Titel: | Neue Holzbearbeitungsmaschinen. |
Fundstelle: | Band 304, Jahrgang 1897, S. 97 |
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Neue Holzbearbeitungsmaschinen.
(Fortsetzung des Berichtes S. 73 d. Bd.)
Mit Abbildungen.
Neue Holzbearbeitungsmaschinen.
Zum Fräsen, Schleifen und Poliren ungleichmässig gestalteter Gegenstände dient die Maschine von H. W. N.
Cole in Brooklyn (D. R. P. Nr. 88411), welche in Fig. 34 dargestellt ist.
Die Arbeitsstücke werden durch Vorschub walzen vorgeführt, während die umlaufenden Werkzeuge in einer dem Querschnitt des
Werkstückes
entsprechenden Curve um die Arbeitsachse herumgeführt werden. Als wesentlich wird der nicht recht erkennbare Umstand
bezeichnet, dass
die Werkzeuge mit geringer Geschwindigkeit (?) bewegt werden, damit keine wesentlichen Schleuderkräfte auftreten.
Den Vorschub des Werkstückes bewirken drei Paar keilförmig eingeschnittene Walzen bb1b2, deren Lager in den Ständern cc1c2
verschiebbar sind. Diese Walzen werden durch belastete Hebel dd1d2 gegen einander gedrückt; die oberen und unteren Hebel jedes
Walzenpaares sind durch Stangen ee1e2 so mit einander verbunden, dass die Hebel nach entgegengesetzten Richtungen wirken.
Textabbildung Bd. 304, S. 97
Fig. 34.Maschine zum Fräsen, Schleifen und Poliren von Cole.
Die Walzen b und b1 dienen dazu, das
Werkstück in die Maschine einzuführen, bis es in die Führungen des Werkzeugkopfes eintritt; das bearbeitete Werkstück
wird dann von
den Walzen b2 erfasst und aus der Maschine abgezogen. Die im Werkzeugkopf
angebrachte Führung besteht aus vier Führungsrollen g, von denen jede in einem an der Büchse g1 drehbar angebrachten Arm gelagert ist. Die Büchse ist in der Bohrung
des Werkzeugkopfes fest angebracht und die Rollen g, welche mit einer keilförmigen Nuth versehen sind,
werden von Federn nach innen gepresst, so dass das Werkstück auf vier einander gegenüberliegenden Stellen unterstützt und geführt
wird. An Stelle dieser Rollen können natürlich auch Federn oder sonstige Führungsvorrichtungen zur Verwendung kommen,
um das Werkstück
in centraler Lage zu erhalten.
Der Werkzeugkopf j ist auf einem rohrförmigen Lager des Triebstockes h der
Maschine drehbar gelagert. Die Antriebsscheibe i ist unmittelbar auf dem Triebstock gelagert und mit
einer Lagerhülse versehen, welche zwischen der Lagerhülse des Werkzeugkopfes und einer rohrförmigen Verlängerung
des Triebstockes h ruht. Der Werkzeugkopf j ist mit einer Stirnplatte j1 versehen, welche radiale Nuthen besitzt zur Aufnahme der Lagerbüchsen j2. In diesen sind die rotirenden Werkzeugswellen j3 gelagert, die an ihren Enden in Kugellagern j4 des Werkzeugkopfes gelagert sind. Auf den Wellen j3 werden die Werkzeuge befestigt. Diese Werkzeuge sind auswechselbar, so dass die Maschine zuerst mit
Fräsern und dann mit Schleif- und Polirscheiben arbeiten kann.
Die Drehung der Werkzeuge wird durch Zahnräder j7 bewirkt, die auf den
Wellen j3 befestigt sind und mit der inneren Verzahnung der
Antriebsscheibe i in Eingriff stehen. Diese Zahnräder liegen dicht an den Kugel- oder Universalgelenken
j4, so dass bei der Annäherung der Werkzeuge an das Werkstück bezieh.
bei der Entfernung von demselben nur eine kleine Verschiebung der Zahnräder gegen die Antriebsscheibe bewirkt wird
und ein beständiger
Eingriff derselben in einander gesichert ist. Da die Werkzeuge eine sehr hohe Umdrehungsgeschwindigkeit (?) haben
müssen, so wird die
Riemenscheibe i mit der erforderlichen Geschwindigkeit angetrieben. Diese Riemenscheibe, sowie die
Werkzeuge sind aber die einzigen Theile der Maschine, welche eine hohe Geschwindigkeit erhalten.
Bei einer nicht dargestellten Construction ist die innere Verzahnung auf einem festen Theil der Maschine angebracht, nämlich
auf einem
Ansatz des Triebstockes. Diese Anordnung ist sehr einfach und gestattet auch eine grosse Geschwindigkeit der Werkzeuge.
Zum Verschieben der Werkzeuge gegenüber dem Werkstück dient eine Schablone, deren Innenseite so geformt ist, wie es die gewünschte
Form
des Werkstückes verlangt. An jeder Lagerbüchse j2 einer Werkzeugwelle ist
ein mit abgerundeter Spitze versehener Stift angebracht, welcher sich gegen die Innenfläche der Schablone legt.
Die dargestellte Maschine zeigt eine Schablone l7, welche sehr geeignet
ist für Gegenstände, welche auf allen Stellen ähnliche Querschnitte
besitzen, z.B. einen ellipsenförmigen mit stets gleichem Verhältniss der beiden Achsen zu einander. Auf dem äusseren
Theil einer jeden
Lagerbüchse j2 der Werkzeugwellen ist eine keilförmige Fläche l8 angebracht, welche sich gegen die innere entsprechend keilförmig
gestaltete Fläche der Schablone l7 legt. Der Querschnitt dieser Schablone
ist ellipsenförmig, so dass die Werkzeuge bei jeder Umdrehung des Kopfes dem Werkstück genähert bezieh. von demselben
entfernt werden
und das Werkstück dementsprechend einen elliptischen Querschnitt erhält. Die Schablone l7 wird auf geeignete Weise in der Längsrichtung der Maschine verschoben, so dass durch Einwirkung der
keilförmigen Flächen der Abstand der Werkzeuge von einander entsprechend geändert wird. An der Schablone l7 sind Stangen befestigt, welche in Führungen in der Längsrichtung verschiebbar sind und
nahe an ihren hinteren Enden durch ein in der Längsrichtung verstellbares Querstück l10 mit einander verbunden sind. Dieses Querstück ist mit einem Vorsprung l11 versehen, der sich gegen die Hubscheibe l12 legt und durch Federn gegen die Hubscheibe gepresst wird. Die Hubscheibe l12 ist so geformt, dass sie die Schablone der Form des Hammerstieles entsprechend
verschiebt und das Werkstück die mit punktirten Linien dargestellte Form x erhält. Durch Abänderung der
Form der Hubscheibe werden Werkstücke von entsprechend verändertem Längsschnitt erhalten, während durch eine anders
geformte Schablone
l7 ein Werkstück von entsprechend verändertem Querschnitt erzielt
wird.
Die Hubscheibe l12 ist auswechselbar und durch Bolzen auf der Nabe
befestigt, welche in einem auf der Grundplatte a befestigten Ständer drehbar gelagert ist. Diese
Hubscheibe erhält ihren Antrieb durch eine im unteren Theil des Rahmens a gelagerte Welle k1, die durch ein Schneckengetriebe k2k3 von der Hauptantriebswelle k in Umdrehung versetzt wird. Ein an dem einen Ende dieser Welle k1 angebrachtes Zahnrad überträgt mittels eines Zwischenrades die Bewegung der Welle k1 auf die Welle k7, auf welcher die Nabe der Hubscheibe l12 frei sich drehen
kann. Die Hubscheibe nimmt daher an der Drehung der Welle k7 nur dann
Theil, wenn sie mit derselben gekuppelt ist. Dieses Kuppeln der Hubscheibennabe mit der Welle k7 wird selbsthätig durch eine Kuppelung k8 bewirkt, die an der Drehung der Welle k7 theilnimmt, aber
frei auf derselben verschoben werden kann und durch eine Verzahnung mit der Nabe der Hubscheibe l12 in Eingriff gebracht werden kann. In der Nabe der Kuppelung k8 ist eine ringförmige Nuth angebracht, in welche ein Bügel m1 eingreift, dessen Welle m drehbar auf der Grundplatte a gelagert ist. Am vorderen Ende dieser Welle ist ein Arm m2 angebracht, auf welchen ein senkrecht verschiebbarer Bolzen m3 einwirkt, welcher unmittelbar vor den Werkzeugen angeordnet ist und in seiner normalen
Stellung durch eine Feder m4 nach oben gepresst wird. Dieser Bolzen greift so in die Bahn des in die
Maschine eingeführten Werkstückes ein, dass er von demselben nach unten gepresst wird, gerade bevor es von den Werkzeugen
angegriffen
wird. Durch dieses Abwärtsdrücken des Armes m2 wird der Welle m eine Drehbewegung ertheilt und die Kuppelung k8 wird durch den Bügel m1 mit der Nabe in Eingriff gebracht, so
dass die Hubscheibe in Umdrehung versetzt wird. Der Bolzen m3 wird in
seiner unteren Stellung erhalten und die Hubscheibe bleibt mit ihrer Welle gekuppelt, bis das Ende des Werkstückes den Bolzen m3 frei gibt, worauf der Arbeitsgang beendet ist. Sobald der Bolzen m3 frei gegeben ist, wird er durch die Feder m4 nach oben geschoben, so dass die Hubscheibe l12 von ihrer Welle k8 entkuppelt und in
Stillstand versetzt wird, und zwar ist die Einrichtung so getroffen, dass die Hubscheibe nach jedesmaliger Vollendung
einer ganzen
Umdrehung in Stillstand versetzt wird. Die Hubstange bleibt so lange still stehen, bis ein neues Werkstück in die
Maschine eingeführt
wird und den Bolzen m3 nach unten drückt. Das Verhältniss zwischen der
Vorschubbewegung und dem Antrieb der Welle k7 ist so bemessen, dass die
Welle während des Vorschubes eines Werkstückes eine Umdrehung macht, worauf die Hubscheibe in ihrer Anfangsstellung
in Stillstand
versetzt wird und für einen neuen Arbeitsgang bereit ist. Um das Geschwindigkeitsverhältniss der Welle k7 und der Welle k1 ändern zu
können, ist ein Zwischenrad eingeschaltet.
Der Antrieb der Vorschubwalzen wird durch zwei Ketten bewirkt, welche über doppelte Kettenräder laufen. Diese Ketten sind
abwechselnd
um die oberen und unteren Walzen der Vorschub walzen geführt, d.h. die eine Kette bethätigt die untere Walze b2, die obere Walze b1 und die
untere Walze b und läuft dann über ein doppeltes Leitrad zu dem Kettenrad zurück, während die andere
Kette die obere Walze b2, die untere Walze b1 und die obere Walze b bethätigt und dann ebenfalls über das
Leitrad zu dem Kettenrad zurückläuft.
Die Hauptantriebswelle k erhält ihre Bewegung durch die Riemenscheibe k11, und da in Folge der dargestellten Anordnung die beiden Antriebsriemenscheiben k11 und i parallele Achsen besitzen, können
sie von einer gemeinsamen Welle angetrieben werden, ohne dass die Riemen gekreuzt werden müssten. Die Riemenscheibe
i bewirkt die Drehung der Werkzeuge um ihre Achsen, während die Riemenscheibe k11 die Drehung der Werkzeuge um das Werkstück bewerkstelligt und auch die Vorrichtungen zum
Antrieb der Vorschubwalzen und der Schablone bethätigt.
Textabbildung Bd. 304, S. 98
Fig. 35.Maschine zum Fräsen kantig profilirter oder runder Gegenstände von Burke.
Zum Fräsen kantig profilirter oder runder Gegenstände dient die Maschine von J. M. Burke in Buffalo (D. R.
P. Nr. 86548), welche in Fig. 35 und 36 dargestellt ist.
Die Werkzeugwelle C mit den Messern a wird in dem Gestell A der Maschine gelagert. Der verschiebbare Schlitten G gleitet auf dem Bett
A. Eine Querwelle N, welche in den Kopfstücken J gelagert ist, trägt Klinken tt1, welche in Einkerbungen von
Ringen auf den Einspannfuttern eingreifen. Diese Klinken sperren die Futter während der Schneidarbeit, so dass je
nach der Zahl der
benutzten Einschnitte die Kantenzahl des Werkstückes geändert werden kann. Die Klinken sind auf der Welle N stellbar, um in einen beliebigen Ring eingesetzt zu werden. Sie werden durch Schrauben an die Welle N geklemmt und sind deshalb mit diesen drehbar, so dass sie ein- und ausgerückt werden können durch
Drehung der Welle N.
Textabbildung Bd. 304, S. 99
Fig. 36.Maschine zum Fräsen kantig profilirter oder runder Gegenstände von Burke.
Die Bewegung des Schlittens wird durch die Drehung der Schrauben RR1
mittels des Wechselgetriebes SS1 selbsthätig bewirkt. Die Welle T wird in beständiger Drehung durch Riemenbetrieb WW1, der durch Riemenscheibe E bethätigt wird, gehalten. Ueber der Welle
T ist die Welle V gelagert, die das Getriebe X trägt. Die Welle V ist auf beiden Enden mit dem Getriebe zz1 versehen, welche mit den Schrauben RR1
verbunden sind. Das Getriebe X ist an der Welle V so angebracht, dass eines
der beiden Getriebe SS1 in dasselbe eingreifen kann. Die Welle V und damit auch die Schrauben RR1 werden in
dem einen oder anderen Sinne gedreht, wenn das eine oder das andere der Getriebe SS1 mit dem Getriebe X in Eingriff gebracht ist. Wenn beide Getriebe SS1 mit dem Getriebe X unverbunden sind,
werden die Welle V, die Schrauben und der Schlitten selbst in Ruhe verbleiben. Die Schrauben RR1 sind mit dem Schlitten durch die Schraubenhülsen a4, a5,
welche an den Enden der Platte G1 befestigt sind, verbunden.
Der Wagen wird an jedem Ende seiner Bahn selbsthätig zur Umkehrung veranlasst.
Um das Anhalten des Schlittens in seiner Bewegung nach rechts zwecks Entfernung oder Wiedereinsetzung des Holzes zu bewirken,
ist der
Umsteuerungsansatz g5 am Rahmen G
verschiebbar angeordnet, damit der Federriegel f5 mit dem Hebedaumen F3 ausser Linie gebracht wird. Der Bolzen b5 trägt einen Hilfshebedaumen H3, der Umsteuerungsansatz g5 führt noch einen Stossriegel
oder Schläger. Um die Bewegung des Schlittens anzuhalten, wird der Hebel I3 nach aussen gezogen, wodurch der Umsteuerungsansatz g5 so
verschoben wird, dass der Federriegel f5 ausser Linie mit dem Hebedaumen
F3 und der Stossriegel in Linie mit dem Hilfshebedaumen H3 kommt. Da nun der Stossriegel fest am Ansatz g5 sitzt, so wird das Gestänge C3 nur gerade weit genug bewegt werden, um das Getriebe S1 von
dem Getriebe X zu lösen, indem das Gestänge bei der flachen Rinne h5 auf der Platte i3 verbleibt.
In diesem Falle lösen sich beide Wechselgetriebe von dem Getriebe X und der Wagen bleibt in der rechten
Endstellung stehen. Das Umlegegestänge C3 ist mit verstellbaren Gewichten
J3 versehen, durch deren Verstellung in der Längenachse die Grösse
des Widerstandes, welchen die Einkerbungen h4h5h6 gegen Loslösung
von der Platte i3 leisten, verändert werden kann.
Um den Wagen bei der Bewegung so anzuhalten, dass die Achsen der Einspannfutter und des Messerträgers über einander liegen
zwecks
Herstellung runder Arbeiten, lässt man den Umkehrungsansatz g5 in der
Lage, in welcher der Stossriegel sich mit dem Hilfshebedaumen H3 in einer
Linie befindet. Man setzt die Maschine in Bewegung, welche sich nunmehr nach innen bewegen wird, bis der am Umdrehungsansatz
g5 sitzende Arm r3 gegen den Hebel L3, der mit e5 verbunden ist, stösst. Der Hebel L3
wird heruntergestossen, wodurch das Gestänge C3 verlegt und die Bewegung
des Wagens gehemmt wird. Nun kann der Wagen wiederum zurück zum rechten Ende seiner Bahn durch Anwendung des Hebels
J4 gebracht werden.
Eine beständige Umdrehung wird den Einspann futtern zur Herstellung eigentlicher Dreharbeit mittels eines Schraubenganges
t2 und eines Zahnrades mitgetheilt. Durch einen Handhebel N1 wird eine excentrische Scheibe bewegt, welche ihrerseits die Schnecke
t2 zum Eingreifen in das Zahnrad veranlasst. Gleichzeitig wird der
mit der Welle N verbundene Arm L2 durch den
Hebel N1 heruntergedrückt, um die Klinke aus den Einschnitten in den
Ringen herauszuheben. Um die Schnecke t2 zu treiben und gleichzeitig die
Verstellbarkeit der Einspannfutter zu ermöglichen, wird durch die aufrechtstehende Welle T1 durch das konische Getriebe r5 die
Kuppelung V1 getrieben. Ein Theil des Schaftes U1 ist dünner und schiebt sich während der Hin- und Herbewegung des Wagens in den anderen
Theil hinein.
Ununterbrochene Drehung wird den Einspannfuttern durch verstellbare Hebedaumen A2A3, welche die gleitende Zahnstange B2, das Zahnrad C2, Getriebe
D2 und Räder oo1 auf der Welle M in Bewegung setzen, gegeben. Während der Wagen hin und
her läuft, lassen die Hebedaumen A2A3 die Zahnstange B2 nach oben gleiten.
Diese Bewegung wird der Welle M und den Einspannfuttern mitgetheilt. Die Umgekehrte Bewegung der
Zahnstange wird durch Feder E2 bewirkt. Die Bewegung der Zahnstange nach
oben befreit mittels des mit dem Getriebe D2 verbundenen Daumens O2 die Klinken tt1 von den Einschnitten in den Ringen der Einspannfutter und die umgekehrte Bewegung der Zahnstange dreht die Welle M und bewegt die Einspannfutter. Wenn
der Hebedaumen o2 zu der Stellung, die in vollen Linien gezeigt ist,
zurückkehrt, zwingen Federn die Klinken tt1, in die Ringe einzugreifen.
Die Hebedaumen A2A3 geben dem Holz zweimal eine theilweise Drehung während jeder vollendeten Hin- und Herbewegung. Die Zahnstange B2 besitzt Rollen a2a3, welche sich nach aussen in
entgegengesetzte Richtungen erstrecken. Der Hebedaumen A2 ist auf einem
Bolzen b2 des Seitenrahmens A, der
Hebedaumen A3 auf einem ähnlichen d2 drehbar angebracht. Die freien Enden der Hebedaumen erstrecken sich nach innen und ruhen auf
einem Arm c2. Der Hebedaumen A2 ist mit einer nach innen gehenden, geneigten, stellbaren Leiste e2 und der Hebedaumen A3 mit einer
umgekehrt geneigten Leiste f2 versehen.
Wenn die Maschine von links nach rechts geht, trifft Rolle a2 die Leiste
e2, hebt Hebedaumen A2 und Rolle a3 geht an der oberen Seite
der Leiste f2 des Hebedaumens A2 entlang. Die Zahnstange B2 wird also so
lange gehoben, bis die Rolle a3 die Leiste f2 passirt hat.
Textabbildung Bd. 304, S. 100
Fig. 37.Fräskopf von Jones und Leach.
Während der Rückkehrbewegung des Wagens findet die umgekehrte Arbeit der Theile statt. Damit man im Stande ist, den Einspannfuttern
eine absatzweise Bewegung mitzutheilen und das Holz nach Bedürfniss vier- und mehrkantig zu bearbeiten, wird Zahnstange
B2 mit einer Stellvorrichtung D4 versehen.
Beim Vierkantfräsen braucht man die ganze oder beinahe die ganze Länge der geneigten Oberflächen der Hebedaumenleisten, während
für
polygone Formen ein Theil ihrer Länge ausreicht.
Der in Fig. 37 abgebildete Fräskopf von J. Jones und A. Leach in Newtown, England (D. R. P. Nr. 76368 und Zusatz Nr. 83253), dient zum Ausschneiden von
ornamentalen Formen erhabener und versenkter Art.
Die geneigt zur Spindelachse liegenden Aufsetzflächen a der einen Hälfte sind nach rechts, die der anderen
nach links gerichtet (B und C, E und F, G und
H), wobei die beim Montiren sich berührenden Flächen b mehr oder weniger
zurückgesetzt angeordnet sein mögen und dementsprechend die Vorsprünge (Flächen a) mehr oder weniger über
einander greifen.
Textabbildung Bd. 304, S. 100
Fig. 38.Copirmaschine von Wache.
Wenn die Flächen b1 in Berührung treten, erhält man statt der
Basreliefschnittform eine entsprechende Hautrelief form.
Die Copirmaschine von A. Wache in Breslau (D. R. P. Nr. 82220) ist in Fig.
38 und 39 dargestellt.
Das Gestell besteht aus zwei seitlichen Rahmen a, welche an einem Tische b
befestigt sind. Die Tischplatte b1 dient zur Aufnahme des Modells und der
Arbeitsstücke. Alle diese Stücke werden auf der Tischplatte unverrückbar befestigt. Jedes der Seitengestelle a trägt eine Laufschiene c. Die Werkzeughalter sind in einem Rahmen e
gelagert und beweglich durch Verbindungsstange f mit dem Mittelrahmen g
derart verbunden, dass sie mit ihrem Rahmen e nach rechts oder links aus ihrer mittleren Lage
herausgedreht werden können, z.B. punktirte Stellung in Fig. 38.
Der mittlere Rahmen g trägt die senkrechten Antriebswellen in einer der Anzahl der Werkzeughalter
entsprechenden Menge. Diese senkrechten Wellen tragen die Antriebsscheiben für die Werkzeuge. Der ganze Rahmen g ist mittels zweier langer Zapfen g3 in senkrecht
verschiebbaren Lagern drehbar gelagert. Ausserdem ist mit dem Rahmen g durch einige Lagerarme h die Welle i fest verbunden, welche die Antriebsscheiben i1 für die senkrechten Wellen trägt und selbst unter Vermittelung der
Welle k von der Transmission m aus ihren Antrieb erhält. Die Verbindung
zwischen den Wellen k und i ist eine gelenkige, damit die Werkzeuge bei
jeder Lage des Rahmens e in Bewegung erhalten werden können.
Die Lager, welche den Mittelrahmen g und mit ihm die Werkzeuge und die Antriebswelle i tragen, sind senkrecht in Führungen verschiebbar und hängen an Ketten eines Gegengewichtes, welches
dazu dient, die Werkzeughalter mit ihren Rahmen und die Bewegung übertragenden Theile auszubalanciren. Ausserdem
jedoch kann das ganze
Tragegerüst für den Mittelrahmen g, welches in der Hauptsache aus den Führungen und dem Verbindungsträger
p besteht, mittels der Laufrollen r auf den Laufschienen c wagerecht verschoben werden. Da nun der Rahmen g sowohl senkrecht wie
wagerecht verschoben werden, ausserdem aber um seine wagerechten Drehzapfen g3 schwingen kann, so ist auch mit Rücksicht auf die gelenkige Verbindung zwischen dem Mittelrahmen g und dem Vorderrahmen e ersichtlich, dass man den Werkzeughaltern jede beliebige Lage
ertheilen kann.
Textabbildung Bd. 304, S. 100
Fig. 39.Copirmaschine von Wache.
Bei Herstellung der gesammten Einrichtung ist darauf Rücksicht genommen, dass die Abmessungen der Werkzeughalter selbst, der
die
Bewegung übertragenden und die Verbindung herstellenden Theile für jeden Werkzeughalter genau die gleichen sind,
so dass die
Bewegungen und Lagenveränderungen bei allen Werkzeughaltern genau gleich ausfallen müssen.
Der Werkzeughalter besteht aus einem äusseren, mit Scala versehenen Gehäuse, welches zur Aufnahme des inneren Körpers dient.
Der innere
Körper, welcher sich in seinem Gehäuse drehen kann, trägt die Lager für die stehenden Wellen, welche geeignete Werkzeuge,
z.B. Bohrer,
tragen. Ein Zeiger, welcher an dem Theile befestigt ist, gleitet über der Scala des äusseren Gehäuserahmens und dient
zur schrägen
Einstellung der Werkzeuge. Durch eine geeignete Verbindung zwischen den einzelnen Werkzeughaltern kann dafür gesorgt
werden, dass die
schräge Einstellung bei allen Werkzeugen zugleich und in gleicher Weise erfolgt.
Die Maschine kann auch in geeigneter Umformung zur Herstellung rechts-
und linksseitiger Nachbildungen benutzt werden.
Zu diesem Zwecke trennt man die Werkzeuge in zwei Gruppen, welche man durch Zahnradbogenstücke oder andere gleichwerthige
Maschinentheile derart mit einander verbindet, dass sie gleiche Bewegungen, aber in entgegengesetztem Sinne, erfahren.
Während z.B.
die eine Gruppe linksseitige Copien des Originales liefert, erhalten wir durch die andere Gruppe rechtsseitige naturgetreue
Nachahmungen desselben. Die Zahnradbogenstücke sind auf ihren senkrechten Wellen aufgekeilt und übertragen in zuverlässiger
Weise die
Bewegungen der einen Gruppe auf die andere. Dabei ist der eine Werkzeugkopf der einen Gruppe mit dem Copirstifte
versehen.
Auf der Abrichtehobelmaschine verjüngt erscheinende Profile herstellen zu können, gestattet die Anordnung von A. Schumlowitz und W. Ziegelmann in Berlin (D. R. P. Nr. 81820).
Es wird ein stellbares Curvenlineal, aus beliebigem federnden Material bestehend, bei der gezeichneten Ausführung aus über
einander
gelegten Blattfedern vorgesehen, an welchem entlang das in Klemmen einzuspannende Arbeitsstück über eine umlaufende
Messerwelle
geführt wird. Bei einem zur Messerwelle rechtwinklig eingespannten und am Curvenlineal entlang geführten Arbeitsstück
wird sich im
Laufe des Vorschubes auch der Winkel zwischen letzterem und der Messerwelle ändern bezieh. eine Schrägstellung des
Arbeitsstückes zur
Messerwelle stattfinden, und zwar wird die Schrägstellung am Ende der Curve bezieh. am Ende des Brettes am grössten
sein. Durch diese
allmählich veränderte Stellung vom Arbeitsstück zur Messerwelle wird nun ein Profil erzeugt, welches dem alten Profil
ähnlich ist und
als verjüngtes Profil desselben erscheint und sich nach der Form des Brettes richten kann. Die Profil Veränderung
ist nach
Erforderniss abhängig von dem zu verstellenden Curvenlineal. Diese Vorrichtung ist an bestehenden Maschinen leicht
anzubringen.
(Fortsetzung folgt.)