Titel: | Miscellen. |
Fundstelle: | Band 229, Jahrgang 1878, Miszellen, S. 295 |
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Miscellen.
Miscellen.
Dampfkessel-Explosionen in England.
Einem Bericht des Ingenieurs der National Boiler Insurance
Company in Manchester, H. Hiller (Zeitschrift der Dampfkessel-Untersuchungsgesellschaft,
1878 S. 53), entnehmen wir die Mittheilung, daſs derselbe im J. 1877 von 43
Explosionen gegen 40 des Vorjahres Kenntniſs erhielt. Viele Explosionen des J. 1877
waren sehr zerstörender Natur und von manchem schmerzlichen Verluste an
Menschenleben begleitet. Einige Explosionen sind deshalb von besonderem Interesse,
weil die Zerstörungen, welche sie anrichteten, von ganz ungewöhnlichem Umfange
waren; die umfangreichste traf ein groſses Eisenwerk, dessen Eigenthümer wiederholt
aufgefordert worden, für eine bessere Ueberwachung seines Dampfkesselbetriebes Sorge
zu tragen, nachdem bereits früher schon eine oder mehrere Explosionen stattgefunden
hatten.
In nachfolgender Tabelle sind die Ursachen der Explosionen, sowie die Anzahl der
Todten und Verwundeten hierbei zusammengestellt:
Explosionsursachen:
Explosionen
Todte
Verwundete
Allgemeine Abnutzung
9
14
11
Wassermangel
6
2
4
Uebermäſsiger Druck
5
4
–
Verschwächung der Flammrohre
5
1
4
Aeuſsere Corrosion
4
14
28
Innere Corrosion
1
2
1
Innere Grübchenbildung
2
–
–
Bruch der Nietnäthe, gewöhnlich über dem Roste bei
Kesseln mit Auſsenfeuerung
3
2
–
Ueberhitzung durch Kesselstein-Ab- lagerung
3
5
14
Fehlerhafte Construction
1
–
–
Schwächung am Mannloch
1
1
–
Nicht erkennbare Ursachen
3
1
1
––––––––––––––––––––––––––––––
Zusammen
43
46
63
Die Anzahl sämmtlicher Explosionen vom Juli 1864 bis zum 31.
December 1877 betrug 740 mit 906 Todten und 1505 Verwundeten.
Bartlett's Furnür-Schneidmaschine.
Bei G. W. Read und Comp. in New-York sind zum Schneiden
von Furnüren und Bretern von 3 bis 22mm Dicke
Schneidmaschinen in Verwendung, welche das Lostrennen der Furnüre durch entsprechend
breite, in verticaler Richtung schneidende Messer bewirken und einen so glatten
Schnitt geben, daſs nach dem Trocknen und Pressen der einzelnen Blätter keine
weitere Bearbeitung der Seitenflächen erforderlich ist. Zum Trocknen und Pressen
dienen hydraulische Pressen, in welche die Blätter einzeln zwischen je zwei von
durchstreichendem Dampfe geheizte kastenförmige Preſseinlagen eingeschoben werden.
Die Schneidmaschine macht 20 bis 25 Schnitte in der Minute und wird durch einen
einfachen, 305mm breiten Riemen angetrieben. Auf
derselben können Stämme von 2540mm Länge, 710mm Dicke und 915mm Breite in Furnüre geschnitten werden. Der Hub des Messers ist
veränderlich, und zwar von 406 bis 1006mm. Mit 3
Männern, welche die Maschine bedienen, und 1 bis 2 Männern, welche die Stämme
vorrichten, können mittels dieser Maschine bei ununterbrochenem vollem Gange
derselben in 10 Arbeitsstunden 26000qm Furnüre
erzeugt werden. Im Scientific American, 1877 Bd. 37 S.
143 ebenso in der Polytechnic Review, 1877 Bd. 4 S. 269
sind beide Maschinen in perspectivischer Ansicht abgebildet. (Vgl. *1869 192 17. *1870 197 207. 1873
209 5.)
Ueber die Festigkeit des Leders.
Durch die Berliner Maschinentreibriemenfabrik von A. Schwartz
und Comp. wurden Zerreiſsversuche mit Leder angestellt, um zu erfahren,
welche Festigkeit die verschiedenen Stellen eines Felles aufweisen. Als Material für
die Versuche wurde ein Leder aus Salta in den Argentinischen Staaten benutzt,
welches in Erfurt fertig gegerbt war. Aus der einen Hälfte des Felles wurde ein
Kernstück in der Länge von 1456mrn und Breite von
650mm herausgeschnitten und der Länge nach in
7, der Breite nach in 25, zusammen in 175 Streifen von je 208mm Länge und 26mm Breite zerschnitten. Jeder dieser Streifen wurde auf einer eigens zu
diesem Zwecke construirten Maschine zerrissen. Die Ergebnisse dieser Versuche wurden
in eine Tabelle zusammengetragen, welche neben den zum Zerreiſsen erforderlichen
Kräften noch die vor den Versuchen gemessenen Lederdicken enthält. Von E. Brauer wurden diese Ergebnisse in den Verhandlungen des Vereines zur Beförderung des
Gewerbfleiſses, 1878 S. 115 veröffentlicht. Die daraus abgeleiteten
Resultate zeigen, daſs sich ein allgemeiner Zusammenhang zwischen der Festigkeit des
Leders und der Lederdicke nicht auffinden laſse, und daſs nur die maximalen Werthe
der
Zerreiſsungskräfte K (in Kilogramm) für verschiedene
Lederdicken δ auf 1mm
Breite reducirt sich in die Formel:
K = 5,4 δ
bringen zu lassen scheinen, daſs dagegen die minimalen Werthe
dieser Kräfte unabhängig von der Lederdicke auf 1mm Breite reducirt constant, ungefähr K =
12k erscheinen. Es habe daher keinen
besonderen Werth, wenn man bei Berechnung der Festigkeit der Treibriemen die
Lederdicke berücksichtigt, da es viel wichtiger sei, den wahrscheinlichen
Minimalwerth der Festigkeit zu kennen, abgesehen davon, daſs geschwelltes Leder wohl
gröſsere Dicke, aber nicht gröſsere Festigkeit aufweise. Als Mittelwerth der
Zerreiſsungskräfte ergab sich auf lnam Breite: K1 = 20k,5 bei
einer mittleren Lederdicke von 5mm,225 und
folglich die Bruchgrenze auf 1qmm
Lederquerschnitt: B = 25k,5 : 5,225 = 3k,92.
Baukosten der Bessemerhütte auf Edgar Thomson's Stahlwerken
bei Pittsburg, Pa.
In der am 28. Februar d. J. abgehaltenen Sitzung des American
Institute of Mining Engineers hat P. Barnes
die Baukosten der Bessemerhütte von Edgar Thomsons
Stahlwerken bei Pittsburg besprochen. Es ist dies eine der gröſsten und neuesten
Anlagen und zeichnet sich durch zweckmäſsige Anordnung, sowie durch eine groſse
Productionsfähigkeit aus. Die betreffenden Angaben sind schon deshalb interessant,
als grade diese Anlage in jedem der Berichte, welche über die Ausstellung in
Philadelphia 1876 oder über das Eisenhüttenwesen in den Vereinigten Staaten
veröffentlicht wurden, besprochen ist, und über welche Zeichnungen beigegeben
wurden.
Die ganze Werksanlage, welche jährlich etwa 50000t
Schienen zu liefern vermag, kostete annäherungsweise 1 Million Dollars. Von diesem
Betrage entfallen, wenn auf den Grundankauf und die Nebengebäude keine Rücksicht
genommen wird, 221979 Doll., und sollen die Baukosten dieses Theiles der Anlage nach
der Oesterreichischen Zeitschrift für Berg- und
Hüttenwesen, 1878 S. 197 näher angeführt werden.
Die Bessemerhütte besteht aus drei Gebäuden, dem Cupolofengebäude, dem Maschinenhause
und dem Gebäude für die Birnen. Die Einrichtung der Gebäude besteht aus zwei
Gebläsemaschinen, zwei Pumpen, zwei 5t-Birnen,
fünf hydraulischen Krahnen, drei groſsen Cupolöfen zum Umschmelzen des Roheisens,
vier Spiegeleisen-Cupolöfen und zwei Aufzügen zur Bedienung der Cupolöfen. Alle
Einrichtungen haben sich während des 2½jährigen Betriebes vollkommen bewährt und die
gemachten Auslagen vollkommen gerechtfertigt. Die Baukosten stellen sich in
folgender Weise:
Herstellung des Gebäudes. Bausteine 7134 Doll., Sand und
Cement 2885, gewöhnliche Ziegel 7747, Façonziegel 1623, Bauholz 4652, Dach 13880,
Schmiedeisen 1070, Guſseisen 4539, Bahnanlage (Teaming)
3081, Kesselschmiedarbeit 8430, Arbeitslöhne 5129 und verschiedene Auslagen 1730,
zusammen 61900 Doll. – Gebläsemaschinen. Maschine 36515
Doll., Recipient 1195, Arbeitslöhne 1403 und verschiedene Auslagen 3629, zusammen
42742 Doll. – Druckpumpen. Pumpen 7539, Regulator 2327,
Reservoir 1375, Arbeitslöhne 864 und verschiedene Auslagen 949, zusammen 13106 Doll.
– Gebläse für die Cupolöfen. Gebläse 5075 und
verschiedene Auslagen 1051, zusammen 6126 Doll. – Cupolöfen. Bausteine 23 Doll., Sand und Cement 101, feuerfeste Ziegel
1614, Eisenblech 484, Eisenwaaren 419, Guſs 736, Eisenträger 301, Dachblech 6671,
Tadles (?) 1280, Wagen 750, Bahnen 117, Kesselschmiedwaare 1114, Arbeitslöhne 506
und verschiedene Auslagen 118, zusammen 14234 Doll. – Bessemerbirnen. Bausteine 591 Doll., Guſswaare 1450, Esse 1877, Birnen
15087, Wendevorrichtung 9700, Arbeitslöhne 2894 und verschiedene Auslagen 1754,
zusammen 33353 Doll. – Krahne 23636 Doll., Aufzugs Vorrichtungen 3842, Pflasterung
8701, kleine Maschinen 8549, Spiegeleisen-Oefen 3629, Röhren 1027 und Werkzeuge
1134, zusammen 40518 Doll.; Gesammtsumme 221979 Doll.
Herstellung von Mangan- und Eisenlegirungen.
Chromeisenstein und Eisenerze werden nach dem Vorschlage von J. Hollway (Englisches Patent Nr. 265 vom 20. Januar 1877) mit
Kohlenstaub, bituminösen Stoffen u. dgl. gemischt und verkokt. Im Hohofen
geschmolzen liefern diese Kokes Chromeisen, mit Manganerzen verschmolzen eine
Legirung von Eisen, Chrom und Mangan.
In gleicher Weise erzeugt Hollway (Englisches Patent Nr.
1465 vom 14. April 1877) sogen, metallische Kokes durch Mischen und Verkoken von
Mangan- oder Eisenerzen mit Silicaten, Kohle und bituminösen Stoffen. Beim Schmelzen
derselben werden Legirungen von Silicium mit Mangan oder Eisen erhalten.
Wirkung des Lichtes auf ein galvanisches Selenelement; von R.
Sabine.
Eine an einem Platindraht aufgehängte Platte von krystallinischem (bei 200°
angelassenem) Selen wird in destillirtem Wasser einer Platinplatte gegenüber
gehängt. Im Dunklen ist das Selen positiv gegen das Platin (die elektromotorische
Kraft ist etwa 0,1 Volt.); bei Bestrahlung mit Tageslicht wird die Selenplatte
negativ, die elektromotorische Kraft ist 0,05 Volt., die Aenderung 0,15 Volt., also
gröſser als die ursprüngliche elektromotorische Kraft. Allmälig stellt sich dann
Polarisation ein und das Selen wird positiv, aber schwächer als im Dunklen (vgl.
1876 222 500). Die geringste Aenderung der Bestrahlung
bringt eine Aenderung der elektromotorischen Kraft in dem oben erwähnten Sinne
hervor. Ein aus zwei Selenplatten gebildetes Element gibt bei Bestrahlung der Platte
analoge Resultate. (Nach La Nature, 1878 Bd. 17 S. 512
durch Beiblätter zu den Annalen der Physik, 1878 S.
355.)
Bestimmung des Widerstandes einer galvanischen Batterie; von
H. Discher.
Der Strom der Batterie wird zuerst durch die eine Windungsreihe eines
Differentialgalvanometers geleitet. Ist der Widerstand des Batteriezweiges x, der der Windungsreihe y, die elektromotorische Kraft der Batterie E, so
ist die Stromintensität: J=\frac E{x+y}. Sodann wird der Strom
durch beide Windungsreihen des Differential galvanometers neben einander in gleichem
Sinne geleitet, daſs also die Wirkungen auf die Magnetnadel sich addiren, zugleich
aber durch einen Rheostaten, welcher als Nebenschlieſsung zum Galvanometer dient.
Der Widerstand w desselben wird abgeändert, bis die
Ablenkung der Magnetnadel die frühere J ist; dann muſs
im ersten Fall die Stromstärke die doppelte von der im letzten Fall sein. Ist der
Widerstand der beiden Windungsreihen des Galvanometers einzeln gleich y, der des Batteriezweiges gleich x, die elektromotorische Kraft der Kette E, so ist also in beiden Fällen: \frac
E{x+y}=\frac{2\,Ew}{xy+2\,wx+wy}, also x=w. (Nach
den Beiblätter zu den Annalen der Physik, 1878 S.
273.)
Edmonds' Phonoskop.
H. Edmonds jun. zeigte jüngst in der Institution of Civil Engineers sein Phonoskop, welches
den Einfluſs tönender Schwingungen auf eine sich drehende Vacuumröhre (Gassiot's Stern) erkennen läſst. Ein Sprechrohr ist an
dem der Mündung gegenüber liegenden Ende mit einem Messingplättchen verschlossen,
und ein auf diesem befindlicher Platinstreifen wirkt beim Sprechen in die Mündung
auf einen Metallstift an einem Messingstreifen; die Zahl der dadurch bewirkten
Stromunterbrechungen während eines Umlaufes der Röhre bedingt die Zahl der Strahlen
des in der Röhre sichtbar werdenden Sternes. Nur darf die Röhre nicht zu schnell
laufen und die Unterbrechungen sich nicht zu rasch folgen. Zwei harmonische Töne
geben zwei sich über einander legende Sterne, von denen der eine glänzend und
deutlich, der andere mehr nebelig und weniger glänzend ist. Unharmonische Töne
verwirren die Strahlen vollständig. (Nach dem Engineer,
1878 Bd. 45 S. 421.)
Ueber das Reifen der Kartoffeln.
E. R. v. Canstein unterscheidet nach Biedermann's Centralblatt, 1878 Bd. 1 S. 368 zwischen
Genieſsbarkeit, Reife und Aufbewahrungsfähigkeit der Kartoffeln. Zur Beurtheilung
dieser Fragen hat er eine groſse Zahl von Versuchen gemacht, deren Resultate in
folgender Tabelle zusammengestellt sind.
Sorte
Blüthe am
Stärkegehaltam 23. Juli
Blätter braun,Stengel grünam
Der constanteStärkegehalt tritt
einzwischen dem
ConstanterStärkegehalt derfrisch.
Kartoffeln
Frühkartoffeln
Proc.
Proc.
Bisquit aus Proskau
21. Juni
14,50
23. Juli
2. und 12. August
15,10
Samen aus Neuseeland
18. „
10,67
23. „
2. und 12. „
13,45
Frühe Amerikanische
12. „
12,66
2. Aug.
23. Juli u. 2. Aug.
12,92
Spätkartoffeln
Champion aus England
16. „
17,05
12. „
22. Aug. u. 1. Sept.
20,13
Schottische, volltragende
18. „
5 bis 6
22. „
12. „ u. 1. „
13,45
Dabersche, selbstgezogen
15 „
12,15
12. „
12. „ u. 22. Aug.
21,33
Gonsenheimer, blau
18. „
13,18
2. „
12. „ u. 21. „
14,65
Rothe Westerwälder
19. „
15,63
12. „
11. Sept. u. 11. Oct.
17,30
Indem Verfasser den Eintritt der Reife mit der Constanz des Stärkemehlgehaltes in
Zusammenhang stellt, folgert er aus obigen Angaben, daſs dieser Zeitpunkt keineswegs
immer mit dem Welken der Blätter bei noch unten grünem Stengel zusammenfällt, daſs
vielmehr verschiedene Sorten sich hierin ganz verschieden verhalten; genieſsbar
seien die jungen Knollen indeſs bereits nach vollendeter Blüthe.
Bewahrt man endlich solche Kartoffeln auf, deren Stärkegehalt bereits constant
geworden ist, so faulen dieselben auch bei der sorgfältigsten Behandlung. Den Zweck
des längeren Verbleibens der Knollen im Boden sucht Verfasser daher nur darin, daſs
dieselben auf diese Weise vor Erhitzung und anderen äuſseren Einflüssen bis in den
Herbst hinein am besten geschützt werden.
Zur Prüfung von Brunnenwasser auf eine Verunreinigung durch
Leuchtgas.
C. Himly vermischt eine gröſsere Probe des zu
untersuchenden Wassers mit Chlorwasser, setzt sie kurze Zeit dem Sonnenlichte aus
und schüttelt mit Quecksilberoxyd, um das überschüssige Chlor zu entfernen. War das
Wasser durch Leuchtgas verunreinigt, so ist dann der Geruch nach Elaylchlorür oder
ähnlichen Chlorkohlenwasserstoffen wahrzunehmen. (Untersuchungen aus dem Universitätslaboratorium zu Kiel, 1877 S. 8.)
Ueber die Beschädigungen der Waldungen durch schweflige
Säure.
Bei Lemathe in Westphalen zeigen mehrere Nadelholzbestände in der Nähe der dortigen
Zinkhütten Krankheitserscheinungen, bis sie nach einiger Zeit absterben. Nach J. König (Landwirthschaftliche
Zeitung für Westphalen und Lippe, 1877 S. 380) enthielten die Nadeln und
Zweige in 1000 Th. Trockensubstanz folgende Schwefelsäuremengen:
Nadeln
Zweige
Asche
Schwefel-säure
Schwefel-säure inder Asche
Asche
Schwefel-säure
Schwefel-säure inder Asche
I. Rothtanne.
Proc.
Proc.
Vom Leitersberg, Südwestseite, gesund
45,59
5,12
11,23
30,79
1,44
4,67
Westseite, krank
55,67
6,56
11,78
30,68
1,85
6,03
Vom Ahmerholz, Südostabhang, krank
78,07
10,67
13,60
35,66
3,11
8,72
II. Lärche.
Vom Leitersberg, Südwestseite, gesund
49,34
10,63
21,54
28,13
1,28
4,55
Vom Berg Hoppei, krank
55,02
12,58
22,84
35,55
2,55
7,17
„ „ „ krank
56,71
10,57
18,13
38,51
2,51
6,51
Vom Ahmerholz, krank
63,27
13,64
21,55
41,95
3,26
7,77
III. Weimuthskiefer.
Vom Stübchen, anscheinend gesund
33,81
5,04
14,91
33,56
2,20
6,55
Vom Ahmerholz, krank
34,79
5,59
16,06
–
–
–
IV. Kiefer.
Nach Analysen von Fr.
Krutzsch und H. Schulze,
gesund
39,95
1,10
2,75
–
–
–
Vom Berg Hoppei, krank
33,82
4,11
12,15
30,08
2,29
7,56
Der schädliche Einfluſs der schwefligen Säure ist demnach wohl unzweifelhaft (vgl.
1876 220 88).
Zwei Abfluſswässer von Zinkblendwerken zu Gevelinghausen bei Olsberg, die jede
Vegetation vernichten, enthielten in 1l:
I
II
Zinkoxyd
164mg
119mg
Kalk
50
50
Magnesia
25
6
Schwefelsäure
302
187.
Ueber die Thätigkeit der Blätter.
B. Corenwinder (Comptes
rendus, 1878 Bd. 86 S. 608) hat beobachtet, daſs junge Blätter auch am Tage
Sauerstoff aufnehmen und Kohlensäure ausathmen, während alte Blätter bekanntlich am
Tage keine Kohlensäure ausscheiden. Bei 100° getrocknete Kirschlorbeerblätter hatten
nun folgende Zusammensetzung:
Junge Blätter
Alte Blätter
Stickstoffhaltige Stoffe
32,47
10,75
Stickstofffreie Substanz
61,89
81,69
Phosphorsäure
1,68
0,35
Kalk
0,86
3,80
Kali, Kieselsäure u. dgl.
3,00
3,41
In Folge des hohen Gehaltes der jungen Blätter an Protoplasma
müssen diese Sauerstoff aufnehmen und Kohlensäure ausathmen. Die alten Blätter haben
dagegen wenig Protoplasma, aber viel Chlorophyll, welches die bei der Athmung des
Protoplasma ausgeschiedene Kohlensäure zurückhält, so daſs hier die Sauerstoffabgabe
überwiegt.
Ueber die Nachweisung freier Weinsäure im Wein.
Bekanntlich ist die sauere Reaction reiner Weine wesentlich durch den im Wein
enthaltenen Weinstein, nicht oder doch nur in ganz untergeordnetem Grade durch freie
Weinsäure bedingt. Diese findet sich, so weit die bis jetzt ausgeführten Analysen
normaler Weine ergeben haben, im Wein höchstens in sehr geringer Menge vor. In dem
Auffinden gröſserer Mengen dieser Säure in freier Form ist daher immer wenigstens
ein verdächtiges Zeichen für die Echtheit des Weines zu erblicken. A. Claus (Zeitschrift für
analytische Chemie, 1878 S. 314) verdampft zur Nachweisung der freien
Weinsäure den Wein zur Syrupsconsistenz und schüttelt mit Aether aus. Der nach dem
Verdunsten des Aethers erhaltene Rückstand wird mit absolutem Alkohol ausgezogen,
dieser verdunstet und die nun hergestellte wässerige Lösung mit einer alkoholischen
Lösung von essigsaurem Kali versetzt. War freie Weinsäure vorhanden, so scheiden
sich Weinsteinkrystalle ab.
Löslichkeit organischer Säuren in Alkohol und Aether.
Nach Versuchen von E. Bourgoin (Chemisches Centralblatt, 1878 S. 243) lösen sich bei 15°:
In 100 Theilen
absoluten Aether
absoluten Alkohol
Alkohol von 90°
Oxalsäure
1,266
23,73
14,70
Bernsteinsäure
1,265
7,51
12,59
Weinsäure
0,400
25,604
41,135
Citronensäure
2,26
75,90
52,85
Gallussäure
2,56
38,79
23,31
Benzoesäure
31,35
46,68
41,62
Salicylsäure
50,47
49,63
42,09
Phtalsäure
0,684
10,08
11,70
Die Terpentinöle.
Nach Mittheilungen Godeffroy's in der Oesterreichischen Zeitschrift für Pharmacie
unterscheidet man im Handel wesentlich folgende Sorten: 1) Oesterreichisches
Terpentinöl von Pinus austriaca, farblos oder schwach
gelblich, vollkommen klar, hat 0,864 sp. G., siedet bei 155 bis 157° und lenkt die
Ebene des polarisirten Lichtes nach links. 2) Deutsches Terpentinöl von Pinus sylvestris, Pinus Abies L., Pinus vulgaris L.y Pinus picea L., Pinus rotundata Lk.
gleicht dem vorigen; sp. G. 0,86 bis 0,87, siedet bei 155 bis 160° und lenkt die
Ebene des polarisirten Lichtes nach links. 3) Französisches Terpentinöl, aus
französischem Terpentin von Pinus maritima, ist farblos
oder schwach gelblich, vollkommen klar, hat 0,86 sp. G. und siedet bei 156 bis 1570;
es riecht eigentümlich, schmeckt brennend, lenkt die Ebene des polarisirten Lichtes
nach links ab und wird hauptsächlich in der Umgebung von Bordeaux gewonnen. 4)
Venetianisches Terpentinöl, aus venetianischem Terpentin von Pinus Larix L. oder Larix decidua Milk,
gleicht dem französischen, riecht aber angenehmer und lenkt die Ebene des
polarisirten Lichtes nach links ab; kommt zumeist vom südlichen Tirol, vom Thale St.
Martin in Piemont u.a. 5) Englisches Terpentinöl, aus dem amerikanischen Terpentinöl
von Pinus palustris (australis) und Pinus Taeda, gleicht dem
französischen, hat 0,864 sp. G., siedet bei 156 bis 157° und lenkt die Ebene des
polarisirten Lichtes nach rechts ab.
Auſser diesen fünf Hauptsorten erscheinen im Handel noch folgende Terpentinöle: 1)
Tannenzapfenöl, Oleum Abietis pini, wird aus den Zapfen
von Abies pectinata durch Destillation mit Wasser
gewonnen; es riecht viel feiner als Terpentinöl, zeigt 0,868 sp. G., siedet bei 160
bis 162° und lenkt die Ebene des polarisirten Lichtes nach rechts ab. 2) Latschen-
oder Krummholzöl, Oleum Pini pumilionis, wird
aus jungen Spitzen und Zapfen von Pinus Pumilio Hänke
durch Destillation mit Wasser gewonnen; es besitzt einen eigenthümlichen, etwas an
Wachholder erinnernden Geruch, hat 0,865 sp. G., siedet bei 170° und lenkt die Ebene
des polarisirten Lichtes nach links ab. 3) Fichtennadelöl, durch Destillation der
Nadeln von Pinus sylvestris oder Pinus Abies mit Wasserdämpfen gewonnen, hat einen
auſserordentlich feinen, aromatischen Geruch, 0,876 sp. G., siedet bei 160° und
lenkt die Ebene des polarisirten Lichtes nach rechts ab. 4) Unter dem Namen Templin-
oder Kienöl bezeichnet man im Handel ein Terpentinöl, welches durch Destilliren des
Holzes, der Zweige, Zapfen, Nadeln u.s.w. mit Wasser gewonnen und namentlich im
Canton Bern, in Emmenthal und Aargau in der Schweiz und in manchen Gegenden Tirols
erzeugt wird; es riecht citronenartig, hat ein specifisches Gewicht von 0,86 bis
0,88, siedet zwischen 160 bis 164° und lenkt die Ebene des polarisirten Lichtes nach
links ab.
Zur Bestimmung des Arsens.
De Clermont und Frommel
(Bulletin de la Société chimique, 1878 Bd. 29 S.
290) haben gefunden, daſs die Sulfide der Metalle, mit Ausnahme des Kupfers,
Wismuthes und Quecksilbers, in kochendem Wasser zersetzt werden unter Bildung von
Schwefel Wasserstoff und Metalloxyd. Zur Bestimmung des Arsens kochen sie nun den
Schwefelwasserstoff-Niederschlag, der die Sulfide der ganzen Gruppe enthalten kann,
mit Wasser. Nach 20 bis 25 Minuten ist das gesammte Arsen als arsenige Säure in
Lösung und kann in gewöhnlicher Weise bestimmt werden; die übrigen Sulfide geben
unlösliche Oxyde.
Beseitigung der Pyrogallussäure-Flecke in Leinen.
Zum Zeichnen der Wäsche wird die Stelle für die Schrift mit einer Lösung von 2 Th.
Pyrogallussäure in 100 Th. 45proc. Weingeist getränkt und nach dem Trocknen mit
einer schwach ammoniakalischen 14proc. Silberlösung beschrieben. Nach H. Hager (Chemisches
Centralblatt, 1878 S. 408) ist nach völligem Trocknen diese Stelle dann mit
reinem Wasser auszuwaschen. Wird hierzu ein kalkhaltiges oder ammonhaltiges oder ein
Soda oder Seife enthaltendes Wasser verwendet, so färbt sich die mit der
Pyrogallussäure getränkte Stelle mehr oder weniger dunkelbraun. Diese braunen Flecke
sind dann auf dem gewöhnlichen Wege nicht zum Verschwinden zu bringen, wohl aber,
wenn man sie mit einer Lösung von Oxalsäure in 50- bis 60proc. Weingeist reibt und
wäscht und die feuchten Stellen dem Tages- oder Sonnenlichte aussetzt.
Trennung von Kupfer und Zink mit Schwefelwasserstoff.
Um Zink von Kupfer durch nur einmalige Fällung mit Schwefelwasserstoff zu trennen,
ist es nach G. Larsen (Zeitschrift für analytische Chemie, 1878 S. 312) nur nöthig, den
Schwefelwasserstoff-Niederschlag auf dem Filter zunächst mit Salzsäure von 1,05 sp.
Gr., durch welche zuvor Schwefelwasserstoff geleitet war, dann mit
Schwefelwasserstoffwasser auszuwaschen.
Zur quantitativen Bestimmung des Schwefels.
Beim Schmelzen von Schwefel mit Alkali entstehen nach älteren Angaben nur
Verbindungen des Schwefelmetalles, während nach neueren Angaben bei dieser Reaction
unterschwefligsaures Salz und Schwefelalkali gebildet wird. C. Fahlberg und M. W. Iles (Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft, 1878 S.
1187) haben dagegen gefunden, daſs, wenn ein Ueberschuſs an Alkali zugegen ist,
welches hinreichend lang geschmolzen wurde, der Schwefel sich vollständig in
schwefligsaures Salz und nicht in unterschwefligsaures Salz und Schwefelalkali
umsetzt. War der Ueberschuſs an Alkali gröſser, als die Bildung des schwefligsauren
Salzes erforderte, so wurde ein Gemisch von schwefligsaurem und schwefelsaurem Salz
beobachtet.
Auf Grund dieser Beobachtung schlagen die Verfasser folgende Methode zur Bestimmung
des Schwefels vor. Die betreffenden Körper werden mit so viel Aetzkali geschmolzen,
daſs auf 0g,1 Schwefel mindestens 25g Kali kommen. Ist die Schmelze in ruhigen Fluſs
gebracht, so läſst man erkalten, löst in Wasser, filtrirt etwa ausgeschiedene
Metalloxyde ab, versetzt mit überschüssigem Bromwasser, erwärmt mit Salzsäure und
fällt die gebildete Schwefelsäure mit Chlorbarium. Die mitgetheilten Beleganalysen
stimmen recht gut.
Angebliche Verbesserungen der Waschseife.
Th. Waller (Englisches Patent Nr. 1235 vom 28. März
1877) vermischt die noch warme Waschseife mit Sägemehl – ein Vorschlag, der wohl
kaum Anspruch auf Neuheit machen kann (vgl. 1877 223
111).
Die Seife von A. Dove (Amerikanisches Patent Nr. 184512)
besteht aus gewöhnlicher Seife, Soda, Ammoniumcarbonat und Natriumsulfat; eine
andere von A. R. Shanton in Utica (Amerikanisches
Patent Nr. 183986) aus Sesamölkuchen, Natriumhydrat, Soda, Borax und Chlorammonium.
(Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft,
1878 S. 422. 527.)
J. W. Bartlett (Amerikanisches Patent Nr. 187245 vom 4.
November 1876) will aus Kalk, Natron, Potasche, Chlorkalk, Oel und anderen Fetten
Schmierseife herstellen.
K. Funk und A. Eltze (D. R.
P. Nr. 1247 vom 27. Juli 1877) glauben die gewöhnliche Seife wesentlich durch Zusatz
einer geringen Menge von phosphorsaurem Natron verbessern zu können.
R. Dixon (Englisches Patent Nr. 2655 vom 30. Juli 1877),
will eine trockne Desinfectionsseife aus Soda, Leinöl, Harz, Chlorkalk, Kampfer,
Phenol, Gummi und schwarzer Seife herstellen. – Der Zusatz von Chlorkalk ist
sinnlos, da das Chlor sehr bald unwirksam wird, der Kalk aber die Seife nur
verderben kann.
Lewis und Copie (Belgisches
Patent Nr. 40781 vom 15. November 1876) versetzen Oelseife mit Wasserglas und Mehl.
– Es ist nicht einzusehen, was an dieser patentirten Fälschung neu sein soll (vgl.
1876 222 501).
Feuerlöschmittel.
Nach C. Grüneberg (Englisches Patent vom 16. October
1876) wird ein Gemisch aus 20 Th. chlorsaurem Kalium, 10 Th. Colophonium, 50 Th.
salpetersaurem Kalium, 50 Th. Schwefel und 1 Th. Braunstein in Büchsen verpackt und
angezündet, in den Raum geworfen, in welchem ein Feuer zu ersticken ist.
P. Rolland (Englisches Patent Nr. 1875 vom 14. Mai 1877)
will dem Spritzenwasser eine Lösung von 7 Th. Eisenvitriol, 2 Th. Kochsalz und 1 Th.
kohlensaurem Kalk zusetzen. Der Kalk soll wohl richtiger in dem Wasser suspendirt
werden.
Stirnemann und A. Gauchet
(D. R. P. Nr. 579 vom 19. Juli 1877) verwenden zwei Behälter, die mit einem Injector
mit doppelter Düse in Verbindung stehen. Der eine Behälter wird mit einer Lösung von
doppeltkohlensaurem Natron, der zweite mit verdünnter Schwefelsäure gefüllt (vgl.
*1873 208 115. 1876 219 449.)
Wird nun der Apparat in Thätigkeit gesetzt, so saugt das eingespritzte Wasser in der
ersten Düse das Natron, in der zweiten die Schwefelsäure an und wird so mit
Kohlensäure beladen auf das Feuer geleitet.
Zum selbstthätigen Löschen des Feuers unter Dampfkesseln verbinden Dannenberg und Schaper und A.
Graul (D. R. P. Nr. 220 vom 16. August 1877) das Sicherheitsventil mit
einem Dampfhahn. Wird das Sicherheitsventil durch zu hohe Spannung im Kessel
gehoben, so wird der Hahn geöffnet und der ausströmende Dampf löscht das Feuer unter
dem Kessel. (Vgl. Ramet *1872 206 339.)
Herstellung künstlicher Steine.
F. Kosskul in Philadelphia hat in den Vereinigten
Staaten zwei Patente (Nr. 200 834/5 vom 27. April 1877) auf die Herstellung
künstlicher Steine erhalten. Nach dem einen werden Thon, Wasserglas, Sand,
Steinstaub, gepulvertes Glas, Kalk, Aetznatron, Kalkstein, schwefelsaures Antimon,
Zinkweiſs, Bleiweiſs u. dgl. in verschiedenen Verhältnissen gemischt, geformt, heiſs
in eine erwärmte Lösung von Wasserglas getaucht und gebrannt. Nach dem zweiten
Patent wird Kalk mit Wasser zu Brei gelöscht, dann Eisensulfat, Ziegelmehl,
Steinpulver, Asche hinzugesetzt und die Masse, so lange sie noch plastisch ist, in
heiſse Formen gepreſst. (Nach der Deutschen Töpfer- und
Zieglerzeitung, 1878 S. 179).
W. Hill (Englisches Patent Nr. 225 vom 17. Januar 1877)
schlägt vor, künstliche Steine aus einem Gemisch von 1 Th. Cement, 2 Th. Kalk, 2 bis
4 Th. Sand, mit entsprechenden Farbstoffen gefärbt, herzustellen.
H. Borchard (D. R. P. Nr. 1252 vom 16. August 1877)
will 100 Th. gewaschenen Sand, mit 6 bis 7 Th. kohlensaurem Kalk, 3 Th. kohlensaurer
Magnesia, 4 Th. Gyps und 3 Th. Feldspath gemischt, mit etwas Wasser in Formen
pressen und nach vollständigem Trocknen in Weiſsglühhitze brennen. Der Patentnehmer
bezeichnet die erhaltene Masse als künstlichen Marmor.
H. G. Hosmer (Englisches Patent Nr. 2525 vom Juni 1877)
will die aus gewöhnlichem Kalkstein angefertigten Gegenstände, Bodenplatten, Vasen,
Figuren u.s.w. bei 5at Druck mit siedendem Wasser
oder Dampf 12 Stunden lang erhitzen. Dann gelangen dieselben in ein Bad von einer
Alaunlösung von 5° B., in welchem sie von einem Tag bis mehrere Wochen hindurch
bleiben. Hierdurch soll der Stein groſse Härte und Politurfähigkeit erlangen. Wenn
der Stein gefärbt werden soll, so werden dem Alaun Farbstoffe, Rothholz, Eisen- und
Kupfervitriol, essigsaures Eisen u. dgl. hinzugesetzt. Auch wasserlösliche
Anilinfarben, Farbhölzer – unter Zusatz von Potasche oder Weinstein und Borax – und
Indigo können angewendet werden.
Wird nach J. Ferwer (Polytechnisches Notizblatt, 1878 S. 147) ein Gemisch von 5 Th.
kohlensaurem Kalk und 1 Th. Ultramarin mit etwas Wasser in dünne Platten gepreſst,
mit einer kalten, dann mit einer 60° warmen Zinkvitriollösung getränkt, so erhält
man einen Marmor-harten, dem Lasur ähnlichen Stein, der sich schleifen und poliren
läſst. Statt des Ultramarins können auch andere Mineralfarben genommen werden.
Nicht berauschende Getränke.
Th. Hogben (Englisches Patent Nr. 1222 vom 28. März
1877) hat sich ein nicht berauschendes Getränk patentiren lassen, welches aus dem
Saft von Trauben, Orangen etc. und einem Auszug von Malz, Hopfen, Chinarinde
besteht. Das Gemisch wird mit Gewürzen und angeblich mit „flüssigem Phosphor“
versetzt. Auf letzterem Zusatz soll die heilsame Wirkung des Getränkes beruhen. Ein
Zusatz von Salicylsäure verhindert Eintritt der Gährung. (Nach den Berichten der deutschen chemischen Gesellschaft, 1878
S. 422. 815.)
Ein ähnliches Getränk „Temperance beer“ will T. H. Larmouth (Englisches Patent Nr. 1917 vom 16. Mai
1877) aus Hopfen, Gerste, Tapioca, Gelatine und Zucker herstellen, versetzt mit
Caramel als Farbstoff für Ale, mit geröstetem Malz für Stout und Porter.