Titel: | [Kleinere Mittheilungen.] |
Fundstelle: | Band 273, Jahrgang 1889, Miszellen, S. 384 |
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[Kleinere Mittheilungen.]
Kleinere Mittheilungen.
Sheldon's elektrisches Löthrohr.
Von der Eigenschaft des Lichtbogens einem, von einem ihm genäherten kräftigen
Magnetpole abgestoſsen zu werden, macht Prof. S.
Sheldon an der Harvard Universität Gebrauch zur Herstellung eines
elektrischen Löthrohres. In den Stromkreis einer gewöhnlichen Bogenlampe fügt er in
Hintereinanderschaltung einen Elektromagnet ein; wird ein Pol desselben dem
Lichtbogen ganz nahe gebracht, so wird der letztere abgestoſsen und nimmt eine
Gestalt an, welche der gewöhnlichen Löthrohrflamme mit seiner Spitze ganz ähnlich
ist und eine so hohe Temperatur besitzt, daſs in ihr ein Kupferdraht Nr. 14
augenblicklich schmilzt. Noch erscheint aber das Ganze für den Gebrauch noch nicht
handlich genug zu sein. (Engineering, Bd. 47 S. 188,
vom 22. Februar 1889.)
R. Kennedy's elektrischer Regulator.
Nach seinem Englischen Patente Nr. 1162 vom 16. Januar 1889 will R. Kennedy in Glasgow den Centrifugal-Regulator einer
Dampfmaschine, welche eine Dynamo treibt, durch den Strom der letzteren so
beeinflussen, daſs die Dampfmaschine schneller lauft, wenn die Dynamo stärker
belastet wird. Er bringt dazu in der Verlängerung des Centrifugal-Regulators einen
von zwei Solenoiden umgebenen Eisenkern an, von denen das obere, feindrähtige, in
einen Nebenschluſs zu den Klemmen der Dynamo gelegt wird, das untere, dickdrähtige,
dagegen in den Hauptstromkreis selbst. Bei Dynamo mit unveränderlicher Spannung
unterstützt das dickdrähtige Solenoid die Federn des Regulators in ihrem Bestreben,
der Maschine mehr Dampf zuzuführen, wogegen der dünndrähtige Solenoid den Federn
entgegenarbeitet.