Titel: | Pond's Geschützdrehbank. |
Autor: | Pregél |
Fundstelle: | Band 302, Jahrgang 1896, S. 125 |
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Pond's Geschützdrehbank.
Mit Abbildungen.
Pond's Geschützdrehbank.
Von der Pond Machine Tool Company in Plainfield, N. Y.,
sind für die Geschützwerkstätte des Watervliet Arsenals
in West Troy (N. Y., Nordamerika) drei gleich grosse mächtige Drehbänke für die
Bearbeitung, d. i. das Abdrehen, das Ausbohren und das Gewindeschneiden, der 25,4-
bezieh. 30,5- und 40,6-cm-Geschützrohre geliefert worden, welche in der
Gesammtanlage und in den Einzelheiten Bemerkenswerthes darbieten. – Die vorgenannten
Geschütze haben bei 9,45 bezieh. 11,27 und 15,24 m Rohrlänge ein Fertiggewicht von
30,6 bezieh. 52 und 128 t.
Mit Rücksicht auf Gewicht und Abmessungen des grössten 40-cm-Geschützes ist diese 254
t schwere Werkzeugmaschine ausgeführt, welche nach American
Machinist, 1896 vom 9. April Bd. 19 Nr. 13 * S. 371, in den Fig. 1 bis 18
dargestellt erscheint und 200000 M. gekostet hat.
Das Wangenbett (Fig. 8 und 11 bis 13).
Die 41,45 m lange, 108 t schwere Bettwange ist aus sechs Theilen von annähernd je 18
t Gewicht zusammengebaut, welche sich in die mittlere, 3078 mm breite Hauptwange vom
Querschnitt Fig.
8, in den 1820 mm breiten Bettheil für die verschiebbare, 20,4 m lange
Bohrwange (Fig.
11 bis 13) und in die Bettung für den Spindelstock (Fig. 1) gliedert. Die beiden ersten Wangentheile haben 610 mm Höhe und
verlaufen in der oberen Ebene ohne jede Kröpfung, sowie die Führungsbahnen des
Bohrwangenbettes Anschluss an jene des mittleren Hauptbettes finden, während das
Spindelstockbett nur 508 mm hoch ist.
Die Hauptwange (Fig.
8) besitzt drei Flachbahnen von 432, 768 und 330 mm Breite und
durchschnittlich 32 mm Wandstärke. In der hinteren, 432 mm breiten Bahn ist bloss
ein Spannschlitz, in der mittleren sind deren zwei für die Ankerschrauben
vorgesehen. Als eigentliche Gleitbahnen für den Supportschlitten sind nur die
vordere, 330 mm breite Bahn und annähernd ein Drittel der Bahnbreite von der
mittleren Führung anzusehen, so dass die hintere (Fig. 8 links), 342 mm
breite Bahn nur als Stützung für die linksseitige Schlittenverlängerung b dient. Das Mittelbett enthält acht, das hintere Bett
für die Bohrwange bloss vier 32 mm starke Stegwände, welche durch ∪-förmige, 1730 mm abständige
Querbalken eine entsprechende Verbindung erhalten. An der äusseren vorderen
Stegplatte des Mittelbettes sind zwölf Winkelstützen p
für die Auflage der Leitlineale zum Kegeldrehen angeschraubt; ferner sind an den
inneren Seiten der Mittelbahn Zahnstangen für den Transport der Setzstöcke und der
Bohrwange, sowie der Supportschlitten und zudem noch eine dritte schmale Zahnstange
vorgesehen, welch letztere zur Verriegelung der Supportschlitten während des
Plandrehens dient. Das Mittelbett besitzt ausserdem in beiden Mulden fortlaufend
geschlossene Deckwände mit Fensteraussparungen, während das schmälere hintere Bett
für die Bohrwange oben offen ist.
Im Bereich der ganzen Bettlänge lagert eine glatte Steuerwelle u für den Vorschub der Bohrwange in der Bettmulde
links, während im Mittelbett die Leitspindel z und die
Gangwelle y für die Supportwerke nur so weit reichen,
als die Supportschlitten gehen.
Der Spindelstock (Fig. 1 und 2).
Der Lagerkörper für die Triebwerke, der sogen. Spindelstock, hat eine Länge von 3175
mm, gemessen vom Hinter- bis zum Vorderlager, und eine Fussbreite von 3050 mm. Bei
einer Spitzenhöhe von 1397 mm über Wangenkante beträgt die Höhe der Spindelachse
über Grundplatte 1499 mm und die Achsenhöhe der Stufenscheibe 2007 mm. Die
durchschnittlichen Wandstärken des Lagerkörpers sind 38 mm, jene am Lagerauge 76 mm.
In die (1 : 8) kegelförmigen Lagerausbohrungen sind federnde Gussbüchsen von 610
bezieh. 406 mm cylindrischer Bohrung und 804 bezieh. 648 mm Länge für den vorderen
bezieh. hinteren Lagerzapfen der gusseisernen Hohlspindel eingesetzt, die mittels
Ringmuttern angezogen werden. Das Schaftstück der Spindel hat eine von 76 auf 89 mm
ansteigende Wandstärke, während am Vorderzapfen eine 38 mm starke Kreuzrippe diesen
Spindeltheil verstärkt. Mittels eines angegossenen Scheibenbundes von 1003 mm
Durchmesser und 127 mm Stärke wird die am 406 mm starken und 273 mm langen
Achsschenkel sitzende Planscheibe mittels acht Schrauben befestigt. Diese
Planscheibe hat bei 2794 mm Durchmesser 229 mm Kranzbreite und trägt in den langen,
radial stehenden Kreuzbahnen vier Backenschieber für Einstellungskreise von 457 bis
1700 mm Durchmesser, während in den kurzen zwischenliegenden Führungen durch die
Schieber nur Einspannkreise von 1120 bis 1700 mm möglich sind. Stellspindeln von 68
mm Durchmesser und 8 mm Steigung des flachen Linksgewindes ermöglichen das
Festspannen des Werkstückes, dessen Lage mittels eines Zapfens von 60° Kegelspitze
und Einsatzschenkels von (1 : 20) Kegelform bestimmt wird. Eine in die Spindel
eingesteckte Stahlbüchse versichert dieselbe vor Beschädigung durch das Eindrücken
der Spitzen, während der Achsdruck auf die Spindel selbst durch eine 19 mm starke
und 229 mm grosse gehärtete Spurplatte mit centraler Schmierung aufgefangen wird,
welche durch einen am Hinterlagerbock mit zwei 76 mm starken Schrauben
befestigten Querbügel gehalten wird. Das Gesammtgewicht der Planscheibe mit dem
angeschraubten Zahnkranz beträgt 11,7 t.
Das Planscheibentriebwerk (Fig. 1 und 2).
Textabbildung Bd. 302, S. 126
Fig. 1.Planscheibentriebwerk.
Textabbildung Bd. 302, S. 126
Fig. 1a.Planscheibentriebwerk.
Wie bei den gewöhnlichen grösseren Plan- und Spitzendrehbänken, besteht das
Antriebwerk aus einem Deckenvorgelege mit zwei Satz Fest-Losscheiben für
Umlaufszahlen n0 =
219,6 (abgerundet 220) und n = 187,3 (abgerundet 187)
und einer Stufenscheibe für 254 mm breite Riemen, welche derjenigen am Spindelstocke
in den Laufdurchmessern gleicht. An dieser Stufenscheibe a des Spindelstockes ist ein 27zahniges Getriebe b von doppelter Zahnbreite (340 mm) mittels Längskeil (25 : 25)
angeschlossen. Beide Theile laufen frei mit eingelassenen Rothgussbüchsen von 343
und 317 mm Bohrung auf einer gusseisernen Rohrwelle c
von 38 mm Wandstärke, an deren linksseitigem Ende ein gleiches 27zahniges Getriebe
d von 181 mm Breite und am anderen Ende ein
76zahniges Rad von 178 mm Breite mit Keilen (25 : 32 mm) aufgesetzt sind. In diese
Räder greifen jene des ersten und dritten Vorgeleges ein, und während die Räder d und k sammt der Rohr
welle c das zweite Vorgelege bilden, besteht das vierte
Vorgelege aus dem 54zahnigen Rade m und aus der
Stahlwelle o mit dem 15zahnigen Getriebe p, welches in den 90zahnigen Planscheibenzahnkranz q eingreift. Dagegen besteht das erste Vorgelege aus
der Rohrwelle e mit dem 81zahnigen Rade f und dem 32zahnigen Getriebe g, und das dritte Vorgelege aus der Stahlwelle i, auf deren Längskeil das 81zahnige Rad h
verschiebbar und das 18zahnige Getriebe l fest
aufgekeilt ist, welches mit dem Rade m dauernd im
Eingriff steht. Sonach entsteht ein Wechsel in der Gesammtübersetzung nur durch
Verschiebung des Rades h. Wird dieses Rad h in das breite Getriebe b
eingerückt, so entsteht die erste Räderübersetzung:
\left(\frac{b}{h}\,.\,\frac{l}{m}\,.\,\frac{p}{q}\right)=\frac{27}{81}\,.\,\frac{18}{54}\,.\,\frac{15}{90}=\frac{1}{3}\,.\,\frac{1}{3}\,.\,\frac{1}{6}=\frac{1}{54}.
Wenn dagegen die Räder d und h im Eingriff stehen, so wird die zweite Uebersetzung folgen mit:
\frac{b}{f}\,.\,\frac{g}{k}\,.\,\frac{d}{h}\,.\,\frac{l}{m}\,.\,\frac{p}{q}=\frac{27}{81}\,.\,\frac{32}{76}\,.\,\frac{27}{81}\,.\,\frac{18}{54}\,.\,\frac{15}{90}
=\frac{1}{3}\,.\,\frac{8}{19}\,.\,\frac{1}{3}\,.\,\frac{1}{3}\,.\,\frac{1}{6}=\frac{8}{3078}=\frac{1}{384,75}\,\sim\,\frac{1}{385}
Textabbildung Bd. 302, S. 127
Fig. 2.Planscheibentriebwerk.
In Verbindung mit den doppelten Umlaufszahlen der Stufenscheibe erlangt die
Planscheibe die aus der Tabelle A ersichtlichen minutlichen Umlaufszahlen, welche
stetig von 9 bis 0,22 abnehmen. Bemerkt zu werden verdient, dass die Räder des
ersten bis dritten Vorgeleges eine Stichzahl (t : π) = 16,93 bezieh. eine Bogentheilung t = 53,1 mm, jene des vierten Vorgeleges (l, m) eine Stichzahl (t :
π) = 25,4 bezieh. t =
79,8 mm Bogentheilung besitzen, während der Zahnkranz der Planscheiben (t : π) = 29,03 bezieh.
eine Zahntheilung von 91,2 mm hat, was bei der Zähnezahl 90 einem
Theilkreisdurchmesser von 2612,6 mm entspricht. Es besitzen ferner die stärksten
Lagerschenkel der Stahlwellen i und o, welche in 520 mm lange Lagerbüchsen laufen, 178
bezieh. 203 mm Durchmesser und der Wellenstummel p für
das Zahnkranzgetriebe 190,5 mm Stärke bei 279 mm Länge mit Federkeil von 38 zu 38 mm
Querschnitt.
Tabelle A.
Durchmesser der Riemenläufe in mm
Am Deckenvorgelege
1270
1111
935
755
574
Am Spindelstock
574
755
935
1111
1270
Uebersetzung in den Stufenscheiben
2,213
1,472
1,0
0,6795
0,452
Umlaufszahl
desDeckenvorgeleges
Minutliche Umlaufszahlen der
Stufenscheibe(abgerundet)
n0 = 220
487
324
220
150
101
n =
187
414
275
187
127
85
Für die Räderübersetzung
Minutliche Umlaufszahlen der
Planscheibe
\frac{1}{54}
9 7,66
6 5,11
4 3,46
2,77 2,35
1,871,57
\frac{1}{385}
1,264 1,075
0,84 0,71
0,57 0,48
0,4 0,332
0,260,20
Das Schalttriebwerk für die
Supportschlitten (Fig. 2 bis 10).
Von der stets fortlaufenden Stahlwelle i, welche zum
ersten und dritten Rädervorgelege des Spindelstockes gehört, wird mittels
Zwischenräder r durch Versatzräder s,
welche an der Schere t angeordnet sind, die 114 mm
starke Steuerwelle u bethätigt (Fig. 2), welche an ein Wendetriebwerk (Fig. 2 und 3)
angekuppelt ist, das für 12,5fach schnelleren Rücklauf eingerichtet ist. Dasselbe
besteht aus dem Schneckentriebwerke mit doppelter Linksschraube in Eingriff mit dem
25zähnigen Schneckenrade von 44,45 mm Bogentheilung, Winkelrädern, Zwischenkuppelung
v und einem Stirnräderpaar von gleicher Stichzahl
(t : π = 10) wie die
Versatzräder s. Durch ein Stirnräderpaar x wird von der Welle w die
eigentliche genuthete Gangwelle y ohne weiteres
bethätigt, während zwischen der Welle w und der
Leitspindel z noch ein zweites Wendetriebwerk (Fig. 4 und
5)
eingeschaltet ist, so dass bei fortlaufendem Betrieb der Gangspindel y der Leitspindel z eine
beliebige Gangart ertheilt werden kann.
Textabbildung Bd. 302, S. 127
Fig. 3.Schalttriebwerk.
Dadurch wird ein selbständiger Arbeitsbetrieb für jeden einzelnen der beiden
Supportwerke ermöglicht, was bei einer so grossen Maschine von höchster Wichtigkeit
ist. Hiernach kann zugleich mit einem Support Gewinde geschnitten, mit dem anderen
beispielsweise konisch abgedreht werden.
Textabbildung Bd. 302, S. 127
Schalttriebwerk.
Dieses Wendetriebwerk (Fig. 4 und 5) besteht aus
einem Winkelradsatz a mit zwischenliegender
Zahnkuppelung b. Vom Mittelrad wird mittels doppelt
übersetzender Stirnradpaare c und d durch Winkelräder e die
Leitspindel z betrieben. Bei ausgerückter Kuppelung
kann die Leitspindel z durch das an der Welle d vorgesehene Zapfenviereck auch durch Handbetrieb
bethätigt werden. Die 19 m lange Leitspindel z hat bei
146 mm Durchmesser, vier einfache Linksgänge auf 5 engl. Zoll Länge, was einer
Steigung von 31,75 mm entspricht. Da gegen hat die 114 mm starke (9 : 19 mm)
genuthete Gangwelle y eine Gesammtlänge von 20,4 m. Mit
diesem Schalttriebwerke können Gewinde von 0,3 bis 1,0 Zoll von 1/10 Zoll
ansteigend, ferner von 1,25 bis 3,00 Zoll von ¼ Zoll wachsend, ausserdem das Gewinde
0,25 und 0,75 Zoll geschnitten werden, wobei Versatzräder mit 24, 30, 36, 42, 45,
48, 54, 60 und 66 Zähnezahl, und zwar 45 und 66 doppelt gebraucht werden.
Das Schaltgetriebe für das Bohrwerk
(Fig. 1, 1a, 8 und 11 bis 13).
Durch eine sinnreiche Verbindung eines wechselbaren Doppelgetriebes mit einem Satz
von vier Stufenrädern wird im Wechsel eine stetige Reihe von 16 Schaltwerthen
ermöglicht, die von 0,008 bis 0,17 engl. Zoll bezieh. von 0,2 bis 4,3 mm ansteigen.
Dieser Schaltungsbetrieb wird von einem (48 : 24)zahnigen Stirnradpaare f von der Planscheibenspindel der Drehbank durch eine
kurze Zwischenwelle auf ein Getriebe g (Fig. 1 und Nebenfig. 1a) abgeleitet, welches mit dem
Stirnrade h in Verbindung steht. Neben diesem Radpaar
gh ist ein zweites ik
so angeordnet, dass k und h verbunden sind. Nun steht mit dem Rade h
das Rad l und damit das Schwesterrad n in Verbindung, während die darin eingreifenden Räder
m und o ebenso wie die
Räder i und g mittels
stellbarer Stabkeile abwechselnd mit den Wellen verkuppelt werden. Da nun mit den
Stufenrädern p, q, r und s
das Gleiche geschieht, deren stellbarer Stabkeil durch die Welle des unteren
Rädersatzes geführt ist, während in der oberen hohlen Räderwelle der Stabkeil nur
für die Schwesterräder o und m liegt, so ist es bei entsprechender Verlegung dieser drei Stabkeile
möglich, 16 verschiedene Räderübersetzungen hervorzubringen. Zur Sicherung der Lage
und zur Umschaltung während des Ganges sind cylindrische Zahnstangentriebwerke t (Fig. 1) vorgesehen,
welche mittels kleiner Griffräder bethätigt werden.
Der grösste Schaltbetrieb wird erhältlich, wenn die Räder im und das Radpaar s eingerückt sind. Hierbei
stellt sich die Uebersetzung, weil l bloss als
Zwischenrad gilt, wie folgt:
f\,.\,\left(\frac{i}{k}\right)\,.\,\left(\frac{k}{m}\right)\,.\,s=\left(\frac{48}{24}\right)\,.\,\left(\frac{47}{23}\right)\,.\,\left(\frac{50}{27}\right)\,.\,\left(\frac{37}{33}\right)=7,55\,.\,\left(\frac{37}{33}\right)
während der langsamste Gang bei eingerückten Rädern g, o und p ermöglicht ist,
wodurch eine Gesammtübersetzung erhalten wird, die
f\,.\,\left(\frac{g}{h}\right)\,.\,\left(\frac{n}{o}\right)\,.\,p=2\,.\,\left(\frac{20}{40}\right)\,.\,\left(\frac{27}{40}\right)\,.\,\left(\frac{26}{44}\right)=0,675\,.\,\left(\frac{26}{44}\right)
ist.
Wird von dem festen Räderpaar f und dem Stufenrädersatze
p bis s einstweilen
abgesehen, so bleiben die vier zwischenliegenden Rädercombinationen mit folgenden
Uebersetzungen übrig:
I.
\frac{i}{k}\,.\,\frac{h}{m}=\frac{47}{23}\,.\,\frac{50}{27}
= 3,774
II.
\frac{i}{k}\,.\,\frac{n}{o}=\frac{47}{23}\,.\,\frac{27}{40}
= 1,377
III.
\frac{g}{m}\ \ \ \ =\frac{20}{70}
= 0,74
IV.
\frac{g}{k}\,.\,\frac{n}{o}=\frac{20}{40}\,.\,\frac{27}{40}
= 0,3375
Diese einzelnen Zwischenübersetzungen besitzen folgende Verhältnisse:
(I : II)
= 2,7
(I : III)
= 5,1
(II : III)
= 1,86
(II : IV)
= 4,1
(III : IV)
= 2,19
(I : IV)
= 11,2
Mit der Welle u (Fig. 1
und 8) wird
diese Bewegung nach dem Triebwerk (Fig. 12 und 13)
übergeleitet. Dasselbe besteht aus einem Schneckenwerk v mit der Umsetzung (1 : 40), dem Winkelradwendetriebwerk w mit der Uebersetzung (24 : 30), welches auf die 114
mm starke Druckspindel x mit doppeltem Linksgewinde von
25,4 mm Steigung einwirkt. Es wird daher für die grösstmögliche Räderübersetzung
f\,.\,\left(\frac{i}{k}\,.\,\frac{h}{m}\right)\,.\,s\,.\,v\,.\,w=2\,(3,774)\,\frac{37}{33}\,.\,\frac{1}{40}\,.\,\frac{24}{30}\,\sim\,\frac{1}{6}
die geradlinige Schaltung durch die Druckspindel x
(25,4 : 6) = 4,23 mm
betragen.
Mit dem Riemenscheibenwendetriebwerk y (Fig. 12) von 762 mm
Durchmesser und für 228 mm Breite des offenen und gekreuzten Riementriebes wird der
Bohrschlitten mit 142 mm/Sec. Geschwindigkeit nach beiden Richtungen
verschoben. Zudem ist durch das an dem Druckspindelende x vorgesehene Kurbelviereck Handverstellung erreichbar.
Die Stahlhalterschlittenwerke
(Fig. 6
bis 10).
Jeder der beiden sonst übereinstimmenden Supporte besteht aus dem
Schlittenvordertheil a und dem hinteren
Verlängerungsstück b, welches bloss, wie vorerwähnt,
während des Plandrehens Verwendung findet. Bei gewöhnlicher Dreharbeit wird an
Stelle des Schlittenansatzes b eine einfache
Deckelplatte (Fig.
7 bei c) angeschraubt. Auf dem Hauptschlitten
a verschiebt sich der Querschlitten c, welcher auf seiner oberen Ringbahn das vollkommen
drehverstellbare Drehstück d trägt. Auf der 2540 mm
langen Prismabahn dieses Drehstückes bewegt sich der Kreuzschlitten e, auf dem ein Parallelschlitten f mit Doppelbahn geht, der nun die zwei
Stahlhalterschlittenplatten g trägt. Mittels der
Leitspindelmutter h wird die Schlittenbewegung zum
Drehen und Gewindeschneiden hervorgebracht, indem mittels einer Hebelwelle i (Fig. 6 und 8a), an der
ein Zahngetriebe angeschlossen ist, welches zwei Zahnstangenpaare nach
entgegengesetzten Richtungen gleichzeitig bethätigt, der Schluss der
Leitspindelmutter h erfolgt. Da nun diese
Zahnstangenleisten an den Spindelmutterhälften angesetzt sind (Fig. 8a), so erklärt
sich daraus leicht die Oeffnung oder der Verschluss der Spindelmutter bei einfacher
Drehung der Hebelwelle i. Sowohl im Hauptschlitten a, als auch in der Drehstückwange d lagern Schraubenspindeln, welche mittels parallel
abstehender Steuerwellen durch Vermittelung von Ausrückrädern gedreht werden.
Textabbildung Bd. 302, S. 128
Support zu Pond's Drehbank.
Durch eingelegte senkrechte Winkelwellen wird der Betrieb dieser Steuerwelle k, l und m von der im Bett
lagernden Hauptwelle y abgeführt. Naturgemäss liegt die
senkrechte
Winkelwelle (Fig.
6 und 7), welche die liegenden Steuerwellen l mit
m verbindet, in der geometrischen Drehungsachse des
Obertheiles d. Zum Kegeldrehen wird der Querschlitten
c herangezogen, indem an dessen linker Flanke ein
Arm n angeschraubt wird, dessen ausrückbarer
Rollenzapfen in ein Leitlineal eingreift, welches in beliebiger Neigung zur
Bettwangenkante auf den Winkelconsolen p des Bettes
Anlage findet.
Textabbildung Bd. 302, S. 129
Support zu Pond's Drehbank.
Textabbildung Bd. 302, S. 129
Support zu Pond's Drehbank.
Um nun während des Kegeldrehens die Schlittenspindel frei, d. i. axial verschiebbar
zu machen, wird deren vordere Lagerbüchse q (Fig. 10)
durch Lüften eines tangentialen Querstiftes frei gemacht. Ebenso verhält es
sich mit der Spindel im Parallelschlitten f (Fig. 7), wo
der Querstift r (Nebenfig. 7b) die Lösung der
Spindellagerbüchse besorgt. Indem nun der Rollenstift s
in irgend eine am Obertheil d aufgelegte
Curvennuthplatte einsetzt, kann mit dem oberen Parallelschlitten nach Formen oder
Schablonen gedreht werden. Die Sicherungen und Verstellbewegungen der Schlitten sind
durch Zahnstangen erhältlich. So wird bei geöffneter Leitspindelmutter h ein Nasenzahn der Mutterunterhälfte in eine kleine
Zahnstange t einsetzen und die Lage des Hauptschlittens
dadurch sichern. Soll dagegen der Schlitten a mit der
Hand verlegt werden, so ist eine Zahnstange vorhanden, in welche ein entsprechendes
Kurbelgetriebe u eingreift.
Der Durchmesser des Drehtheiles ist 1320 mm, die obere Bahn desselben 2540 mm lang
und 1320 mm im Vollen breit bei 25 mm durchschnittlicher Wandstärke. Die Prismabahn
des unteren Hauptschlittens ist 1000 mm breit, die Prismaleiste 127 mm hoch, der
Prismawinkel 55° und die durchschnittlichen Wandstärken desselben 32 bis 38 mm. Die
unteren Steuerwellen sind 81 mm stark, die obere Welle bloss 65, während beide
Schraubenspindeln 12,7 mm Steigung des einfachen Linksgewindes von
Trapezquerschnittsform besitzen. Das Gewicht eines vollständigen Supportes beträgt
16,2 t.
Das Bohrwerk, zugleich Reitstock der
Drehbank (Fig. 11 bis 13).
Das auch als Reitstock verwendbare Bohrwerk besteht aus einer 20,4 m langen, 1372 mm
breitfüssigen Wange a von 1397 mm Achsenhöhe über
Bettung b und 1092 mm Höhe der 762 mm breiten
Prismawange, an deren Vordertheil ein 698 mm langes Lagerauge c angegossen ist, während drei Stück Zwischenlager d und ein Drucklager e
darauf gleiten. In diesem Drucklager ist eine aus zwei Stücken zusammengesetzte
stählerne Bohrröhre f von 279 mm äusserem Durchmesser
und 179 mm Bohrung bei 18,68 m Länge und 5,4 t Gewicht fest eingespannt, während
sich dieselbe durch das vordere Auge c schiebt, wobei
die Stützlager d streckenweise durch das Drucklager e mitgenommen werden.
Textabbildung Bd. 302, S. 129
Bohrwerk und Reitstock zu Pond's Drehbank.
Soll das Bohrerrohr f als Reitstock benutzt werden, so
wird in dieses an Stelle eines Bohrkopfes ein Reitnagel g mit 60° Kegelspitze eingesetzt, die hintere Deckscheibe h entfernt und dann mittels eines Kurbelgetriebes i (Nebenfigur 11 links) die vordere Ringmutter k (Fig. 12) gedreht,
wodurch die gegen Verdrehung von einer oberen Nuthschraube gesicherte Bohrröhre f vorgezogen wird. Wenn aber dieses Rohr f als Bohrstange gebraucht ist, wird dieses Rohr im
Drucklager e festgeklemmt, welches mittels der 610 mm
langen Rothgussmutter l, die bloss zwei Drittheile des
oberen Umfanges der Triebschraube x umfasst, während
das untere freie Drittel auf feste Lagerflächen sich stützt, vorgetrieben wird.
Dabei werden die Stützlager d mit vorgeschoben, wobei
Hebelklinken gefasst werden, wodurch später das Zurückführen derselben ermöglicht
wird. Bemerkenswerth sind auch die beweglichen Stützlager n für die untere Steuerwelle u, die durch
eine am Schneckenlager vorgesehene Weiche o
herabgedrückt und nach Passiren des Schneckenlagers wieder angehoben werden, wobei
eine Hebelklinke die Sicherung besorgt.
Textabbildung Bd. 302, S. 130
Setzstöcke zu Pond's Drehbank.
Um aber den Handtransport der Bohrwange a zu
erleichtern, sind Hebelrollen p (Fig. 12) zwischen
Wangenfuss und Bett b eingeschaltet, welche vor der
Verlegung mittels Druckschrauben vorgestellt, demgemäss die Wange gelüftet wird. Zum
Handbetrieb dient nun ein Stirnradsatz q mit
Zahnstangengetriebe r (Fig. 11).
Von grosser Wichtigkeit ist die Einrichtung zur Bestimmung der Bohrlochtiefe bezieh.
zum selbsthätigen Ausrücken des Schaltbetriebes durch Verstellung der
Klauenkuppelung im Wendetriebwerk w und y. Hierzu dient ein Backenhebel s (Fig.
13), welcher um einen lothrechten Zapfen schwingt, an dem eine Gabel s1 angelenkt ist, die
in einen der drei neben einander angeordneten Zahneinschnitte einer festen Leiste
einsetzt, wodurch die Lage der Kuppelungsmuffe bestimmt wird. Wenn nun das
Drucklager e mittels einer Seitennase an den Stellring
der Ausrückstange t schlägt, so muss durch den
Stellring zuerst eine halbe Drehung der Steuerstange vorhergehen, bevor eine axiale
Verlegung möglich wird. Durch diese Verdrehung der Steuerstange wird nun durch einen
Daumen t (Fig. 13) die Gabel s1 aus dem sichernden
Einschnitt gehoben, wodurch erst die Verdrehung des Backenhebels s möglich wird.
Zur Handumsteuerung ist ein Handrad mit Griffhebel am Vorderlager c (Fig. 11 und 12)
angebracht. Ein gleichzeitiges Umsteuern beider Wendetriebwerke w und y soll durch
eine besondere Form und Stellung der beiden Daumenscheiben t (Fig.
13) umgangen werden, indem die eine nur bei Rechtshalbdrehung, die andere
bei Linkshalbdrehung functioniren und auf w bezieh. y einwirken soll. Schliesslich mag noch bemerkt sein,
dass zur Auffangung der Zugkraft in der Triebschraube ein Kugelringlager z vorhanden ist.
Die Setzstöcke oder
Ringlagerstützen (Fig. 14 bis 17).
Der jeweiligen Geschützgrösse sind die offenen Setzstöcke (Fig. 14 und 15)
angepasst, in welchen das Kammerende des Geschützes lagert. Dasselbe besteht aus
einem schweren Sichelbügel a mit Lagerblock b, welcher durch ein Keilgetriebe c (1 : 10 Neigung) mittels einer Schraubenspindel d von einfachem rechtsgängigem Gewinde von 24,5 mm
Steigung und von (3 : 4) übersetzenden Stirnrädern eingestellt wird. Seitliche
Einstellung wird ferner durch zwei Walzenlager e
erhalten, die mittels stellbarer Lagerblöcke f nach dem
Werkstücke eingerichtet werden. Ein Setzstock für ein 30-cm-Geschütz wiegt 9 t.
Textabbildung Bd. 302, S. 130
Setzstöcke zu Pond's Drehbank.
Dagegen sind die Ringlagerstützen oder Ringlünetten (Fig. 16 und 17) mit
Backenschieber eingerichtet, wodurch Einstellungskreise von 1300 bis 650 mm
Durchmesser erhältlich sind. Für kleinere Einstellungskreise sind gewöhnlich auch
kleinere Modelle von Ringstützen, seltener längere Schieber vorgesehen. Diese
Ringlager bestehen aus einem halb offenen Lagerbock g,
welcher mit seiner schiefen Fussfläche (1 : 6 Neigung) auf einer Grundplatte h liegt und welcher mittels Druckschrauben in der
Höhenlage durch Längsverschiebung regulirt werden kann. Um nun nach erfolgter
Höheneinstellung die Seiteneinstellung nach der Spitzenlinie der Drehbank zu
verbessern, sind in Ansatz der Grundplatte h seitliche
Anstellklötzchen i vorgesehen, sowie für den
Längstransport desselben die bekannte Einrichtung k mit
Zahnstangen und Kurbeltriebwerk angebracht ist.
In diesem Lagerbock wird der zweitheilige Ring l
eingelegt, der durch seine ∪-förmige Querschnittsform zugleich Seitenführung erhält.
Vier Augenschrauben m dienen zur Verbindung der
Ringhälften, während Deckplatten n am Lagerbock g gegen ein Herausdrücken sichern. In die Seitenwände
der Spannringe l sind nun in sechs Radialführungen
kurze oder nach Bedarf lange Backenschieber o durch
Schraubenspindeln p anstellbar eingelassen, deren
Anordnung aus Fig.
16 ersichtlich ist. –
Bei dieser Pond'schen Drehbank ist keine besondere
Antriebseinrichtung für den Schnellgang des Werkstückes vorhanden, wie es oftmals
zum Schleifen und Poliren des Geschützmantels gewünscht wird.
Pregél.