Titel: | Miscellen. |
Fundstelle: | Band 234, Jahrgang 1879, Miszellen, S. 337 |
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Miscellen.
Miscellen.
H. O. Schulze's Schraubensicherung.
H. O. Schulze in Bromberg-Okollo (* D. R. P. Nr. 5203
vom 24. August 1878) wendet zur Schraubensicherung kein äuſseres Hilfsmittel an,
sondern er hindert das Losdrehen der Mutter durch Erhöhung der Reibung auf den
Gewindegängen, welche er dadurch erzielt, daſs er den Schraubenbolzen auf die Länge
des Gewindes spaltet und nach Anziehen der Matter einen Keil von oben in den Spalt
treibt. Statt eines Flachkeiles kann zum Auseinandertreiben des gespaltenen
Gewindebolzens auch ein conischer Stift benutzt werden, welcher in eine senkrecht
zur Bolzenachse oberhalb der Mutter befindliche Bohrung des Gewindebolzens getrieben
wird. Diese Sicherung erlaubt das Feststellen der Mutter in jeder Stellung und
gestattet das Losdrehen derselben nach Beseitigung des Keiles. Mit Rücksicht auf den
letztgenannten Umstand empfiehlt sich namentlich die Anwendung des cylindrischen
Querkeiles (Stiftes), da sich derselbe leichter entfernen läſst. Die Erhöhung der
Reibung zur Schraubensicherung wurde schon von Wiles
(*1879 231 411) angewendet, welcher jedoch nicht den
Bolzen, sondern die Mutter spaltet.
Rotirendes Druckrohrgestänge für Bergwerkspumpen.
Eine wesentliche Neuerung für Grubenwasserhaltungen, welche von A. Baehcker in Breslau (* D. R. P. Nr. 6839 vom 5. März
1879) herrührt, besteht darin, bei der Aufstellung der Maschine ober Tags das auf-
und niedergehende Gestänge dadurch entbehrlich zu machen, daſs die Steigrohre selbst
zur Bewegungsübertragung von der Maschine zur doppeltwirkenden Grubenpumpe benutzt
werden. Der Rohrstrang wird zu diesem Zweck von der Schwungradwelle einer
horizontalen Dampfmaschine mittels Kegelrädern einem Königsstock gleich in Drehung
versetzt und diese Drehung unten in der Grube wieder durch Kegelräder einer
Kurbelwelle mitgetheilt, an welcher die doppeltwirkende Pumpe hängt. Der
Druckwindkessel ist concentrisch über dem unteren Ende des Steigrohres
angebracht.
Dichtungsmaterial für Dampfleitungen.
Zur Herstellung eines Dichtungsmaterials für Dampfleitungen, welches auch als
schlechter Wärmeleiter zum Einhüllen von Röhren u. dgl. verwendbar ist, werden nach
J. Kathe in Deutz (* D. R. P. Nr. 6450 vom 5.
Januar 1879) 20 Th. Fäden von Hanfthauen zu Halbzeug gemahlen, dann mit 40 Th.
Asbest. 20 Th. Schlackenwolle und 20 Th. Holzstoff in einem Holländer gemischt. Die
Masse wird nun auf der Bütte zu Platten geschöpft, mit Wasserglas getränkt und
getrocknet.
Neues Kühlgefäſs.
Um Flüssigkeiten zu kühlen, die nicht mit dem Eise in Berührung kommen oder durch das
Schmelzwasser verdünnt werden sollen, schlägt H.
Hildebrand in Scheckthal (* D. R. P. 1894 vom 28. December 1877) Flaschen
mit abnehmbarem Boden vor. Das Eis wird in ein cylindrisches Glasgefäſs gefüllt,
dieses in die Flasche gebracht, der mittels Gummi gedichtete Glasboden angedrückt
und durch einen übergreifenden Blechdeckel befestigt und nun erst die zu kühlende
Flüssigkeit eingefüllt.
C. Odling's Verschluſs für Grubenlampen.
Zu der groſsen Anzahl von Vorschlägen in Bezug auf Construction von
Sicherheitslampen, welche zu öffnen für den Arbeiter möglichst erschwert oder ohne
Verletzung der Lampe geradezu unmöglich sein soll, ist vor Kurzem wieder ein neuer
hinzugetreten. Die Lampe von C. Odling in Nottingham (*
D. R. P. Nr. 5200 vom 8. October 1878) hat folgende Einrichtung: Lampe und Oelgefäſs
sind zusammengeschraubt und das Zurückdrehen der Schrauben wird durch einen Bolzen
verhindert, der, durch beide Theile gehend, mittels einer starken Spiralfeder
niedergedrückt wird. Feder und Bolzen sind von den bezüglichen Gefäſsen vollständig
eingeschlossen, und es kann die Lösung der Verbindung nur dadurch erfolgen, daſs
mittels hydraulischer Pumpe durch das Oelgefäſs hindurch Wasser unter den Bolzen
gepreſst und dieser mittelbar, mit Hilfe einiger zwischenliegenden Stücke, gehoben
wird.
Der praktische Werth der Construction steht auf gleichem Punkte wie der solcher
Lampen, zu deren Oeffnen, bezieh. Schlieſsen die Anwendung von Löthkolben, starken
Magneten u. dgl. erforderlich ist. Mögen solche Constructionen vom theoretischen
Standpunkte aus auch vollkommen richtig sein, praktisch brauchbar sind sie nimmer;
denn entweder sie besitzen zu viele bewegliche, bezieh. zart construirte Theile,
sind also dem Zerbrechen oder Versagen zu sehr ausgesetzt, oder ihre Vorrichtung
erfordert zu viel Zeit.
Bei Anwendung von Sicherheitslampen kann es sich ja wesentlich nur um zweierlei
handeln. Entweder die Lampe wird, wie auf den meisten Werken Englands, von den
Arbeitern regelmäſsig gebraucht; dann ist auch damit zu rechnen, daſs möglicherweise
zwei oder drei Mal täglich mehrere Hunderte von Lampen vorzurichten sind, wobei
natürlich das kleinste Mehr von auf eine solche zu verwendender Zeit für das Werk
eine nicht unbeträchtliche Mehrausgabe im Gefolge hat. Oder die Lampen werden, wie
auf vielen deutschen Werken, nur benutzt, um vor dem Einfahren der Mannschaft die
Grube zu untersuchen; die Häuer erhalten dieselben nur vor besonders gefährdeten
Punkten zur Arbeit selbst in die Hand. In letzterem Falleist ein besonderer,
schwierig zu lösender Verschluſs nicht nöthig, denn die Untersuchung wird von
Beamten oder besonders zuverlässigen Arbeitern ausgeführt, welche recht wohl mit der
Gefahr vertraut sind, welche das Oeffnen der Lampe bedingt; die Arbeiter aber
erkennen schon daraus, daſs sie überhaupt die Lampe erhalten, daſs besondere Gefahr
bei der Benutzung eines offenen Lichtes vor ihrem Arbeitspunkte vorhanden sei.
S–l.
Kovacevic's Vorschlag zur Verhütung der statischen Induction
in Kabeln.
Der Secretär der Telegraphendirection in Agram, Ferd.
Kovacevic, macht im Journal télégraphique,
1879 Bd. 4 S. 438 den Vorschlag, die Telegraphenkabel anstatt mit nur einem mit zwei
Leitern zu versehen und diese beim Telegraphiren zu einer Schleife zu verbinden,
indem man am gebenden Ende die beiden Pole der Telegraphirbatterie mit den beiden
Enden der zwei Leiter verbindet, am empfangenden Ende dagegen zwischen die beiden
Leiterenden die Elektromagnetspulen des Empfängers einschaltet. Man würde dann im
Kabel gar keine statische Ladung erhalten können, weil jeder der beiden Leiter die
Schutzhülle und das sie umgebende Wasser gleich stark, aber entgegengesetzt zu laden
strebten. Man würde demnach auf den Kabeln alle auf oberirdischen Linien
benutzten Telegraphenapparate verwenden können und dazu den groſsen Vortheil
erreichen, daſs die im Leiter und der Schutzhülle aufgespeicherte
Ladungselektricität nicht das Bestreben hätte, durch die isolirende Hülle sich zu
vereinigen, worunter das Kabel leidet. Dies müſste man allerdings durch die höheren
Herstellungskosten und den gröſsern Leitungswiderstand im Kabel erkaufen.
Telegraphirgeschwindigkeit.
Am 13. Juli 1879 wurden von der Central-Telegraphenstation in London aus mehrere
Versuchsreihen über die Leistung des Wheatstone'schen automatischen Telegraphen
angestellt. Es ergaben sich dabei nach dem Journal
télégraphique, 1879 Bd. 4 S. 448 folgende Zahlen:
Nr.
Telegraphenlinie
Längekm
Wörterin 1 Min.
Batterie-Elemente
1
London-Bristol-Leeds-London
864
90
60 Bichromat
2
London-Aberdeen
872
90
120 Daniell
3
London-Manchester-Bristol-London-Aberdeen (arbeitete nicht ohne ein
Relais)
1646
?
12 „
4
London-Exeter-Bristol-Manchester-Glasgow- Edinburg-London (mit
Relais in Manchester)
1719
58
60 Bichromat
5
London-Glasgow-Manchester-Bristol-Exeter- London-Aberdeen (mit
Relais in Manchester und in London)
2527
88
120 Daniell
6
London-Aberdeen-London-Glasgow-Manches- ter-Bristol-Exeter-London
(Relais in New- castle, London, Manchester)
3399
78
80 Bichromat
Bei Nr. 6 blieb die Geschwindigkeit dieselbe, wenn das Relais in London aus dem
Stromkreise herausgenommen wurde; sie sank auf 53 Wörter herab, wenn auch noch das
Relais in Manchester entfernt wurde.
E–e.
Herstellung gepreſster Gegenstände aus Steinnuſs.
G. Guild in New-York (D. R. P. Nr. 6507 vom 3. Januar
1879) schlägt vor, Steinnuſs zu feinem Pulver zu zermahlen und dieses feucht in
Formen zu pressen, welche dann auf 125 bis 150° erwärmt werden. Die so erhaltenen
Gegenstände werden getrocknet und polirt, geschliffen oder sonst wie weiter
bearbeitet. Um eine gröſsere Härte zu erreichen, ist es empfehlenswerth, dem Pulver
vor dem Pressen Albumin, Harz, Traganth oder sonst ein passendes Bindemittel
zuzusetzen.
Ueber die Dichtigkeitsänderung des Stahles durch Härten und
Anlassen.
G. Fromme (Annalen der Physik und Chemie, 1879 Bd. 8 S.
352) hat das specifische Gewicht einer Reihe von 2,55 bis 7mm dicken Stahlstäben im rohen Zustande, wie sie
aus dem Handel bezogen waren, dann im glasharten (in Wasser gehärtet), gelb
angelassenen, blau angelassenen und grauen Zustande bestimmt. Bezeichnet man das
Volum des Stabes im rohen Zustande mit 1, so ergeben sich für die übrigen Zustände
folgende Mittelwerthe:
Stabdicke
7mm
4mm,2
2mm,65
2mm,55
Roh
1,00000
1,00000
1,00000
1,00000
Hart
1,00772
1,01000
1,01285
1,01210
Gelb
1,00347
1,00495
1,00660
1,00620
Blau
1,00217
1,00425
1,00370
1,00205
Grau
0,99957
1,00060
1,00055
0,99930
Stark geglüht
–
1,00175
1,00215
1,00340
Beim Härten des Stahles erfolgt somit eine Abnahme des specifischen Gewichtes, d.h.
eine Zunahme des Volums. Je dicker der Stab ist, um so weniger wird er gehärtet,
d.h. desto kleiner ist die Volumzunahme. Durch Anlassen nimmt das specifische
Gewicht wieder zu, das Volumen somit ab, bis es bei Grau etwa gleich dem rohen
Zustande ist. Durch starkes Glühen und langsames Erkalten nimmt das specifische
Gewicht dann abermals ab.
Ueber die Legirungen von Blei und Antimon.
F. de Jussieu (Annales de chimie et de physique, *1879
Bd. 18 S. 138) hat die Legirungen von Blei mit 13,79 bis 25 Proc. Antimon
untersucht. Dieselben sind wenig beständig, geben aber beim Erhitzen auf Rothglut
noch keine Dämpfe ab. In der Wärme scheiden sich Antimon reichere Verbindungen
aus.
Ueber Fäulniſs.
Miquel (Comptes rendus, 1878 Bd. 86 S. 387 und 1552. Bulletin de la Société chimique, 1879 Bd. 31 S. 530)
hat die in der Luft schwebenden organischen Keime untersucht und dabei stets
Bakterien, zuweilen auch Rhizopoden, selten die Eier von Infusorien gefunden.
Besonders groſs ist ihre Menge bei warmem feuchtem Wetter. Er hat ferner kürzlich
ein neues geformtes Ferment aus der Klasse der Bakterien gefunden, welches aus
Schwefel haltigen organischen Stoffen, selbst aus Kautschuk Schwefelwasserstoff
entwickelt. In Verbindung mit dem Harnstoffferment ist seiner Einwirkung die Bildung
von Schwefelammonium in Aborten zuzuschreiben.
Nach den Versuchen von Downes und Blunt (Proceedings of the Royal Society, Bd. 26 S. 488)
ist das Licht der Entwicklung der Fäulniſsbakterien sehr hinderlich; weniger schnell
ist die Wirkung des Lichtes auf die niederen Pilze. Durch Licht kann die Fäulniſs
völlig gehindert werden.
Koch beschreibt eingehend das Conserviren und
Photographiren der Bakterien. (Vgl. F. Cohn: Biologie der
Pflanzen, Breslau 1877, Bd. 2 S. 399.)
Nach den Versuchen von Boutroux (Comptes rendus, 1878
Bd. 86 S. 605) bildet das Milchsäureferment ovale, etwa 0mm,005 lange Zellen, welche dem Auge meist als
dünne, auf der Flüssigkeit schwimmende Haut erscheinen. Zu seiner Entwicklung ist
freier Sauerstoff nöthig.
Pasteur und Joubert (Comptes
rendus, 1876 Bd. 83 S. 5) zeigten, daſs die Umwandlung des Harnstoffes in
kohlensaures Ammoniak durch ein lösliches Ferment bewirkt wird, welches aber durch
die bekannten mikroskopischen Organismen erzeugt wird. Miquel hat nun gelegentlich der erwähnten Untersuchung dieses organisirte
Harnstoffferment in der Luft und im Thau in der Nähe von Aborten und Fabriken,
welche kohlensaures Ammoniak erzeugen, nachgewiesen.
In einer Reihe von Arbeiten zeigt M. Nencki (Journal für
praktische Chemie, 1878 Bd. 17 S. 105. 1879 Bd. 19 S. 337. Bd. 20 S. 34),
daſs bei der Fäulniſs der Proteinsubstanzen zuerst die Hydratationsproducte
auftreten, wie Peptone, Leucin, Amidovaleriansäure, Tyrosin, Glycocoll, sodann
Kohlensäure, Ammoniak, flüchtige Fettsäuren und die Reductionsgase, wie Wasserstoff,
Schwefelwasserstoff und Grubengas; ferner die für die Fäulniſs charakteristischen
aromatischen Producte, das Skatol, Kresol, Indol und Phenol. Mit dem Auftreten des
letzteren verschwindet das Tyrosin. Er erklärt dies dadurch, daſs die
Fäulniſsorganismen Wasser in H + OH spalten. Er weist ferner nach, daſs die
Spaltpilze auch bei fehlendem Sauerstoff lebensfähig sind, daſs Fäulniſs somit nicht
an die Gegenwart atmosphärischer Luft gebunden ist. Die erwähnten Fäulniſsproducte
(Indol Kresol und Phenol) sind aber Bakteriengifte; nach Wernich's neuesten Versuchen gilt dies noch mehr vom Skatol, so daſs
ähnlich wie bei den höher organisirten Wesen auch bei den Bakterien ihre eigenen
Ausscheidungsproducte für sie Gifte sind. Für gewöhnlich tritt nur deshalb bei
Luftausschluſs keine erhebliche Fäulniſs auf, weil die flüchtigen Fäulniſsproducte
nicht entweichen können. Aehnlich wie durch die Hefe der Zucker zu Alkohol und
Kohlensäure umgewandelt wird und mit der vollständigen Ueberführung des Zuckers in die
obigen Producte die Alkoholgährung vollendet ist, so verhält es sich mit der
Fäulniſs. Für beide Processe ist der Zutritt oder Ausschluſs des Sauerstoffes
gleichgültig. So wie der aus Zucker entstandene Alkohol durch die nur an der Luft
vegetirenden Pilzformen zu Essigsäure und schlieſslich zu Kohlensäure und Wasser
oxydirt wird, ebenso werden bei Luftzutritt die durch die Fäulniſs gebildeten
Fettsäuren, sowie gewisse Amidosäuren durch bestimmte Formen der Spaltpilze zu
Kohlensäure, Wasser und Ammoniak verbrannt. – Als Beispiel von Fäulniſs ohne
Sauerstoff sind die Zersetzungen im Darm des Menschen hervorzuheben. Es ist ferner
bemerkenswerth, daſs auch diese Versuche das Vorkommen von Bakterien bestätigen,
welche der Siedhitzewiderstehen (vgl. 1876 233 175).
C. Kaufmann (Journal für praktische Chemie, 1878 Bd. 17
S. 79) zeigt, daſs die Fäulniſs des Blutes sowohl bei gewöhnlicher Temperatur, als
bei einer solchen von 40° vor sich geht, bei letzterer jedoch bedeutend schneller.
Dieselbe geschieht anfangs fast nur durch Bacillus
subtilis, später finden sich auſserdem Coccen.
Nach den Versuchen von L. Brieger (Journal für praktische
Chemie, 1878 Bd. 17 S. 124) bestehen die flüchtigen Fettsäuren der
menschlichen Excremente aus Essigsäure, normaler und Iso-Buttersäure, Valeriansäure
und Capronsäure; höhere Fettsäuren lieſsen sich dagegen nie nachweisen. Es sind
dieses also die gleichen Fettsäuren, welche Nencki bei
der Fäulniſs verschiedener Eiweiſsstoffe erhielt. Auſserdem enthielten die Fäces
stets Phenol, Indol und Skatol; die Zusammensetzung des letzteren scheint der Formel
C10H11N zu
entsprechen. Stuhlgänge von Typhus und bei Durchfall enthielten kein Skatol.
Zur Bestimmung des Harnstoffes.
C. Mehu (Comptes rendus, 1879 Bd. 89 S. 175. 486) hat
gefunden, daſs nach Zusatz von Zucker Harnstoff durch Natriumhypobromit, unter
Entwicklung des gesammten Stickstoffes genau nach folgender Gleichung zersetzt wird:
CH4N2O + 3NaBrO
= 3NaBr + CO2 + 2H2O
+ N2.
Vorkommen eines Wurmes in frischen Hühnereiern.
In New-York hat man kürzlich einen Wurm in einem frischen Hühnerei beobachtet, der
einen abgesonderten dunkeln Körper von der Gröſse einer mittleren Linse bildet. Dorner (Biedermann's Centralblatt, 1879 Bd. 2 S. 714)
hielt denselben für einen Saugwurm. Leider wurde nicht festgestellt, ob das
fragliche Geschöpf eine Distoma war, welche als Schmarotzer im Darmkanal der Hühner
lebt, und von welcher die Species D. ovatum schon öfter
in Hühnereiern beobachtet wurde, nach Vorstehendem also daselbst häufiger
aufzutreten scheint, als bisher geahnt wurde. Ob das Thier dem Menschen gefährlich
werden kann, ist vorläufig nicht bekannt.
Kartoffeldüngungsversuche.
In Fortsetzung seiner Versuche über die Anwendung von Düngemitteln für Kartoffeln
(1877 228 479) zeigt M.
Märcker in der Zeitschrift für
Spiritusindustrie, 1879 S. 169, daſs die künstlichen Düngemittel durchweg
vortrefflich wirkten, so daſs häufig Ertragserhöhungen von 4 bis 5t Kartoffeln für 1ha nachgewiesen werden konnten. Die günstigen Resultate wurden in vier
hinter einander folgenden Jahren und auf den verschiedensten Bodenarten vom
leichtesten Sandboden bis zum besten Rübenboden erzielt. Die künstlichen Düngemittel
zeigten sowohl bei dem Anbau der Kartoffeln mit Stallmist, wie auch ohne denselben
eine günstige Wirkung.
Durch Anwendung von Superphosphaten ohne gleichzeitige Stickstoffgabe wurden
Ertragserhöhungen nicht erzielt, wohl aber wurden die Erträge durch einseitig
Stickstoff haltige Düngemittel sehr bedeutend gesteigert. Eine späte Kopfdüngung mit
Chilisalpeter ist aber verwerflich, weil dadurch der Stärkemehlgehalt erheblich
herabgesetzt wird.
Für Kartoffeln ohne Stallmistdüngung ist eine reichliche Stickstoffdüngung neben
gewissen Mengen Phosphorsäure erforderlich; bei den vorliegenden Versuchen bewährte
sich ein Gemenge von 40k Stickstoff auf 1ha neben 30 bis 40k löslicher Phosphorsäure. Für Kartoffeln mit Stallmistdüngung soll man
entweder reine Phosphorsäuredüngung – 30 bis 40k
lösliche Phosphorsäure auf 1ha – geben, oder
dieselbe durch eine Beigabe von 15 bis 20k
Stickstoff im Chilisalpeter verbessern.
Ueber die Verdaulichkeit des normalen Pferdefutters.
Wie E. v. Wolff in den Landwirthschaftlichen Jahrbüchern, Supplement 1879 S. 6 mittheilt, erhielt
ein 500k schweres Pferd, welches täglich eine
Arbeit von 475000mk zu verrichten hatte, in 8
Einzelperioden von je 14tägiger Dauer täglich an Futter:
Periode Nr.
1
2
3
4
5
6
7
8
Wiesenheu
10
8
7
6
4
4
1
10k
Hafer
–
2
2
4
4
6
6
–
Weizenstroh
–
–
1
–
2
–
2,06
–
Trockensubstanz im:
Wiesenheu
8524,0
6741,6
5831,0
5014,8
3343,2
3420,8
855,2
8652g
Hafer
–
1750,6
1750,6
3501,2
3510,2
5251,8
5251,8
–
Weizenstroh
–
–
833,0
–
1675,4
–
1723,2
–
Das verabreichte Futter enthielt in der Trockensubstanz:
Rohproteïn
Rohfett
Rohfaser
StickstofffreieExtractstoffe
Reinascheund Sand
Wiesenheu
9,51
2,79
30,46
47,40
9,84
Proc.
Hafer
13,12
6,27
11,72
64,70
4,19
„
Weizenstroh
3,77
1,40
48,48
40,68
5,67
„
Hiervon wurden verdaut in Procent:
Periode
Trocken-substanz
OrganSubstanz
Rohproteïn
Rohfett
Rohfaser
StickstofffreieExtractstoffe
Heu
2 u. 8
47,95
50,39
56,05
21,42
38,86
58,35
Gesammt-futter
246357
51,3755,8260,0948,9550,3960,96
53,7058,5362,8250,9853,5563,93
62,2868,8676,5662,2967,0276,54
39,5855,4065,1244,0657,1266,97
35,0136,7731,9534,8130,0837,88
62,7065,9270,0458,3762,4170,40
Hafferallein
248
63,5767,0768,00
65,6869,4970,44
79,6980,5886,24
70,6977,0677,79
–28,9920,24
74,9873,8675,63
Strohallein
357
18,5222,0651,35
17,4327,7556,08
27,1711,6844,20
67,06 30,05100
26,8926,5854,28
3,5430,6055,56.
Für gewöhnlich entnimmt somit das Pferd dem als Häcksel dem Hafer beigemischten Stroh
von Winterhalmfrüchten nur wenig Nährstoff. Der Hafer wurde in früheren Versuchen
besser verdaut als in den vorliegenden.
Zucker aus Sorgho und Mais.
In der amerikanischen Abtheilung der Pariser Weltausstellung 1878 waren auch Sorgho-
und Maiszucker vertreten. Nach den Analysen von H. Pellet
(Sucrerie belge, 1879 Nr. 23) hatten dieselben folgende
Zusammensetzung:
Sorghozucker
Maiszucker
Zucker
93,05
88,42
Glycose
0,41
4,03
Wasser
1,72
1,46
Asche
0,68
1,46
Organische Stoffe
4,14
3,58
–––––––
–––––––
100,00
98,95.
Verfahren zur Reinigung von Zuckerkalk oder Rohzucker mittels
Glycerin.
Nach C. Bögel in Brieg (D. R. P. Nr. 6203 vom 8.
November 1878) löst wasserfreies Glycerin groſse Mengen von Alkalien, alkalischen
Erden, deren organischen und unorganischen Salzen, auch Farbstoffe und organische
Verbindungen, nicht aber Zucker und Zuckerkalk. Um nun Rohzucker oder aus Melasse
abgeschiedenen Zuckerkalk zu reinigen, werden diese Stoffe mehrere Mal mit Olycerin
ausgezogen, dieses abgesaugt oder abgeschleudert. Der so völlig gereinigte Rohzucker
wird nun in einem geschlossenen Gefäſse durch kurzes Digeriren mit absolutem Alkohol
von dem letzten Rest Glycerin, welcher noch den Zuckerkrystallen anhaftet, befreit,
und nach dem Abziehen des Alkohols im warmen Luftstrome schnell getrocknet. Hat man
Zuckerkalk mittels Glycerin gereinigt, so ist das Abwaschen mit Alkohol nicht
absolut nothwendig, sondern es genügt, wenn man den letzten anhängenden Rest
Glycerin mittels heiſsen Wassers entfernt. Man kann auch direct aus heiſser Lösung
gefällten Zuckerkalk dadurch schon etwas reinigen, daſs man nach der Fällung des
Zuckerkalkes aus heiſser Lösung dieser Glycerin zusetzt und nach kurzer Digestion
mittels Schlammfilterpressen den Zuckerkalk von der Lösung trennt; ebenso kann man
Rohzucker auch dadurch schon reinigen, daſs man denselben mit Glycerin einmaischt
und dann die gemaischte Masse in Centrifugen füllt und das Glycerin abschleudert,
hierauf schwach mit Dampf nachdeckt.
Zur Kenntniſs der Gährungsvorgänge.
Fortgesetzte Versuche von F. Hoppe-Seyler (Chemisches
Centralblatt, 1879 S. 633) haben zur Feststellung folgender Punkte geführt:
1) Sowohl durch Fäulniſs als durch Einwirkung von Aetzalkalien gehen gewisse
Kohlehydrate, ebenso Glycerin in Milchsäure über. 2) Sowohl durch Fäulniſs als durch
Einwirkung von Aetzalkalien wird aus Milchsäure, also auch aus Kohlehydraten eine
Reihe fetter Säuren gebildet, die nach ihrem Verhalten als normale Säuren
charakterisirt sind. 3) Diese Säuren entstehen hierbei theilweise durch Synthese
zahlreicher Reste der Milchsäure; es ist somit der Weg offen, aus Kohlehydrat oder
Milchsäure fette Säuren von hohem Moleculargewichte, deren Kohlenstoffatomzahl durch
2 theilbar ist, entstehen zu lassen. 4) Diese fetten Säuren entstehen stets neben
Wasserstoff und Ameisensäure, welche letztere durch weitere Einwirkung von Fäulniſs
oder Aetzalkali in CO2 und Wasserstoff umgewandelt
wird. 5) Durch einen noch nicht sicher bestimmbaren Proceſs entstehen bei der
Fäulniſs von Kohlehydrat, Glycerin, Milchsäure auch Alkohole von zum Theil höherer
Anzahl von Kohlenstoffatomen im Molecüle als 3 (der Zahl der Kohlenatome in der
Milchsäure). Bei Einwirkung von Aetzalkalien auf Milchsäure oder Glycerin werden
solche Alkohole nicht gewonnen, wahrscheinlich weil Alkohole im Entstehungszustande
von Aetzalkalien unter Wasserstoffentwicklung in die Säure von gleichem
Kohlenstoffgehalte übergeführt werden.
Diese Verhältnisse sind von hoher Bedeutung für das Verständniſs physiologischer
Vorgänge; denn sie geben die ersten Andeutungen des Weges, auf welchem in Thieren
und Pflanzen Fette gebildet werden, wenigstens bezüglich der Entstehung der fetten
Säuren, während die Bildung des Glycerins und seine Verbindung mit fetten Säuren
durch andere Processe erfolgen muſs, da die obigen die Aetherverbindungen und
besonders die der Fette lösen und das Glycerin selbst zerlegen.
Fester Cyanwasserstoff.
H. Lescoeur und A. Rigaut
(Comptes rendus, 1879 Bd. 89 S. 310) haben gefunden, daſs die Umwandlung
des Cyanwasserstoffes in die als Azulmin bekannte feste schwarze Masse sehr rasch
durch eine Spur Cyankalium bewirkt wird. Durch Ausziehen des Azulmins mit Aether
oder Benzol wurden farblose Blättchen von (CNH)3
erhalten, während das Azulmin ein noch höheres Condensationsproduct (CNH)n ist.
Ueber die Absorption von Stickoxyd durch
Eisenoxydulsalze.
Nach den Versuchen von J. Gay (Comptes rendus, 1879 Bd.
89 S. 410) hängt die Menge des von schwefelsaurem Eisen absorbirten Stickoxydes von
der Temperatur und der Spannung ab. Unter Atmosphärendruck erhält man bei 8° das
Verhältniſs 3FeSO4 + 2NO, von da bis 25° nur noch
2FeSO4 + NO und bei 25° das Verhältniſs 5FeSO4 + 2NO. Durch Einleiten von Wasserstoff wird das
Stickoxyd völlig ausgetrieben.
Ueber eine neue Bildungsweise der untersalpetrigen Säure und
des Hydroxylamins.
Als W. Zorn nach den Berichten
der deutschen chemischen Gesellschaft, 1879 8. 1509 eine concentrirte
Lösung von Natriumnitrit durch den Strom von 4 Bunsen'schen Elementen
elektrolysirte, konnte er am negativen Pol nur eine ganz unbedeutende Gasentwicklung
beobachten. Dagegen bildeten sich ganz erhebliche Mengen Ammoniak, während sich
untersalpetrigsaures Salz, sowie Hydroxylamin auch nicht in den geringsten Spuren
nachweisen lieſsen. Er ersetzte nun das Platin der negativen Elektrode durch
Quecksilber, indem er von der Voraussetzung ausging, daſs sich auf diese Weise
zunächst Natriumamalgam bilden müsse und dieses dann auf die bekannte Weise auf die
Nitritlösung einwirke.
Der Versuch bestätigte dies vollkommen. Wendet man bei der Elektrolyse von Kalium-
oder Natriumnitrit am negativen Pol eine Quecksilberelektrode an, so tritt an
demselben nach kurzer Zeit eine ziemlich lebhafte Gasentwicklung ein und Ammoniak
wird vorerst nicht gebildet; dieses tritt in gröſserer Menge erst auf, wenn in der
Flüssigkeit kein Nitrit mehr vorhanden ist. Unterbricht man dann die Operation,
neutralisirt die Flüssigkeit mit Essigsäure, so erhält man durch Fällen mit
Silbernitrat reichliche Mengen Nitrosylsilbers. Wurde die ElektrolyseEelektrolyse nach Beginn der Ammoniakentwicklung noch länger fortgesetzt, so tritt nach
dem Versetzen der neutralisirten Flüssigkeit mit überschüssigem Silbernitrat neben
der Fällung von Nitrosylsilber stürmisches Aufbrausen der Flüssigkeit unter
Abscheidung von metallischem Silber ein. Aber auch wenn die Elektrolyse nicht so
lange fortgesetzt wird, bis alles Nitrit zersetzt ist, tritt, wenn auch in weit
geringerem Grade, Reduction des zur elektrolysirten Flüssigkeit zugesetzten
Silbersalzes ein. Es entsteht also bei der Elektrolyse von Nitrit stets
Hydroxylamin. Die Ausbeute an Nitrosylsilber ist eine so günstige, daſs die neue
Darstellungsweise unbedingt der früheren vorzuziehen ist; sie ist zudem
ökonomischer, da der elektrische Strom wesentlich billiger als Natrium und zur
Neutralisation sehr viel weniger Essigsäure nothwendig ist, da nur der weiter
zersetzte Theil des Nitrites zu neutralisiren ist, Aber auch das Hydroxylamin
entsteht in so reichlicher Menge, daſs man dasselbe, wenn es sich um die Darstellung
von Nitrosylsilber handelt, aus der Lösung durch Quecksilberoxyd entfernen muſs, da
es sonst das zunächst niederfallende Nitrosylsilber zerstört. Es ist ersichtlich,
daſs auf dem genannten Wege sich keine groſsen Mengen von Hydroxylamin ansammeln
können, weil das freie Hydroxylamin in wässeriger Lösung rasch in Ammoniak,
Stickstoff und Wasser zerfällt.
Es ist noch zu erwähnen, daſs Nitrat bei der Elektrolyse ganz dieselben Producte
liefert wie das Nitrit; nur dauert die Zersetzung noch einmal so lange, weil das
Nitrat zuerst zu Nitrit reducirt wird.
Ueber die ozonisirende Eigenschaft ätherischer Oele.
G. Bellucci (Berichte der deutschen chemischen
Gesellschaft, 1879 S. 1700) hat Versuche über die ozonisirenden
Eigenschaften von ätherischen Oelen, Kohlenwasserstoffen, von Blumen und anderen
wohlriechenden Pflanzentheilen, von Alkoholen und Aldehyden, von künstlichen
Parfümen u. dgl. untersucht. Er findet im Allgemeinen lebhaftere Wirkung im directen
Sonnenlicht, und viele Substanzen wirken ozonisirend im Lichte, nicht aber im
Dunkeln. Bei einzelnen Oelen wurde beobachtet, daſs die durch Isolation eingeleitete Ozonisation im
Dunkeln fortdauerte, während ohne Isolation im Dunkeln keine Wirkung wahrnehmbar
war. Seine Ansichten über die Luft reinigenden Wirkungen der Riechstoffe in Kirchen,
Gärten, bei der Toilette u. dgl. erscheinen gar zu sanguinisch.
Herstellung einer Bronzemasse zu directem Druck.
Nach A. Wohlfarth in Leipzig (D. R. P. Nr. 6916 vom 31.
December 1878) gibt 1 Th. Bronze mit 2 Th. Wasserglas verrieben eine Druckfarbe,
welche, in gewöhnlicher Weise auf die Druckformen oder Walzen vertheilt, direct auf
Papier, Wachstuch oder Gewebe, sowie auf Holz- oder Metallflächen durch Druck
übertragen werden kann. Der Bronzedruck trocknet sehr schnell und ist gegen Wasser
unempfindlich, so daſs damit bedruckte Gewebe ohne Nachtheil gewaschen werden
können, wenn nur nicht gerade kochendes Wasser dazu verwendet wird.
Beim Drucken ist darauf zu sehen, daſs die Masse nicht auf dem Farbtuche oder der
Druckform erhärtet. Es ist daher ein Zusatz von 5 bis 10 Proc. Glycerin
empfehlenswerth.
Ueber Bereitung des Fischleims; von Danilewsky.
Der Fischleim oder die Hausenblase wird bekanntlich aus der Schwimmblase
verschiedener störartiger Fische dargestellt. Die Schwimmblase des Welses und des
Karpfens liefert einen Fischleim von bedeutend geringerem Werth.
Nachdem die Blase aus dem Fisch heraus genommen worden ist, weicht man sie einige
Tage in öfters zu erneuerndem kaltem, besser noch in lauwarmem Wasser ein, um sie
von anhängendem Blut und Fett zu reinigen. Dann wird sie nach ihrer Länge
durchschnitten, mit ihrer Auſsenseite nach unten auf eine Lage Bast ausgebreitet und
dem Einfluſs der Sonne und der Luft ausgesetzt. Hernach wird, da nur die innere Lage
der Schwimmblase zu gebrauchen ist, dieselbe vorsichtig von der äuſseren
Hautschichte abgelöst – eine Arbeit, welche das vorhergegangene Einweichen
wesentlich erleichtert. Die losgetrennte innere Blasenhaut wird nun in Blattform
zwischen Leinwandtuch leicht gepreſst und langsam getrocknet, so daſs sie sich nicht
krümmen und nicht zusammenziehen kann. Von der trockenen Hausenblase werden dann 10
bis 15, von der Blase des Störs oder des Sevruge 25 und von der des Sterletes 25 bis
100 solcher Blätter zu einem Büschel zusammen gegeben. 80 solcher Büschel bilden
einen groſsen Bund, welcher in Matten verpackt wird. Früher wurde die Hausenblase in
Streifen geschnitten, feucht zusammengepreſst und der Fischleim in Cylinder-,
Hufeisen- oder in beliebiger anderer Form in den Handel gebracht. – Diejenigen
Stückchen der inneren Blasenwandung, welche sich von dem äuſseren Theile nicht
loslösten, werden abgekratzt, mit den Fingern zu kleinen Krümchen geknetet,
getrocknet und zu billigerem Preise für sich verkauft.
Ein guter Fischleim, wie er zum Klären, wohl auch zum Appretiren verwendet wird, soll
vollkommen weiſs, durchsichtig, auf der Oberfläche gleichförmig und
perlmutterglänzend sein. Die beste Sorte heiſst Patriarchenfischleim nach einem vor
200 Jahren verstorbenen Patriarchen von Moskau, dessen Fabrikat als das beste und
reinste gerühmt wurde. Heutzutage werden in Ruſsland ungefähr 2000k Fischleim jährlich im Werth von 600000 Rubel
erzeugt. (Nach dem Technologiste, 1879 S. 515.)
Kl.