Titel: | Ueber neuere Versuche mit Schmirgelscheiben. |
Fundstelle: | Band 319, Jahrgang 1904, S. 433 |
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Ueber neuere Versuche mit
Schmirgelscheiben.
Ueber neuere Versuche mit Schmirgelscheiben.
Textabbildung Bd. 319, S. 433
Fig. 1.
Professor M. Grübler in Dresden
veröffentlichte in der Zeitschrift des Vereins deutscher Ingenieure (1903. S.
195–202) die Ergebnisse der Festigkeitsversuche, welche er im Jahre 1902
mit Schmirgelscheiben deutscher und amerikanischer Firmen angestellt hatte. Die
Versuche bestätigten vollkommen die aus theoretischen Erörterungen folgende
Voraussetzung, dass in einem durch Zentrifugalkraft beanspruchten Ringkörper die
Tangentialspannungen für das Reissen desselben maassgebend sind, und, da sie am
Lochrande ihren Höchstwert erreichen, bei der kritischen Umfangsgeschwindigkeit
radiale Risse hervorrufen, welche, von innen nach aussen gehend, die Zerstörung des
Körpers bewirken. Die von Prof. Grübler für die
Höchstspannung σ1 am
Lochrande abgeleitete Formel lautet:
\sigma_1=\frac{3}{4}\,\frac{v^2\,\cdot\,\gamma}{g}\,\left[1+\frac{1}{3}\,\cdot\,\left(\frac{r_1}{r}\right)^2\right],
wobei v die
Umfangsgeschwindigkeit des Ringkörpers in m/s (am äusseren Umfang gemessen), γ das Gewicht des Materials in kg/cbm, g = 9,81 m/s die Beschleunigung der Schwere, r1 und r den inneren bezw. äusseren Halbmesser des Ringkörpers
bedeuten. Es muss darauf hingewiesen werden, dass diese Beziehung unter
Vernachlässigung des Eigengewichtes und der Querkontraktion, und in der
Voraussetzung der Homogenität des Materials und der Proportionalität der Spannungen
und Dehnungen abgeleitet wurde. Ferner führen die Ergebnisse der Versuche zu dem
Schlusse, dass bei Zugrundelegung obiger Formel für σ1 die üblichen Umfangsgeschwindigkeiten
der Schmirgelscheiben ohne Gefährdung der Betriebssicherheit vergrössert werden
könnten, und zwar würden Umfangsgeschwindigkeiten von 31,1 m/s für
vegetabilisch gebundene Scheiben, 27,0 m/s für mineralisch gebundene und 23,8 m/s für keramisch
gebundene Scheiben bei einem Sicherheitskoeffizienten von 10 als zulässig gelten
können. Inwiefern nun die in Wirklichkeit beim Reissen der Scheiben eintretenden
Spannungen mit den berechneten übereinstimmen, war bei den erwähnten Versuchen nicht
Reiter in den Bereich der Untersuchung gezogen worden; ferner war die bedeutendste
russische SchmirgelfabrikN. Struck in St.
Petersburg nicht zum Wettbewerb mit aufgefordert worden. Es erschien daher nicht
unwichtig, im Interesse der heimischen Industrie, in Russland ähnliche Versuche
auszuführen und dabei auch die Bruchspannung direkt zu bestimmen. Die Firma N. Struck stellte hierzu im Jahre 1903 ihre
Versuchseinrichtung und die Versuchsobjekte zur Verfügung der Kaiserlich Russischen
Technischen Gesellschaft. Nicht unerwähnt möchte ich lassen, dass der genannte
Verein bereits im Jahre 1880 Schmirgelscheiben auf ihre Festigkeit untersucht hatte
gelegentlich der Expertise der Landes - Industrieausstellung; meines Wissens waren
diese Versuche die ersten in ihrer Art. Sie wurden in der Struckschen Fabrik ausgeführt. Die Scheibe der Firma Struck (Durchmesser 302,5 und Dicke 14 mm) wurde bei
5760 Touren (Umfangsgeschwindigkeit v = 91,18 m/s) zersprengt
(zulässige Umdrehungszahl 1700–1800), während eine Scheibe von Ransome (Durchmesser 304, Dicke 19,75 mm) nur 4608
Touren (v = 73,34 m/s) ausgehalten hatte. Das spezifische
Gewicht der Struckschen Scheibe betrug 2,71, das der
Ransomeschen 2,86. Der Versuch bestätigte
vollkommen das günstige Urteil der Experten über die ausgestellten Scheiben
einheimischer Provenienz. Die neueren Versuche sollten die gangbarsten Grössen und
Sorten der Struckschen Scheiben berücksichtigen;
demgemäss sollten sie etwa 350 mm Durchmesser und 38 mm Dicke haben und den
Bezeichnungen C, CT, T entsprechen; die fabrikmässig
hergestellten Sorten sind nämlich B M (sehr weich), M (weich), C M
(mittelweich), C (mittel), C
T (mittelhart), T (hart) und B T (sehr hart). Von diesen Sorten wählte die mit
Ausführung der Versuche betraute Kommission am Versuchstage eine Anzahl Scheiben aus
dem Lagerbestande aus, welche bezeichnet, gemessen und gewogen wurden behufs
Bestimmung des spezifischen Gewichtes. Da ferner eine Kontrolle der oben
mitgeteilten Grüblerschen Formel durch unmittelbare
Zerreissversuche wünschenswert erschien, Probekörper aber aus fertigen Scheiben
wegen deren bedeutenden Härte nicht ausgeschnitten werden konnten, so beschloss die
Kommission, einige Scheiben direkt anfertigen zu lassen zugleich mit aus dem
gleichen Material hergestellten Probekörpern, welch' letztere genau der gleichen
Bearbeitung wie die Scheiben selbst unterworfen werden sollten. Da in der Fabrik
über die Herstellung jeder einzelnen Scheibe genau Buch geführt wird, war eine
Verwechslung der Probekörper so gut wie ausgeschlossen. Die zu den Zerreisversuchen
benützte Maschine unterschied sich von der Grüblerschen
hauptsächlich dadurch, dass die Welle, auf welcher die zu untersuchende Scheibe
befestigt wurde, genau der in der Praxis üblichen Arbeitsweise entsprach: sie lag
wagerecht in gewöhnlichen Lagern, während sie bei der Anordnung von Prof. Grübler frei aufgehängt war, in welchem Falle die
Scheibe unter besonders günstigen Verhältnissen arbeitete.
Textabbildung Bd. 319, S. 434
Fig. 2.
Textabbildung Bd. 319, S. 434
Fig. 3.
Die Welle mit der Schmirgelscheibe G (Fig. 1) wurde mittels Riemscheiben D C (Uebersetzung 1 : 7,5) von einer
Rotationsdampfmaschine A von vier Pferdekräften in
Bewegung gesetzt. Durch Drosseln des durch das Ventil B
zuströmenden Dampfes konnte die erforderliche Tourenzahl (bis zu 1600) erhalten
werden. Das Gewicht E diente zur Belastung des Riemens;
es wurde übrigens während der Versuche entfernt, da bei der starken Reibung höhere
Umdrehungszahlen nicht erreicht werden konnten. Die Tachometerwelle F wurde von der Welle aus durch Schneckenübersetzung
angetrieben (Uebersetzung 1 : 6). Das Schneckenrad lief in Oel. Das Tachometer wurde
vor und nach den Versuchen probiert und richtig befunden. Die Welle mit der
Schmirgelscheibe G wurde jedesmal auf der Drehbank
zentriert und dann an Ort und Stelle nochmals ausprobiert. Zum Schutz der mit der
Ausführung der Versuche betrauten Kommissionsmitglieder diente eine aus starken
Bohlen hergestellte und mit Eisenblechen und Winkeln armierte Haube H, welche durch Winkeleisen mit den Trägern J verschraubt war, die ihrerseits mit dem Fundament
verbunden wurden. Innen war die Vorrichtung mit Stücken aus weichem Holz
ausgefüttert, welche noch mit einem kurzen Baumwollriemen ausgeschlagen wurden. Nach
jedem zweiten oder dritten Versuch musste die ganze innereVerkleidung neu
ersetzt werden, da die einzelnen Holzklötze durch die Splitter der Schmirgelscheiben
bald vollständig zerfasert wurden. Dank den genannten Sicherheitsmaassregeln wurden
Unglücksfälle verhütet. Eigentümlich waren die durch die hohe Tourenzahl
verursachten beständigen wellenförmigen Schwankungen des geführten (oberen)
Riementrums, welche in Fig. 2 – allerdings nicht
sehr scharf – zur Darstellung gekommen sind. Das Handrädchen rechts oben sitzt auf
der verlängerten Spindel des Dampfventils B (Fig. 1). Das Spannungsgewicht E der Fig. 1 ist in Fig. 2 weggelassen.
Textabbildung Bd. 319, S. 434
Fig. 4.
Textabbildung Bd. 319, S. 434
Fig. 5.
Die Versuche fanden am 13. und 14. Mai 1903 in der Schmirgelfabrik des Herrn N. Struck statt. Die Kommission wählte aus dem
Lagerbestande 14 Stück Schmirgelscheiben aus; ausserdem waren 7 Stück, wie oben
erwähnt, besonders zu dem Ver- Fig. 4. suche
hergestellt worden mit den erforderlichen Probekörpern; endlich wurden noch 3 Stück
amerikanische Scheiben (von der Firma Norton) auf
Veranlassung der Kommission für die Versuche angeschafft. Einige der Scheiben hatten
Bleifutter, deren Gewichte nach Sprengung der Scheiben bestimmt wurden behufs
Ermittlung des spezifischen Gewichtes der Scheibe. – Die Befestigung der Scheiben
erfolgte durch gusseiserne Backen mit Hilfe von Schrauben und unter Zwischenlage
dünner Pappringe. – Die Ergebnisse der Versuche sind in Tab. I (S. 435)
zusammengestellt. Die Kommission verzichtete darauf, sämtliche der ausgewählten
Scheiben den Zerreissversuchen zu unterwerfen und wählte drei Nortonsche und dreizehn Strucksche Scheiben aus; die übrigen wurden nur zur Bestimmung des
spezifischen Gewichtes herangezogen. Die Korngrösse (Vertikalspalte 5) wurde von dem
Fabrikanten angegeben; zur Kontrolle wurden Bruchstücke mehrerer Scheiben (mit
organischer und mineralischer Bindung) im Laboratorium der Struckschen Fabrik auf die Korngrösse untersucht, nachdem man das
Bindemittel durch geeignete Behandlung entfernt hatte, wobei es sich ergab, dass der
grössere Teil des Rückstandes der angegebenen Korngrösse entsprach; vollkommene
Uebereinstimmung konnte natürlich nicht erzielt werden wegen der Ungleichmässigkeit
der Maschen in den in der Praxis gebräuchlichen Sieben. So z.B. ergab sich bei der
Scheibe N 22, bei welcher die Korngrösse mit N 16
bezeichnet war, dass 11,6 v. H. der Masse N 10
entsprach, 66 v. H. = N 16, 8,8 v. H. = N 20, 8 v. H. = N 24, 2 v.
H. =N 30, 1,2 v. H. = N 36
und 2,4 v. H. = N 40. Die NN bezeichnen, wie üblich, die Maschenzahl auf einen Zoll desjenigen
Siebes, welches das Material eben noch durchlässt. Annähernd entsprechen die NN 16, 20, 24, 30, 36 den Korngrössen von 1,4, 0,9,
0,7, 0,6 und 0,5 mm. – Vertikalreihen 14 und 15 geben die Umdrehungszahlen und
Geschwindigkeiten am äusseren Umfange,
Tabelle 1.
Textabbildung Bd. 319, S. 435
No. der Scheibe; Firma;
Handelsmarke; Bindung; Korngrösse; Aeusserer Durchmesser; Innerer Durchmesser;
Durchmesser des Futters; Dicke der Scheibe; Scheibe mit Futter; Futter; Scheibe
ohne Futter; Gewicht des Materials; Tourenzahl; Umfangsgeschwindigkeit; beim
Bersten der Scheiben; Spannung beim Bersten; ausgerechnet; nach Versuchen;
Bemerkungen; Grenzwerte; Mittelwerte; zersprang in sechs Teile (Fig. 4); auch
die gusseisernen Backen wurden zerstört; zersprang in drei Teile; zersprang in
vier Teile (Fig. 5); konnte nicht gesprengt werden; zersprang in drei Teile;
auch die gusseisernen Backen wurden gesprengt (Fig. 6); zersprang in zwei Teile
bei einer Tourenzahl von weniger als 1000; zersprang in vier Teile (Fig. 9);
zersprang in vier Teile und viele Splitter. Am Herstellungsort auf 2500 Touren
geprüft. Zulässig 1400 Touren; zersprang in fünf Teile und viele Splitter. (Fig.
7); zersprang in vier Teile; zersprang in vier Teile. Viele Splitter
welche beim Bersten der Scheiben beobachtet wurden; die
Klammergrössen bei den Scheiben NN 4–6, welche nicht
gesprengt werden konnten, sind die beobachteten Höchstwerte. Die Nortonscheibe N 8 zersprang merkwürdigerweise in zwei
Teile (während alle übrigen 3–5, meistens vier Hauptrisse zeigten), und zwar bei
einer Tourenzahl, welche bedeutend geringer war als die zulässige.
Textabbildung Bd. 319, S. 436
Fig. 6.
Textabbildung Bd. 319, S. 436
Fig. 7.
Die äussere Besichtigung der Scheibe hatte nach Aussage der
Fabrikingenieure durch nichts einen Fehler verraten, und war genau in der gleichen
sorgfältigen Art auf der Welle befestigt und zentriert worden, wie die übrigen
Scheiben; die wahrscheinlichste Erklärung dieses eigentümlichen Vorfalles besteht in
der Voraussetzung, dass während des Transportes durch irgend einen Stoss oder sonst
unvorsichtige Behandlung innere Spannungen entstanden sein könnten. Auch hier sind
die Werte eingeklammert. – Die Vertikalreihen 16–18 enthalten die Bruchspannungen,
und zwar sind die Werte in 16 nach der Grüblerschen
Formel berechnet, in 17 und 18 Versuchswerte angegeben, erhalten durch Zerreissen
der Probekörper. Es waren meist vier bis sechs Probekörper hergestellt worden zu den
Scheiben N N 5–7, 13 und 16; Reihe 17 gibt die zum Teil
rechterheblichen Schwankungen an welche die Versuche ergaben, Reihe 18 die
Mittelwerte. Die Zerreissversuche wurden teils mit gewöhnlichen Amslerschen Zerreissmaschinen für Zemente, teils mit
der Werdermaschine des Technologischen Instituts Kaiser
Nikolaus I. zu St. Petersburg ausgeführt. Wirschen, dass die Versuchs werte mit den
berechneten nicht stimmen; sie betragen etwa 50–80 v. H. der berechneten Werte; eine
Gesetzmässigkeit lässt sich wegen der geringen Zahl der Versuche nicht feststellen,
doch scheint es, dass die grössten Unterschiede bei den Scheiben mit organischer
Bindung auftreten. Die Erklärung für die Unterschiede der berechneten und der durch
Versuche gefundenen Werte liegt wohl darin, dass das Material
derSchmirgelscheiben ein Gemenge zweier Körper von sehr verschiedenen
Eigenschaften bildet, auf welches die Voraussetzungen keine Anwendung finden können,
unter denen die theoretische Formel berechnet wurde. Die hohen Werte der
Bruchspannungen der Struckschen Scheiben mit
organischer Bindung erklären sich durch die gute Durcharbeitung der Masse durch ein
besonderes, von der Fabrikverwendetes Walzverfahren.
Textabbildung Bd. 319, S. 436
Fig. 8.
Textabbildung Bd. 319, S. 436
Fig. 9.
Scheibe N 1 hatte die Ringform (Fig. 3), welche eine besonders gute Ausnützung des
Schleifmaterials und eine sehr zuverlässige Befestigung gestattet; der erhöhte
innere Rand der Scheibe passt in konisch ausgedrehte Nuten der gusseisernen Backen.
Die Scheibe zersprang in sechs grössere Stücke, von denen sich einige kleinere beim
Auftreffen auf die Teile der Schutzhaube trennten. Der erwähnte erhöhte Rand der
Scheibe blieb zum Teil erhalten (Fig. 4), da auch
die ebenfalls zur Darstellung gebrachten Backen zersprengt wurden. Fig. 5 und 6 stellen
die ebenfalls organisch gebundenen Scheiben (NN 3 und
6) dar, welche in vier bezw. drei Hauptteile zerrissen wurden, wobei die Risse, wie
auch sonst stets, ziemlich radialverlaufen und von der Mitte ausgehen. Fig. 7 stellt die keramisch gebundene Scheibe N 11, Fig. 8 die mit
Magnesit gebundene Scheibe N 16 dar. Hier haben wir
vier Hauptrisse, ausserdem aber eine grosse Zahl kleinerer Stücke, welche infolge
der geringeren Zähigkeit des Materials beim Antreffen auf die Schutzvorrichtung
entstanden sein müssen. Fig. 9 zeigt die Nortonsche Scheibe N 8 mit
vier fast genau rechte Winkel bildenden Hauptrissen.
Tabelle II.
Bindung
Versuche, angestellt
Gewicht eines dm3in kg
Geschwindigkeit beimBersten der
Scheibenin m i. d. Sek.
Spannungen beim Bersten der Scheibenin
kg f. d. qcm
durch
mit Scheibender Firmen
Grezwerte
Mittel
Grezwerte
Mittel
Grenzwerte
Mittel
Grezwerte
Mittel
ausgerechnet
nach den Versuchen
Kera-misch
die Technische
Ge-sellschaftProf. GrüblerProf. Benjamin
N. StruckNortondiverseNorton
2,05 bis 2,472,31 „ 2,382,10
„ 2,47–
2,3152,3352,316–
69,7 bis 83,8 73,7 „ 97,6 64,7
„ 85,6 58,4 „ 87,7
76,8 85,5 74,5 78,4
76,6 bis 132,4 98,4 „ 169,5 67,0
„ 137,0–
104,3133,9100,1–
98,6 bis 104,1–––
101,4–––
Minera-lisch
die Technische
Ge-sellschaftProf. Grübler
N.
Struckdiverse
2,54 bis 2,892,40 „ 2,90
2,6802,692
71,9 bis 106,1 71,9 „ 101,2
88,4 84,0
100,7 bis 241,6115,3 „ 189,2
163,8149,4
54,2 bis 78,9–
62,7–
Organisch
Die Technische
Ge-sellschaftProf. GrüblerProf. Benjamindesgl.
N.
StruckdiverseH.m.
Messingdr.
3,21 bis 3,502,40 „ 2,90––
3,2992,781––
107,8 bis 124,6 78,0 „ 110,4 87,4
„ 92,5 97,0 „ 98,0
113,5 95,9 89,9 97,5
290,3 bis 391,0134,0
„ 287,0––
331,2205,4––
142,1 bis 236,8–––
182,2–––
Tabelle II enthält eine Zusammenstellung der Hauptresultate der St. Petersburger
Versuche im Vergleich zu denen von Prof. Grübler, sowie
von Prof. Benjamin in Amerika (American Machinist 1903,
S. 1421); zu letzteren bemerke ich, dass sie sich ausschliesslich auf amerikanische
Scheiben bezogen, darunter auch auf solche, bei denen die Festigkeit durch Einlage
von Messingdraht erhöht worden war. Die Tabelle zeigt, dass die bei unseren
Versuchen erhaltenen kritischen Geschwindigkeiten der Nortonscheiben froher sind als gewöhnlich; es ist nicht unmöglich, dass
durch einen Beobachtungsfehler die Tourenzahl der Scheibe N 9 zu hoch angegeben ist, da sich so grosse kritische Geschwindigkeiten
wie 97,591 m/s bei
anderen Versuchen flicht gefunden haben (bei den Grüblerschen Versuchen war das Mittel 71,8 m/s); es würden sich dann die
Werteder Tabelle II für Nortonscheiben
entsprechend reduzieren. Beim Vergleich der mittleren Bruchspannungen der
keramischen Scheiben, die untereinander fast vollständig stimmen, ist zu
berücksichtigen, dass 104,3 kg/qcm das Mittel aus Versuchen mit vier Scheiben,
101,4 kg/qcm,
dagegen aus Versuchen mit Probekörpern aus dem Material einer einzigen Scheibe
bildete, so dass diese zwei Werte nur eine zufällige Uebereinstimmung zeigen.
Prof. G. v. Doepp, St.
Petersburg.