Titel: | Künstliche Zuganlagen. |
Autor: | Max Samter |
Fundstelle: | Band 342, Jahrgang 1927, S. 145 |
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Künstliche Zuganlagen.
Von Regierungsbaumeister a. D. Max
Samter.
SAMTER, Künstliche Zuganlagen.
Ueber die Zweckmäßigkeit der Verwendung des künstlichen Zuges in den
Kraftzentralen und industriellen Anlagen sind bis zum heutigen Tage noch die
Ansichten der Fachleute geteilt. Es erscheint daher angebracht, zumal in der
Literatur nur ganz vereinzelt gründlichere Abhandlungen über das vorliegende Gebiet
zu finden sind, über die verschiedenen Systeme und ihre Anwendungsmöglichkeit das
Notwendige zu sagen und durch ein umfangreicheres Rechnungsbeispiel, das praktischen
Betriebsverhältnissen entnommen ist, zu ergänzen.
Bei den sogenannten Unterwindfeuerungen wird vor dem Kessel ein Ventilator
aufgestellt, der in den möglichst dicht geschlossenen Aschenfall Luft hineindrückt,
so daß diese durch die Rostspalten strömt und die Verbrennung unterhält. Dem Gebläse
fällt somit die Aufgabe zu, den natürlichen Zug des vorhandenen Schornsteins dadurch
zu unterstützen, daß es die Rostwiderstände überwindet, die je nach der
Brennstoffart mehr oder weniger beträchtlich sein können. Der Unterwind ist daher
insbesondere dort am Platze, wo stark schlackende, minderwertigere Brennstoffe
verfeuert werden, oder Kohlenarten, die in hoher Schicht aufgebracht werden müssen.
Aber auch bei Verwendung guter Kohle erweist sich der Unter wind als zweckmäßig, da
ja naturgemäß durch die kräftigere Luftzufuhr die Verbrennung lebhafter gestaltet,
die sogenannte Rostanstrengung erhöht und die Leistungsfähigkeit des Kessels
vergrößert wird; auch liegt auf der Hand, daß bei Vorschaltung des mechanischen
Betriebes die Schornsteinhöhe niedriger gehalten werden kann, als bei rein
natürlichem Zug, weil derselbe nicht die Ueberwindung der Rostwiderstände zu
übernehmen hat.
Bei Erweiterung einer Kesselanlage oder Verbesserung der Leistungsfähigkeit
derselben, z. B. durch Einbau eines Rauchgas- oder
Luft-Vorwärmers, macht sich sehr häufig der Uebelstand bemerkbar, daß der vorhandene
Schornstein sowohl eine zu geringe Höhe besitzt als auch einen zu kleinen
Querschnitt, um die erforderliche Zugstärke am Fuß des Kamins zu gewährleisten.
Durch die vermehrten Rauchgasmengen, die pro Sekunde den Querschnitt
durchströmen müssen, wird die sekundliche Geschwindigkeit, die unter normalen
Verhältnissen 4 bis 6 m betragen darf, erhöht, und demzufolge wachsen auch die
dynamischen Widerstände auf Kosten des statischen Unterdrucks, der am Kaminfuß
benötigt wird. Auch ist zu bedenken, daß bei Einschaltung eines Rauchgasvorwärmers
die Zugstärke sowohl durch die Vermehrung des Widerstandes als auch durch die
notwendige Temperaturerniedrigung verringert wird.
In häufigen Fällen hilft man sich, falls es sich um eine Vergrößerung der Zugstärke
von etwa 3 bis 5 mmW.S. handelt, durch Vergrößerung der Schornsteinhöhe.
Textabbildung Bd. 342, S. 145
Abb. 1.
Eine eigenartige Konstruktion, die in den letzten Jahren vielfach Anwendung findet,
wird durch Abb. 1 wiedergegeben, den
„Schwendilator“-Kaminaufsatz der Firma Josef Schwend & Co.,
Baden-Baden. Durch denselben wird nach Angaben der Firma nicht nur die Zugstärke um
mindestens 3 mm erhöht, sondern auch das Zurückstauen der Rauchgase bei starkem Wind
und das Erhitzen des oberen Kaminteils bei Sonnenschein dadurch verhindert, daß
durch die steilen, jalousieartigen Wandungen stets eine aufsteigende Luftzirkulation
hervorgerufen wird.
Falls jedoch der Mauerwerksquerschnitt eine wesentliche Mehrbelastung nicht verträgt,
oder die Tragfähigkeit des Bodens gering ist, greift man in der Regel zu einem
anderen, wesentlich wirksameren Mittel, dem Zugverstärker.
Wie die Abb. 2 erkennen läßt, werden die den Fuchs
durchströmenden Abgase von einem Ventilator angesaugt und mittels eines sich
erweiternden Anschlußrohres in den Kamin geführt. Da der Ventilator mechanisch
angetrieben wird und somit Stromkosten verursacht, die bei kleineren Anlagen
naturgemäß mehr ins Gewicht fallen, als
bei größeren, wird es zweckmäßig sein, den Zugverstärker nur bei angestrengtem
Betrieb einzuschalten; bei normaler Belastung hingegen arbeitet die Kesselanlage
nach Umschalten einer im Fuchs vor dem Zugverstärker befindlichen Klappe und
Abschluß des Verbindungsrohres nach dem Kamin mit natürlichem Zug.
Wenn derartige Anlagen in vereinzelten Fällen nicht den erhofften Erfolg bringen, so
ist dies, ganz abgesehen von der falschen Bemessung des Ventilators, darauf
zurückzuführen, daß dem natürlichen Auftrieb der Gase im Kamin eine zu hohe
Bedeutung beigemessen wird, während bei einer Geschwindigkeit der Rauchgase von 10 m
und mehr pro Sekunde die dynamische Druckhöhe sowie auch der Reibungswiderstand eine
beträchtliche Zunahme erfahren.
Textabbildung Bd. 342, S. 146
Abb. 2.
Eigentliche Saugzuganlagen, die man bis vor kurzem noch als einen Notbehelf ansah,
sind in der heutigen Zeit, wo das Bestreben vorherrscht, auch minderwertige Kohlen,
wie z.B. die Rohbraunkohle, zu verwenden, zu einem notwendigen Bestandteil der
Kraftzentrale geworden. Der neuzeitliche Hochleistungskessel mit einer
Spitzenbelastung bis zu 60 kg pro qm Heizfläche und St. bedingt vielfach Zugstärken
von 50 bis 75 mmWS, für die nur Schornsteine von bisher ungewohnter Höhe ausreichen
würden. Man vergegenwärtige sich, welche Schornsteinhöhe z.B. bei einer verlangten
Zugstärke von 65 mm erforderlich wird. Dieselbe kann angenähert aus der Formel
Z = H (γl–γg)
berechnet werden, in welcher Z die Zugstärke in mmWS, H die Schornsteinhöhe in m,
γl das spezifische Gewicht der Luft und γg das der Rauchgase im Kamin bedeutet. Rechnet man
mit einer Sommertemperatur der Außenluft von 20° C, einer mittleren
Rauchgastemperatur von 150° C, die bedingt ist durch Einschaltung von Rauchgas- und
Luft-Vorwärmern, so ergibt sich für γg = 1,28 (bei
0° C und 760 mm Barom.) die Gleichung
H=\frac{Z}{\gamma_l-\gamma_g}=\frac{65}{1,205-0,825}=171\mbox{ m}!
Gegen den Bau derartig hoher Schornsteine sprechen – abgesehen von den hohen
Baukosten des eigentlichen Schornsteins – zumeist die beschränkten Raumverhältnisse
und die bei schlechtem Baugrund notwendigen, sehr teuren Fundierungs-arbeiten.
Bei dem indirekten Saugzug, der heute nur noch in vereinzelten Fällen gebaut wird,
erfolgt die Absaugung der Rauchgase nicht unmittelbar durch den Ventilator, sondern
durch eine in den eisernen Kamin eingebaute Düse; dadurch, daß der vom Ventilator
erzeugte Luftstrom zentral in den Kamin geblasen wird, wird in demselben ein
Unterdruck erzeugt, so daß die Rauchgase infolge der ejektorartigen Wirkung
abgesaugt werden. Vorteilhaft ist der indirekte Saugzug insofern, als die Rauchgase
nicht durch den Ventilator strömen und somit auch ganz hohe Temperaturen keinen
Hinderungsgrund für seine Verwendung bilden. Gegen seine Verwendung spricht in
erster Linie der hohe Energiebedarf, der ungefähr 1,5 bis 2% von der gesamten
erzeugten Maschinenleistung beträgt, während der Energiebedarf für den direkten
Saugzug 0,6 bis 1% der Maschinenleistung ausmacht.
Bei dem letztgenannten werden (s. Abb. 3) die
Rauchgase durch den Ventilator angesaugt und in den eisernen Kamin ausgeblasen. Die
erwähnte Abbildung zeigt eine Anlage, bei welcher die Rauchgase von zwei Kesseln
durch einen gemeinsamen Kamin geleitet werden, derart, daß ein Ventilator für das
Absaugen der Rauchgase aus einem Kessel ausreichend bemessen ist.
Der nachstehend durchgeführten Berechnung liegen folgende Werte zugrunde:
Die direkt wirkende Saugzuganlage ist für zwei Kessel von je 500 qm Heizfläche zu
bemessen.
Die Dampferzeugung in kg pro qm Heizfläche und Stunde beträgt: normal: 30; max.
dauernd: 40; max. vorübergehend: 48.
Die verwendete oberschlesische Steinkohle hat folgende Zusammensetzung: C = 73%; H =
4,5%; O + N = 10%; S = 1%; W = 3,8%; Asche = 7,7%.
Der Gesamtwirkungsgrad der Kesselanlage ist bei den verschiedenen Belastungen zu η = 0,82; 0,80; 0,78 anzunehmen.
Die Kessel arbeiten mit 30 atü, erzeugen überhitzten Dampf von 350°; das Speisewasser
tritt mit 30° in den Rauchgasvorwärmer.
Die erforderlichen Zugstärken sind: 30, 36, 42 mm.
Die Temperaturen der Rauchgase am Fuß des Kamins: 160°; 185°; 210°.
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Abb. 3.
Es ergeben sich hiernach folgende Werte:
1. Heizwert der Kohle mit Hilfe der Verbandsformel: h=8100\,\cdot\,C+29000\,\left(H-\frac{O}{8}\right)+2500\,\cdot\,S
-600\,\cdot\,W=8100\,\cdot\,0,73+29000\,\left(0,045-\frac{0,09}{8}\right)+2500\,\cdot\,0,01-600\,\cdot\,0,038=5910+985+2,2=6897,2\,\sim\,6900\mbox{
kcal}.
2. Wärmeinhalt des Dampfes: i = 745,4.
3. Stündlich zu erzeugende Dampfmengen D gemäß vorstehenden Angaben: normal 500 . 30
= 15000 kg; max. dauernd: 500 . 40 = 20000 kg; max. vorübergehend: 500 . 48 = 24000
kg.
4. Zugehörige Verdampfungsziffern:
x_1=\frac{0,82\,\cdot\,6900}{745,4-30}=7,9;
x_2=\frac{0,80\,\cdot\,6900}{715,4}=7,75;
x_3=\frac{0,78\,\cdot\,6900}{715,4}=7,5.
5. Brennstoffmengen:
B_1=\frac{15000}{7,9}=1900\mbox{ kg};
B_2=\frac{20000}{7,75}=2600\mbox{ kg};
B_3=\frac{24000}{7,5}=3200\mbox{ kg}.
6. Theoretische trockene Gasmenge (nach Nuber, Wärmetechnische Berechnung der
Feuerungs- und Dampfkessel-Anlagen): G=8,98\,\cdot\,C+20,96\,\left(H-\frac{O}{8}\right)+3,33\,\cdot\,S+0,797\,\cdot\,N=8,98\,\cdot\,0,73+20,96\,\cdot\,0,034+3,33\,\cdot\,0,01+0,797\,\cdot\,0,01=6,55+0,712+0,0333+0,00797=7,303\mbox{
cbm} (bezogen auf 0° und 760 mm
Barom.).
7. Erforderlicher Luftüberschuß, angenommen zu ü = 1,5 bis 1,7.
8. Theoretischer Kohlensäuregehalt:
k_{\mbox{max}}=\frac{1,865\,\cdot\,C}{G}=\frac{1,865\,\cdot\,0,73}{7,303}=0,1865 oder 18,65 %.
9. Wirklicher Kohlensäuregehalt:
k_1=\frac{k_{\mbox{max}}}{ü}=\frac{18,65}{1,5}=12,4%; k_2=\frac{18,65}{1,6}=11,7%; k_3=\frac{18,65}{1,7}=11,0%.
10. Wirkliche Gasmengen (in cbm pro kg Brennstoff bei 0° und 760 mm Barom.):
G_1=\frac{1,865\,\cdot\,C}{k_1}+\frac{9\,\cdot\,H+W}{0,804}=\frac{1,865\,\cdot\,0,73}{0,124}+\frac{9\,\cdot\,0,045+0,038}{0,804}=\sim\,11,0+0,55=11,55\mbox{
cbm};
G_2=\frac{1,865\,\cdot\,0,73}{0,117}+0,55=11,6+0,55=12,15\mbox{ cbm};
G_3=\frac{1,865\,\cdot\,0,73}{0,11}+0,55=12,4+0,55=12,95\mbox{ cbm}.
11. Von jedem Ventilator abzusaugende Gasmenge:
V_1=\frac{(1+\alpha\,t_1)\,\cdot\,B_1\,\cdot\,G_1}{60\,\cdot\,60}=\frac{\left(1+\frac{1}{273}\,\cdot\,160\right)\,\cdot\,1900\,\cdot\,11,55}{3600}=\frac{34600}{3600}=9,65\mbox{
cbm}/\mbox{sek};
V_2=\frac{1,68\,\cdot\,2600\,\cdot\,12,15}{3600}=\frac{53000}{3600}=14,7\mbox{ m}/\mbox{sek};
V_3=\frac{1,77\,\cdot\,3200\,\cdot\,12,95}{3600}=\frac{73700}{3600}=20,5\mbox{ m}/\mbox{sek}.
Das spezifische Gewicht des Rauchgases ist γ0 = 1,35
(0°/760 mm). Hieraus ergeben sich für die verschiedenen Temperaturen die Werte γ1 = 0,86; γ2 = 0,81;
γ3 = 0,765.
Bezüglich des einzubauenden Ventilators sei bemerkt, daß der sorgfältig vorgehende
Saugzugkonstrukteur selbstverständlich nur Flügelräder auswählen wird, deren
Eigenschaften, was manometrischen und mechanischen Wirkungsgrad bei den
verschiedenen Belastungen anbelangt, durch zuverlässige Versuche auf dem Prüfstand
festgelegt sind. Auf Grund dieser Versuche wurden für jede Type Kurven gezeichnet,
aus denen man in sehr einfacher Weise die für den Betrieb notwendigen Daten, wie den
Energieverbrauch an der Welle sowie die entsprechende Umlaufszahl bei den
verschiedenen abzusaugenden Fördermengen errechnen kann.
Grundlegend für derartige Berechnungen ist die Einführung der sogenannten gleichwertigen Düse, welche denselben Widerstand erzeugt,
wie eine angeschlossene Leitung (s. hierüber u.a. Zentrifugal-Ventilatoren, von E.
Gronwald, Verlag Julius Springer).
Bedeutet F den Querschnitt einer Leitung, w die Geschwindigkeit des hindurch
strömenden Gases, so ist die sekundlich theoretisch durch den Querschnitt strömende
Gasmenge: V0 = F . w; da h=\frac{w^2}{2\,g}\,\cdot\,\gamma ist und somit
w=\sqrt{\frac{2\,g\,\cdot\,h}{\gamma}}, so wird V_0=F\,\sqrt{\frac{h\,\cdot\,2\,g}{\gamma}} oder =F\,\sqrt{\frac{h_g\,\cdot\,2\,g}{\gamma}}, wenn man statt h den
Gesamtdruckunterschied hg einführt, der sich aus dem
statischen und dynamischen zusammensetzt.
Die wirklich den Leitungsquerschnitt in der Sekunde durchfließende Gasmenge ist mit
Einführung eines Erfahrungswerts μ
V=\mu\,\cdot\,F\,\sqrt{\frac{h_g\,\cdot\,2\,g}{\gamma}};
wird statt F der Ausdruck A0
als Bezeichnung der gleichwertigen Oeffnung gesetzt, so wird
A_0=\frac{V}{\mu}\,\sqrt{\frac{\gamma}{h_g\,\cdot\,2\,g}};
für den allgemeinen Ventilatorenbau ist μ = 1 vorgeschlagen
worden, welcher Wert dem Durchfluß durch eine vollkommen abgerundete Düse
entspricht, d.h.:
1. A=V\,\sqrt{\frac{\gamma}{h_g\,\cdot\,2\,g}}
Bei vollkommen freiem Ausblasquerschnitt Fa ist A = Fa; bei
geschlossenem Ausblas ist A = 0. Man bezeichnet ferner als Lieferziffer das Verhältnis:
2. \varphi=\frac{\mbox{Wirkliche Lieferungsmenge}}{\mbox{Größte theoret. mögliche Lieferungsmenge}}=\frac{V}{F_a\,\cdot\,u},
worin u die Umfangsgeschwindigkeit, beim folgenden
Rechnungsgang am Umfang des Saug-Querschnitts bedeutet. Unter Druckziffer versteht man das Verhältnis:
3. \psi=\frac{h_g}{\frac{u^2\,8}{2\,g}}=\frac{\mbox{Wirkliche Gesamtdruckhöhe}}{\mbox{Theoretisch erreichbare Druckhöhe}}
Aus Gleichung 3 folgt u^2=\frac{h_g\,\cdot\,2\,g}{\psi\,\cdot\,\gamma}; weiter ist die Leistuhgsziffer:
4. \lambda=\frac{\mbox{Wirkliche Leistung}}{\mbox{Theoretisch mögliche Leistung}}=\frac{L_{eff}}{L_{th.}}
Der Energiebedarf für den Betrieb eines Ventilators ist:
5. L_{eff}=\frac{V\,\cdot\,h_g}{\eta} (in mkg/sek) bzw.:
5a. N=\frac{V\,\cdot\,h_g}{75\,\cdot\,\eta} (in PS).
Da die theoretisch mögliche Leistung:
6. L_{th}=F_a\,\cdot\,u\,\cdot\,\frac{u^2\,\cdot\,\gamma}{2\,g}=F_a\,\cdot\,\frac{u^3\,\cdot\,\gamma}{2\,g} ist,
so wird \lambda=\frac{V\,\cdot\,h_g\,\cdot\,2\,g}{\eta\,\cdot\,F_a\,\cdot\,u^3\,\cdot\,\gamma}; führt man für \frac{V}{F_a\,\cdot\,u} die Größe φ und
für \frac{h_g\,\cdot\,2\,g}{u^2\,\cdot\,\gamma} die Druckziffer Ψ ein, so erhält man für λ den einfachen
Zusammenhang:
7. \lambda=\frac{\varphi\,\cdot\,\psi}{\eta}.
Aus Gleichung 5 bzw. 5a folgt auch:
8. L_{eff}=\frac{\lambda\,\cdot\,F_a\,\cdot\,u^3\,\cdot\,\gamma}{2\,g} [mkg/sek] bzw.
8a. N_{eff}=\frac{\lambda\,\cdot\,F_a\,\cdot\,u^3\,\cdot\,\gamma}{2\,g\,\cdot\,75} [PS].
Für die verschiedenen Werte \frac{A}{F_a} werden nunmehr für den
Ventilator Kurven für Ψ, φ und η auf Grund der praktischen Ergebnisse gezeichnet,
mit deren Hilfe dann die anderen wichtigen Daten rasch ermittelt werden können.
Im vorliegenden Falle ergab sich ein Flügelrad mit einem Ansaugdurchmesser D8 = 1100 mm und einem Ausblasquerschnitt Fa = 0,81 m2.
Unter Benutzung der vorstehend entwickelten Formeln erhält man:
a) z = 30 mm; w=\frac{9,65}{0,81}=11,9\mbox{ m}/\mbox{sek};
h_{dym.}=\frac{w^2}{2\,g}\,\cdot\,\gamma=\frac{11,9^2}{19,62}\,\cdot\,0,86=6,2\mbox{ mm};
hst + hdyn = 30 + 6,2 = 36,2 mm;
A=9,65\,\sqrt{\frac{0,86}{36,2\,\cdot\,19,62}}=0,335;
\frac{A}{F_a}=\frac{0,335}{0,81}=0,415.
Diesem Wert entsprechen:
Ψ = 2,39; φ = 0,615; η = 0,685; λ = 2,15.
Ferner ist: u^2=\frac{h_g\,\cdot\,2\,g}{\psi\,\cdot\,\gamma}=\frac{36,2\,\cdot\,19,62}{2,39\,\cdot\,0,86}=346;
u = 18,6 m/sek; oder u=\frac{V}{\varphi\,\cdot\,F_a}=\frac{9,65}{0,615\,\cdot\,0,81}=19,4\mbox{ m}/\mbox{sek.}
Gewählt wird der größere Wert.
Hieraus folgt die Umdrehungszahl:
n=\frac{18,4\,\cdot\,60}{1,1\,\cdot\,\pi}=335
Leistung N_{eff}=\frac{2,15\,\cdot\,0,81\,\cdot\,0,86\,\cdot\,7300}{75\,\cdot\,19,62}=7,45\mbox{ PS} (s.
Gleichung 8a).
b) z = 36 mm; w=\frac{14,7}{0,81}=18,2\mbox{ m}/\mbox{sek};
h_{dvn}=\frac{18,2^2}{19,62}\,\cdot\,0,81=13,7\mbox{ mm};
hg = 36 + 13,7 = 49,7 mm ~ 50
mm;
A=14,7\,\sqrt{\frac{0,81}{50\,\cdot\,19,62}}=14,7\,\cdot\,0,0287=0,42;
\frac{A}{F_a}=\frac{0,42}{0,81}=0,52; diesem Wert entsprechen:
Ψ = 2,43; φ = 0,795; η = 0,7; λ = 2,77;
u^2=\frac{50\,\cdot\,19,62}{2,43\,\cdot\,0,81}=500;\ u=22,4\mbox{ m}/\mbox{sek} oder
u=\frac{14,7}{0,795\,\cdot\,0,81}=\frac{14,7}{0,642}=22,9\mbox{ m}/\mbox{sek.}
Umdrehungszahl: n=\frac{22,9\,\cdot\,60}{1,1\,\cdot\,\pi}=398.
Energiebedarf an der Welle:
N_{eff}=\frac{2,77\,\cdot\,0,81\,\cdot\,0,765\,\cdot\,12100}{75\,\cdot\,19,62}=14,0\mbox{ PS};
oder auch N_{eff}=\frac{14,7\,\cdot\,50}{75\,\cdot\,0,7}=14,0\mbox{ PS}.
c) z = 42 mm (Spitzenleistung);
w=\frac{20,5}{0,81}=25,3\mbox{ m}/\mbox{sek};
h_{dyn}=\frac{25,3^2}{19,62}\,\cdot\,0,765=25\mbox{ mm};
hst + hdyn = 42 + 25 = 67 mm;
A=20,5\,\sqrt{\frac{0,765}{67\,\cdot\,19,62}}=20,5\,\cdot\,0,0241=0,495;
\frac{A}{F_a}=\frac{0,495}{0,81}=0,612; Ψ = 2,41; φ = 0,93; η = 0,675;
λ = 3,33;
u^2=\frac{h_g\,\cdot\,2\,g}{\psi\,\cdot\,\gamma}=\frac{67\,\cdot\,19,62}{2,41\,\cdot\,0,765}=7,15; u = 26,8 m/sek.
Oder u=\frac{20,5}{0,93\,\cdot\,0,81}=27,2\mbox{ m}/\mbox{sek};
Umdrehungszahl: n=\frac{27,2\,\cdot\,60}{1,1\,\cdot\,\pi}=473;
N_{eff}=\frac{3,33\,\cdot\,0,81\,\cdot\,0,765\,\cdot\,20150}{75\,\cdot\,19,62}=28,2\mbox{ PS};
oder N_{eff}=\frac{20,5\,\cdot\,69}{75\,\cdot\,0,675}=28,0\mbox{ PS}.
Die größte Umlaufszahl n = 473 entspricht ziemlich genau der Belastungszahl 470 bei
einer Drehstromleerlaufszahl 500; der Ventilator kann daher auch bei vorhandenem
Drehstrom durch den Motor unter Einschaltung einer elastischen Kupplung direkt
angetrieben werden.
Der Motor ist zu etwa 32 PS zu wählen; ferner ist bei Drehstrom für Herabregulierung
der Umlaufszahl um 25 bis 30% zu sorgen.
Die wesentlichsten Zahlenwerte sind der Uebersicht halber nachstehend tabellarisch
zusammengestellt worden.
Dampf-mengekg/St
Brenn-stoff-mengekg/St
Abgas-tempera-tur
CO2-Gehalt
0/0
Zug-stärke inmmW.S.
Spezif.GewichtderAbgabe
Energie-bedarfan derWelle
Umdreh-ungszahlpro Min.
Motor
15000
1900
160°
12,4
30
0,86
7,45 PS
335
32 PS
20000
2600
185°
11,7
36
0,81
14,0 „
398
24000
3200
210°
11,0
42
0,765
28,2 „
473