Titel: | Moderne Formsand Aufbereitungsanlagen. |
Fundstelle: | Band 340, Jahrgang 1925, S. 158 |
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Moderne Formsand
Aufbereitungsanlagen.
Moderne Formsand-Aufbereitungsanlagen.
Lange Zeit hindurch war die Formsand-Aufbereitung ein Stiefkind der Gießereien,
nachdem man aber in den Kreisen der Gießerei-Fachleute erkannt hat, daß die Methode
der Formsandaufbereitung von ausschlaggebender Bedeutung für die Qualität des Gusses
ist, müssen heute auch kleinere Gießereien, die konkurrenzfähig bleiben wollen, mehr
und mehr dazu übergehen, sich moderner Sandaufbereitungsmaschinen zu bedienen.
Textabbildung Bd. 340, S. 158
Abb. 1.
Bei der neuen Konstruktion seitens der Alpine Maschinen A.-G., Augsburg, wird der
frische Formsand auf Darren getrocknet und dann in einen kleinen Behälter
geschaufelt, aus dem der Sand durch eine automatische Aufgabevorrichtung einem
Becherwerk aufgegeben wird, das ihn auf einen Siebzylinder schafft. Die Uebergänge
des Zylinders fallen in eine Kugelmühle, die ihr Produkt ebenfalls in das Becherwerk
abgibt, worauf es nochmals den Siebzylinder passiert. Der aus der Gießerei in
Kippwagen angefahrene Altsand wird in einen zweiten Behälter abgekippt, wobei ein
über diesem angebrachter grober Rost größere Eisenbrocken zurückhält.
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Abb. 2.
Am Auslauf des Behälters ist eine Speisewalze abgeordnet, die
das Material gleichmäßig einem Knollenbrecher aufgibt, dann passiert es zwecks
Befreiung von Eisenteilen eine Elektromagnetmaschine und wird darauf durch ein
Becherwerk in einen zweiten Siebzylinder gehoben, der seinen Platz neben demjenigen
für Neusand hat. Der abgesiebte Alt- und Neusandfällt nun direkt in darunter
angeordnete Silos (Abb. 1) und zwar sind vier
Silo-Abteilungen für verschiedene Formsandarten vorgesehen und eine fünfte Abteilung
für den Kohlenstaub.
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Abb. 3.
Nachdem so Alt- und Neusand für sich aufbereitet sind, werden sie und der
zuzusetzende Kohlenstaub in inem bestimmten Verhältnis den Silos entnommen. Hierzu
dient der Abteilapparat (Abb. 2), der soviele
Abteilungen enthält, als Sandsorten gemischt werden sollen, ferner eine weitere
Abteilung für den Kohlenstaub.
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Abb. 4.
Zur Regelung des Mischungsverhältnisses dienen Schieber, die
von außen durch Handräder eingestellt werden können. Verglaste Schauöffnungen
gestatten eine Beobachtung des Arbeitsvorganges an diesem Apparat. Die
abgeteilten Materialien werden dann durch eine unter dem Abteilungsapparat liegende
Transportschnecke in einen Vormischer geschafft und hier mit Wasser angefeuchtet
(Abb. 3). Dieser Vormischer besteht in der
Hauptsache aus einem Blechtrog mit darin sich drehender, mit Mischflügeln besetzter
Welle, in dem die aufgegebenen Materialien durcheinander gemischt und gleichzeitig
durch eine Brause angefeuchtet werden. Der so vorbereitete Formsand wird schließlich
zum Nachmischen und Auflockern durch einBecherwerk in eine Schleudermaschine
geschafft und wird aus dieser durch verstellbare Klappen auf die einzelnen
Abteilungen eines Silos (Abb. 4) Verteilt, aus dem
die Entnahme der verschiedenen Formsandarten erfolgt Um ohne weiteres feststellen zu
können, ob noch genügend Material in den Silos lagert, sind auch an diesen verglaste
Schauöffnungen angebracht.
Die Bedienung der Anlage erfordert sehr wenig Material und es wird ein vorzüglicher
Formsand gewonnen, der weitgehendsten Ansprüchen genügt.