Titel: | Neuartiges galvanisches Element. |
Fundstelle: | Band 292, Jahrgang 1894, S. 187 |
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Neuartiges galvanisches Element.
Mit Abbildung.
Neuartiges galvanisches Element.
Bei den gewöhnlichen für Telegraphenzwecke vielfach angewandten Callaud-Elementen war
die Behandlungsweise derselben eine ziemlich umständliche, da es schwer hielt, die
beiden Flüssigkeiten, Kupfersulfat und Zinksulfat, einzugiessen, ohne dass dieselben
sich mischten. Eine wesentliche Vereinfachung bietet das in der Zeitschrift für Elektrotechnik, 1894 Heft 4,
beschriebene Element, dessen Einrichtung die folgende ist:
Das Element besteht aus einem äusseren Standglase a und
einem inneren Einsatzglase b, das nach unten durch eine
(animalische oder vegetabilische, vorzugsweise Pergamentpapier) Membrane c verschlossen ist.
Das äussere Standglas wird zu nahezu ⅓ mit Kupfersulfatlösung gefüllt; das innere
Gefäss erhält eine Füllung von Wasser bezieh. Zinksulfatlösung. In das innere Gefäss
b (s. Figur) taucht ein Zinkgusstück z, das die Form zweier mit den Grundflächen sich
berührender Kegel hat und nach dem Guss einer starken Pressung unterzogen wird, um
das Zink möglichst homogen zu gestalten. An seinem unteren Ende ist in dieses
Zinkstück ein nichtleitender Pfropfen p (etwa aus
paraffinirtem Holz, Hartgummi bestehend) eingesteckt. Das Zinkstück hängt an einer
das Gefäss bedeckenden Platte d. Die Verlängerung
dieser Aushängung bildet zugleich den einen Pol des Elementes. Im äusseren
Standglase liegt am Boden eine Kupferspirale k, die in
ihrer Verlängerung einen gut isolirten Zuleitungsdraht hat, der den zweiten Pol
darstellt.
Textabbildung Bd. 292, S. 186Galvanisches Element. Das Element wirkt in der Weise des Meidinger- bezieh. Callaud-Elementes,
bietet aber diesen gegenüber den Vortheil, dass sich die Flüssigkeiten weder im
Ruhezustande, noch auch im Betriebe mischen können, was durch die am Einsatzglase
aufgespannte Membrane verhindert wird.
Von Wichtigkeit bei diesem Elemente ist der Umstand, dass die Membrane nach
unten zu durch den Propfen p convex ausgebogen wird und
der Widerstand des Elementes durch diese Anordnung nahezu constant bleibt, denn die convexe Oberfläche der Membrane begünstigt
das Abgleiten der Gasbläschen längs derselben in hohem Maasse.
Die Doppelkegelform wurde gewählt, weil durch den Verbrauch an Zink während der
Thätigkeit des Elementes die Oberfläche des Zinkstückes in nur geringerem Grade
verändert wird, als wenn die Form cylindrisch wäre und ein Ansetzen von Gasbläschen
auch hier nicht stattfinden kann, da dieselben längs der schiefen Flächen
aufsteigen.