Der gespannte Hohlcylinder.Von Professor Pregél,Chemnitz.(Schluss von S. 476 d. Bd.)Der gespannte Hohlcylinder.J. H. Dunbar's Versuche mit gespannten Hohlringen.Gusseiserne Hohlringe a (Fig.
1 bis 3) von 50,7 mm Höhe, mit einem 0,8 mm hohen und 2,38 mm breiten Innenrand d (Fig. 2) versehen, erhalten bei gleichbleibender Bohrung d = 101,6 mm (genau 101,598 mm = 4'' engl.) äuβereDurchmesser D von wechselnder Grösse. Diese Versuchsstücke stützen sich auf einen Grundring b, welcher an den Arbeitscylinder c aufgeschraubt ist, in dessen Bohrung der Kolben f mit 6,4514 qcm Querschnitt und 19,00 mm Hub arbeitet.Versuchsergebnisse der Ringe A bis D.
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Beziehungen; Anmerkungen; Aeusserer Halbmesser; Innerer Halbmesser; Ringquerschnitt; Mittlere Materialspannung; Ringverhältnis; Absolute federnde Dehnung; Spezifische Dehnung; Dehnungskoeffizient; Absol. elast.
Dehnung; Spez. Dehnung; Dehnungskoeffizient; Mittl. Dehnungskoeffiz.; Spannungsverhältnis; Mittl. Spannung; Spannungsverhältnis;
Reciproke; Verhältnis der stat. Momente; SpannungsunterschiedDiese Teile sind in eine stehende Materialprüfungsmaschine eingebaut, durch welche der Kolbendruck gemessen werden kann. Sowohl
der Arbeitskolben f als auch die Versuchsringe sind mit Lederstulpdichtungen versehen. Da Wasser sich als Pressflüssigkeit ungeeignet erwies,
wurde Talg hierzu verwendet. Da die Kolbenreibung gewöhnlich, nur mit 2 bis
3 % der Gesamtkraft geschätzt wird, so wurde diese bei den folgenden Versuchen vernachlässigt.Bemerkenswert sind nun die hierbei gebrauchten Messvorrichtungen (Fig. 3) zur Bestimmung der äusseren D und inneren Ringdurchmesser d.
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Fig. 1
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Fig. 2
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Fig. 3Am sichelförmigen Bügel g werden Schraubenmikrometer h befestigt, welche zur Bügelnase i gegensätzlich stehen und durch welche die Aenderungen der Aussenweiten der Versuchsringe bestimmt werden. Dagegen kann die
Innenweite annäherungsweise und nur dadurch bestimmt werden, dass die Nase l eines Rahmenbügels k und die Schneide m eines Schraubenmikrometers n durch Aussparungen o im Randwulst des Arbeitscylinders c greifen und sich an den bereits erwähnten vorstehend angedrehten, 0,8 mm hohen Rand des Versuchsringes a stützen. Alles andere erklärt sich von selbst.
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Fig. 4Die Versuchsergebnisse sind je durch doppelte Schaulinien für den inneren und äusseren Ringdurchmesser sowohl, als auch für
federnde und bleibende Dehnung λ dargestellt. Zu bemerken ist hierbei, dass die Ordinaten die Flüssigkeitsspannung in Pfunden auf 1 Quadratzoll engl. angeben
und die Abscissen sich auf 1 Tausendstel Zoll engl. (gleich 1/40 mm) beziehen.
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Fig. 5Diese in Fig. 4 bis 8 nach American Machinist, 1899 Bd. 22, Nr. 49, S. 1155, vorgeführten Dehnungsdiagramme sind zur Berechnung der entsprechenden Tabellen herangezogen
worden, in welchen die Ergebnisse auf Kilogramm-Quadratcentimeter und Millimeter umgerechnet und auf drei Dezimalen abgerundet
sind.Die Spannungskurven.Wird die allgemeine Gleichungfür ein bestimmtes Ringverhältnisangewendet, so wird für eine konstante Spannung p auchp K1 =
Kkonstant sein, demnach die Spannungsgleichunggelten.Da nun für die Grenzwerte z = r und z = R die Spannungen σi und σa bereits in der Tabelle festgestelltRing A (91/4'' engl. äusserer Durchmesser).Diagramm Fig. 4.
sind, so bleibt noch die Ermittlung der Zwischenspannungen übrig.Für einen Ring C mit Verhältnis würde
folgen und fürz =56789gesetzt, also3,242,251,651,2651,0und4,212,9252,1451,6451,3,hiernach4,913,6252,8452,3452,0,abgerundetfolgen.4,913,632,852,352,0
Wird nun irgend ein Wert für p, z.B. p = 100 at angenommen und als Massstab 1 at = 1 mm angesetzt, so wird oder ∾ 45kg/qcmals Konstante folgen.
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Fig. 6Dementsprechend sind Materialspannungen in den einzelnen Ringschichten für
z =56789cmσ =221,0163,0128,2105,890,0kg/qcm.
Ring C (7'' engl. äusserer Durchmesser).Diagramm Fig. 6.
Bruch erfolgte bei P = 11000 lbs./sq. inch.d. i. bei p = 772 at.Werden diese Spannungen massstäblich als Ordinaten y zu den Abscissen z aufgetragen, so kann von dieser Spannungskurve ausgegangen werden und für andere Flüssigkeitspressungen p ohne weiteres die entsprechendeSpannungskurve durch Streckendivision gefunden werden, wie dies im Diagramm Fig. 9 für Ring C gezeigt ist. Für einen mittleren konstanten Spannungskoeffizienten α wären diese Kurven den Dehnungskurven ε proportional.
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Fig. 7
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Fig. 8Die mittlere Spannung ist,
σm
= 155,5 kg/qcmund die wirkliche Spannung σg ür den mittleren Halbmesser,σg = 128,2 kg/qcm,während die mittlere Flächenspannungwird.Ring E.
D =203,2 nun äusserer Durchmesser undd =01,4964 mm Bohrung, sowieh =82,55 mm hoch (Fig. 8),
Es nähert sich in diesem Fall die wirkliche Spannung σg im mittleren Halbmesser ρ der mittleren Flächenspannung s0, während der Mittelwert aus den Endspannungen σm wesentlich von der wirklichen Spannung im mittleren Ringhalbmesser abweicht. In Diagramm Fig. 9 beträgt die Abweichung für p = 100 at
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Fig. 9σm– σρ
= 155,5 – 128,2 = 27,3 kg/qcm.Demnach wäre dieser Unterschied für p = 700 at27,3 . 7 = 191,1 kg/qcm,bezw.σm– σ0
= 155,5 – 125 = 30,5,30,5 . 7 = 213,5 kg/qcm,was mit dem Tabellenwert Nr. 23 für Ring C ziemlich gut übereinstimmt.Werden nun für die verschiedenen Ringverhältnisse A bis
D und für ein gegebenes p die Endspannungen σi und σa aufgetragen und die zugehörigen σmσ – ρ bezw. σm– σ0 zum jeweiligen mittleren Radius p ermittelt, so können durch diese drei Punkte annähernde Kurven gezogen werden, welche den Wechsel in den Spannungsverhältnissen
der einzelnen Ringschichten andeuten.Für eine Flüssigkeitspressung von p = 100 at wird 1/7 der Tabellen werte für σ0 u.s.w. zu nehmen sein.
Im Diagramm Fig. 10 sind nach diesem vorerwähnten Dreipunktverfahren für die Flüssigkeitspressung p = 100 atdie Spannungskurven A, B, C und D für die gleichbenannten Ringe gezeichnet, aus welchen der Spannungswechsel von σa bis σi fortlaufend zu verfolgen ist.
[Textabbildung Bd. 315, S. 492]
Fig. 10Das Kaltaufpressen.Von J. H. Dunbar in Youngstown (Ohio) wurden im American Machinist, 1890 Bd. 22, Nr. 25 *, S. 566, einige Versuche über das Kaltaufpressen von gusseisernen Ringen auf schmiedeiserne Zapfen
mitgeteilt, von denen in Kürze berichtet wird.In einem gusseisernen Ring von 25,4 mm Höhe, 2 R = 152,4 mm äusserem Durchmesser und 2 r = 101,4583 mm Bohrung wurde ein Zapfen von d = 101,598 mm Durchmesser unter einem achsialen Druck von P = 2540 kg hineingepresst.Unter denselben Bohrungsverhältnissen 2 r= 101,4583 wurde in einem zweiten gusseisernen Ringe von 2 R =
203,2 mm äusserem Durchmesser, derselbe Zapfen d =
101,598 mit P = 4037 kg Achsialkraft eingedrückt und darauf mit P = 4990 kg herausgepresst. Die bleibende absolute Dehnung im Ringe betrug:
(2 r)'= 101,4837(2 r)= 101,4583–––––––––––––––––(2 λ)= 0,0254 mm im inneren Durchmesser
und
(2 R)'= 203,2087(2 R)= 203,2000––––––––––––––––––(2 λ)= 0,0087 mm im äusseren Durchmesser.
Durch einen gusseisernen Ring von 25,4 mm Höhe und 2 R =
203,2 mm äusserem Durchmesser wurde durch die ursprüngliche Bohrung 2 r = 101,4583 mm ein staffelfönnig abgesetzter Zapfen durchgedrückt.Die einzelnen Durchmesser bedingten die anbei angegebenen Kraftstärken:
d mm2 λ mmQUnterschiedDruckzunahmed =101,9911101,8139101,7377101,6742101,5980–––––––0,17720,07620,06350,07620,1397105708845675960234536kg„„„„1735208673614874536kg„„„„2 r =101,4583
Ueber die gleichzeitige Kompression des Zapfens, welche der Kraftstärke proportional angenommen wird, ist bemerkt, dass für
je 3400 kg Druckkraft eine Kompression von
schätzungsweise zu berechnen sei.
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Fig. 11In Fig. 11 ist noch ein zeichnerisches Verfahren angedeutet, nach welchem der Ringdurchmesser R = (r +
a + b) bestimmt wird für eine Dehnung λ = 0, sofern die entsprechenden Dehnungen λ für den Halbmesser r, und λ1 für den Halbmesser ρ = (r + a) durch Versuche vorher ermittelt waren.Sowohl die absoluten radialen Dehnungen 2 λ, besser aber noch die spezifischen Radialdehnungen können mit den achsial wirkenden Drücken Q in Beziehung gebracht werden.Für ε = 0,001397 mm/mm folgt Q
= 4536 kg Anfangspressung.Da nun σ . α = ε ist, so wird für σ = ε .
10000 = 13,97 kg/qmmdie tangentiale Zuginanspruchnahme sein.
Für 2 λ= 0,9911 – 0,4583 = 0,5328 mm istε= 0,005328
und,σ = 53,28 kg/qmmtangentiale Zuginanspruchnahme, welche den Bruch des Ringes bedingt.Da diese Bruchspannung die Zugfestigkeit des Gusseisens weitaus überschreitet, so ist zur Erklärung nur die Annahme eines
niedrigen Dehnungskoeffizienten α zulässig.Wird die Bruchfestigkeit auf Schub des Gusseisens mit Kz
= 20kg/qmm als Höchstwert beziffert und der Dehnungskoeffizient auf Schub mit angesetzt, so würde,σ = 21,312 kg/qmmzu einer Uebereinstimmung führen.In dem Falle, wo durch achsiale Kräfte Q eine radiale
Dehnung hervorgerufen wird, wäre also Schubinanspruchnahme vorzusehen.Bei dieser Materialspannung σ ist für Ringverhältnisund,,radiale Pressung in Atmosphären, sofern σ = 2130 kg/qcm,Für d = 10 cm Zapfendurchmesser, bezw. πd = 31,4 cm Umfang des Zapfens würde p . πd = 31,4 t/cm auf Zapfenlänge P = 2,5 . 31,4 = 78,5 t Radialpressung auf den 2,5 cm langen Zapfen sein.Da nun die achsiale Triebkraft auf Q = 10,6 t angestiegen ist, so würde, da Q = f . P ist,die zugehörige Reibungszahl sein.Bei dem in Fig. 8 dargestellten Diagramm für den Ring
E mit konstantem,ε = 0,001016spezifischer Dehnung in radialer Richtung und P1 = 16 t/cm spezifischer Radialkraft ergeben sich Reibungszahlen für
Anmerkung:Für ε = 0,001016 ist für Materialspannung in tangentialer Richtung, und fürwird, wie bereits früher abgeleitet,die radial gerichtete Flächenpressung sein.Daher ist
P1 =π d . p . l und für l = 1,P1 =π d . p „ d = 10,16,P1 =31,7 . 500, π d = 31,7,P1 =15850 ∾ 16 t/cm
die radiale Umfangspressung für 1 cm Zapfenlänge in Tonnen.J. J. Wilmore's Prüfungsversuche über Zwängverbindungen.Die Ergebnisse dieser im Alabama Polytechnic Institute durchgeführten Prüfungversuche sind nach American Machinist, 1899 Bd. 22 Nr. 7 S. 126 im Diagramm Fig. 12 dargestellt.Die Grundlinie daselbst gibt die wirklichen am Zapfenumfange bezogenen Widerstandskräfte in engl. lbs. bei Lösung der Verbindung,
während die Einteilung der Standlinie in den Merkpunkten sich auf (1 : 1000) Zoll = (1 : 40) mm Durchmesser bezieht. Die Schaulinie
I betrifft kalt eingepresste Zapfen, deren Lösung durch Auspressen (Zug) erfolgt.Kurve II betrifft kalt eingepresste Zapfen, die durch Drehungskräfte gelüftet werden.In Kurve III sind die Zugkräfte dargestellt, welche bei warm aufgezogener Zapfenscheibe zur Lösung der Verbindung erforderlich sind.
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Fig. 12Versuchsergebnisse von Wilmore.
[Textabbildung Bd. 315, S. 494]
Zapfen d Durchm. in Millimeter ε spezifische Dehnung p spezifische Radialpressung; Zapfen kalt eingepresst Lösungskraft; Ring
warm aufgezogen Lösungskraft; Zugkraft; DrekhraftIn Schaulinie IV sind die auf den Zapfenumfang bezogenenDrehkräfte bestimmt, welche bei warm aufgezogener Zapfenscheibe zur Lockerung der Zwängverbindung notwendig sind.Während die Bohrung in den einzelnen Zapfenscheiben genau auf 2 r = 1 engl. Zoll = 25,3995 mm mit einer Fehlergrenze von 0,006 mm eingehalten ist, sind für Stahlzapfen fünf Durchmessergruppen
vorgesehen, welchen die folgenden radialen, absoluten und spezifischen Dehnungen t entsprechen.
spezifische Dehnung.Bei einem Ringverhältnis bezw.wird nachσ = 0,012 [0,7 + 1,3 · 25] · pMaterialspannung,σ = 0,042 [33,2] p = 1,394 . pbezw.radiale Pressung.Da nun ε = α . σ und ist, so folgt fürund für Schmiedeeisen zuA B C D EMaterialanstrengung:σ = 2000 3000 4000 5000 6000 kg/qcmbezw. spezifische Radialpressungp = 1400 2100 2800 3500 4200 kg/qcmDie von der Ringnabe berührte Zapfenlänge ist durchgehends l = 2,5 cm, und da der Zapfenumfangπ d = 7,98 ∾ 8 cmist, so wird die gesamte Radialpressung eines Zapfens für p at spezifischer PressungP = π .
l . p = 8 . 2,5 . pP = 20 p kgsein. Daher für
ABCDEP = 2800042000560007000084000 kg
die auf einem Zapfen wirkende gesamte Radialkraft sein.Dagegen sind die thatsächlich zur Lösung der Zapfenverbindung erforderlichen Zug und Drehkräfte in folgender Tabelle angeführt.Wird nun diese spezifische Zugkraft, z.B. Zapfen Nr. 1durch die spezifische Radialpressung p dividiert, so folgt die Reibungszahl f für die betreffende Zwängverbindung,Aus dieser Tabelle ersieht man, dass die Reibungszahlen zwischen den Grenzen
0,016 und 0,106 liegen.Wenn nun die Reibungszahl f als Mass für die Sicherheit der Zwäng verbin düng angesehen werden kann, so folgt, dass bei kalt eingepressten Zapfen B, C, D die Lösung der Verbindung mittels einer achsialen Zugkraft nur um etwas Weniges leichter erfolgt, als durch eine drehende,
auf den Zapfenhalbmesser bezogene Tangentialkraft. Die Verhältnisse liegen zwischen und ,die Reibungszahlen selbst zwischen f= 0,016 und 0,034, so dass ein Grenzverhältnis vorhanden ist.Dagegen liegen die spezifischen Zugkräfte zwischenzk = 2,27 und 90,7 kg/qcm,beip = 1400 und 3500 kg/qcm Radialpressungbezw.f = 0,016 und 0,026,und die spezifischen Tangentialkräftetk = 50 und 104,4 kg/qcmbeip = 2100 und 3500 kg/qcm Radialpressungf = 0,027 0,034 0,03begrenzt.Bei warm aufgezogenen Ringen ist da, wo eine Vergleichung möglich ist, keine Uebereinstimmung zwischen Zug- und Drehkraft
vorhanden. So ist bei den Zapfen A (3 : 4) das Verhältnis der Reibungszahlen für Zug- und Drehkraftdagegen bei den Zapfen D (15 :
18),also völlig widersprechend.
[Textabbildung Bd. 315, S. 495]
Fig. 13Dagegen folgt das Verhältnis zwischen warm und kalt aufgezogenen Zapfen, bei Zugkraft bezw. ,d.h. in Bezug auf Lösungssicherheit ist die durch Wärmeausdehnung hergestellteVerbindung 2,5 bis 5,5 mal sicherer als jene durch das Kalteinpressen hervorgebrachte. Bei verdrehender Lösungskraft ist das
VerhältnisDie Sicherheit daher durchschnittlich 3mal so gross bei warm aufgezogenem als bei kalt eingepresstem Zapfen.H. Hess' Diagramm für Pressdrücke an Stirnkurbelzapfen.Um das in Fig. 13 nach American Machinist, 1899 Bd. 22 Nr. 19 S. 413 gezeichnete Diagramm auf seine Richtigkeit zu prüfen, ist eine Tabelle zusammengestellt, in welcher
die zum Einpressen von Stirnzapfen und zum Aufpressen von Kurbeln auf die Wellenschenkel erforderlichen Pressdrücke angeführt
und die übrigen Werte berechnet sind.Hierzu ist zu bemerken, dass die Oberfläche der Zapfenschenkel auf Grund eines Verhältnisses bei Stirnzapfen A von , bei den Kurbelnaben B aber von berechnet und mit Rücksicht auf das Einsetzen (das sogen. Schnäbeln) vor dem Einpressen entsprechend abgerundet worden ist.Die Zapfenschenkelfläche ist daherDie spezifische Dehnung ist bekanntlichund da fürStirnkurbel.
1) Zapfenschenkelverhältnis . 2) Zapfenschenkelverhältnis . 3) Kurbelbohrung nicht poliert. 4) Bohrung auspoliert. 5) Mit 50 t nicht abzuziehen möglich. 6) Mit 60 t nicht abzupressen möglich.als gewöhnliches Nabenhülsenverhältnis, nach früheremσi
= 1,967 p ∾ 2,0 pist, so folgtals radiale spezifische Normalpressung der gespannten Nabe auf die Zapfenschenkelfläche.Da fernerist, so wird für Kurbeln aus Schmiedeeisen oder Schmiedestahl auf kg/qcmbezogen, als reciproken Wert für den Dehnungskoeffizient α zu nehmen sein.Hiernach ist die Radialpressungbezw.p = 1000000 εkg/qcm.Der Pressdruck Q in Tonnen (1 t = 1016,1 kg ∾ 1000 kg) ist einer Angabe im American Machinist, 1899 Bd. 22 Nr.
32 * S. 739 entnommen und auf die Zapfen A und B abgegerundet übertragen.Der spezifische Pressdruck ist auf die reduzierte Schenkeloberfläche bezogen, daherkg/qcm.
Endlich gibt das Verhältnis der spezifischen Triebkraft q zur spezifischen Normalpressung p die mittlere Reibungszahl f an, welche während des Kalteinpressens zur Geltung kommt.Diese für Nr. 1 bis Nr. 21 geltenden Pressdrücke Q in Tonnen sind auf Zapfendurchmesser d in engl. Zoll in das Diagramm Fig. 13 nachgetragen und ergeben die gebrochene Schaulinie IV.Diese wird durch die Linie Ia im Mittel getroffen, so dass die Berechtigung der Linie Ia nachgewiesen erscheint.Hierin bedeuten die Abscissen zum Ursprung O die Zapfendurchmesser in engl. Zoll und die gleichgrossen Ordinaten (je 10 t) die Pressdrücke.Henry Hess bestimmt nun für Kurbelnabenbohrungen
D unter 10 Zoll den Pressdruck durch die GleichungenQ = 9,9 D
– 14 (Ia in Tonnen)undQ = 5 D +
40 (Ib in Tonnen)für Bohrungen über 10 Zoll Durchmesser.Ferner für cylindrische KurbelzapfenQ = 13 d
(II in Tonnen)und für Kurbelzapfen mit konischem SchenkelQ = 14 d
– 7 (III in Tonnen),wobei die Konizität zu (6,4 : 100) bestimmt ist.Die Lane and Bodley Company in Cincinnati, Ohio, haben nach Amerian Machinist, 1899 Bd. 22 Nr. 29 * S. 661 eine grosse Reihe von Zapfenpressversuchen durchgeführt, aus deren Ergebnissen T. C. Kelly folgende Schlüsse zieht.Hiernach wechselt der zum Aufpressen notwendige Druck Q1. für einen gegebenen Zapfendurchmesser direkt mit der berührten Oberfläche des eingepressten Zapfenschenkels, ferner2. direkt mit dem Anzug, das ist dem Durchmesserunterschied zwischen Zapfen- und Nabenbohrung, welche eine die Federgrenze
des Nabenmaterials nicht überschreitende tangentiale Spannung σi bedingt.3. Diese Materialspannung σi ist bekanntlich von der Wandstärke der Nabe (R – r) bezw. dem Nabenverhältnis abhängig.4. An die Kurbelscheiben angegossene Gegengewichte oder an- die Kurbel angeschweisste Radspeichen ändern merklich die Aufpresskraft
im Vergleich zu glatten Kurbelaugen.5. Die Radialpressung P hängt von der spezifischen Dehnung α und dem Dehnungskoeffizienten a des Nabenmaterials, ob der Kurbelkörper aus Gusseisen, Schmiedeeisen oder Stahl besteht, ab.6. Der die Reibung bedingende Zustand der Schenkelfläche des Zapfens oder der Nabenbohrung bezw. das während des Aufpressens
verwendete Schmiermittel (Leinöl) beeinflussen die Reibungszahl und hiermit den Pressdruck.7. Auch die Geschwindigkeit des Aufpressvorganges bringt Aenderungen im Arbeitsdruck hervor.8. Endlich ist zu bemerken, dass kleinbemessene Versuchsstücke zweifellos grössere Beobachtungs- und Messfehler bedingen,
als grösser bemessene Gebrauchsteile.