Titel: | [Kleinere Mittheilungen.] |
Fundstelle: | Band 253, Jahrgang 1884, Miszellen, S. 252 |
Download: | XML |
[Kleinere Mittheilungen.]
[Kleinere Mittheilungen.]
Maschine zum Glätten kupferner Trockencylinder.
Zum Durchrichten und Glätten der aus Kupferblech gebogenen Cylinder für
Trockenmaschinen ist von J. H. Riley in Bury (vgl. Textile Manufacturer, 1884 * S. 277) eine Einrichtung
angegeben, welche die Arbeit von 6 Kupferschmieden ersetzen soll. Das Durchrichten
geschieht in der Regel durch die Hand des Arbeiters mit einem Holzhammer und
erfordert groſse Geschicklichkeit, weshalb sich nur wenige Fabrikanten von
Trockenmaschinen mit Anfertigung der Cylinder befassen, vielmehr dieselben meistens
fertig beziehen. Bei der vorliegenden Maschine erfolgt das Glätten auf einer durch
den Cylinder gesteckten Welle durch eine mit entsprechendem Drucke der Länge nach
über den Cylinder hin und her geführte Rolle, wobei nach jedem Gange der Cylinder
eine geringe Schaltung erfährt. Die Rolle wird von einem Supporte getragen, welcher
durch eine von einem Riemenwendegetriebe in Umdrehung versetzte Schraube auf einer
Prismenführung hin und her bewegt wird. Die nöthige Belastung der Rolle wird durch
einen mit Gewicht beschwerten Hebel erzielt. Kommt die Rolle in die Nähe der
Cylinderenden, so wird der Gewichtshebel durch Auflaufen auf stellbare Curvenstücke
etwas gehoben, damit die Ränder des Cylinders, welche auf die Böden gepreist werden
müssen, nicht schon durch das Glätten erweitert werden. Die Schaltung der Cylinder
erfolgt durch zwei zur Seite der Richtwelle liegende Achsen mit Scheiben, auf
welchen die Cylinder mit den Innenwandungen aufliegen. Die Richtwelle kann zum
schnellen Aufstecken der Cylinder aus dem Maschinengestelle herausgenommen werden
und ist zu diesem Zwecke die Gestellwand auf der einen Seite zweitheilig
angeordnet.
Spencer und Bagshawe's Panzerplatte.
Um Panzerplatten widerstandsfähiger gegen Geschosse zu machen, werden nach dem
Vorschlage von J. W. Spencer in Newburn-Steel-Works bei
Newcastle und W. Bagshawe in Newcastle (* D. R. P. Kl.
65 Nr. 27436 vom 14. Oktober 1883) die Innenkörper der Platten der Schiffsform
entsprechend gegossen und die Auſsenseite mit Hartguſsstücken oder Buckeln besetzt;
letztere sollen die Kraft des Geschosses vermindern und die Ausdehnung der sonst
stets auftretenden sternförmigen Risse verhindern. Die Panzerplatte wird beim Gusse
mit den zur Aufnahme der Hartguſsstücke geeigneten Vertiefungen versehen, in welche
nach der Kühlung und Abnahme von der Form die Hartguſsstücke oder Buckel eingepaſst
werden. Die Fugen werden dann mit einer geeigneten Mischung von Guſseisen
ausgegossen, welches theilweise durch die darunter befindliche Stahlplatte,
theilweise durch die aufgelegten Hartguſsstücke gehärtet wird. Wenn die Stärke der
Panzerplatten nicht so bedeutend ist, daſs die Hitze des geschmolzenen Stahles die
damit in Berührung kommenden kalten Hartguſsstücke schmelzen würde, so kann man beim
Gusse der Stahlplatten die Hartguſsstücke von vorn herein in die. Form einsetzen.
Der geschmolzene Stahl wird dann in die Form gegossen und die Hartguſsstücke betten
sich gleich beim Gusse in die Oberfläche der Platte ein; diese wird dann
herausgenommen und auf gewöhnliche Weise in den Kühlofen gebracht. (Vgl. Krupp 1884 252 43.)
Galvanische Batterien für elektrische Beleuchtung.
In der Society of Arts hat am 28. Mai d. J. Isaac Probert einen Vortrag über die Benutzung
galvanischer Batterien zur elektrischen Beleuchtung gehalten, über welchen Iron, 1884 Bd. 23 S. 541 eingehend berichtet. Nach
einer längeren geschichtlichen Besprechung der früheren Versuche, elektrisches Licht
mittels galvanischer
Batterien zu erzeugen – von Humphry Davy 1802 an – und
der dabei verwendeten galvanischen Elemente, erörtert Probert die Kosten der Herstellung des elektrischen Lichtes mittels
Dynamomaschinen und mittels Batterien und kommt zu dem Schlüsse, daſs für
verhältniſsmäſsig groſse Beleuchtungsanlagen galvanische (primäre) Batterien wenig
Aussicht auf Erfolg haben, daſs sich dagegen bei kleineren Anlagen – von etwa 10 bis
20 Lampen – für sie ein Feld bieten könne, weil man da schwerlich eine
Dynamomaschine und eine Betriebsmaschine werde anschaffen wollen, vielleicht aber
aus Gesundheitsrücksichten mit dem Aufwände für elektrisches Licht nicht knausern
möge.
Eine Verminderung der Kosten (vgl. 1883 248 430) lasse
sich nach vier Richtungen hin anstreben, zunächst indem man das theure Zink durch
billigere Metalle wie Blei und Eisen ersetze, dann dadurch, daſs man eine billigere
Füllungsflüssigkeit anwende, z.B. Salzsäure an Stelle der Schwefelsäure, ferner
durch vollständigere Erschöpfung dieser Flüssigkeit und endlich durch Gewinnung
werthvoller Nebenproducte (vgl. 1883 248 38).
Probert bespricht schlieſslich noch einige der in
jüngster Zeit für Beleuchtungszwecke insbesondere in Vorschlag gebrachten
galvanischen BatterienIn England sind in den letzten 3 Jahren etwa 150 Patente auf Verbesserungen
galvanischer Batterien angemeldet worden., welche er in zwei
Klassen eintheilt, je nachdem die Füllungsflüssigkeit in den Elementen sich in Ruhe
befindet, oder bewegt wird. Zu ersteren gehören.
Das Element von Holmes und Burke mit heberartiger Vorrichtung zum Füllen und Entleeren der aus je 8
Zellen bestehenden Batterien und Abführung der gasförmigen Producte nach einem
Gefäſse, wo sie gelöst oder absorbirt werden. Die Füllungsflüssigkeit besteht aus
salpetersaurem Natrium, welches in verdünnter Schwefelsäure gelöst ist. Der
Wasserstoff zersetzt das salpetersaure Natrium; es bildet sich schwefelsaures
Natrium und Salpetersäure, doch nur während der Stromerzeugung. Die Elektroden sind,
wie gewöhnlich bei den Batterien zur elektrischen Beleuchtung, Kohle und
amalgamirtes Zink.
Das Element von O. C. D. Roß, bei welchem jede Zelle
zwei Kohlenplatten (gebildet aus neben einander gestellten Kohlenstäben von 13mm Dicke) enthält, welche in verdünnter Salzsäure
stehen; letzterer soll eine von Roß geheim gehaltene,
„Eureka“ genannte Mischung zugefügt sein, welche jedoch zweifellos durch
Salpetersäure ersetzt werden könnte. Die Zinkplatten stehen in gewöhnlicher
Salzlösung und die Flüssigkeiten sind durch poröse Scheidewände getrennt.
Die „Edco“- oder „Heap“-Batterie, in welcher Kohle-Zink mit
doppelchromsaurem Kalium zur Depolarisation und verdünnte Schwefelsäure als Erreger
benutzt werden. Die mit Blei gefütterten Zellen enthalten 6l,75 (1½ Gallon) Flüssigkeit, welche fertig
käuflich ist, zum Preise von 22 Pf. für 1l (1
Schilling die Gallon). Die Zinkplatten messen 254 × 152mm und wiegen 1k,360 (3 Pfund englisch).
Die elektromotorische Kraft ist 2 Volt, der Widerstand 0,2 Ohm.
Das Element von Oliphant, Burr und Gowan gehört zur zweiten Gruppe, den Elementen mit
bewegter Flüssigkeit; die Zinkplatten werden vor dem Amalgamiren mit einem dünnen
Goldüberzuge versehen, was die lokalen Wirkungen vermindert. Die Elemente stehen
jedes um 2mm höher als das nächst folgende. Zwei
kleine Pumpen halten die Flüssigkeiten (Bichromatlösung und Lösung von
Quecksilbersalzen) in beständiger Bewegung.
Schlieſslich bespricht Probert die Verbesserung der
Lampen, wobei er für den idealen leuchtenden Leiter für Glühlampen die Kugelform als
vollkommenste bezeichnet, welche bei kleiner Masse und kleiner Oberfläche die
gröſste Dauer haben würde. Für den besten Stoff für den Leiter hält Verfasser die
durch Glühen reiner Kohlenwasserstoffe erhaltene Kohle, worauf Probert mit Boullon und
Soward im November 1882 ein englisches Patent
erhalten haben.
In der Haarlampe von Woodhouse und Rawson wird ein
äuſserst dünner Leiter benutzt, über dessen Herstellung aber noch nichts bekannt
ist, der aber auch aus abgeschiedener Kohle zu bestehen scheint.
In der sich an den Vortrag anschlieſsenden Besprechung wurden noch verschiedene
Einzelheiten der oben erwähnten vier Elemente, sowie der Batterie von Lalande und Chaperon
behandelt.
Neue Anordnung der Edison-Glühlampen.
Textabbildung Bd. 253, S. 254
Bei der Internationalen Gesundheits-Ausstellung in London 1884 sind zur Beleuchtung
mehrerer Räume Edison'sche Glühlampen von beistehend
veranschaulichter Form angewendet worden. Bei derselben sind 5 einzelne Glühlampen
strahlenförmig auf den 5 Flächen eines Holzwürfels angebracht, an dessen nach oben
gelegener sechster Fläche sich das die Zuleitungen des Stromes enthaltende und das
Ganze tragende Seil anheftet.
Bestimmung von Atomgewichten.
Nach C. Marignac (Zeitschrift für analytische Chemie,
1884 S. 118) ist das Atomgewicht von Wismuth 208,16, von Mangan 55,07, von Zink
65,33 und von Magnesium 24,37, wenn Sauerstoff = 16.
Ueber die Dichte der normalen Schwefelsäure.
D. Mendelejew berichtet in den Protokollen der russischen physikalisch-chemischen Gesellschaft, 1884 S.
455 über von W. Pawlow ausgeführte Versuche, um die
Dichte der normalen Schwefelsäure, H2SO4, zu bestimmen. Als Mittelwerth ergab sich bei
19,02° die Zahl 1,83295, somit bei 15° berechnet auf Wasser von 4° die Zahl 1,8371.
Dieses Eigengewicht steigt sowohl durch Ueberschuſs von Wasser, als auch von
Schwefelsäureanhydrid. Schon bei schwacher Erwärmung entweicht Anhydrid. Mendelejew hält daher das sogen. Hydrat H2SO4 für eine
bestimmte chemische Verbindung.
Ueber die Einwirkung von Hydroxylaminsalzen auf
Pflanzen.
V. Meyer und E. Schulze
werfen in den Berichten der deutschen chemischen
Gesellschaft, 1884 S. 1554 die Frage auf, ob vielleicht das Hydroxylamin,
dessen Zusammensetzung ja in der Mitte zwischen der der beiden Nährsubstanzen
Ammoniak und Salpetersäure steht, bei der Assimilation des Stickstoffes durch die
Pflanzen eine Rolle spiele. Man könnte sich denken, daſs im pflanzlichen
Stoffwechsel die Salpetersäure durch Reduction, das Ammoniak durch Oxydation in
Hydroxylamin übergeht und daſs dieses sich mit Aldehyd oder Keton artigen Körpern
vereinigt. Entsprechende Versuche ergaben zwar, daſs Hydroxylaminsalze Gifte für
Pflanzen und Thiere sind; es ist jedoch möglich, daſs das Hydroxylamin in gewissen
Theilen der Pflanze bei der Bildung Stickstoff haltiger organischer Stoffe auf
Kosten des Stickstoffes von Nitraten und Ammoniaksalzen nur als Uebergangsproduct
auftritt, etwa wie Peptone im Thierkörper.
Dagegen ist M. Ballo (daselbst S. 6) der Ansicht, daſs
der Pflanze die Stickstoffnahrung in der Form von Salpetersäure geboten werden muſs.
Die den Pflanzen gelieferte freie Kohlensäure, H2CO3 und die des Calciumbicarbonates wird
leicht zu Ameisensäure reducirt, welche von Salpetersäure in Oxalsäure übergeführt
wird.
Zur Kenntniſs des Coniins.
A. W. Hofmann (Berichte der deutschen chemischen
Gesellschaft, 1884 S. 825) hat trockenes salzsaures Coniin mit Zinkstaub
destillirt. Gegen Erwarten bildete sich eine bei 166 bis 168° siedende Base, Conyrin genannt, nach der Formel C8H17N = C8H11N + 3H2. Das Verhalten gegen Jodmethyl zeigt, daſs das
Conyrin eine Pyridinbase ist. Durch Jodwasserstoff wird dasselbe wieder in Coniin
übergeführt.
Durch die Ueberführung einer unzweifelhaften Pyridinbase in Coniin ist die Synthese des letzteren der
Verwirklichung um einen Schritt näher geführt. Es bedarf nunmehr nur noch der
Umwandlung des Pyridins in das Orthopropylpyridin (Conyrin). Man kann nicht daran
zweifeln, daſs dieselbe auf dem Wege gelingen wird, welcher mit Erfolg bei der
Alkylirung des Anilins eingeschlagen worden ist. Bei der Einwirkung der Alkyljodide
auf das Anilin oder, was dasselbe ist, des Alkohols auf die Chlorhydrate, bei sehr
hohen Temperaturen, hat Hofmann eine groſse Reihe
höherer Homologe des Anilins gewonnen. Die Alkylirung vollzieht sich in dem Falle so
leicht, daſs der Prozeſs bereits eine umfassende industrielle Verwerthung gefunden
hat. Indem Ladenburg a. a. O. 1883 S. 2059 diese in der
Anilinreihe erprobte Methode auf das Pyridin anwendete, ist es ihm gelungen, höhere
Homologe dieser Base zu gewinnen. Bis jetzt hat er nur das Aethylpyridin
beschrieben; es läſst sich jedoch nicht bezweifeln, daſs sich auf demselben Wege
auch die Propylpyridine werden gewinnen lassen. Allein die Synthese des Coniins wird
sich vielleicht noch einfacher durch die Einwirkung des Propyljodids bei hoher
Temperatur auf das Piperidin bewerkstelligen lassen.
Zur Kenntniſs des Chlorophyll-Farbstoffes.
A. B. Griffiths (Chemical News, 1884 Bd. 49 S. 237) hält
das Chlorophyll für eine Verbindung von Eisen mit einem Glykoside. Das Eisen des
Eisensulfates vereinigt sich mit dem farblosen Bestandtheile des Chlorophylles zu
grünem Farbstoff und der Schwefel dient dem Protoplasma zur Nahrung.
Zur Kenntniſs englischer und schottischer Theerxylole.
Bei der Oxydation eines Gemenges der 3-isomeren Xylole mit verdünnter Salpetersäure
werden nur das Para- und Orthoxylol in die entsprechenden Toluylsäuren verwandelt,
Metaxylol wird nicht angegriffen. Beim Schütteln mit concentrirter Schwefelsäure
bilden nur Meta- und Orthoxylol Sulfosäuren, Paraxylol wird nicht angegriffen. J. Löwinstein (Berichte der deutschen chemischen
Gesellschaft, 1884 S. 444) hat nun 100cc
des zu untersuchenden Xylols in einem Kolben mit 40cc Salpetersäure von 1,4 sp. G. und 60cc
Wasser ½ bis 1 Stunde unter Umschütteln gekocht; das beste Kennzeichen, daſs die
Zerstörung des Para- und Orthoxylols vollendet ist, erblickt man darin, daſs keine
rothen Dämpfe mehr entweichen. Die Säure wird durch einen Scheidetrichter
abgelassen, der Kohlenwasserstoff mit Natronlauge gewaschen und mit Dampf
übergetrieben. Das Destillat besteht aus Metaxylol und Fettkohlenwasserstoffen. Es
ward gemessen und mit 1,5 Raumtheilen concentrirter Schwefelsäure etwa 30 Minuten
lang geschüttelt, wodurch Metaxylol in eine Sulfosäure verwandelt wird; die
Fettkohlenwasserstoffe bleiben ungelöst.
Zur Bestimmung des Paraxylols werden 100cc des
Rohxylols mit 120cc concentrirter Schwefelsäure ½
Stunde geschüttelt, dadurch Ortho- und Metaxylol gelöst. Die Schwefelsäure wird
entfernt, das gemessene Gemisch von Paraxylol und Fettkohlenwasserstoffen mit
gleichen Raumtheilen rauchender Schwefelsäure von 20 Proc. Anhydridgehalt behandelt;
Paraxylol wird gelöst, die Fettkohlenwasserstoffe nicht. Das Orthoxylol ergibt sich
schlieſslich aus der Differenz gegen 100. Toluol, Aethylbenzol, Cumol u. dgl. sind
gegen Salpetersäure und Schwefelsäure zwar auch nicht widerstandsfähig, der
Siedepunkt der Rohnaphta gibt indessen immer schon einen guten Anhaltspunkt, ob
Toluol zugegen ist. Um ganz sicher zu gehen, ist es indessen räthlich, die
Sulfosäuren des Ortho- und Metaxylols in ihre Natronsalze zu verwandeln und
dieselben durch Krystallisation zu trennen. Das Orthosalz krystallisirt nach Jacobsen zuerst in groſsen Prismen, während das
Metasalz leicht lösliche, mikroskopische Schuppen bildet, so daſs eine Trennung sehr
leicht ist.
Wünscht man reines Paraxylol zu erhalten und scheut den Umweg durch die Sulfosäure,
so ist folgende Methode sehr geeignet: Das obige Gemisch von Paraffinen und
Paraxylol wird mit Dampf destillirt; die erst übergehenden Antheile bestehen aus
fast reinem Paraxylol. Man bringt diese in einem Kältegemische zum Erstarren, saugt
ab und destillirt die Krystalle. Das unter 138° Uebergehende ist reines
Paraxylol.
In obiger Weise untersuchte Theerxylole ergaben folgende Resultate:
Nr.
Ursprung
Spec.Gew.19°
Siedepunkt.Thermometerin
Flüssigkeit
Meta-xylol
Para-xylol
Ortho-xylol
Fett-kohlen-wasser-stoffe
Proc.
Proc.
Proc.
Proc.
1
Englisch
0,8629
134 bis 140
87
6
4
3
2
„
–
140 „ 143
87
4
6
3
3
„
–
141 „ 145
83
5
7
5
4
„
0,866
138 „ 141
79
3
15
3
5
Schottisch
0,8574
134 „ 140
72
8
12
8
6
„
–
139 „ 141
70
5
15
10
7
Mischung von Eng- lisch u. Schottisch
0,8605
134 „ 141
81
10
3
6
8
Desgleichen
–
136 „ 142
86
6
4
4
9
Desgleichen
0,8613
136 „ 141
86
6
2
6
10
Desgleichen
–
140 „ 141
86
3
5
6
11
Desgleichen
0,8600
136 „ 142
85
6
3
6
12
Gasxylol
–
138 „ 144
47
8
13
26
ungefähr
Die Fettkohlenwasserstoffe sieden zwischen 145 bis 151° und haben 0,7407 sp. G. Diese
Versuche zeigen, daſs der Siedepunkt kein Kennzeichen für die Reinheit des Productes
ist. Die Probe Nr. 10 war als reines Metaxylol mit dem doppelten Preise bezahlt,
während die Analyse keine Vorzüge vor den innerhalb 7° destillirenden Producten
erkennen lieſs.
Zur Werthbestimmung von Indigo.
Zur spektralanalytischen Werthbestimmung verschiedener Indigosorten werden nach C. H. Wolff (Zeitschrift für analytische Chemie, 1884
S. 29) 0g,5 der zu untersuchenden Probe mit 5cc concentrirter Schwefelsäure nach der von Mohr (vgl. Türirmethode,
1862 S. 172) angegebenen Weise durch Schütteln mit Granaten und Digestion gelöst und
die erhaltene Lösung zu 1l verdünnt. Je nach der
mehr oder minder starken Färbung der Lösung wird diese dann entsprechend verdünnt
und die Lichtstärke derselben in 1cm dicker
Schicht gemessen. Der Extinctionscoefficient der übrig bleibenden Lichtstärke, als
Mittel einer Anzahl rasch hinter einander ausgeführter Einzelbestimmungen,
multiplicirt mit der Verdünnungszahl, gibt den Extinctionscoefficienten der
ursprünglichen Lösung und, da die Extinctionscoefficienten verschieden concentrirter
Lösungen desselben Körpers die Ausdrücke für den relativen Gehalt derselben sind, in
einfacher Proportion den Procentgehalt an reinem Farbstoff (Indigotin) gegenüber der
Normallösung von reinem Indigotin, deren Extinctionscoefficient = 100 gesetzt wird.
Es wurden so folgende Ziffern erhalten:
Indigotin
von Baeyer
100,00 Proc.
„
von Trommsdorff
91,58
„
sublimirt von Schuchardt
83,41
„
sublimirt selbst dargestellt
82,45
„
von Vierordt
81,95
„
krystallisirt von Schuchardt
79,08
Indigo
Java
72,42
„
Bengal fein
63,97
„
Bengal mittel
60,47
„
Bengal ordinär
50,94 (?)
„
Guatemala
50,70
„
Madras
23,10
„
Manilla
9,41