Titel: | Die Belastung der Laufkranmotoren. |
Autor: | Siegfried Hahn |
Fundstelle: | Band 317, Jahrgang 1902, S. 271 |
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Die Belastung der Laufkranmotoren.
Von Ingenieur Siegfried Hahn.
(Schluss von S. 256 d. Bd.)
Die Belastung der Laufkranmotoren.
Für die zweite Krananordnung, wo der Motor anstatt zwei Bewegungen drei
auszuführen hat, sind die Belastungen desselben folgende:
1. Heben des leeren Hakens und der Kette.
2. Verschieben der Katze mit angehängter Minimallast.
3. Verschieben der Katze und Heben der Minimallast.
4. Verschieben des Kranes bei Stillstand der Hebevorrichtung.
5. Verschieben des Kranes, sowie gleichzeitiges Heben der Minimallast bei Stillstand
der Katze.
6. Gleichzeitiges Verschieben des Kranes und der Katze bei Abstellung der
Hebevorrichtung.
7. Gleichzeitiges Verschieben des Kranes und der Katze bei Hebung der
Minimallast.
8. Heben der Maximalhast.
9. Verschieben der Katze mit angehängter im Ruhezustand befindlicher Maximallast.
10. Verschieben der Katze und gleichzeitiges Heben der Maximallast.
11. Verschieben des Kranes mit angehängter Maximallast.
12. Verschieben des Kranes und gleichzeitiges Heben der Maximallast.
13. Verschieben des Kranes und der Katze mit angehängter Maximallast.
14. Verschieben des Kranes und der Katze, sowie gleichzeitiges Heben der
Maximallast.
Als die normale Leistung des Motors wird allgemein die Beanspruchung unter Fall 8
angenommen, so dass im wesentlichen nur von einer geringen Ueberlastung die Rede
sein kann, denn die beiden letzten Fälle treten nur selten auf.
Bezeichnet G die Maximallast, g das Gewicht des Kranes, g' das Gewicht der
Katze, g'' das Gewicht der Hebevorrichtung und g''' das Gewicht der Kette sowie Lasthaken, so ist
g' = g'' +
g'''.
Für den ersten Fall ist dann analog Gleichung 5) für Gleichstrom, wenn eo der Wirkungsgrad der Winde
. . . 1)
und für Drehstrom
. 2)
Für den zweiten Fall gilt das allgemeine Verschiebungsmoment unter Gleichung 2),
nur sind die Dimensionen der Katzenlaufräderzapfen einzusetzen.
Bezeichnet R1 den Radius
des Laufradkranzes und r1 den Radius des Laufradzapfens, so wird
P R1 = g' (μ r1 + f) . . . . . 3)
Es wird dann
4)
und somit für Gleichstrom
. . . 5)
und für Drehstrom
. . . 6)
Hierin bezeichnet λ den Wirkungsgrad der Laufräder,
sowie Uebersetzung der Katze, und v1, v2, v3 u.s.w. die verschiedenen Geschwindigkeiten.
Für den dritten Fall ist
Die Wirkungsgrade η1 und
η sowie die Geschwindigkeiten v1 und vmax vereinigen sich zu
einer Resultierenden, und zwar wird der Wert für η
grösser als bisher sein, denn er nähert sich dem normalen und erreicht alsdann erst
den grössten Wert. Die Grösse von η sei mit η2 bezeichnet.
Für v2 erhält man analog
Gleichung 22)
. . . . . 8)
und somit wird für Gleichstrom
und alsdann für Drehstrom
An dieser Stelle sei gleich bemerkt, dass die Werte von N fortgelassen werden sollen, um einer Weitschweifigkeit so viel als
möglich vorzubeugen.
Für den vierten Fall ergibt sich analog Gleichung 10) und 11) für
Gleichstrom
. . . 11)
und für Drehstrom
. . . 12)
Für den fünften Fall ist
Es ist alsdann
somit für Gleichstromhauptstrommotoren
und für Drehstrommotoren
Die unter 6) aufgeführte Leistung des Motors ist
E5 =
E3
+ E1 . . . . . .
16)
Es ist
und demnach für Gleichstrom
und für den speziellen Fall, wo R
= R1 und r = r1
Für Drehstrom ist
und für
Für den siebenten Fall ist
E6 =
E3
+ E1
+ E . . . . . 21)
Es ist
und alsdann wird für Gleichstrom
und für Drehstrom
Für den speziellen Fall wäre:
und
Für den achten Fall ist analog Gleichung 19) im ersten Abschnitt
. . . 26)
und für Drehstrom
. . 27)
Für den neunten Fall ist analog Gleichung 19), im ersten Teil, für Gleichstrom
. . 28)
und alsdann für Drehstrom
. 29)
Für den zehnten Fall ist
und für Drehstrom
Für den elften Fall ist analog Gleichung 19), im ersten Teil, für Gleichstrom
. 32)
und für Drehstrom
33)
Für den zwölften Fall ist nun
E11 = E10 + E7 . . . . . 34)
Es ist
Alsdann wird für Gleichstrom
und für Drehstrom
Für den dreizehnten Fall ist
Für den Fall, dass die Laufräder der Katze und des Kranes gleich gross wären, ist
Für Drehstrom ist
und
Für den vierzehnten Fall ist
E13 = E10 + E8 + E7.
Es ist
somit wird für Gleichstrom
und für Drehstrom
Für den genannten speziellen Fall ist für Gleichstrom
und für Drehstrom
Schon aus dem Aufbau der Gleichungen ist ersichtlich, dass
so dass E13 mit Recht als Ueberlastung betrachtet werden
kann, während man E7
mit normal und E12 als
Maximalbelastung annehmen kann.
Bei der dritten Kranart, wo jede Vorrichtung einen eigenen Motor erhält, kämen
folgende Belastungen vor.
Für den Kranverschiebungsmotor:
. . . 1)
und somit für Gleichstrom
. . . 2)
Analog Gleichung 23) im ersten Abschnitt ist
. . . 3)
und
. . . 4)
Die Belastungen des Katzenverschiebungsmotors sind analog Gleichung 4) im zweiten
Abschnitt
. . . 5)
und für Gleichstrom
. . . 6)
Analog Gleichung 21) im zweiten Abschnitt ist
. . . 7)
und
. . . 8)
Für den Hebezeugmotor ist analog Gleichung 3) im ersten Abschnitt
. . . 9)
und somit
. . . 10)
Analog Gleichung 13) im ersten Abschnitt ergibt sich
. . . 11)
und
. . . 12)
Es ist nicht zu vergessen, dass das Gewicht des Motors im Gewicht des Kranes, der
Katze oder der Hebevorrichtung eingerechnet werden muss.
Aus der letzten Aufstellung ergibt sich, dass von einer Ueberlastung der Motoren
keine Rede mehr ist, und ausserdem die verbrauchte Energie geringer sein wird, als
wenn ein Motor sämtliche Bewegungen auszuführen hätte, denn betrachtet man die
Grössen des Energieverbrauches der beiden letzten Ausführungen, so ist es leicht
verständlich, dass η immer grösser ist als irgend ein
y bis zur normalen Belastung.
Sollen anstatt Hauptstrommotoren Nebenschlussmotoren verwendet werden, so ist zu
berücksichtigen, dass dieselben um einige Prozent in der Umlaufszahl bei wachsender
Belastung fallen, so dass eine schwächende Zusatzwickelung vorgesehen werden muss,
welche meistens als Reihenwickelung ausgeführt wird. Eine andere Art der
Geschwindigkeitsregulierung erhält man, indem die Nebenschluss- oder
Hauptstromwickelung unterteilt wird, so dass keine besonderen Vorschaltwiderstände
benötigt werden. Die Geschwindigkeit des Reihenmotors lässt sich auf drei Arten
verändern und zwar durch Einschalten eines unterteilten Widerstandes in den
Hauptstrom, indem die einzelnen Teile einzeln oder paarweise hintereinander oder
parallel geschaltet werden. Eine zweite Regulierung kann durch Unterteilung der
Magnetwickelung stattfinden und auch diese wieder einzeln oder paarweise
hintereinander oder parallel geschaltet werden. Die dritte Regulierungsart besteht
in der Kombination der genannten zwei oder durch Hinzufügen von schwächenden
Nebenschlusswickelungen. Beim Drehstrommotor sind weniger künstliche Regulierungen
zu erreichen und ist die gebräuchlichste die Veränderung der Schlupfung durch
Zwischenschalten eines kleinen Widerstandes in der Ankerwickelung. Die Schwankungen
in der Feldwickelung werden am besten durch eine sogen. Kombinationswickelung
vorgebeugt. Eine sehr ökonomische Regulierfähigkeit erhält man durch Verwenden von
Anlasstransformatoren und zwar genügen in der Regel einspulige, welche man wieder
unterteilen kann. Es ist klar, dass man in dieser Weise viele Schaltungsarten
herstellen kann, so dass eine Besprechung wohl als überflüssig erscheinen
dürfte.
1.
Verschieben
des
Kranes
mit
angehängter
Minimallast
2.
„
„
„
„
„
Maximallast.
Für den Katzenverschiebungsmotor:
1.
Verschieben
der
Katze
mit
angehängter
Minimallast
2.
„
„
„
„
„
Maximallast.
Für den Hebezeugmotor:
1.
Hebung
der
Minimallast
2.
„
„
Maximallast.
Die Belastungen des Kranverschiebungsmotors sind Analog Gleichung 9) im ersten
Abschnitt