[Kleinere Mittheilungen.]Kleinere Mittheilungen.Amerikanische Eisenerze.Einem ausführlichen Berichte von A. S. Mc Creath im Iron, 1883 Ed. 22 S. 136 über die Eisenerze aus dem Thale von Virginia entnehmen wir folgende Analysen:
Eisenerze aus dem Jabalpur District hatten nach den
umfassenden Versuchen von F. R. Mallet (Daselbst S.
138) bis 97,5 Proc. Eisenoxyd neben 0,12 Proc. Phosphorsäure und Spuren von
Schwefel.Die Quecksilberproduction Californiens.Nach J. B. Randol (Engineering and Mining Journal, 1883
Bd. 36 S. 32) betrug die Production der Quecksilberwerke Californiens in Flaschen
(vgl. 1882 246203):
Zur Geschichte des Messings.Nach E. Reyer (Berg- und Hüttenmännische Zeitung, 1883
S. 59) erwähnt bereits Plinius, daſs sich Galmei auch
in Schmelzöfen bilde (in denen Zink haltige Erze verhüttet wurden). Nach Aristoteles verwendeten zuerst die Messinöken am
Schwarzen Meere Galmei, um dem Kupfer eine schöne Goldfarbe zu geben. Die
Kupfer-Zinklegirung wurde von den Römern noch nicht besonders genannt; man hielt das
Metall nur für ein schön gefärbtes „Aes“. Im Mittelalter wird für das Messing der griechische Name
Orichalk, d. i. Bergmetall gebräuchlich. Seit dem 15.
Jahrhundert nennen die deutschen Bergleute dieses Metall mit dem noch heute üblichen
Namen Mossin oder Messing.
Vielleicht bezog sich dieses Wort auf jene Messinöken, welche als die ersten
Erzeuger der Zink-Kupferlegirung galten. Ueber die Natur des Messings blieb man bis
in die neue Zeit unklar. Die Alchymisten des Mittelalters glaubten gleich den Alten,
daſs das Kupfer durch den Galmei einfach gefärbt werde. Das metallische Zink wird
erst im 16. Jahrhundert von Paracelsus genannt (vgl.
1883 249525); aber seine Beziehung zum Messing wurde
noch lange nicht erkannt. Nach wie vor verwendete man nur den Galmei, um das Kupfer
zu „färben“. Die Messingfabrikation wurde insbesondere in Flandern, Köln,
Nürnberg, Paris, Mailand geübt.Sloan's Verfahren zur Herstellung von Holznägeln bez.
Holzschrauben.Um einen Nagel zu erhalten, welcher beim Eintreiben in das Holz die Fasern
durchschneidet, gestaltet T. J. Sloan in Paris (* D. R.
P. Kl. 49 Nr. 22709 vom 21. September 1882) dessen Spitze nach einer Seite hin
flach, so daſs eine Schneide entsteht. Die Stellung dieser Schneide ist durch eine
Marke auf dem Kopfe erkennbar, welche parallel der Schneide eingeprägt ist.
[Textabbildung Bd. 250, S. 47]
Die Herstellung dieser Nägel erfolgt in einer gleichfalls patentirten Maschine auf
folgende Weise: Nachdem dem selbstthätig zugeführten Drahte ein Kopf von oben
erwähnter Form durch ein Fallwerk angestaucht ist, erfaſst eine Zange das
Drahtstück, welches durch eine Schere gleichzeitig abgeschnitten wird, und befördert
dasselbe auf eine Art Support. Dieser schiebt nun den Nagel der Quere nach zwischen
zwei mit entsprechenden scharfen Gewindegängen versehenen Vertikal walzen durch,
wobei derselbe das aus der Abbildung ersichtliche Gewinde erhält. In ähnlicher Weise
sollen auch Holzschrauben hergestellt werden. (Vgl. K.
Heinrich bezieh. H. Simon 1880 238 * 458.)Elektrische Beleuchtung der Kettenbrücke zwischen New-York und
Brooklyn.Bei Beginn des Baues der kürzlich dem Verkehre übergebenen Kettenbrücke zwischen
New-York und Brooklyn dachte Niemand an die Möglichkeit elektrischer Beleuchtung. In
der jüngsten Zeit erst holten die Ingenieure Gutachten bei verschiedenen
Gesellschaften ein, welche sich mit der Verbreitung des elektrischen Lichtes in
Amerika beschäftigen.Die Vorschläge der Compagnie Edison auf Verwendung von
Glühlampen fanden keine günstige Aufnahme; man hoffte unter den vorliegenden
Verhältnissen eine vollkommenere Vertheilung des Lichtes und einen geringeren
Aufwand an Betriebskraft durch Anwendung von Bogenlichtern erreichen zu können.
Unter diesen zog die Commission besonders die Lampen der Compagnie Weston und die der Compagnie Brusk
in Betracht; endlich entschied man sich für das System Weston, weil dieses gröſsere Betriebssicherheit und bessere Ausnutzung der
Betriebskraft verhieſs; die Brücken-Gesellschaft selbst muſs den Elektrikern die
nöthige Kraft liefern.Um Beschädigung von Personen von den metallenen Leitungsdrähten aus möglichst zu
verhüten, wurden nach der Revue industrielle, 1883 * S.
254 die Lampen so construirt, daſs die Kohlenstäbe nur sehr wenig von einander
entfernt sind; die
Bogenlänge miſst nur 0mm,8, während sie bei
anderen Lampen 1,5 bis 3mm beträgt. Daher ist auch
die Spannung des Stromes geringer als in anderen Fällen; überdies ist der
Gleichstrom der Weston-Maschine von geringerer
Gefährlichkeit als die Wechselströme, welche die Brush-Maschinen liefern.Die Stromleiter muſsten sorgfältig gegen die Brücke isolirt sein, weil letztere ganz
aus Metall besteht. Die nöthigen 70 Lampen liegen in zwei Stromkreisen zu je 35. Die
Hauptöffnung hat 14 Lampen, die beiden Zugangs-Öffnungen zusammen 50 erhalten; der
Rest kommt auf die äuſsersten Stationen und den Maschinenraum, welcher auf der Seite
von Brooklyn liegt. Die beiden Stromkreise sind ganz unabhängig von einander und
enthalten 6km Kabel; die auf einander folgenden
Lampen liegen abwechselnd in dem ersten und dem zweiten. Jeder Stromkreis wird von
zwei hinter einander geschalteten Dynamomaschinen von 20 Lichtern gespeist, welche
durch eine Corliſsmaschine getrieben werden. Das Kabel besitzt über dem metallenen
Leiter eine Isolirschicht und darüber ein Geflecht. Es ruht in gewissen Abständen
auf metallenen Trägern mittels hölzerner, mit Paraffin getränkter Unterlagen.Die Lampen enthalten doppelte Kohlenstifte und dadurch eine längere Brenndauer.Für den an sich höchst unwahrscheinlichen Fall, daſs einmal beide Stromkreise
gleichzeitig versagen sollten, hat man dafür gesorgt, daſs man sie an das
elektrische Beleuchtungsnetz der Stadt New-York anschlieſsen kann.Verfahren zur Herstellung eines faserigen
Gerbmaterials.Nach L. Starck in Mainz (D. R. P. KL 28 Nr. 23251 vom
12. November 1882) wird Moostorf mit concentrirten Gerbstoffextracten getränkt, dann
getrocknet. Mit diesem Gerbmateriale sollen die Häute ebenso durch Versetzen in
Gruben gegerbt werden als mit Lohe.Verfahren, um Holz und Papier unentzündlich zu machen.Nach J. Winckelmann in Augsburg (D. R. P. Kl. 38 Nr.
23487 vom 19. Januar 1883) werden die unentflammbar zu machenden Stoffe mit einer
Lösung getränkt, welche 33g Manganchlorür, 20g Orthophosphorsäure, 12g Magnesiumcarbonat, 10g Borsäure und 25g Chlorammonium auf 1l Wasser
enthält.Verfahren zur Darstellung eines von Eisen freien
Glaubersalzes.Nach B. Schmaltz und C. A.
Loewig in Schönebeck (D. R. P. Kl. 75 Nr. 23378 vom 9. Januar 1883)
versetzt man eine Kochsalz haltige heiſse Kieseritlösung von etwa 200 B. mit einer
Flüssigkeit, welche durch Uebergieſsen von Glaubersalz mit concentrirter Salzsäure
erhalten wird, und filtrirt das Ganze über Steinsalz ab. Aus dem Filtrate
krystallisirt eisenfreies Glaubersalz aus. Beim Eindampfen der Mutterlauge erhält
man ein mit Bittersalz verunreinigtes, an Wasser ärmeres Glaubersalz, welches man
ausschöpft und von Neuem zur Sättigung der Kieseritlösung bei der folgenden
Operation mitbenutzt.Herstellung von schwefligsauren Alkalien.Um Sulfite der Alkalien zum Auslaugen von Holz und Faserstoffen herzustellen, leitet
man nach F. Ch. Kudelski in Tiffanges, Vendée (* D. R.
P. Kl. 75 Nr. 23586 vom 11. August 1882) durch mit Kalkhydrat oder Calciumcarbonat
versetzte Lösungen von Natrium-, Kalium-, Magnesium- oder Ammoniumsulfat
Schwefligsäure ein. Es bilden sich die Sulfite bezieh. Bisulfite unter Abscheidung
von Gyps. Der dazu verwendete Apparat besteht aus einer Reihe von mit Rührern
versehenen Kufen, in denen die Lauge und Schwefligsäure sich entgegenströmen.