Titel: | Die Goldgewinnung in Transvaal. |
Autor: | Chr. Heinzerling |
Fundstelle: | Band 315, Jahrgang 1900, S. 482 |
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Die Goldgewinnung in Transvaal.
Von Dr. Chr. Heinzerling, Frankfurt a. M.
Die Goldgewinnung in Transvaal.
Textabbildung Bd. 315, S. 482
Fig. 1.Blake'scher Steinbrecher von Fraser und Chalmers.
Einer der interessantesten Gegenstände auf der Weltausstellung zu Paris ist die praktische Vorführung der Goldgewinnung auf
den Goldminen in Transvaal. Die Transvaalrepublik hat 500 t Erz herübergeschickt und verarbeitet diese auf einer Modellanlage
in gleicher Weise, wie dies gegenwärtig auf den Goldminen geschieht. Täglich werden ungefähr 2 t verarbeitet, so dass man
durch die Vorführung ein Bild über die Goldgewinnung erhält, welches der Wirklichkeit vollkommen entspricht. Die ganze Modellanlage
ist nach den neuesten Erfahrungen eingerichtet und wird von einem tüchtigen Ingenieur, Herrn Ruoff, überwacht, welcher in der liebenswürdigsten Weise mir alle Erläuterungen und Zahlen zukommen liess. Die Goldgewinnung ist
vom technischen Standpunkt auf eine Art vervollkommnet worden, dass sie mustergültig genannt zu werden verdient. Man hat daher
auch in den letzten Jahren dieses Verfahren in anderen Ländern: Australien, Amerika u.s.w., eingeführt, und in absehbarer
Zeit dürfte es überall, wo Gold gewonnen wird, zur Anwendung kommen. Die für die Goldgewinnung notwendigen bedeutenden maschinellen
Anlagen sind seither meistens von englischen und amerikanischen Firmen, besonders von Fraser und Chalmers in London, die auch die Modellanlage gebaut haben, ausgeführt worden. Um auf diesen wichtigen Industriezweig die deutsche
Maschinenindustrie, die auf der Pariser Ausstellung so hervorragend vertreten ist, aufmerksam zu machen, soll die Anlage für
Goldgewinnung etwas ausführlicher besprochen werden. Kein Ingenieur, der die Weltausstellung besucht, sollte es versäumen,
die Anlage, die sich in der Nähe des Trocadero neben dem russisch-sibirischen Pavillon befindet, in Augenschein zu nehmen;
dieselbe ist jeden Tag von zwei bis fünf Uhr in Betrieb.
Aus einem kellerartigen Raume, der die Grube veranschaulichen soll, werden die Erze mit einem Aufzug auf ein Gerüst neben
der Stampfmühle gehoben. Von dem Aufzug werden die Erze auf einen rotierenden Tisch gebracht, der zum Sortieren des Erzes
dient. Die Erze werden mit Wasser befeuchtet, worauf das goldhaltige Quarzgestein von dem tauben Gestein leicht unterschieden
werden kann. Letzteres wird durch Handscheidung entfernt. Von dem Sortiertisch gelangt das Erz auf einenBlake'schen Steinbrecher, von Fraser und Chalmers gebaut, der in Fig. 1 veranschaulicht ist. In Fig. 1 bedeutet E den Stössel, der durch einen Exzenter um 35 mm auf- und abwärts bewegt wird. Die Bewegung wird kniehebelförmig auf Platte
G übertragen, welche die Backen J nach vorwärts stösst und dadurch die Steine zerdrückt. Die Rückwärtsbewegung erfolgt durch die Wirkung des Gummipuffers R mittels Zugstange S. Das von dem Steinbrecher fallende Erz gelangt in einen Füllkasten, der das Erz für den Tageskonsum aufnehmen kann; von letzterem
wird es durch eine Speisevorrichtung den Stampfapparaten zugeführt. Die Speisevorrichtung Fig.
2 besteht aus einem Trichter mit einem darunter liegenden rotierenden Tisch, welcher letztere durch die Bewegung des mittleren
Stempels der Stampfbatterie so verschoben wird, dass abwechselnd in jeden Mörser eine gewisse Menge Erz zugeführt wird. Früher
wurde das Erz von Hand den Mörsern zugeführt, was jedoch zu Unregelmässigkeiten in der Verteilung führte und erheblich teurer
war. Die Zuführung des Wassers erfolgt durch besondere Druckleitung und wird so reguliert, dass das hineinreichende zerkleinerte
Stampfgut gleichmässig über den darunter befindlichen Amalgamationstisch abfliesst.
Eine Stampfbatterie besteht gewöhnlich aus fünf Stempeln, die je ein Gewicht von 380 bis 500 kg haben. Die Hubhöhe beträgt
20 bis 25 cm, ist veränderlich und kann entsprechend der Abnutzung der Stampfschuhe verstellt werden. Die Stempel fallen je
95mal in der Minute in der Reihenfolge 1-3-5-2-4.
Textabbildung Bd. 315, S. 482
Fig. 2.Speisevorrichtung.
Fig. 3 veranschaulicht eine Stempelanlage von zwei Batterien; dieselbe zeigt den Mörser auf der linken Seite mit Auslasssieb, auf
der rechten ohne dasselbe und die fünf Stempel in ihren Fallstellungen; auch gibt sie ein Bild des Aufbaues des schweren Holzgerüstes,
welches für eine solche Anlage erfordert wird. Die Hebung der Stempel erfolgt durch eine Welle vermittelst Daumen, deren Arbeitsflächen
zur Vermeidung rascher Abnutzung cykloidische Form haben. Von Wichtigkeit ist das feste Aufkeilen der Daumen und geschieht
dies nach einem von Blanton an gegebenen Verfahren. Die Keile greifen um die Hälfte der Welle herum, haben einen der Bewegungsrichtung der Wellen entgegengesetzten
Anzug und ziehen sich so von selbst fest. Die Riemenscheibe der Daumenwelle ist aus Holz; eine eiserne würde bei den fortwährenden
Vibrationen nicht lange halten, da das Eisen krystallinisch und brüchig würde. Vor jedem Mörser ist ein Sieb mit etwa 140
Maschen auf 1 qcm angebracht. Das Erz wird so fein verstampft, dass es mit dem Wasser durch das Sieb abfliesst. Das Stampfgut
fliesst von den Mörsern über den darunter befindlichen Amalgamationstisch aus versilberten Kupferplatten, die mit einer Quecksilberschicht
bestrichen sind.
Textabbildung Bd. 315, S. 483
Fig. 3.Stempelanlage für zwei Batterien nach Fraser und Chalmers.
Der Silberüberzug der Kupferplatten hat den Zweck, die Oxydation des Kupfers zu vermeiden. Das Quecksilber wird auf die versilberte
Kupferplatte aufgespritzt und durch Bürsten verteilt und eingerieben. Von dem Amalgamationstisch fliesst das Stampfgut in
eine Quecksilberfalle, in der mitgerissenes Amalgam abgeschieden wird. Dieselbe besteht aus einem Holzkasten, in welchem das
Stampfgut ab- und aufsteigen muss, wodurch das mitgerissene schwere Quecksilberamalgam sich abscheidet und in dem Kasten liegen
bleibt. Von der Quecksilberfalle fliesst das Stampfgut auf den Separationstisch, auf dem sich ebenfalls noch einige Fangvorrichtungen
für mitgerissenes Amalgam befinden. Die Behandlung des Stampfgutes auf dem Separationstisch hat den Zweck, den schweren Schwefelkies
von dem Sande zu trennen, und es werden dann diese beiden Produkte separat ausgelaugt. In neuerer Zeit erfolgt die Separierung
des Schwefelkieses mittels der später zu beschreibenden Spitzkästen. Um mitgerissenes, fein verteiltes Gold vollständig abzuscheiden,
wird das Stampfgut noch einmal über amalgamierte Kupferplatten geschüttelt. Der Separationstisch besteht aus einem Kautschukband
ohne Ende, welches eine seitwärts schüttelnde Bewegung erhält (200 pro Minute) und gleichzeitig kontinuierlich fortbewegt
wird; hierdurch sondern sich unter regelmässigem Zufluss von kleinen Strömen Wasser die Goldsande von dem Pyritsand. Da das
Kautschukband eine absteigende Neigung (in entgegengesetzter Richtung der Bewegung des Bandes) hat, so fliessen die leichteren
Goldsande mit dem Wasser entgegen der Bewegungsrichtung des Bandes ab, während die Pyritsande von dem Bande fortgeführt und
an dessen höchster Stelle durch zuströmendes Wasser in einen Kasten gespült werden. Der Goldsand fliesst nach einem Raume,
von dem er mittels Schöpfrad nach der Cyanidanlage gebracht wird. Biese Schöpfräder haben fürgrössere Anlagen bis zu 22 m Durchmesser. Der gehobene Goldsand gelangt nach dem Passieren eines sogen. Spitzkastens in den
Sammelbehälter. Beim Durchlaufen des Spitzkastens wird eine partielle Trennung der Sande und Slimes erreicht. Letztere sind
fein pulverige, mehr thonartige Massen, welche der Auslaugung mit Cyanidlauge Schwierigkeiten bereiten, da Lauge und Slimes
schwer zu trennen sind. Die Gewinnung von Gold aus den Slimes ist erst in den letzten Jahren gelungen, und wird die dazu angewandte
Methode später besprochen. Die Spitzkästen sind umgekehrte, oben und unten offene Pyramiden. Ab- und Zufluss des Stampfgutes
sind so geregelt, dass der trichterförmige Kasten immer gefüllt ist. Die spezifisch leichteren Slimes fliessen durch ein oben
seitwärts angebrachtes Rohr nach dem Sammelbehälter für die Slimes ab, während die Sande und ein Teil der Slimes aus der unteren
Oeffnung der Spitzkästen nach deren Sammelbehältern gelangen. Letztere haben zwei gegenüberliegende Schleusenthore, durch
die eine weitere Trennung der Slimes von dem Sande dadurch erreicht wird, dass man den Abfluss der leichteren, oben schwimmenden
Slimes entsprechend der Sandhöhe in den Sammelbehältern regelt. Diese Regelung des Abflusses aus den Schleusenthoren geschieht
durch Einlegen von Holzstäben in die Schleusenthore. Die in dem Sammelbehälter vorhandenen Sande werden durch eine Fallthür
in einen darunter liegenden Behälter entleert, wobei gleichzeitig eine Auflockerung der festgepackten Sande stattfindet. Die
Sammelbehälter, sowie die Behälter, in welchen die Behandlung des Goldsandes mit Kaliumcyanidlauge erfolgt, wurden früher
aus Holz hergestellt; in neuerer Zeit verwendet man dagegen Stahlblechbehälter, die dauerhafter, dichter und billiger sind.
Die Behälter, in welchen die Goldsande mit Cyanidlauge behandelt werden, haben einen Filterboden, der aus Holzstäben besteht,
über welche zuerst eine Leinwanddecke, dann eine Kokosmatte und zuletzt wieder Holzstäbe befestigt werden. Letztere dienen
zum Schütze des Filterbodens beim Entleeren der Behälter. Der leere Raum unterhalb des Filterbodens dient zur Aufnahme der
durch Auslaugung erhaltenen Goldkaliumcyanidlösung. Da die Behandlung der Sande mit Kaliumcyanidlauge zur vollständigen Gewinnung
des Goldes in den letzten Jahren grosse Bedeutung erlangt hat, sollen einige Erläuterungen zu diesem Verfahren gegeben werden.
Vor der Einführung der Cyanidauslaugung war die Goldgewinnung nur lohnend für Erze, die mindestens 22 bis 25 g Gold pro 1000
kg Erz enthielten. Durch Amalgamation wurden ⅔ des Goldes, 15 bis 17 g, gewonnen, der Rest von 33 % verblieb in dem Sand.
Nach Einführung des Cyanidverfahrens ist es möglich geworden, mit Vorteil noch Erze zu verarbeiten, die nur 15 g Gold pro
Tonne Erz enthalten. Die Behandlung der Erze mit Cyanidlauge wurde zuerst von Mc Arthur in Vorschlag gebracht. Um die Lösung von Gold durch die Kaliumcyanidlauge zu beschleunigen und zu vervollständigen, wurde
eine Reihe von chemischen Substanzen als Zusätze zu der Cyanidlauge empfohlen. Alle diese Zusätze haben sich als unnötig erwiesen,
und heute extrahiert man nur noch mit einer Kaliumcyanidlösung und zwar einer konzentrierteren von 0,5 % und einer verdünnteren
von 0,1 % Cyankaliumgehalt. Die Cyanidlösung wird auf die Sande gepumpt; auf einen Volumteil Sand kommt ein Teil Cyanidlösung
und zwar
½ Teil konzentrierte, ½ Teil verdünnte. Letztere kann als Waschflüssigkeit betrachtet werden. Die durch Filtration
von dem Sande getrennte Goldcyanidlösung fliesst aus den Auslaugebehältern nach den tiefer liegenden Niederschlagkästen. Gewöhnlich
sind fünf solcher Kästen zu einer Batterie vereinigt. Die Kästen sind aus Holz und mit Zinkspänen gefüllt. Durch Oeffnungen
in den Scheidewänden der einzelnen Kästen zirkuliert Goldcyanidlösung, von unten nach oben steigend, durch alle fünf Kästen,
deren Böden nach einer Seite stark geneigt sind. Die einzelnen Kästen stehen durch kleine Bodenlöcher mit einem längsweise
angebrachten Separatkasten in Verbindung, welcher unter Verschluss gehalten wird, um Diebstahl vorzubeugen; in demselben sammelt
sich der aus der Goldcyanidlösung abgeschiedene Goldschlamm an und wird von Zeit zu Zeit entnommen. Die von den Niederschlagkästen
kommende, von Gold befreite Cyanidlösung erhält einen Zusatz von Cyankalium, um sie wieder auf geeignete Stärke zu bringen, und dient von neuem zum Auslaugen. Der Verlust an Cyankalium
soll nur 1 % betragen. Der erhaltene Goldschlamm wird gewaschen, auf Filterpressen von der Waschflüssigkeit getrennt und auf
Feingold verarbeitet.
Eine zweite Art der Ausfällung des Goldes aus der Goldcyanidlösung geschieht nach dem
Siemens und Halske'schen Prozess auf elektrolytischem Wege. Als Anoden dienen Eisenplatten, als Kathoden, auf denen das Gold sich niederschlägt,
werden schmale Streifen aus Bleifolien verwendet. Die Intensität des Stromes, die sehr gleichmässig gehalten werden muss,
beträgt 0,06 Amp. pro engl. Quadratfuss Kathodenfläche, bei einer Spannung von 7 Volt. Das Verfahren hat gegenüber der Ausfällung
durch Zinkspäne folgende Vorzüge:
1. wird das Gold vollkommener niedergeschlagen;
2. erhält man ein reineres Gold, das leichter auf Feingold verarbeitet werden kann;
3. kann zur Auslaugung aus den Erzen eine verdünnter Cyanidkaliumlösung verwendet werden, die, wie Versuche ergeben haben,
nicht allein billiger und mindestens ebensogut als eine konzentriertere das Gold löst, sondern auch die übrigen in den Erzen
enthaltenen metallischen Verbindungen wenig oder gar nicht angreift, wodurch man eine reinere Goldcyanidlösung erhält.
Wie schon vorher erwähnt, ist die Goldgewinnung aus den Slimes erst in den letzten Jahren mit Erfolg durchgeführt worden.
Die Slimesverarbeitung konnte wegen Raummangels auf der Ausstellung nicht praktisch vorgeführt werden. Nach den mir von Herrn
Ruoff gütigst gemachten Mitteilungen geschieht dieselbe auf den Transvaalminen folgendermassen: Die in ein Sammelbassin gepumpten
Slimes werden durch eine Reihe der vorher beschriebenen Spitzkästen geleitet, wobei eine bedeutende Wasserabscheidung von
den festen Bestandteilen der Slimes erzielt wird. Die Wirkung der Spitzkästen ist so bedeutend, dass die in die Spitzkästen
eintretende Masse auf 1 Teil feste Substanz 30 Teile Wasser enthält, während die die Spitzkästen verlassende Masse nur noch
3 Teile Wasser auf 1 Teil feste Substanz enthält. Ehe die Slimes in die Spitzkästen geleitet werden, erhalten sie pro Tonne
2½ kg gelöschten Kalk, um die durch Oxydation aus dem Pyrit entstandenen metallischen Verbindungen (Eisenvitriol)
abzuscheiden. Die von den Spitzkästen kommenden Slimes werden in grossen Behältern mit Cyankaliumlösung behandelt. Die Cyanidlösung
wird mit den Slimes entweder durch Rührwerke innig gemischt, oder es wird neuerdings die Masse durch Zentrifugalpumpen in
Bewegung versetzt. Aus der durch Filtration von den Slimes erhaltenen Goldcyanidlösung wird das Gold in der vorher beschriebenen
Weise gewonnen. Für eine tägliche Verarbeitung von 65 t Slimes sind die Spitzkästen etwa 8 m lang, 4½ in breit, 1½ m tief.
Jeder Spitzkasten ist in
15 Abteilungen eingeteilt.
1 t Erz, wie es aus der Grube kommt, mit einem Goldgehalt von 18 g gibt durchschnittlich 750 kg sortiertesErz und 250 kg taubes Gestein. In letzterem sind 0,936 g = 5,2 % des gesamten Goldgehalts enthalten.
Durch Amalgamation werden aus den 750 kg Erz 9,39 g = 52,2 % des Gesamtgoldgehaltes gewonnen.
Der sich ergebende Sand wird in Pyrite, gröberen Sand (sogen. Taillings) und Slimes getrennt und zwar ergeben sich:
a) aus den Pyriten, die 10 % des Sandes betragen und 0,736 g Gold enthalten, 0,652 g
= 3,65 % Goldgewinn,
b) aus den Taillings, die der Menge nach 65 % betragen und 4,991 g Gold enthalten, durch die Kaliumcyanidbehandlung 3,992
g = 22,2 %.
c) aus den Slimes, die noch 1,919 g Gold enthalten, 1,533 g = 8,3 % des Gesamtgoldgehaltes des Erzes als Goldgewinn.
Nimmt man den Gesamtgoldgehalt der Grubenerze zu 100 %, so verteilen sich Gewinn und Verlust wie folgt:
Gewinn
Verlust
Aus taubem Gestein
–
5,2
Durch Amalgamation
52,15
–
Aus Pyriten
3,65
0,56
Aus Taillings
22,2
5,5
Aus Slimes
8,35
2,1
––––––––
––––––––
86,35 %
13,36 %
Der Verbrauch von Cyankalium beträgt 90 g für 11 Slimes. Die Kosten einer Mühlenanlage betragen etwa 10000 Mark pro Stempel
einschliesslich Gebäude und Maschinen, die Arbeitskosten durchschnittlich 25 Mark pro Tonne einschliesslich Abbaukosten, was
bei den enormen Tiefen der Schächte (einige gehen bis 1200 und 1500
m) relativ sehr gering erscheint. Bei den hohen Arbeitslöhnen und hohen Materialpreisen beweisen diese geringen Arbeitskosten,
dass die maschinellen Einrichtungen auf der Höhe stehen. Neben der Mühle ist auf der Ausstellung ein zweckmässig eingerichtetes
Laboratorium errichtet, in dem die früher beschriebene Abscheidung des Goldes und die in Transvaal üblichen analytischen Methoden
der Bestimmung des Goldes in den Erzen praktisch ausgeführt werden. Ausserhalb dieser Demonstrationsanlage ist eine solide
Pyramide aufgestellt, die die Goldproduktion Transvaals in den letzten 15 Jahren darstellt. Die Höhe derselben beträgt 15
m, die Grundfläche 5 qm. Als wirkliches Gold würde dieselbe 621785 kg wiegen und einen Wert von 1710 Millionen Mark haben.
In einem kleinen Seitengebäude ist ein Relief von Johannesburg und ein wichtiger Minendistrikt des Randes mit den Anlagen
Ferreira, Ferreira Deep u.s.w. dargestellt. Die Besucher der Ausstellung seien noch besonders auf die Grubenausstellung aufmerksam
gemacht, die ein gutes Bild des Bergbaues gibt. Die Goldindustrie von Transvaal muss in jeder Hinsicht als mustergültig angesehen
werden. Ihre rasche Vervollkommnung hat sie dadurch erreicht, dass sie keine Kosten scheute, um die besten Kräfte heranzuziehen
und die vollkommensten technischen Einrichtungen zur Anwendung zu bringen.