender Wärme abnehmen. (Nach Zeitschrift für angewandte Chemie.)
Röhren aus Cement und Eisen.
Nach der Süddeutschen Bauzeitung wird jetzt in
Frankreich ein neues Verfahren zur Herstellung von Röhren aus Cement mit
Eiseneinlage versucht. Hierzu werden Eisenstäbe von ⌶-förmigem Querschnitte verwendet, welche so lang als möglich ausgewalzt sind
und dann in eine spiralige Form gewunden werden, wobei sich die Steigerung eines
Spiralenganges nach dem Querschnitt des Eisens und dem aufzunehmenden Drucke
richtet. Das so hergestellte Eisengerippe wird mit Cement und Mörtel verkleidet. In
gleicher Weise werden grössere Behälter hergestellt, wobei dann wegen des grösseren
Druckes am Boden die unteren Spiralenwindungen weniger steil gehalten sind.
Messung von hohen Temperaturen.
Die II. Abtheilung der Physikalisch-technischen Reichsanstalt in Charlottenburg
erlässt folgendes Rundschreiben:
Im Verlaufe der letzten Jahre sind aus industriellen Kreisen vielfach Anfragen an die
Physikalisch-technische Reichsanstalt gerichtet, in denen um Rathschläge für die
Messung von hohen Temperaturen ersucht wurde. In Folge davon sollen Untersuchungen
über die für diesen Zweck geeigneten Messwerkzeuge angestellt werden. Hierzu ist es
nothwendig, die Wünsche der für diese Frage interessirten Kreise kennen zu lernen
und zunächst die Bedingungen festzustellen, unter denen Werkzeuge zur Messung hoher
Temperaturen in technischen Betrieben gebraucht werden, sowie die Formen zu
ermitteln, in denen derartige Instrumente praktische Verwendung finden können. Auf
solche Weise steht zu erwarten, dass sich aus den angestellten Ermittelungen
Anhaltspunkte für die vorzunehmenden Untersuchungen ergeben werden, um diese in
einer für die betheiligten Kreise vortheilhaften Form ausführen zu können.
Für Temperaturen bis zum Beginn der Rothglut sind geeignete Instrumente in den
hochgradigen, unter Anwendung comprimirter Gase gefüllten Quecksilberthermometern
geschaffen, die in den letzten Jahren durch Zusammenwirken der
Physikalisch-technischen Reichsanstalt mit dem glastechnischen Laboratorium von Schott und Gen. zu Jena entstanden sind und die bis
550° brauchbar bleiben. Es fragt sich nun zunächst, inwieweit in der Industrie ein
Bedürfniss nach Messwerkzeugen für hohe Temperaturen vorhanden ist, dem nicht
bereits durch derartige Quecksilberthermometer genügt werden kann. Zur Erreichung
dieses Zieles erscheint eine möglichst eingehende Beantwortung der im angebogenen
Formular verzeichneten Fragen wünschenswerth. Einer Zusendung Ihrer Antworten
innerhalb von vier Wochen wird ergebenst entgegengesehen.
Physikalisch-technische Reichsanstalt. Abtheilung II.
Hagen.
1) Welcher Art sind die in Ihrem Betriebe ausgeführten technischen Verfahren, bei
denen hohe Temperaturen in Anwendung kommen?
2) Steht zu erwarten, dass sich eine wesentliche Verbesserung dieser Verfahren
erzielen lässt, wenn die dabei angewandten Temperaturen genau gemessen und
controlirt werden könnten? Welche Erfahrungen würden hierfür sprechen?
3) Würden die zur Temperaturmessung bei diesen Verfahren zu verwendenden Instrumente
der Einwirkung der Flammen oder irgend welchen chemischen Agentien unmittelbar
ausgesetzt sein? Welches sind diese Agentien? Haben die Instrumente einen Druck
auszuhalten und wie viel würde dieser höchstens betragen?
4) Welche Genauigkeit müssten die betreffenden Instrumente besitzen, um dem
angegebenen Zwecke zu genügen?
5) Bei welchen der nachstehenden Temperaturen wird Ihr Fabrikationsverfahren
ausgeführt?
Beginnende Rothglut
525°
Dunkelrothglut
700°
Kirschrothglut
850°
Hellrothglut
950°
Gelbglut
1100°
Beginnende Weissglut
1300°
Volle Weissglut
1500°
6) Welches sind die Dimensionen und die Gestalt des Raumes, dessen Temperaturen zu
messen sind?
7) Herrschen in dem Raume an verschiedenen Stellen zu gleicher Zeit wesentlich
verschiedene Temperaturen, und wie hoch sind die Differenzen zwischen denselben zu
schätzen?
8) Sind in Ihrem Betriebe schon irgend welche Pyrometer verwandt worden, welcher Art
sind diese, und welche Erfahrungen haben Sie mit denselben gemacht?
9) Liegen aus Ihrem Betriebe noch sonst irgend welche Erfahrungen und Wünsche
vor, welche Ihnen für die vorliegende Frage wichtig erscheinen?
Die Eisenbahnen der Erde.
Das soeben herausgegebene neueste Heft des Archivs für
Eisenbahnwesen bringt wiederum eine nach den besten, zum erheblichen Theil
amtlichen Quellen angefertigte Zusammenstellung der Eisenbahnen der Erde, die sich
nunmehr bis auf den 31. December 1892 erstreckt. Der Umfang der Eisenbahnen der Erde
belief sich zu dieser Zeit auf 653937 km. Davon kommen auf Amerika allein 352230 km,
auf Europa 232317 km. In Asien, Afrika und Australien ist das Eisenbahnnetz noch
recht unbedeutend, in Asien 37367 km (darunter entfallen allein 28590 km auf
Britisch-Indien und 3020 km auf Japan), in Afrika 11607 km, in Australien 20416 km.
Auch das Jahr 1892 zeigt wieder einen Rückschritt im Eisenbahnbau gegenüber den
Vorjahren. Während im J. 1889 noch 22282 km, 1890: 21035 km, 1891: 19043 km gebaut
wurden, ist diese Zahl im J. 1892 auf 17775 km herabgegangen. Die nächsten Jahre
werden voraussichtlich einen weiteren Rückgang aufweisen, da vor allem in Amerika
der Bau der Eisenbahnen erheblich langsamer vorwärts schreitet als in früheren
Zeiten. In den wichtigsten Staaten Südamerikas, Brasilien und Argentinien, stockt
der Eisenbahnbau in Folge der wirthschaftlichen und politischen Wirren fast
vollständig, und die schwere wirthschaftliche Bedrängniss, unter der seit
Jahresfrist die Vereinigten Staaten leiden, wird ihren Einfluss auf die Entwicklung
des dortigen Eisenbahnnetzes erst jetzt geltend machen. Im J. 1892 wurden dort
immerhin noch 6677 km neuer Eisenbahnen gebaut, das Jahr 1893 wird auf nur etwa 3000
bis 4000 km geschätzt. In Asien wird die sibirische Bahn dem Eisenbahnnetze einen
bedeutenden Zuwachs bringen, in Afrika sind die ersten Versuche zur Erschliessung
der neu entstandenen Colonien durch die Eisenbahnen noch in Vorbereitung, Australien
hat im vergangenen Jahre gleichfalls eine wirthschaftliche Krisis durchgemacht, die
sich bei dem Fortbau des Eisenbahnnetzes fühlbar machen wird. Von den europäischen
Ländern, in denen sich der Ausbau des Eisenbahnnetzes schon seit Jahren
gleichmassiger vollzieht, steht Deutschland mit 44177 km an der Spitze. Es folgt
Frankreich mit 38645 km, Grossbritannien und Irland mit 32703 km, Russland mit 31626
km, Oesterreich und Ungarn mit 28357 km. Von den übrigen Staaten haben nur noch
Italien und Spanien über 10000 km Eisenbahnen, nämlich Italien 13673 km, Spanien
10894 km. Das dichteste der europäischen Eisenbahnnetze ist das belgische mit 5438
km oder 18,4 km auf je 100 qkm Bodenfläche; es folgt das Königreich Sachsen mit 17
km auf je 100 qkm. Von den Eisenbahnen Deutschlands entfallen 8,2 km auf je 100 qkm,
von denen Frankreichs 7,2 km. Das Anlagekapital der Eisenbahnen der Erde stellte
sich am Schluss des Jahres 1892 auf rund 13972 Milliarden Mark. (Nach Centralblatt der Bauverwaltung.)
Temperaturen bei Tiefbohrungen.
Im Hagenauer Walde (Pechelbronn, Nieder-Elsass) wurden bei der Bohrung folgende
Temperaturen bei zunehmender Tiefe gemessen:
bei
einer
Tiefe
von
305
m
eine
Temperatur
von
47,05°,
„
„
„
„
400
m
„
„
„
57,05°,
„
„
„
„
510
m
„
„
„
60,00°,
„
„
„
„
620
m
„
„
„
60,06°.
(Comptes rendus, Acad. Paris 117,
1893 S. 265 bis 269 und Zeitschrift für praktische
Geologie, 1894 Heft 2). Im Bohrloche zu Wheeling, West-Virginien, welches
im trockenen Gestein auf 1356 m niedergebracht wurde, hat man folgende Temperaturen
ermittelt:
bei
einer
Tiefe
von
410,4
m
20,4°
C.,
„
„
„
„
545
m
22,1°
C.,
„
„
„
„
722
m
26,2°
C.,
„
„
„
„
874
m
29,7°
C.,
„
„
„
„
1026
m
33,4°
C.,
„
„
„
„
1178
m
37,8°
C.,
„
„
„
„
1330
m
42,4°
C.,
„
„
„
„
1356
m
43,4°
C.,
(Journal of Science, 1892.) Es
entspricht somit eine Tiefenzunahme von 41,113 m einer Temperaturzunahme von 1° C.
(Nach Berg- und Hütten-Zeitung.)
Schweisslose Ketten.
Wie Stahl und Eisen mittheilt, fand in Gegenwart
zahlreicher Fach- und Finanzleute auf dem Walzwerk Germania in Neuwied am 5. Mai d. J. die Vorführung eines neuen
Walzverfahrens zur Herstellung schweissloser Ketten nach Patenten von Klatte statt. Das patentirte Walzwerk besteht aus vier
dicht an einander anschliessenden Kopfwalzen, deren Achsen senkrecht bezieh. wagerecht
liegen. Das Zwischenerzeugniss ist ein Stab mit kreuzförmigem Querschnitt; aus ihm
werden vermöge der muschelartigen Aussparungen auf den Winkelflächen der Kopfwalzen
mit verhältnissmässig sehr wenig Abfall die Kettenglieder in einem Arbeitsvorgange
bis auf eine sehr geringe Nacharbeit fertig gewalzt. Bei den im praktischen Maasstab
aufgeführten Versuchen wurden mit einer Geschwindigkeit von etwa 8 m in der Secunde
Ketten von 26 bezieh. 30 mm Dicke der Glieder gewalzt. Wegen mangelnder Einrichtung
zum Erwärmen der Kreuzstäbe bis auf helle Rothglut blieb die Länge der Walzstücke
auf etwa 2 m beschränkt; sie genügte indessen, um den Nachweis zu erbringen, dass
das Princip des Walzens schweissloser Ketten von Klatte
nach vielen und mühsamen Vorarbeiten nunmehr erfolgreich gelöst ist. Ein endgültiges
Urtheil über das Verfahren lässt sich erst fällen, wenn Ergebnisse von
Zerreissversuchen mit den schweisslosen Ketten vorliegen und das Walzwerk sich als
den Anforderungen eines dauernden Betriebes gewachsen erwiesen hat.
Wettbewerb zwischen Dowsongasmaschine und
Dampfmaschine.
Sehr oft hört man die Frage, weshalb grosse Städte so lange ohne Elektricität
bleiben, während viele kleine Städte bereits ausgedehnte elektrische Anlagen
besitzen. Ein Grund ist der, dass die kleinen Städte oft noch keine Gasbeleuchtung
besitzen, dagegen verfügen sie über eine Wasserkraft, die zu elektrischen Zwecken
billig verwendet werden kann.
Seit einiger Zeit tritt nun noch die Dowsongasmaschine erfolgreich in den Wettbewerb;
kleinere Städte, denen eine elektrische Anlage von 100 bis 200 genügt und
die über keine Wasserkraft verfügen, sollten die Anlage einer Dowsongaseinrichtung
in Erwägung ziehen; beweisen doch die bereits ausgeführten Anlagen, dass der Betrieb
mit Dowsongas wesentliche Vortheile bieten kann. Es dürfte daher folgende
Mittheilung aus dem Journal für Gasbeleuchtung,
betreffend eine Vergleichung der Dowsongasmaschine und der Dampfmaschine von
Interesse sein:
Auf der diesjährigen, von der Royal Agricultural Society of England zu Chester
veranstalteten landwirthschaftlichen Ausstellung nahmen Gas- und Erdölmaschinen
einen hervorragenden Platz ein. Es waren deren 40, darunter grössere Maschinen von
60 bis 100 ausgestellt, alle mit einer einzigen Ausnahme nach Otto'scher Bauart. Diese Ausstellung liefert einen
erneuten Beweis, dass die Gasmaschine auch für grössere Kraftleistungen in einen
ernstlichen Wettbewerb mit der Dampfmaschine mehr und mehr eintritt. Dafür spricht
weiter, dass nach Mittheilungen in The Engineer, 1893
S. 431, in den letzten Monaten eine Midland-Firma, nicht einmal die bekannteste in
ihrem Fach, über 1000 an Dampfmaschinenkesseln englischer Fabriken durch
Gasmaschinen mit Gaserzeugern ersetzt hat. Die kleinste dieser Einrichtungen
umfasste 100 , die grösste 400 . Einige von diesen mit Dowsongas
betriebenen Maschinen sind schon lange genug unter befriedigenden Umständen
gelaufen, um den Nachweis zu führen, dass sie im Stande waren, die
Garantiebedingungen zu erfüllen, nämlich 1 mit weniger als 1½ Pfd. = 0,68 k
Gaskohle in der Stunde zu erzeugen. Von einem mehrwerthigen Brennmaterial brauchten
sie selbstverständlich weniger.
Wenn sich diese bedeutenden Neuanlagen, welche den verschiedensten Zwecken dienen,
weiterhin in derselben Weise bewähren, so ist anzunehmen, dass die stationären
Dampfmaschinen den Gasmotoren gegenüber einen schweren Stand haben werden.
Der Hauptpunkt, der hierbei ins Auge zu fassen ist, ist naturgemäss der relative
Verbrauch an Brennstoff. Nun ist es nach der oben angeführten Quelle unbestreitbare
Thatsache, dass es mit Dowsongas arbeitende Gasmaschinen gibt, die nur 0,45 k
Anthracit für 1 -Stunde verbrauchen; selbst bei minderwerthiger Gaskohle
wird der Verbrauch vermuthlich nicht über 0,8 k steigen. Es gibt keine stationäre
Dampfmaschine, Verbund- oder sonstige, die dies Resultat erreicht; man wird nicht
weit fehlgehen, wenn man den Verbrauch einer Fabrikdampfmaschine unter
Durchschnittsverhältnissen mindestens auf das 2½fache davon (also 1,2 k besten oder
0,2 k minderwerthigen Brennstoff) beziffert. So wird also, auch wenn man den
mechanischen Wirkungsgrad der Gasmaschinen um 10 Proc. geringer als den der
Dampfmaschine annimmt und den höheren Preis von Anthracit und Kohle der Kesselkohle
gegenüber in Rücksicht zieht, immer noch eine bedeutende Ersparniss erzielt
werden.
Was die übrigen Vergleichspunkte anbelangt, so wird sich ein nennenswerther
Unterschied der Anlagekosten von Gasmaschinen mit zugehörigen Gaserzeugern gegen
Dampfmaschinen und Kessel nicht herausstellen.
Auf dem bisher verfolgten Wege ist die Möglichkeit wohl ausgeschlossen, die
stationäre Dampfmaschine noch sparsamer als die vollkommensten Schiffsmaschinen zu
machen; bei der Gasmaschine dagegen sind nach verschiedenen Richtungen hin
Vervollkommnungen möglich.
Im Anschluss an das Vorgesagte gilt eine neuerdings ausgeführte Gaskraftanlage als
weitere Bestätigung dieser Anschauung. Es ist dies eine kleine elektrische Licht-
und Kraftstation zu Carignan, die von Malter und Co. in
Rouen ausgeführt ist. Ein einziger Mann bedient den Generator, die Gasmaschine von
60 und die Dynamos. Der Kohlen verbrauch der Gasmaschine, die von 4 Uhr
Morgens bis 11 Uhr Abends läuft, beträgt weniger als 0,68 k für 1
-Stunde.
Bücher-Anzeigen.
Die Vertheilung der elektrischen
Energie in Beleuchtungsanlagen von Ferdinand
Neureiter, Ingenieur. Mit 94 Figuren. Leipzig 1894. Oskar Leiner. Preis
brosch. 6 M., in Halbleder geb. 7,50 M.
Das vorliegende Werk zerfällt in 7 Abschnitte. Der erste Abschnitt, der als
Einleitung dient, handelt von den Grundgesetzen, der zweite behandelt die
elektrischen Lampen und zwar die Glühlampen und die Bogenlampen; den letzteren sind
3 Unterabtheilungen, der elektrische Lichtbogen, die Bogenlampen und die
Schaltungsweisen der letzteren, gewidmet. Der dritte Abschnitt handelt von der
Vertheilung der elektrischen Energie in Leitungsnetzen; in diesem Abschnitt ist
hauptsächlich die Parallelschaltung besprochen, während die Hintereinanderschaltung
ihrer geringeren Bedeutung halber kurz behandelt ist. Der vierte Abschnitt handelt
von den Accumulatoren. Der fünfte von den Wechselstromtransformatoren; auch dieser
Abschnitt ist in 3 Unterabtheilungen zerlegt, elektromagnetische
Inductionserscheinungen, Eigenschaften der Inductionsspulen und die Transformatoren.
Die Vertheilungssysteme werden im sechsten Abschnitt, die Vorausberechnung der
Leitung mit Rücksicht auf Sicherheit, Oekonomie und die technischen Anforderungen im
siebenten Abschnitt besprochen. Das ganze Buch verräth den Praktiker, denn alles
Unwesentliche ist streng vermieden; ausserdem ist dasselbe sehr klar geschrieben, so
dass wir glauben, dass es jedem Techniker, der einen vollständigen Einblick in die
elektrische Energievertheilung in Beleuchtungsanlagen gewinnen will, gute Dienste
leisten wird.
R. L.
Kurzes Handbuch der
Maschinenkunde von Egbert v. Hoyer. Sechste
Lieferung. München. Th. Ackermann. S. 481 bis 576.
Die vorliegende Lieferung enthält die Dampfmaschinen, theoretische Erörterungen über
dieselben, Steuerungen, praktische Ausführungen nach verschiedenen Systemen,
Kesseldampfmaschinen.
La Machine-Locomotive Manuel
Pratique donnant la description des Organes et du Fonctionnement de la
Locomotive a l'usage des mécaniciens et des chauffeurs par Édouard Sauvage. Librairie Polytechnique Baudry et Cie., Editeurs. Paris,
Rue des Saints-Pères 15. Mit 284 Figuren im Text. Geb. 5 Frcs.
Der Verfasser behandelt im ersten Theile Allgemeines über Locomotiven, beschreibt
dann eingehend Kessel und Maschine und die Thätigkeit des Führers. Das Werk ist den
Bediensteten der Compagnie des chemins de fer de l'est
geschrieben und deshalb allgemeinverständlich gehalten.
Ausstellung.
Eine das gesammte Gebiet der Metallwaaren-, Blech- und Beleuchtungsindustrie, das
Klempnergewerbe und verwandte Branchen umfassende Allgemeine Fachausstellung,
veranstaltet vom Verband Deutscher Klempner-Innungen, wird im Juni 1895 in Leipzig
und zwar im Krystallpalaste stattfinden. Die Ausstellung wird 16 Gruppen umfassen.
Auskunft ertheilt das Bureau für die VII. Allgemeine Fachausstellung des Verbandes
Deutscher Klempner-Innungen, Inselstrasse 6 in Leipzig.