Fördertürme, besonders der Eisenbetonbau auf
Grube Camphausen bei Saarbrücken.Von Bergassessor P. Rußwurm in
Berlin. (Fortsetzung von S. 475 d. Bd.)RUSSWURM: Fördertürme, besonders der Eisenbetonbau auf Grube
Camphausen usw.3. Untersuchung der
Seilbruchlast.
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Abb. 19.
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Abb. 20.
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Abb. 21.a) Die Lagerdrücke. Die Seilbruchlast beträgt 180 t.
Falls das eine Seil reißt, wird der Spannungsausgleich zwischen ihm und dem
anderen Seile durch die Umfangsreibung an der Koepe-Scheibe ausgeglichen, so daß also höchst wahrscheinlich eine
Spannungsvermehrung in dem anderen Seile überhaupt nicht stattfindet. Um jedoch
hohe Sicherheit zu schaffen, wird von der Reibung ganz abgesehen und so
gerechnet, als wenn das andere Seil wie ein Anker wirkend auch zu gleicher Zeit
die ganze Seilbruchlast aufzunehmen hat. Bei dieser sehr ungünstigen Annahme ist
es nun aber nicht mehr nötig, noch einen besonderen Zuschlag für das stoßweise
Wirken der Seillast zu machen. Somit berechnet sich für die Koepe-Scheibe die senkrechte Komponente beider Lager
gleichV = S (1 +0,824) = 180 ∙ 1,824 =
330 t,für ein Lager gleich
t.Die wagerechte Komponente beider Lager istH = 0,566 ∙ S = 0,566 – 180 = 102 t,für ein Lager H = 51 t.Für die Leitscheibe ergibt sich für ein Lager t.und H (wie oben) = 51 t.b) Die Balkenmomente. Infolge senkrechter Komponente:
Das größte Stützmoment. Seilbruchlast braucht nur für das eine Feld angenommen
zu werden, für das andere genügt gleichzeitig normale Betriebslast. DaherMII = – 0,816 (165 + 17,50) = – 136,7 – 14,30 – 151 t/m.Das größte Feldmoment entsteht, wenn das zweite Feld unbelastet ist mit
t/mDas negative Feldmoment unter dem Lager istMI
= Hmin = – 75
t/m.Infolge der zentrisch wirkenden Längskraft entstehen über der Stütze t/m,im Felde (Abb. 19, 20)
t/m.infolge des Momentes MH = 51 ∙ 1,75 = 89,20 t/m, t, t, t,und die Momenteüber der Stütze M = – 0,20 ∙ 8,50 = – 1,70 t/m,unter dem Lager M = 10,7 ∙ 4,75 = – 51,00 t/m,und + 89,20 – 51 = -f 48,20 t/m.c) Zusammenstellung- und Spannungen. Das größte
Feldmoment dicht links neben dem Scheibenlager im linken Felde istMI = Hmax
= 58,25 + 271 = 35,70 – 51,00 + 242,55 t/m,X = 80,20 cm, σb = 34,70 kg/qcm,
σe = 706
kg/qcm.Das größte Moment dicht links neben dem Scheibenlager im linken Felde ist (Abb. 21)M = 58,25 + 271 – 35,70 + 48,20 =
+ 341,75 t/m.Dazu kommt noch eine Längsdruckkraft N = 51 t.Wenn man die Druckspannungen im Steg vernachlässigt, so istX = 99 cm, σb = 59 kg/qcm und σe = 820
kg/qcm.Ohne Berücksichtigung der Längskraft würde sich ergebenσb
= 49 kg/qcm und σe
= 990 kg/qcm.Das kleinste Moment unter dem Scheibenlager ist:
qcmX = 52,20 cmσb = 6,80 kg/qcm, σe = 270 kg/qmm.Das größte Moment dicht rechts neben der Mittelstütze ist:M = – 46,20 – 151 + 64 – 1,70 = – 134,90 t/m.fe
= 26 ⌀ 35 mm =250,15 qcmfe' = 16 ⌀ 35 mm = 153,94 qcm (Abb.
22).X = 88 cmσb
= 19,10 kg/qcm, σe
= 332 kg/qcm.Das größte Moment dicht links neben der Mittelstütze istM = – 46,20 – 151 – 64 – 1,70 = –
262,90 t/m.Außerdem wirkt noch eine Längsdruckkraft N – 51
t.X = 102 cm,σb
= 30,60 kg/qcm, σe
= 390 k/qcm.4. Nachweis der
Schubspannungen.a) Für normalen Betrieb. Die größte Querkraft entsteht
neben dem mittleren Auflager, wenn beide Felder Maximallast und die Konsolen Minimallast
tragen. Infolge ständiger Last ist (Abb. 23).Für normalen Betrieb in beiden Feldern (Abb. 24)
t.ZusammenVmax = 33,17 + 14,53 = 47,70 t.
kg/qcm.
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Abb. 22.
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Abb. 23.
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Abb. 24.b) Für Seilbruchlast. Im linken Felde Seilbruchlast,
im rechten Felde normaler Betrieb.
t.
kg/qcm.Die Schubkraftfläche zeigt Abb. 23. Nimmt man an,
daß durch den Beton allein eine Schubkraft von 9 kg/qcm aufgewendet werden kann,
so ist die der schraffierten Fläche entsprechende Querkraft nämlich
kgdurch die abgebogenen Eisen (10 Stück mit 35 mm ⌀
aufzunehmen. Somit ist die Spannung dieser Eisen
kg/qcm.
[Textabbildung Bd. 328, S. 484]
Abb. 25.Bemerkung: Bei unserer Untersuchung ist überall
angenommen, daß der Lagerdruck als Einzellast auf die Balken wirkt Tatsächlich
verteilen sich die Drücke auf die etwa 2,50 m lange Sohlfläche des Lagers, so
daß Streckenlasten von dieser Länge entstehen. Wenn der Balken sich durchbiegt,
so werden wahrscheinlich sogar zwei Einzellasten, etwa an den Stellen, wo die
Anker der Lager sitzen, d.h. in einem Abstande von 2,00 m entstehen. Für
eine solche Belastung werden natürlich alle Momente sehr viel kleiner, so daß
hierdurch eine weitere sehr große Sicherheit gegeben ist.B) Balken 25,
welcher die Leitscheibe trägt (Abb.
26).1. Untersuchung für ständige Last
und Nutzlast der Decken.a) Vollbelastung.p (Eigengewicht) = 0,50 ∙
1,10 ∙ 2400 = 1320 kg/m,P1 (Balken 17) min = 1440 kg, max = 2640 kg,P2
= P1,P3 (Balken 18 und 21) min = 1400 kg, max = 2600 kg,P4 (Lagerdruck der Leitscheibe) max = 400 kg, min = 0.Einflußzahlen für das Stützmoment infolge der
EinzellastenP2 : M = – 0,785 P2,P3 : M = – 0,622 P3,P4 : M = – 0,694 P4.Infolge p entsteht nach WinklerM = – 0,125 ∙ 1,32 ∙ 8,32 = – 11,40 t/m.Daher das größte StützenmomentM = – 11,40 – 2 (0,48 – 2,64 +
0,785 ∙ 2,64 + 0,622∙ 2,60 + 0,69 ∙ 4) = – 11,40 – 15,48 = – 26,88 t/m.
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Abb. 26.
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Abb. 27.
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Abb. 28.b) Linkes Feld trägt Maximallasten, rechtes Feld
Minimallasten (Abb. 26 bis 28). Betrachtet man das linke Feld als einfachen
Balken, so ergibt sich