Titel: | [Kleinere Mittheilungen.] |
Fundstelle: | Band 257, Jahrgang 1885, Miszellen, S. 433 |
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[Kleinere Mittheilungen.]
Kleinere Mittheilungen.
Gellit's Apparat zur Herstellung der Strohreifen für
Blumenkränze.
Textabbildung Bd. 257, S. 432
Als formgebende Einlage für Blumenkränze, an welche die einzelnen Blätter und Blumen
fest angeschlungen werden und die hauptsächlich ein volles Aussehen des Kranzes
vermitteln soll, werden Strohreifen benutzt, zu deren fabrikmäſsiger Herstellung der
nebenstehend nach der Zeitschrift La Nature abgebildete
Apparat von Gellit dient, welcher auch bereits vielfach
in Montreuil-sous-Bois bei Paris im Gebrauche ist. In einem zweitheiligen; Ringe,
der in dem Ausschnitte eines Tisches fest gemacht und dessen obere Hälfte C aufzuklappen ist, lagert das zweitheilige Zahnrad R, welches Von einem kleinen, auf einer vom Motor
angetriebenen Welle sitzenden Zahnrade umgedreht wird. Mit dem Zahnrade R ist auswechselbar ein ebenfalls zweitheiliger Ring
D verbunden, welcher auſserhalb des Lagerringes
eine durch eine Feder gebremste Drahtspule trägt. Wird nun in die Oeffnung des
Ringes D Stroh geschoben und dasselbe immer vorwärts
gedrückt, so umwindet die umlaufende Spule das runde Strohbündel fortlaufend in
einer Schraubenlinie mit Draht. Das entstehende runde Strohseil wird von einem
ringförmigen Kanäle Z aufgenommen und dadurch der
Anfang desselben zu dem Ringe D zurückgeführt, wo die
vorstehenden Strohhalm spitzen mit den letzten Enden verschlungen werden und
folglich das Strohseil einen geschlossenen Reifen ergibt. Um diese Reifen von
verschiedenem Durchmesser zu erhalten, hat man den Führungskanal Z und, um eine verschiedene Dicke zu erreichen, den
zweitheiligen Ring D auszuwechseln. Ein Arbeiter soll
mit einem solchen Apparate 900 Kranzreifen täglich anfertigen können.
Ueber die Festigkeit des Ailanthus-Holzes.
Das Holz des Götterbaumes (Ailanthus glandulosa Desſ.) zeigt auf den ersten Blick eine auffallende
Aehnlichkeit mit dem im Wagenbaue vielfach verwendeten Eschenholze. Zur Lösung der Frage, ob auch das Ailanthusholz im Wagenbaue
mit Vortheil Verwendung finden könne, ist dasselbe von G.
Lauboeck in Wien auf seine technischen Eigenschaften geprüft worden. Die
Ergebnisse dieser Untersuchungen sind in den Mittheilungen
des technologischen Gewerbe-Museums (Section für
Holz-Industrie), Wien 1885 S. 17 ausführlicher veröffentlicht worden und es
zeigen dieselben, daſs das Ailanthusholz dem Eschenholze zum
Mindesten gleichwertig ist. In folgender Tabelle sind die diesbezüglichen
Mittelwerthe einander gegenüber gestellt:
Eschenholz
Ailanthusholz
Spezifisches Gewicht (nach Karmarsch) 0,54 bis 0,94
0,74
0,69
Schwindmaſs(nach Karmarsch)
in der Richtung des Halbmessers 0,5 bis 7,8%in
der Richtung der Sehne 2,6 bis 11,8%
4,57,2
3,67,9
Schwindmaſs(nach Nördlinger)
(in der Richtung des Halbmessers 3 bis 4%in der
Richtung der Sehne 3 bis 11%
3,57,5
––
Quellmaſs
(in der Richtung des Halbmessers 4,05
bis 3,84%(in der Richtung der Sehne 6,56 bis 7,02%
4,06,8
3,17,6
Biegungsfestigkeit(nach Nördlinger)
7,05 bis 10,25k8,21
bis 8,47k
8,78,3
11,6–
Für das Ailanthusholz sind weiter noch ermittelt wordenFür das Eschenholz finden sich Werthe über Druckfestigkeit nicht
angegeben.:
Parallel
Senkrecht
Druckfestigkeit
zu den Fasern
Bruchbelastung k/qmm
6,52
3,16
Elasticitätsgrenze für Druck
5,38
0,77
Elasticitätsmodul „ „
722
50
Biegungsfestigkeit
Biegungsbruchfestigkeit k/qmm
11,8
11,4
Elastische Biegungsspannung
9,7
9,7
Elasticitätsmodul
900
840.
Der Feuchtigkeitsgrad der Probestücke ist zu 10,2 Proc.
bestimmt worden.
Der zur Untersuchung eingesendete Stamm zeigte ein Alter von 26 Jahren und sind die
Probestücke aus diesem Stamme so herausgearbeitet worden, daſs immer der 15.
Jahresring in die Mitte des Stückes fiel.
Heckhausen's Präge- und Ausschneidewalze für durchbrochene
Goldleistenverzierungen.
Durch die von J. Heckhausen in Köln a. Rh. (* D. R. P.
Kl. 38 Nr. 32036 vom 26. Oktober 1884) angegebene Walze soll das Prägen bezieh.
Pressen sowie das Ausschneiden der Durchbrechungen an Goldleisten u. dgl.
gleichzeitig erfolgen. Es wird hierbei nicht nur Arbeit gespart, sondern auch der
Verunstaltung vorgebeugt, welche die geformte Masse beim späteren Ausschneiden
gewöhnlich erleidet: An dem Umfange der Walze sind, den zu pressenden Verzierungen
entsprechend, Eingravirungen hergestellt und diejenigen Stellen der Gravirung,
welche das Aasschneiden der gepreſsten Verzierungen bewirken, sind an allen Kanten
und Seiten messerartig schneidend gestaltet und entsprechend tief ausgehöhlt, um der
ausgeschnittenen Masse, während sie noch unter der Preſswalze geht, Raum zu geben.
Durch die Anwendung zweier Unterlagswalzen zu diesem Zwecke soll erzielt werden,
daſs die gepreſsten Verzierungen keinerlei Verunstaltungen zeigen, was bei einer
einzelnen Unterlagswalze immer der Fall ist, da die Verzierungen fast ¼ der
Preſswalze mitgehen. Auch lassen sich die Verzierungen bei Anwendung von zwei
Unterlagswalzen leichter von dem Förderbande abnehmen, als bei Anwendung nur einer
Unterlagswalze.
Peukert's calorimetrische Messungen an Glühlampen.
Im Centralblatt für Elektrotechnik, 1885 S. 364
veröffentlicht W. Peukert die Ergebnisse einer Reihe
von calorimetrischen Versuchen an Glühlampen – sich einen Bericht über ähnliche
Versuche mit Bogenlampen vorbehaltend –, welche er im elektrotechnischen
Laboratorium der technischen Hochschule zu Hannover ausgeführt hat, um
festzustellen, in welchem Verhältnisse sich bei verschiedenen Glühlampen die zu
deren Speisung angewendete Energie in Licht und in Wärme umsetzt. Abgesehen von
sonstigen Umständen wird ja eine Lampe um so ökonomischer sein, ein je gröſserer
Theil der Energie in ihr zur Erzeugung von Licht verwendet wird.
Die Bestimmung der von den Glühlampen entwickelten Wärme geschah mittels eines
Calorimeters, bestehend aus einem dünnwandigen groſsen Becherglase, welches jedesmal
mit einer genau abgewogenen Wassermenge gefüllt wurde. Die betreffende Glühlampe
wurde unter Wasser gebracht, welches, durch eine einfache Rührvorrichtung
fortwährend gut durchgemischt, eine gleichförmige Temperatur besaſs; die Ablesung
der letzteren geschah an einem in das Calorimeter getauchten Thermometer, dessen
Theilung Zehntelgrad aufwies. Das Calorimeter stand auf einem Wärme-Isolator; um
Wärmeverluste an die umgebende Luft möglichst zu vermeiden, wurde ferner bei den
Versuchen ein geringer Unterschied zwischen Wasser- und Lufttemperatur eingehalten,
welche nur in einem Falle 5° betrug, sonst aber immer unter diesem Werthe lag. Daſs
in der That die Zunahme der Wasser- von der Lufttemperatur ziemlich unabhängig war,
zeigen die Temperaturerhöhungen in gleichen Zeiträumen, welche nur in wenigen Fällen
um 0,1° schwankten; auſserdem stieg die Temperatur des Beobachtungsraumes während
der ganzen Dauer der Untersuchung nur um 1°.
Um auch die Lichtabsorption zu ermitteln, wurde jede Lampe photometrirt und zwar
sowohl frei brennend, als auch dann, wenn sie sich im Calorimeter befand. Als
Vergleichsflamme diente hierbei die F. v.
Hefner-Alteneck'sche Normalflamme (vgl. 1884 252
* 474). Den Strom lieferte eine Schuckert'sche
Compoundmaschine, welche von einem gut ausregulirten Otto'schen Gasmotor getrieben wurde, so daſs die Spannung an den Lampen,
welche mit dem Torsionsgalvanometer von Siemens und
Halske gemessen wurde, sehr constant blieb. Mit demselben Instrumente wurde
auch die Stromstärke bestimmt durch Ermittelung der Potentialdifferenz an einem
genau bekannten Widerstände.
Ohne auf die a. a. O. aufgeführten, durch die Versuche gewonnenen Ziffern einzugehen,
folgen hier die aus denselben berechneten Verhältniſszahlen für die vier
verschiedenen untersuchten Glühlampenarten:
Glühlampe von
SpannungVolt
StromstärkeAmpère
100 Stromarbeitzerfällt in
1 Normalkerzein 1 Std. ver-braucht
Kilo-gramm Calorien
Wärmearbeit
Lichtarbeit
Siemens
98
0,554
74
26
1,393
Edison
93,6
0,963
66
34
1,58
Swan
76
2,552
72
28
1,549
Bernstein
48
3,934
48
52
1,635
Der hohe Procentsatz (52) für Licht bei der Bernstein'schen Lampe mag wohl seinen Grund darin haben, daſs bei den
Versuchen mit dieser Lampe bedeutendere Wärmeverluste nicht ausgeschlossen waren,
sowie überhaupt die hier angeführten, auf die Lichtentwickelung entfallenden
Procente der Stromarbeit nur als oberste Grenze anzusehen sind und genauere als die
hier beschriebenen Versuche noch geringere Werthe liefern dürften.
Elektrisches Filter.
Nach einer Angabe im Génie civil, 1885 Bd. 6 S. 227
sollen die Bacillen der Cholera und des Thyphus getödtet werden, wenn durch das
betreffende Wasser der
Strom eines Leclanché'schen Elementes hindurch geleitet
wird, während es durch Kohle oder Eisenschwamm filtrirt. Dies ist wohl eine der
gröſsten Zumuthungen, welche man der Elektricität bis jetzt gemacht hat.
Giftige Schlempe.
Eine Kartoffelschlempe, durch deren Genuſs Kühe erkrankt waren, ergab nach G. Kaßner (Archiv der
Pharmacie, 1885 Bd. 223 S. 241) durch Ausschütteln mit Amylalkohol
wesentlich Solanidin nebst etwas Solanin, so daſs der gröſste Theil des aus
gekeimten Kartoffeln stammenden Solanins in dem sauren Maischrückstande bereits zu
Solanidin gespalten war.
Verfahren zur Reinigung von Abwässern.
Zur Reinigung von städtischen und gewerblichen Abwässern werden dieselben nach M. Nahnsen in Schönebeck (D. R. P. Kl. 85 Nr. 31864 vom
24. Mai 1884), falls dieselben noch keinen freien Kalk enthalten, mit etwa 0,05
Proc. Kalk versetzt und der Kalk wird wieder mit Kieselsäurehydrat ausgefällt. Wird
gleichzeitig ein lösliches Thonerdesalz zugesetzt, so reiſst der gebildete
Niederschlag die organischen Stoffe mit nieder.
Um ein leicht verwendbares Kieselsäurehydrat zu erhalten, zersetzt Nahnsen (D. R. P. Kl. 12 Nr. 32638 vom 5. Februar 1885)
die Alkalisilicate durch Kochen unter einem Drucke von 2 bis 5at. Die ausgeschiedene Kieselsäure kann durch
hydraulische Pressen so weit entwässert werden, daſs auf 1 Mol. SiO2 nur noch etwa 4 Mol. H2O kommen. Die Masse wird dann mit einer Thonerdesulfatlösung von 1,5 bis
1,7 sp. 6. 1 bis 2 Stunden lang unter einem Drucke von 2 bis 3at gekocht. Auf diese Weise wird eine
pulverisirbare Masse erhalten, welche bis 75 Proc. H4SiO4 enthält, gewöhnlich aber aus 40
Proc. H4SiO4 und 60
Proc. Thonerdesulfat besteht.
Das Verfahren, welches von der Firma F. A. Robert Müller und
Comp. in Schönebeck ausgeführt wird, ist bereits mit Erfolg angewendet;
u.a. wurden im August 1884 in Dortmund probeweise etwa 50000cbm städtisches Kanalwasser damit befriedigend
gereinigt. Das Wasser enthielt vor (I) und nach der Reinigung (II) in 1l:
I
II
Gesammtstickstoff
72mg
29mg
Schwefelwasserstoff
15
1
Schwebende Stoffe
703
72
Darin Stickstoff
37
0
Bewährt hat sich dasselbe ferner zur Reinigung der Abwässer der Zuckerfabriken in Wasserleben, Cochstedt,
Schäckensleben, Eilsleben, Ummendorf, Wolmirstedt, Niederndodeleben, Irxleben,
Schöppenstedt u.a. Daſs die Klärung verschiedener Abwasser durch obiges Verfahren
rasch und sicher von Statten geht kann Referent bestätigen.
Ueber die Herstellung von Stickstoffoxydul.
Nach Versuchen von Cazeneure (Journal de Pharmacie et de Chimie, 1885 Bd. 11 S. 67) sind die bei der
Herstellung von Stickoxydul zuweilen vorkommenden Explosionen durch Ueberhitzung
einzelner Stellen des Salzes veranlaſst. An den Stellen findet nämlich eine sehr
rasche Zersetzung statt, wobei so viel Wärme frei wird, daſs fast augenblicklich die
Gesammtmenge des Salzes zersetzt wird. Man muſs daher das vorher getrocknete
Ammoniumnitrat sehr vorsichtig erhitzen. Der eigenthümlich stechende Geruch, welchen
das frisch bereitete Gas zuweilen zeigt, der sich aber im Gasometer bald verliert,
ist einem Gehalte des Gases an Ammoniumhyponitrit zuzuschreiben. Das verflüssigte
Stickstoffoxydul, welches in schmiedeisernen, etwa 8k haltenden Flaschen in Handel kommt, ist meist rein.
Zur Herstellung eines braunen Azofarbstoffes.
Nach P. Monnet und Comp. in La Plaine bei Genf (D. R. P.
Kl. 22 Nr. 32502 vom 7. Oktober 1884) erhält man durch Einwirkung von
Metaphenylendiamin auf diazotirtes Paraphenylendiamin einen neuen braunen
Azofarbstoff.
In eine auf 0° abgekühlte Lösung von 1 Mol. salzsauren Paraphenylendiamins läſst man
eine ebenfalls auf 0° abgekühlte Lösung von 1 Mol. salpetersauren Natriums langsam
einflieſsen. Alsdann leitet man bei einer Temperatur, welche von 0° möglichst wenig
abweicht, in die Lösung des diazotirten Paraphenylendiamins eine Lösung von
salzsaurem Metaphenylendiamin ein. Der neue Farbstoff wird alsdann mit
überschüssiger Natronlauge als Base niedergeschlagen, auf ein Filter gebracht, mit
Salzwasser gewaschen und mit der erforderlichen Menge von Salzsäure behandelt, um
hierdurch ein lösliches Salz zu gewinnen, welches getrocknet den neuen Farbstoff
bildet. Derselbe liefert bei den gebräuchlichen Färbeverfahren neue braune Töne,
welche wesentlich verschieden sind von denjenigen, die man mittels des sogen.
Bismarckbraun erzielt, welches durch Einwirkung des diazotirten Metaphenylendiamins
auf freies Metaphenylendiamin entsteht.
Verfahren zum Bleichen und Färben von Bein und
Elfenbein.
Das Bleichen von Bein geschieht, wie R. Kayser in den
Mittheilungen des bayerischen Gewerbemuseums, 1885
S. 108 berichtet, am besten mit Wasserstoffsuperoxyd
(vgl. 1882 244 246).
Die durch Behandeln mit Aether oder Benzin entfetteten Gegenstände läſst man zunächst
an einem warmem Orte liegen, wobei die geringen Mengen in dieselben eingedrungenen
Aethers oder Benzins verdunsten. Das Wasserstoffsuperoxyd, wie es als technisches
Präparat in den Handel kommt, wird mit etwa dem gleichen Volumen weichen Wassers
verdünnt, in welche Verdünnung alsdann die Gegenstände gebracht werden. Man läſst
das Wasserstoffsuperoxyd so lange einwirken, bis die Entfärbung den gewünschten Grad erreicht hat. Eine bestimmte Zeitdauer
läſst sich hierfür nicht angeben, da die zum Bleichen erforderliche Zeit von dem
Grade der Färbung der Gegenstände abhängt. Nach vollendeter Bleichung nimmt man die
Gegenstände aus der Wasserstoffsuperoxydlösung, spült sie mit Wasser ab und läſst
trocknen.
Die zu färbenden Gegenstände bringt man nach dem
Entfetten zunächst in eine Lösung von 10g
Salzsäure in 1l Wasser, hebt sie nach etwa 2
Minuten heraus und spült ab. Für Roth löst man 10g Fuchsin, Rubin oder Cerise in 3l Wasser und fügt zu der Lösung 100g Essig. Die erhaltene Farbstofflösung wird auf
etwa 50° erwärmt, alsdann werden die Gegenstände in dieselbe gebracht, in welcher
sie unter Umrühren ¼ bis ½ Stunde verbleiben. Hierauf wird die überschüssige
Farblösung abgegossen und zu einer weiteren Färbung bei Seite gestellt. Man spült
schlieſslich reichlich mit warmem Wasser ab und trocknet bei mäſsiger Temperatur. In
gleicher Weise werden folgende Lösungen verwendet: für Roth 5g Eosin, Erythrosin,
Eosinscharlach, Phloxin, „Rose Bengale“ oder Erythrin in 1l Wasser und 2g
Weinsäure; für Violett: 5g Methylviolett oder Dahlia in 1l Wasser
und 3g Weinsäure; für Blau: 2g Methylenblau oder Marineblau;
für Grün: 3g
Neuvictoriagrün oder Brillantgrün in 2l Wasser und
100g Essig; für Gelb: 8g Naphtolgelb S, Echtgelb oder Metanilgelb in 2l Wasser und 300g Essig; für Schwarz löst man 30g wasserlösliches Nigrosin in 2l Wasser welchem man 300g Essig zugefügt hat. Man erhitzt die Lösung, in
welche man die zu färbenden Gegenstände gebracht hat, bis zum Sieden und nimmt die
Gegenstände erst nach dem Erkalten der Lösung heraus.
Zur Kenntniſs der Untersalpetersäure.
Aus Versuchen von E. Natanson (Annalen der Physik, 1885 Bd. 24 * S. 454) ergibt sich, daſs die
Dichteänderungen, welche im Untersalpetersäuredampfe bei Druckwechsel eintreten, in
einer chemischen Dissociation von N2O4-Molekülen in NO2-Moleküle ihren Grund haben und daſs sie nicht, wie es Sainte-Claire-Deville für wahrscheinlich wiederholt
erklärte und Berthelot u.a. es noch heute behaupten,
aus der Abweichung dieses Dampfes vom Mariotte-Gay-Lussac'schen Gesetze zu erklären sind.