Titel: | [Kleinere Mittheilungen.] |
Fundstelle: | Band 288, Jahrgang 1893, Miszellen, S. 190 |
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[Kleinere Mittheilungen.]
Kleinere Mittheilungen.
John von der Kammer's elektrische Glühlampe.
Bei der von John von der Kammer in Chicago in Vorschlag
gebrachten Glühlampe werden die Stromzuleitungen an der Lampengrundplatte nicht auf
beträchtliche Länge in Glas gelegt; denn letzteres hat den Uebelstand, dass beim
Brechen der Lampe diese langen und dünnen, meist aus Platin bestehenden
Einführungsstücke ausgeschmolzen, gereinigt und wieder gezogen werden müssen, was
kostspielig ist und Verlust verursacht. Bei der neuen Lampe sind die
Einführungsstücke nach dem New Yorker Electrical
Engineer, 1893 Bd. 15 * S. 281, durch zwei halbrunde Platinplatten ersetzt,
welche auf der Grundplatte so angebracht sind, dass die sonst gewöhnlich benutzten
Versiegelungsstücke, Stiele, Glasröhren und Glasdrahtträger entbehrlich werden,
ebenso ein Aufschmelzen von Glas auf Glas bei der Fabrikation. Die Grundplatte ist
eine Platinscheibe, um deren Rand das Glas der Glocke herumgebogen und angeschmolzen
ist. Von der Platte gehen zwei Arme nach oben, welche mit ihr ausgestanzt und dann
nach oben abgebogen sind und an denen die Glühfäden befestigt werden. Die beiden
Zuleitungsdrahte werden von unten her an die beiden, entsprechend gegen einander
isolirten Theile der Grundplatte geführt.
R. Varley's Doppelwickelung für Elektromagnete.
Im New Yorker Electrical Engineer, 1893 Bd. 15 * S. 75,
wird eine für Richard Varley jun. patentirte
Doppelwickelung für Elektromagnete beschrieben. Dieselbe besteht darin, dass ein
isolirter Draht und ein nackter zugleich und neben einander mittels einer von Varley entworfenen besonderen Maschine auf die Spule
aufgewickelt werden. Dabei hält der isolirte Ueberzug des einen Drahtes die
einzelnen Windungen von einander getrennt, die einzelnen Lagen aber werden durch
zwischengelegtes Papier von einander geschieden. Die beiden Drähte können an den
Enden nach Bedarf hinter einander oder parallel zu einander oder einander
entgegengesetzt verbunden werden. Diese Wickelungsweise macht die Elektromagnete
schon durch die Verwendung von theilweise nacktem Draht merklich billiger, aber auch
bei gleicher Windungszahl gedrängter und führt daher durch Verkleinerung des Raumes
zu einer Ersparniss an Kupfer oder Geld. Die Varley Duplex
Magnet Company in New York führt die Erfindung aus.
Ullmann's Stromunterbrecher für elektrische Leitungen.
Der Ullmann'sche Stromunterbrecher ist für
Oertlichkeiten bestimmt, wo das Auftreten von Funken gefährlich werden kann, wie in Bergwerken,
Pulvermühlen, Mehlmühlen u.s.w. Nach der Revue
industrielle vom 4. Juni 1892 * S. 226 werden bei ihm die beiden isolirten
Stromleiter in eine Kautschukröhre und mit dieser in eine dicke Kautschukröhre
eingeführt, welche mit dem einen Ende an einem Porzellanringe befestigt ist. Am
anderen Ende ist dieses dicke Rohr mit einer Kautschukkugel oder Birne verbunden und
letztere ist mit einem Ringe versehen, womit sie auf einen Haken aufgehängt werden
kann. Im Inneren der dickeren Röhre sind die Leiter an zwei Kupferstäbe angelöthet,
welche, ebenfalls gut isolirt, in die Decke der Birne eingeschraubt sind und durch
diese hindurch noch ein Stück in diese hineinragen. In der Birne befindet sich etwas
Quecksilber, und der Stromkreis ist daher geschlossen, solange der Unterbrecher mit
dem Ringe am Haken hängt, wird aber beim Abnehmen des Unterbrechers sofort
unterbrochen.
Versuche mit Glühlampen von 1,5 bis 2,5 Watt für 1
Normalkerze.
Da in neuerer Zeit vielfach die Behauptung verbreitet wird, dass mit Glühlampen von
geringerem als dem bisher allgemein üblichen Kraftverbrauch bedeutende Ersparniss im
Betriebe von Centralen und kleineren Lichtanlagen erzielt werden könne, so haben Siemens und Halske in Berlin eine Reihe von Versuchen
mit Glühlampen von 1,5 bis 2,5 Watt für 1 Normalkerze sowohl eigener als fremder
Fabrikation angestellt und dabei folgende Ergebnisse erhalten:
Glühlampen von
1,5 Watt
2 Watt
2,5 Watt
beanspruchten nach
0 Brennstunden
1,52
2,01
2,51
10 „
2,43
2,24
2,52
20 „
3,19
2,48
2,52
30 „
3,77
2,71
2,52
40 „
4,15
2,98
2,55
50 „
4,45
3,06
2,69
60 „
–
3,46
2,71
70 „
–
3,65
2,79
80 „
–
3,83
2,89
90 „
–
3,99
3,01
100 „
–
–
3,09
110 „
–
–
3,22
120 „
–
–
3,26
130 „
–
–
3,30
140 „
–
–
3,53
150 „
–
–
3,58
Bei dieser beträchtlichen Erhöhung des Kraftverbrauchs unter Mitwirkung der
Verminderung in der Stromabnahme in Folge der Erhöhung des anfänglichen elektrischen
Widerstandes des Kohlenfadens betrug die Lichtabgabe einer 16kerzigen Lampe
von
anfängl.
1,5
Watt
für
1 Nk.
nach
55
Brennstd.
nur
noch
4,5
Nk.
„
„
2
„
„
„
„
90
„
„
„
7,0
„
„
„
2,5
„
„
„
„
150
„
„
„
10,0
„
Die 1,5-Watt-Lampen beanspruchten schon nach 10 Brennstunden bedeutend mehr Energie
als die 2-Watt-Lampen, und ein Gleiches zeigte sich bei diesen den 2,5-Watt-Lampen
gegenüber schon nach 25 Brennstunden. Dieses Missverhältniss verschärfte sich immer
mehr, je länger die Lampen brannten.
Unter diesen Umständen kann von einer Ersparniss durch Anwendung solcher Lampen wohl
nicht die Rede sein, denn die Mehrkosten für Lampen würden, ungeachtet der heutigen
niedrigen Preise, den Minderverbrauch an Kraft während der gegebenen kurzen Zeit
immer noch bedeutend übersteigen.
Je höher der Kraftverbrauch für 1 Normalkerze einer Glühlampe ist, desto constanter
erweist sich deren Lichtabgabe. Freilich ist dem Kraftverbrauch auch ein Ziel nach
oben gesteckt durch die beiden zu berücksichtigenden Factoren: „Kosten der Lampen
und Kosten der Kraft“.
Die langjährigen Erfahrungen der Firma haben bewiesen, dass für Lichtanlagenbesitzer
in weitaus den meisten Fällen der im Typenverzeichniss der Firma angegebene
Kraftverbrauch (für 10 bis 50 Normalkerzen 3 bis 3,5 Watt für 1 Normalkerze) der
vortheilhafteste ist. Für Centralen empfiehlt sich, bei den heutigen
Glühlampenpreisen nicht über 3 Watt für 1 Normalkerze zu gehen.
Die Feuerbeständigkeit der neuerdings in Chicago üblichen
Bauweise
wurde vor Kurzem bei dem Brande des neuen Vereinshauses für
den dortigen Turnerbund einer unfreiwilligen Probe unterworfen, deren Ergebniss den
gehegten Erwartungen nicht inallen Theilen entsprochen hat. Das zehn Stockwerk
hohe, ziemlich umfangreiche Gebäude war ganz in Stahl und feuerfesten Baustoffen mit
feuersicherer Ummantelung aller Metalltheile errichtet und war beim Ausbruch des
Brandes im inneren Ausbau bis auf die Dielung und die Tischlerarbeiten vollendet.
Die für diese Zwecke in den einzelnen Stockwerken aufgestapelten Holzvorräthe
geriethen plötzlich in Brand und verursachten eine zwar kurze, aber in Folge des
vorzüglichen Luftabzuges, den die offenen Fahrstuhlschächte und Treppenhäuser
vermittelten, sehr heftige Feuersbrunst. Das Ergebniss musste naturgemäss das
höchste Interesse der Technikerkreise erregen, da hier die erste grössere
Gelegenheit geboten war, die Zuverlässigkeit der angewandten Constructionen zu
erproben. Ueber eine in dem Illinois-Zweige der amerikanischen
Architektenvereinigung über diesen Gegenstand stattgehabte Verhandlung entnehmen wir
dem Architect die folgenden Angaben: Der bedeutendste
Schaden, den das Feuer dem Gebäude zufügte, bestand in der vollständigen Zerstörung
der vorgeblendeten Kalksteinfaçade, die in Stücken abfiel, sobald der Wasserstrahl
der Löschvorrichtungen sie berührte. Sodann erwiesen sich besonders die
Deckenausführungen als ungenügend. Die untere, aus keilförmigen Terracottastücken
hergestellte Verkleidung der Decke schützte zwar die darüber liegenden Stahlträger
vor nachtheiligen Einwirkungen des Feuers, fiel aber selbst der Zerstörung anheim,
indem die Auflagerstücke am Flansch der Träger abbrachen und bei der am Tage nach
dem Brande eintretenden Abkühlung des Gebäudes allmählich abfielen. Nicht besser
erging es der Ummantelung der stützenartigen Stahltheile. Hier hatte man freilich
meist Holzleisten zur Verbindung des Cementmantels mit dem Stahlkern angewendet, ein
Umstand, dem man es zuschreibt, dass dieser Mantel in allen Fällen vollständig barst
und den Stahlkern früher oder später freilegte. Da, wo eine Einmauerung in Ziegel
angewandt war, vermochte die Glut keinen Schaden anzurichten. Das Stahlfachwerk war
vielfach mit Cement ausgefüllt, den man sorgfältig in einzelnen Schichten unter
fortwährender Nasshaltung der unteren Lagen aufgetragen hatte. Hier fielen in der
Glut die Schichten einzeln ab und legten an vielen Stellen die Stahltheile in
bedenklicher Weise frei. Eine Einmauerung des Fachwerks in Ziegel bewährte sich
dagegen vollständig. Interessant war es, die Einwirkung des Feuers auf die
verschiedenen Steinarten zu beobachten. Von allen verwendeten Steinen zeigte der
sogen. Kunststein die geringsten Spuren der Zerstörung, während der Sandstein starke
Risse aufwies und der Kalkstein vollständig zerstört wurde. Der Stahlkern des
Gebäudes selbst erlitt im Allgemeinen wenig Schaden, so dass es sich immerhin nur um
Erneuerung der Aus- und Ummauerung des Gerippes handeln wird. Nach mehrfach in der
Versammlung aufgestellten Ansichten trug an der Zerstörung der Ummantelungen das von
der Feuerwehr auf sie gerichtete Löschwasser schuld, welches angeblich in die
Hohlräume zwischen Mantel und Kern eindrang, sich dort in Dampf umsetzte und die
Umkleidung absprengte. Der naheliegende Gesichtspunkt, dass die durch den
Wasserstrahl verursachte plötzliche Abkühlung der Grund der Zerstörung war, wurde in
der Versammlung nicht erörtert. Wie dem auch sei, der Brand hat gezeigt, dass die
Mehrzahl der Ummantelungsweisen, die man als feuerfest bezeichnete, diesen Namen
nicht verdient, da sie, wenn auch ihre Wirksamkeit in dem vorliegenden Falle so weit
reichte, dass sie das Stahlgerippe vor Verbiegungen schützten, sich selbst der
Zerstörung nicht zu entziehen vermochten. Es wird daher, nachdem sich der Gedanke
der Umkleidung der Metalltheile als gesund bewährt hat, die nächste Aufgabe der
Technik sein, die richtige und wirklich zuverlässige Art der Ummantelung durch
Versuche festzustellen und alle diejenigen Stoffe vom Gebrauch auszuschliessen, die
einer Hitzeentwickelung, wie sie bei Feuersbrünsten eintritt, nicht Stand zu halten
vermögen. (Centralblatt der Bauverwaltung.)
Doppelmetall.
Die Eisenzeitung theilt aus dem Geschäftsberichte der
Oberschlesischen Eisenindustrie,
Actiengesellschaft, über Doppelmetall folgendes mit:
Die Herstellung des Doppelmetalles ist eine Erfindung von Edouard Martin in Paris, und bezweckt die Vereinigung von Metallen
verschiedener Dehnbarkeit, insbesondere von Kupfer mit Stahl, in einer Weise, dass
für Drähte, Bleche u. dergl. der Stahl das Kernmetall, das Kupfer – in einem der
Verwendung entsprechenden Procentsatze – das Deckmetall bildet. Durch das
Herstellungsverfahren gestaltet sich die Vereinigung der beiden Metalle so innig,
dass bei den fertigen Drähten oder Blechen durch Biegen, Tordiren, Stanzen u.s.w.
keinerlei Trennung der mit einander verbundenen Metalle herbeigeführt werden kann.
Das Doppelmetall besitzt den Vortheil eines widerstandsfähigeren Stahlkernes,
welcher zumeist die Anwendung wesentlich geringerer Stärken zulässt. Die
Vereinigung beider Metalle verursacht nur geringe Mehrkosten gegenüber der
Verarbeitung reinen Kupfers; der Preis des als Kupferersatz verwendeten Stahles
beträgt noch nicht den zehnten Theil des Kupferpreises. Die Verwendung des
Doppelmetalles ist sehr mannigfach. In der Drahtfabrikation findet das Doppelmetall
mit Vortheil für elektrische Leitungszwecke Verwendung, da man bei
Doppelmetallleitungsdrähten nur so viel Kupfer verwendet, als für die Fortpflanzung
des elektrischen Stromes benöthigt wird, während die Festigkeit des Drahtes durch
eine verhältnissmässig schwache Stahlseele erzielt wird, so dass die Leitungen in
Doppelmetalldraht sich schon des geringeren Gewichtes wegen wesentlich billiger
stellen, als Leitungen in Kupfer- bezieh. Bronzedraht. Zu fast allen Zwecken, zu
denen bis jetzt Kupferblech Verwendung fand, bietet das Doppelmetallblech einen
geeigneten Ersatz. – (Von anderer Seite werden die angegebenen Vorzüge der
Doppelmetallplatten stark in Zweifel gezogen.)
C. T. Bloomer's Mikrophon.
Nach dem New Yorker Electrical Engineer, 1893 Bd. 15 *
281, benutzt Charles T. Bloomer in New York als
veränderlichen Widerstand in seinem Mikrophon zwei gefaltete oder gewundene
Kohlenstreifen, welche in Kohlenpulver eingebettet liegen. Das eine Paar der
Streifenenden ist an einem an der Rückseite der schwingenden Platte sitzenden runden
Knopfe oder Plättchen befestigt, welches in eine wagerecht liegende, elastische
Röhre passt, das andere Paar an einem zweiten Plättchen, gegen welches von rückwärts
her die Stellschraube presst. Der Raum zwischen den beiden Plättchen ist mit dem
Kohlenpulver angefüllt. So übertragen sich die den beiden Streifen von der Platte,
gegen welche gesprochen wird, mitgetheilten Bewegungen auch auf die gepulverte
Kohlenmasse, so dass dabei sich zugleich der Widerstand der letzteren und jener der
beiden Streifen ändert.
Kanne für feuergefährliche Flüssigkeiten.
Textabbildung Bd. 288, S. 192
Kanne für feuergefährliche Flüssigkeiten.
Eine Kanne für feuergefährliche Flüssigkeiten ist Franz
Ludenia in Oppeln patentirt worden. Im Innern der Kanne a taucht eine Röhre b,
welche an der Wand angelöthet sein kann und unten zweckmässig trichterförmig
erweitert ist, bis nahezu auf den Boden. Die Röhre b
ist beiderseits offen und oben knieförmig in den Hals c
eingebogen. In letzterem ist eine zweite, ebenfalls knieförmig gebogene Röhre d befestigt derart, dass das kurze Kniestück den
Ausfluss der Kanne bildet, das längere aber tiefer als das kurze Kniestück der Röhre
b mündet. Beim Gebrauch geht die Flüssigkeit aus
a durch die Röhre b,
füllt den Hals c an und fliesst dann durch d ab. Sollte die durch d
austretende Flüssigkeit Feuer fangen, so richtet man die Kanne auf; es berührt
sodann die Flamme höchstens eine Flüssigkeitsmenge vom Schnitt der Röhre d, wodurch an der Ausmündung der Röhre d eine kleine Flamme entstehen kann. Ein Unfall ist
jedoch ausgeschlossen. (D. P. R. Kl. 84. Nr. 65990 vom 22. April 1892.)
Carborundum.
Unter diesem Namen wird, wie Electrical Engineer, 1893
Bd. 15 S. 227, mittheilt, von Amerika aus ein neues Schleif- und Polirmittel in den
Handel gebracht, welches den Vorzug haben soll, mit der Härte des Diamantes den
Preis des Korundes zu vereinen. Dasselbe wird in der Weise hergestellt, dass man
eine innige Mischung aus Kohle und Sand in eine längliche Thonbüchse bringt, in
welche an beiden Enden Kohlenstäbeals Elektroden hineinragen, und die Masse der
Wirkung eines kräftigen elektrischen Stromes so lange aussetzt, bis sie schmilzt.
Die geschmolzene Mischung bildet eine poröse, von Krystallen durchsetzte Schlacke,
welche behufs Reinigung mit Wasser und Säuren ausgezogen, dann gewaschen, getrocknet
und zerquetscht und schliesslich durch Sieben oder Schlemmen in verschiedene
Feinheitsgrade sortirt wird. Die Carborundum Company
hatte im Juni 1892, nach einjährigem Bestehen, eine Tagesproduction von 25 Pfund
(11,3 k) und erzielte einen Preis von 8,5 bis 17 Mark pro Pfund. Auch für Scheiben,
Spitzen und Wetzsteine, zum Schneiden von Glas, Porzellan, Stahl und ähnlichen
harten Gegenständen soll sich das Carborundum sehr gut eignen. So gebraucht die Westinghouse Electric and Manufacturing Company in
Pittsburg, Pa., monatlich bereits mehrere Tausend Carborundumscheiben zum
Einschleifen der Stöpsel ihrer neuen Lampen; auch in der Zahntechnik finden kleine
Carborundumscheiben Verwendung. Solche Scheiben werden durch Zusammenkneten des
Carborundums mit einem geeigneten Bindemittel und Formen erhalten und ganz ähnlich
den Thonwaaren in Kapseln im Ofen gebrannt, bis die Schmelztemperatur des
Bindemittels erreicht ist.
Aus Carborundum hergestellte Knöpfe als lichtgebende Körper in den Glasglocken
elektrischer Lampen wurden von Nikola Tesla im Februar
1892 der Institution of Electrical Engineers in London
vorgeführt.
Lavaoid.
Dieser von der Firma Hirschl und Co. in Wien,
Reichsrathsstrasse 11, in Handel gebrachte Kitt für Stein und Eisen bewährt sich
nach einer Mittheilung des k. und k. technischen und administrativen Militärcomités
sehr gut. Er besteht aus 50 Proc. Schwefel; aus Eisen, Kieselsäure und etwas
Thonerde, wird in geschmolzenem Zustande verwendet und haftet nach dem Erstarren
sehr fest; er eignet sich zur Verbindung von Stein mit Eisen oder Stein, z.B. zum
Untergiessen von Fundamentplatten, Vergiessen von Bolzen, Verbindung von ganzen und
der Theile von gesprungenen Quadern, von steinernen Rinnen, Muffenröhren und
Stiegenstufen, zur Verkleidung von Wänden, als Imprägnirungsmittel der Ziegel bei
Wasserbauten statt Asphalt, als Isolirmasse bei elektrischen Leitungen u.s.w. Der
Kitt schmilzt bei 125° C. und erkaltet rasch; die Verbindungen sind daher leicht
herzustellen und durch Erwärmung wieder zu trennen. (Mittheil, über Gegenst. d. Artillerie- und Geniewesens, 1893 S. 146.)
Bücher-Anzeigen.
Der elektrotechnische Beruf. Eine
kurzgefasste Darstellung des Bildungsganges und der Aussichten des Elektrotechnikers
und der elektrotechnischen Gewerbetreibenden von A.
Wilke. O. Leiner, Leipzig. 61 S. M. 1.50.
Das Schriftchen wird dem angehenden Elektrotechniker manche verlorene Mühe ersparen
dadurch, dass es zweckmässige Mittel und Wege zur Erlangung der für die einzelnen
Zweige erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten zeigt. Der Verfasser hat es nicht
unterlassen, auf die grossen Schwierigkeiten, welche die Elektrotechnik ihren
Jüngern bietet, hinzuweisen und vor übertriebenen Hoffnungen zu warnen, dagegen
weist er auch auf den Lohn angestrengter Thätigkeit hin.
Anleitung zur Photographie für
Anfänger von Pizzighelli, k. k. Major der
Genie-Waffe. 5. Auflage. Mit 142 Holzschnitten. W. Knapp, Halle a. S. 1893. 3
Mk.
Schon wieder eine neue Auflage dieses vorzüglichen Buches Auch in dieser ist auf alle
neueren Erscheinungen, soweit sie für Liebhaberphotographen wichtig sind, Rücksicht
genommen. Damit aber hierdurch der Umfang des Werkes kein zu grosser wurde, sind
veraltete Theile ausgeschieden und unwichtigere gekürzt. Das Buch ist seiner
Uebersichtlichkeit und Klarheit wegen eines der empfehlenswerthesten für
Anfänger.
Catalogue of the Michigan Mining
School 1891–92.
Enthält ausführliche Mittheilungen über Einrichtung- und Lehrvorträge der
betreffenden Schule.