Titel: | Metallbearbeitung.Pressen zum Schmieden und Biegen. |
Fundstelle: | Band 310, Jahrgang 1898, S. 168 |
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Metallbearbeitung.Pressen zum Schmieden und
Biegen.
(Schluss des Berichtes S. 144 d. Bd.)
Mit Abbildungen.
Pressen zum Schmieden und Biegen.
Watson-Stillman's Biegepresse für Stahlblech-Riemenscheiben
(Corscaden).
Von der Watson-Stillman Company in New York ist für die
American Pulley Company, Hamilton Street in
Philadelphia, Pa., welche die Stahlblech-Riemenscheiben, System Corscaden, ausführt, die Hauptmaschine, eine
hydraulische Presse von 500 t Kraftstärke geliefert, welche nach Iron Age, 1898 Bd. 61 Nr. 4 * S. 11, die in Fig. 23 bis 28
dargestellten Einrichtungen besitzt, wozu Presswasser von 200 k/qc für
gewöhnliche, und für schwere, Arbeiten von 400 k/qc Spannung gebraucht wird, welches vom
Gewichtsaccumulator durch Vermittelung eines Druckübersetzers geliefert wird,
während für die Anschlusslage der Gesenke und deren Rücklage Wasser der Hausleitung
mit 10 k/qc
Pressung genommen wird.
Textabbildung Bd. 310, S. 168
Fig. 23. Watson-Stillman's Biegepresse für Stahlblech-Riemenscheiben.
Auf Tragsäulen a ruht ein mit vier 1700 zu 610 mm
abständigen Säulen b verbundener, aus Grundplatte c und flügelartiger Kopfplatte d bestehender Rahmen. Mittelrichtig ist in die Grundplatte c ein offener Cylinder f
eingesetzt, in dem zwei Kolben von 610 mm Durchmesser gegensätzlich spielen, derart,
dass der obere Kolben g 38 mm Hub,der nach unten gerichtete
h 133 mm Hub erhält, wobei durch entsprechende
Einrichtungen der Gesammthub auf 345 mm gesteigert werden kann. Auf der
flügelartigen Kopfplatte d sind in winkelrechter Lage
diagonal vier gleiche 254 mm Durchmesser haltende Cylinder i für Taucherkolben k mit 203 mm Hub
vorgesehen, welche in radialer Richtung mit ihren Bogengesenken l gegen die vorgebogenen eingelegten, an ein
Mittelgesenk anschliessenden Kranzbleche wirken.
Textabbildung Bd. 310, S. 169
Fig. 24. Watson-Stillman's Biegepresse für Stahlblech-Riemenscheiben.
Textabbildung Bd. 310, S. 169
Fig. 25. Watson-Stillman's Biegepresse für Stahlblech-Riemenscheiben.
Rückstellkolben m besorgen die Rücklage der in
Seitenführungen laufenden Stempelschlitten w, an welchen der Kolben k stumpf angesetzt und verschraubt ist, während zur
Begrenzung der Rücklage Stellschrauben o vorbanden
sind. Von dem unteren Mittelkolben h wird ferner ein
zweiter aus Holm p und oberem Kopf q bestehender und durch zwei Schrauben r verbundener Pressenrahmen bethätigt, wobei die beiden
1220 mm abständigen Schrauben r durch die Grund- und
durch die Flügelplatte c und d geführt sind, während Ansatzbunde s an den
Schrauben r die Tief läge dieser Zwischenpresse
bestimmen. Dagegen trägt der obere Mittelkolben g eine
Platte t (Fig. 28),
welche an Schrauben u hängt, die mittels
Schneckentriebwerke v eine Einstellung des Oberkolbens
g bezw. eine Hubbegrenzung ermöglichen. Auf dieser
Platte t stehen drei Stempel w auf, welche die obere Druckplatte x tragen,
auf welcher die entsprechenden Mittelgesenke z
aufgeschraubt sind, welche durch den Mittelbolzen y
ihre Centrirung erhalten. Zum Schluss ist die am Oberkopf q angebrachte Gesenkplatte angeschraubt.
Textabbildung Bd. 310, S. 169
Watson-Stillman's Biegepresse für Stahlblech-Riemenscheiben.
Textabbildung Bd. 310, S. 169
Fig. 28. Watson-Stillman's Biegepresse für Stahlblech-Riemenscheiben.
Wie bereits erwähnt, werden die beiden vorgebogenen, einen Ring bildenden
Scheibenhälften durch die Radialgesenke l an das
Mittelgesenk z mit einer Kraft von 500 t gespannt,
worauf durch den oberen Kolben g der Winkelrand, und
mittels des am Oberkopf q angebrachten Gesenkringes
durch den unteren Kolben h der untere Wulstrand
angefalzt wird. Bei der Randbildung findet gleichzeitig eine Compression des
Scheibenmaterials durch die Mittelkolben g und h statt, so dass die Scheibenkränze ihredurch die Gesenke z und k bedingte genaue
Form auch beibehalten, wobei durch die auch von den Mittelkolben ausgeübte
Kraftstärke von 500 t die Streckgrenze des Scheibenmaterials überschritten wird.
Sv. Nevole's Blechbördelpresse.
Textabbildung Bd. 310, S. 170
Nevole's Blechbördelpresse.
Textabbildung Bd. 310, S. 170
Johnson's Kabelpresse.
Textabbildung Bd. 310, S. 170
Dick's Metallpresse.
Bei dieser Blechbiegepresse von Sv. Nevole in Wien liegt
der eigentliche Bördelkolben diagonal zum Bugwinkel, also schräg, während der oder
die beiden Klemmkolben senkrecht angeordnet sind. Nach dem D. R. P. Nr. 94547
besteht diese Biegepresse aus dem bügelartigen Hohlgusständer a (Fig. 29 und 30) mit Ambossgesenk b und zwei angeschraubten Cylindern c für die Blechhaltungskolben d. Bemerkenswerth ist hierbei, dass diese beiden Zwillingscylinder cc in den Abmessungen derart beschränkt sind, dass
Kesselfeuerrohre f normaler Abmessung diese umfassen
können. Der eigentliche Arbeitskolben g mit geführtem
Gesenkschuh h bewegt sich in einem im Gestell a eingegossenen Cylinder i, in dessen Abschlussdeckel k das achsenrichtig
geführte Zuleitungsrohr l für den
Kolbenrückstellbetrieb angesetzt ist. Ein mit Doppelhebel m und n versehener Ventilkopf o vervollständigt diese Biegepresse.
E. H. Johnson's Kabelpresse.
Um Untergrundkabel bezw. Leitungsdrähte mit einem Bleimantel zu umhüllen, dient die
in Fig. 31 und 32 dargestellte
hydraulische Presse, welche nach American Machinist,
1896 Bd. 19 Nr. 40 S. 924, von E. H. Johnson in
Seymour, Conn., gebaut wird. Der Pressenkolben a trägt
den Formkasten b, über welchen der mit einem
Dampfmantel d umhüllte Bleicylinder c sitzt, in welchem der am Pressenholm angeschraubte
Stempelkolben f einsetzt. In den Formkasten ist die
Düse oder Stöpselschraube g eingesetzt, deren
Seitenmulden in eine an der Durchgangsöffnung h
sitzende Sattelkante auslaufen. In diesen Stöpsel g ist
die Führungsschraube i für das Kabel eingeschraubt,
dessen scharfes Mundstück dem Ringstück k gegenüber
steht, welches durch Centrirschrauben l mittelrichtig
eingestellt wird. Gehalten wird der Ring durch zwei Hohlschrauben m und n.
Fig. 32 zeigt eine Düse
g mit verästelter doppelter Muldenabzweigung.
A. Dick's Metallpresse zur Herstellung von Profilstäben aus
flüssigem Metall.
Es ist bereits früher das Verfahren zur Herstellung von Profilstäben mittels Pressen
von Metallfluss erwähnt worden (vgl. 1806 300 301 und
1897 306 120), nach welchem Stabprofile hergestellt
werden, die mittels Walzen schwer oder gar nicht erreichbar sind, wobei durch die
gewaltige Arbeitspressung von annähernd 3500 k/qc, eine grössere Dichtigkeit des Stabmaterials und
dadurch mitbedingte,bis 25 Proc. ansteigende Zunahme der Festigkeit, sowie gleichzeitig eine über
50 Proc. grössere Dehnbarkeit der Stäbe erreicht wird. Die Ausdehnung des früher
angewendeten Verfahrens der Bleirohrpressen auf widerstandsfähigere Metalle, wie
Rothguss, Deltametall, Messing, Aluminium, welche im rothwarmen, plastischen
Zustande gepresst werden, bezw. wie es angeblich versucht wird, Eisen- und
Stahlstäbe zu pressen, setzt schwere Pressenwerke und besondere Einrichtungen des
Presskopfes und der Matrizen voraus, die nicht nur der Arbeitspressung, sondern auch
der hohen, bis 500° C. ansteigenden Temperatur des Pressgutes widerstehen müssen.
Namentlich war es diese hohe Temperatur, welche die Materialfestigkeit des
starkwandigen Presscylinders herabsetzte und zu Brüchen Veranlassung gab. Erst dann,
als Versuche mit zusammengesetzten, wärmedichten, dünnwandigen Stahlcylindern
gelangen, war die Lebensfähigkeit dieses Arbeitsverfahrens gesichert.
Textabbildung Bd. 310, S. 171
Dick's Metallpresse.
Das in Fig. 33 bis 38 nach Le Génie civil, 1896 * S. 214, bezw. Revue industrielle, 1896 * S. 222, dargestellte
Pressenwerk besteht aus dem Presswassercylinder a,
welcher mit zwei Schrauben b am Querhauptdc angeschlossen ist, während Tragfüsse d zur Stützung dienen. An dem angeblich 500 mm grossen
Kolben der hydraulischen Presse ist nach vorn der Arbeitsstempel f angeschlossen und nach hinten eine
Stangenverlängerung g vorgesehen, mittels welcher durch
das Querstück h mittels Rückstellkolben i der Gesammtkolben zurückverlegt wird. Das Querhaupt
c ist der Träger des Formmatrizenkopfes k, in welchen die mit ein, drei bezw. vier und mehr
Formöffnungen versehene Matrize l (Fig. 35) eingesetzt ist.
Gegen diese stemmt sich der Rand des inneren Presstopfcylinders m an, welcher durch abständige Rohrmäntel n umschlossen und mittels warm aufgezogener Ringtheile
o gefestigt ist, wobei ein Schildzapfenring p mittels Schneckentrieb q
die Möglichkeit einer Drehung des ganzen Presstopfes im Lagerrahmen r ermöglicht, der wieder von den Hauptschrauben b getragen wird. Ebenso findet der Druckstempel f seine Führungsstütze in einem Tragstück s, welcher längs der Hauptschrauben b verlegt wird. Endlich ist am Werktisch t noch eine lange Schienenführung u vorhanden, auf deren Rollen v die fertiggepressten Metallstäbe zur Auflage kommen. Zu bemerken ist
noch, dass Zwischenräume der einzelnen Ringrohre n mit
Granitsand gefüllt sind, und dass ferner dieses Rohrsystem neuerdings nur einendig
zum Anschluss gelangt, so dass sich die anderen Enden (Fig. 37) frei ausdehnen
können und kein Hinderniss an der seitlichen Schlussscheibe w finden. Vor Beginn der ersten Charge muss der innere Cylinder des
Presstopfes mittels eines Bunsen-Brenners auf die erforderliche Temperatur erwärmt
werden, worauf der Bügelabschluss x der unteren
Cylinderöffnung erfolgt, so dass in aufrechter Lage die erste Füllung vor sich gehen
kann. Ist der Metalleinguss bis zu einer teigartigen Consistenz abgekühlt, so wird
der stählerne, mit Dichtungsrand versehene Druckpfropf y und das Druckstück z eingesetzt, der
Presstopf wagerecht eingedreht, an die Matrize gebracht, der Bügelverschluss
abgedreht und der Druckstempel vorgeschoben, so dass vorerst der Düsenverschluss
gesichert wird, worauf das Pressen beginnt. Chargen von 75 bis 200 k werden je nach
der Profilstärke innerhalb einiger Minuten durchgepresst, was bei 25 Chargen in 10
Arbeitsstunden eine Leistungsfähigkeit von 2,5 t ergibt. Um die Zeit zum Starrwerden
des Gusses, welche durchschnittlich 6 Minuten beträgt, zu ersparen, werden bei
Massenerzeugung statt des Schmelzens einfach cylindrische Blöcke auf die Consistenz
erhitzt und das Abwarten dadurch erspart, so dass eine Verdoppelung der Production
bis auf 5 t täglich erzielt wird. Die Matrizen sind aus hartem Wolframstahl
gearbeitet, die Profilquerschnitte sauber ausgeschliffen, so dass eine Nacharbeit
der gepressten Stäbe, welche von 15 g/m bis 60 k den Längsmeter schwer sind, nicht
erforderlich wird.
Uebrigens scheinen neuere, bei Cail in Paris auf
Veranlassung des Bureau Veritas vorgenommene
Festigkeitsversuche nicht die eingangs erwähnten hohen Festigkeits- und
Dehnungszunahmen aufzuweisen.
Walzstäbe
Dick'sche
Presstäbe
Bruchfestigk.k/qmm
DehnungProc.
Bruchfestigk.k/qmm
DehnungProc.
Muntzmetall
54,6
18,5
50,2
25,0
Aluminiumbronze
55,0
6,0
65,3
25,0
Deltametall
73,3
28,8
76,6
29,8
Vertreter für Deutschland ist die Deltametall-Actiengesellschaft Alexander Dick und Co. in
Düsseldorf-Grafenberg.
T. Higgins' Biegepresse.
Textabbildung Bd. 310, S. 171
Fig. 39. Higgins' Biegepresse.
Nach dem U. S. P. Nr. 572204 wird zum Biegen von Stäben die in Fig. 39 dargestellte, von T.
Higgins in Pittsburg, Pa., gebaute Maschine gebaut. Diese besteht aus zwei
mit Brücke b verbundenen Seitenständern a, in deren Führungsschlitz je ein Achslager für eine
Schwingachse c durch Schraubenspindel d Höhenverstellungerhält. Mittels Räder- und Kurbeltriebwerk f wird mittels Schubstangen g ein Schwingstück h bethätigt, an dessen
Untertheil das Gesenk i angeschlossen ist, welches zur
Gesenkmulde k im Brückensteg b passt. Durch eine schwingende Bewegung des Gesenkhebels hi wird der eingelegte gerade Stahl- oder Eisenstab
entsprechend gebogen.
Fielding und Platt's stehende Blechbiegepresse.
Textabbildung Bd. 310, S. 172
Fielding und Platt's stehende Blechbiegepresse.
Gegenüber den Walzenbiegemaschinen haben diese stehenden Blechbiegepressen viele
Vortheile voraus, welche namentlich beim Biegen grosser Kesselmäntel, wie solche bei
Schiffskesseln in Anwendung sind, besonders zur Erscheinung kommen. Da das Biegen
der Kesselcylinder verschiedener Durchmesser und beliebiger Blechstärken mit
demselben Gesenkpaar bis an den äussersten Blechrand durchgeführt werden kann, auch
bei den neueren Maschinen dieser Art der Seitenvorschub nach jedem Gesenkhub
selbsthätig erfolgt, so wird nebst der Stetigkeit und Gleichmässigkeit in der
gebogenen Form auch ein rascher Verlauf der Biegearbeit erhalten. Zudem ist der
Standort dieser mit Presswasser bethätigten Maschine unabhängig von
Transmissionsanlagen. Nach einer Angabe im Engineering,
1898 I Bd. 65 * S. 657, wird eine 9,75 m lange, 38 mm starke Blechplatte in
Schaltungsabsätzen von 37 mm in 12 Minuten zu einem Halbcylinder gebogen, während
die gesammte Vollendungsarbeit zum Biegen einer geraden Blechtafel bis zum genauen
Halbcylinder in 20 Minuten durchführbar ist. Bei dem in Fig. 41 bis 43 dargestellten
Untertheil der Presse ist a die Grundplatte, auf
welcher die Ständer b und c mit der abnehmbaren Kopfplatte einen Rahmen bilden, in welchem sich der
Gesenkkolben f gegen c
unter Vermittelung des Rollengestänges g verschiebt,
indem die Rollen h gegen Schief ebenen sich stemmen,
und dabei durch den im Cylinder i befindlichen
Kolben k gehobenen Rollengestänge g bei begrenztem Hube auf den Krümmungshalbmesser der
Kesselplatte sowohl, als auch auf die Blechstärke Rücksicht genommen werden kann.
Auf die Blechstärke wird durch Einstellung des Rollengestänges g in der Anfangslage, auf die Krümmungsgrösse jedoch
durch die Begrenzung der Hochlage des Rollengestänges durch die Hubbestimmung des
Treibkolbens k mittels der Steuerventile l regulirt, indem feste Anschläge mm gegen verstellbare Griffradmuttern no, welche an der Steuerstange sitzen, in Thätigkeit
kommen. Während n für Einstellung des Gesenkes nach der
Blechstärke und o nach der Krümmung des Kesselringes
dient, wird mit p der Rücklauf des Kolbengestänges
geregelt. Nach jedem durch selbstthätige Steuerung verlaufenden Kolbenhube wird
durch selbststeuernde Ventile q eine kleine Presspumpe
r getrieben, durch welche mittels Sperradwerkes
eine Seiltrommel s gedreht wird, aufweiche sich das an
der Blechkante befestigte Seil t um ein gewisses
Längenstück je nach der verlangten Schaltungsgrösse windet.
Textabbildung Bd. 310, S. 172
Fielding und Platt's stehende Blechbiegepresse.
Ch. D. Doxford's Blechbiegemaschine.
Textabbildung Bd. 310, S. 172
Fig. 44. Doxford's Blechbiegepresse.
Zum Anbiegen von geraden und geformten Blechrändern wird mit. Vortheil die in Fig. 44 vorgezeigte Maschine gebraucht. Nach dem U. S.
P. Nr. 500530 besitzt die von Ch. D. Doxford in
Sunderland, England. gebaute Maschine eine im Gestell n
festgelagerte Rollenwelle b, welche durch Schneckenrad
c von der Riemenscheibe d unmittelbar bethätigt wird. Durch Stirnräder f wird eine im Gelenklager g geführte und in
einem Schlittenlagerh getragene Rollenwelle i getrieben. Mittels dieser Einrichtung wird es
möglich, durch Sternrad k und Schneckengetriebe l den zum Biegen erforderlichen Andruck
hervorzubringen. Zudem sind zur Führung der Werkbleche Leit- und Stützrollen m, sowie zur Erleichterung der Blechverlegung ein
kleiner Drehkrahn n vorgesehen.
C. Pieper's Biegemaschine für Flammrohre.
Textabbildung Bd. 310, S. 173
Fig. 45. Pieper's Biegemaschine für Flammrohre.
Zum Ausweiten oder zum Einziehen der Flamm- bezw. Siederohrenden wird nach dem D. R.
P. Nr. 88771 die in Fig. 45 schematisch gezeichnete
Biegemaschine in Anwendung gebracht. Diese Maschine ist insofern bemerkenswerth, als
mit denselben Biegerollen a und b das Rohrende c entweder ausgeweitet oder
eingezogen wird, je nachdem die Formrolle a oder b in das Werkrohr c
eingebracht wird. Die Rollenwellen lagern im Gabelschlitten d, welche unmittelbar und durch Gestängerahmen f mittelbar durch Presskolben g ihre
Anstellung erhalten, welche im Doppelcylinder h mit
Druckwasser bethätigt werden. Gelenkwellen i und
verbindende Stirnräder Je besorgen den Arbeitsbetrieb
der Biegewalzen.
Baldwin's Dampfhammer-Ambosstock.
Textabbildung Bd. 310, S. 173
Baldwin's Dampfhammer-Ambosstock.
Wegen Raummangel ist eine 37 Feuer enthaltende Abtheilung der Schmiede der Baldwin Locomotive Works in Philadelphia im ersten
Stockwerk eines 15 m im Lichten messenden Gebäudes untergebracht. Auf
schmiedeeisernen Säulen sind in 6,7 m Höhe 1500 mm hohe Blechträger gespannt, welche
durch querliegende, leichtere, 760 mm abständige ⌶-Träger verbunden sind. Der
Estrich ist durch Ziegeleinwölbung mit einer durch Eisenspäne vermengten, 130 mm
starken Betonschicht ausgeführt, dessen Tragkraft auf 2,5 t für 1 qm berechnet ist.
Wenn auch die Schmiedeambosse auf dieser Decke aufgestellt sind, so wurde der
Ambosstock der Dampfhämmer bis zum unteren Fussboden durchgeführt. Neun Stück 305 mm
im Geviert messende, 6500 mm lange Stämme (Fig. 46 und 47) sind mit acht Stück
eisernen Reifen zu einem Ambosstock a verbunden,
welcher auf einem 1 m hohen Bruchsteinsockel b mit
Betonunterlage steht, und am oberen mit einem Winkeleisenring versteiften Kopfende
den Amboss c, die Chabotte trägt. Während der
Hammerständer d auf einer starken. Bohlenlage f des oberen Fussbodens steht, geht der Ambosstock
frei zwischen den Bodenträgern durch und ist selbstverständlich dadurch vollständig
isolirt. Der Umstand, dass die Dampfhämmer mit Rücksicht auf die stärkere Belastung
nahe an die Gebäuderückwand angeordnet sind, beeinträchtigt in etwas das
Wirkungsfeld derselben, ein Uebelstand, der jedoch im Vergleich zu den erstrebten
Vortheilen verschwindet.