Titel: | [Kleinere Mittheilungen.] |
Fundstelle: | Band 267, Jahrgang 1888, Miszellen, S. 287 |
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[Kleinere Mittheilungen.]
Kleinere Mittheilungen.
Barlow's Aufspanndorn für kleinere Werkstücke.
Aufspanndorne für kleinere Werkstücke sind im Iron vom
25. November 1887 * S. 481 beschrieben. Die in drei Längstheile geschnittene
Spannbüchse C (Fig. 9 und 10 Taf. 12) wird vermöge
ihres Bundes durch die Ueberwurfmutter D auf den
kegelförmigen Stift B des Hauptkörpers A geschoben, wodurch der Durchmesser der Spannbüchse
sich erweitert, während der eingelegte schwache Ring E
die Verschiebung der Spannbüchse gegen die Ueberwurfmutter bezieh. ein Losdrehen
derselben verhindert.
Aufhängung der Telegraphendrähte mittels Federn.
In der Besprechung, welche sich an den von Preece in der
British Association in Manchester gehaltenen
Vortrag über die Verwendung von Kupferdrähten in England (vgl. S. 257 d. Bd.)
knüpfte, hat Sir F. Bramwell die Frage angeregt, ob es
nicht zweckmäſsig wäre, die Telegraphendrähte mittels Federn an den Stangen zu
befestigen, damit trotz der Temperaturwechsel durch die Nachgiebigkeit „der
Federn“ in den Drähten eine weniger veränderliche Spannung und ein
gleichmäſsigerer Durchhang erhalten bliebe (The
Electrician, 1887 Bd. 19 S. 373). Preece
sowohl wie Prof. Perry haben sofort und auch noch
später (The Electrician, 1887 Bd. 19 S. 437 und 519)
auf die Schwierigkeiten und Miſsstände hingewiesen, welche mit der Anwendung von
Federn verknüpft sein würden und namentlich der Schwere und Kostspieligkeit der
Federn und dem Umstände entspringen, daſs an jeder Stange eine Bindestelle im Drahte
nöthig werden würde; auſserdem würden zufällige gröſsere Beanspruchungen auf Dauer,
z.B. durch abbrechende Baumzweige, durch starken Winddruck auf den bereiften und mit
Schnee überzogenen Draht u. dgl. durch die Federn nicht ausgeglichen werden können,
dagegen würde die Wirkung von Temperaturerniedrigung z. Th. durch die zu Folge der
höher werdenden Spannung auftretende Dehnung des Drahtes ausgeglichen. F. Higgins bezeichnet in dem Electrician S. 539 die Federn als unnütz gegenüber heftigen Schneestürmen,
unter gewöhnlichen Verhältnissen aber seien sie überflüssig.
In dem Electrician, 1887 Bd. 19 * S. 504 und 539 weist
ferner Frank Caws in Sunderland darauf hin., daſs er am
1. September, also kurz vor jener Sitzung der British
Association, ein Patent auf biegsame Träger (flexible Supports) für
Telegraphendrähte beantragt habe. Der Vorschlag von Bramwell falle unter sein Patent, doch ziehe er eine andere, durch eine
Skizze erläuterte Anordnung vor, bei welcher auf jeder Stange nur ein Isolator nothwendig sei, an welchem der
Feder-Regulator durch Bindedraht befestigt werde. Zu jeder Seite des Isolators ist
der Regulator zu einer schraubenförmigen Feder gewickelt und an dem Ende derselben
eine selbstthätig fassende Klempe beweglich angebracht, die den Draht an auf ihn
aufgeschobenen kegelförmigen Kautschukröhren ergreift und festhält; zwischen den
beiden Klempen bildet der Leitungsdraht einen Bogen. Solche federnde
Klemmvorrichtungen seien aber nur für Kupferdraht zu empfehlen und leicht genug;
zugleich werde durch sie die Isolation noch besser, weil Ableitungen erst die
Kupferröhren und dann den Isolator überschreiten müſsten. Endlich erwähnt C. Bright jun. im Electrician, S. 520, daſs auch früher schon ähnliche Vorschläge gemacht
worden seien und erinnert namentlich an die federnden Schalldämpfer, welche der
Ingenieur der französischen Post- und Telegraphenverwaltung, Bardonnaut in Toulouse (* D. R. P. Kl. 21 Nr. 34109 vom 5. Juni 1885; Electrician, 1887 Bd. 19 * S. 538) 1885 angegeben habe,
um das Uebertragen des Tönens der Telegraphenleitungen nach den Wohnungen zu
verhüten, und das in Toulouse mit günstigem Erfolge angewendet worden sei.
Telegraphische Verbindung von Leuchtschiffen mit dem
Festlande.
Die elektrisch – telegraphische Verbindung von Leuchtschiffen mit dem Festlande wird
dadurch erschwert, daſs bei den durch Ebbe und Fluth, sowie durch die in
verschiedenen Richtungen wehenden Winde veranlaſsten Drehungen und Wendungen des
Schiffes das zum Schiff zu führende Telegraphenkabel gefährlichen Verdrehungen und
Verschlingungen mit der Ankerkette ausgesetzt ist. Zur Beseitigung dieser Gefahren
sind verschiedene Vorschläge gemacht worden (vgl. Elektrotechnische
Zeitschrift, 1884 * S. 10). Ausgeführt worden ist eine solche Verbindung
von der Telegraph Construction and Maintenance Company,
welche am 7. und 8. December 1884 ein Kabel von Walton-on-the-Naze (bei Harwich)
nach dem etwa 15km entfernten
„Sunk“-Lichtschiffe gelegt haben. Anfänglich wurde (vgl. Electrician, 1884 Bd. 14 S. 105) eine Lucas-Kette
(Patent) verwendet, d. i. eine doppelte Cylinderkette, innerhalb deren Gliedern das
Kabel durchgezogen wird. Diese Anordnung bewährte sich nicht und ward schon am 5.
März 1885 abgeändert und nun nothdürftig die Verbindung bis zum 26. Juli aufrecht
erhalten. Am 5. Oktober war das Kabel verbraucht und wurde durch ein biegsames
schweres Kabel mit doppelter Schutzhülle ersetzt, dessen Leiter von einem
spiralförmig um einen mittleren Kupferdraht gewickelten Kupferdrahte gebildet wurde;
nach dem Engineering vom 30. September 1887 Bd. 44 S.
359 wurde das Schiff am 11. November wieder verankert, und bis zum 10. Juli 1886
kamen nur geringe Unterbrechungen vor; da übernahm der Trinity House Board dasselbe in seine Aufsicht und seitdem sind nur 3
kurze Unterbrechungen vorgekommen. Bei heftigem Wind wickelt sich das Kabel um die
Ankerkette und beide müssen dann wieder von einander losgemacht werden. Zum
Telegraphiren benutzt man Zeigertelegraphen, lieber aber Telephone. Vertragsmäſsig
kostete die Anlage 80000 M., doch sollen 40000 M. mehr ausgegeben worden sein, und
nur für 120000 M. will die Company ein Kabel nach dem
Schiff an der Liverpooler Bank legen.
Der Board of Trade hat eine Commission mit Erörterungen
darüber beauftragt, ob weitere Verbindungen derart zu machen seien. Die Anschauungen
über die Notwendigkeit und den Nutzen solcher telegraphischer Verbindungen,
namentlich im Vergleich mit den Kosten, sind verschieden. Daher will der Board of Trade zunächst die Erfahrungen am
Sunk-Lichtschiffe in den nächsten 18 Monaten abwarten. Ferner dürfte der Lloyd die gesetzliche Genehmigung zu ähnlichen
Unternehmungen nachsuchen; auch hat sich nachdem Telegraphic
Journal, 1887 Bd. 21 S. 605 im December die Handelskammer in Plymouth zu
einer Eingabe an die Admiralität, den Board of Trade
und das Trinity House entschlossen, damit in der Sache
weiter vorgegangen werde. Endlich hat nach dem Iron vom
2. December 1887 S. 532 das Dover Town Council nach den
neuerlichen Unglücksfällen im Kanal dafür entschieden, in einer Bittschrift an die
Königin, um die alsbaldige Herstellung elektrischer Verbindungen von der Küste nach
den Kanal-Leuchtschiffen zu bitten; Gleiches werden auch Ramsgate, Margate, Deal,
Sandwich und andere Küstenstädte thun.
Wolf'sche Benzin-Sicherheitslampe für Markscheider.
In der 52. Nummer der Oesterreichischen Zeitschrift für Berg-
und Hüttenwesen berichtet Herr Markscheider Przyborski über eine von ihm angegebene Vervollkommnung der bekannten Wolf'schen Sicherheitslampe für die Zwecke des
Markscheiders. Przyborski bringt zwischen den
Schutzstangen, welche den Glascylinder der Lampe umgeben, drei biconvexe Glaslinsen
von 80 bis 85mm Brennweite an. Hierdurch soll die
Leuchtkraft der Lampe bedeutend erhöht werden, so
daſs die Arbeiten mit den Vermessungsinstrumenten erheblich erleichtert werden und
die Uebersicht über die Grubenbaue und die Flötzverhältnisse wesentlich gefördert
wird. Auch soll die Lampe durch die Vergrößerung des
Flammenbildes zur Erkennung von Schlagwettern geeigneter werden.
Berichtigung.
Auf S. 140 d. Bd. Z. 7 v. o. lies statt „Leinen- und Flachsfaser“
„Leinen- und Hanflaser.“ S. 235 Z. 17 v. u. lies durch Chemikalien von ihren u.s.w. S. 236 Z. 9 v. o. anstatt
„vorzugsweise“ lies „versuchsweise“.