Titel: | Ueber Neuerungen im Heizungswesen. |
Fundstelle: | Band 288, Jahrgang 1893, S. 14 |
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Ueber Neuerungen im Heizungswesen.
(Patentklasse 36. Fortsetzung des Berichtes Bd.
264 S. 111, 146 und 493.)
Mit Abbildungen.
Ueber Neuerungen im Heizungswesen.
Textabbildung Bd. 288, S. 14
Fig. 1.Pade's Vorwärmung der Verbrennungsluft.
Seitdem die richtige Erkenntniss der Vorbedingungen einer möglichst vortheilhaften
Verbrennung des Brennmaterials bei gewerblichen Feuerungsanlagen zu sehr
beachtenswerthen Resultaten geführt und neben der Verminderung der Rauch- und
Russbildung eine Erhöhung des Heizeffectes ergeben hatte, hat sich die
Erfindungsthätigkeit in letzter Zeit auch der Lösung dieser Aufgabe für
Zimmerheizungsanlagen zugewandt. In erster Linie erscheint es wünschenswerth, die
zur Verbrennung erforderliche Luft in möglichst hochgradig erhitztem Zustande der
Feuerung zuzuführen, sie also in passender Weise vorzuwärmen;sodann ist aber
auch die Zuführung nicht nur in ausreichender Menge, sondern auch möglichst in der
Weise zu bewirken, dass durch eine innige Vermischung und Durchwirbelung der
Verbrennungsluft mit den Feuergasen die einzelnen Theilchen der letzteren neben die
zu ihrer Verbrennung erforderlichen Lufttheilchen gelagert werden.
Die erwähnten Zwecke verfolgen Pade und Kreibig und Karl Schumann in Dresden mit einer Vorrichtung zur
Vorwärmung der Verbrennungsluft (* D. R. P. Nr. 43946 vom 25. October 1887), die in
Fig. 1 dargestellt ist. Am Ende des Feuerraumes
h ist ein hohler trapezförmiger Einsatz a angeordnet, der mittels zweier seitlicher Kanäle b mit dem Aschenfalle o in
Verbindung steht und an seiner Oberseite einen Längenschlitz c besitzt. Nach dem Anfeuern wird die Thür A
geschlossen, die Aschenthür B dagegen offen gehalten.
Die in dem Einsatze a erwärmte und ausgedehnte Luft
strömt durch den zu Kochzwecken zu benutzenden Raum C,
in welchem sie noch weiter durch die strahlende Wärme des unter der Platte D brennenden Feuers erhitzt wird, und trifft nach
Passirung der Schlitze f und e mit den im Feuerraume h sich entwickelnden
Flammen zusammen. Durch die Kanäle b wird frische
Zimmerluft aus dem Aschenfalle o nachgesaugt. Nach dem
Verlöschen des Feuers ist eine weitere, der dauernden Wärmeabgabe des Ofens
nachtheilige Luftcirculation in demselben durch Schliessen der Aschenthür B zu verhindern.
Anstatt eines an der Decke des Feuerungsraumes angeordneten Einsatzes wendet E. F. Seidel in Dresden (* D. R. P. Nr. 42971 vom 7.
September 1887) eine hohle Feuerbrücke an, welche unten zum Lufteintritt offen und
oben in der Richtung des Zuges der abströmenden Verbrennungsproducte mit einem
Langschlitze oder mehreren Oeffnungen versehen ist. In die Feuerbrücke wird ein nach
Art eines Rippenheizkörpers mit angegossenen Querrippen versehener Einsatz von unten
her eingeschoben und durch Verreiber festgehalten. Die Rippen des Einsatzes bilden
Kanäle, in welchen die innerhalb der Feuerbrücke sich erhitzende Luft den Brandgasen
zugeführt wird. Die bewegliche Anordnung des Rippeneinsatzes ist gewählt, um die in
die Feuerbrücke etwa mitgerissene Flugasche leicht entfernen zu können.
Bei dem Einsatze für Feuerungen von Hermann Theodor
Klose in Berlin (* D. R. P. Nr. 50227 vom 21. Juni 1889) wird die hohle
Feuerbrücke von einem feuerfesten Stein gebildet, in den zwei seitliche Röhren zur
Zuführung der vorzuwärmenden Luft einmünden. Auf den im oberen Theil der Feuerbrücke
vorhandenen Schlitz kommt ein gitterförmiger Stein, ebenfalls aus feuerfestem
Material, zu stehen, aus dessen hohlen Gitterstäben die erhitzte Luft in die durch
die Lücken des Gitters in dünnen Schichten ziehenden Brandgase eingeblasen wird.
Hermann Möbus in Niederfähre-Meissen (* D. R. P. Nr.
46774 vom 16. September 1888) bringt die Feuerung seines Zimmerofens in einem Kasten
a unter (Fig. 2),
der von dem Sockel b des Ofens derart ummantelt wird,
dass zwischen beiden ein geringer Zwischenraum verbleibt. Von der Feuerungsthür e aus erstreckt sich ein kastenförmiger Rahmen d mit seitlichen Bohrungen bis zu dem Feuerungseinsatze
a. Die hierdurch gebildete Oeffnung stellt ausser
der für den Aschenfall o die einzige Verbindung
zwischen dem Feuerungsraume und der Zimmerluft dar. Letztere tritt durch die vergitterten Oeffnungen
g in den Zwischenraum, erhitzt sich innerhalb des
Mantels b, indem sie den Feuerungseinsatz auf drei
Seiten umspült, und strömt durch die seitlichen Löcher in den Kasten d und von hier aus zur Flamme. Die Regelung der
Luftzufuhr geschieht durch Handhabung der Schraubenspindel f, durch deren, auf eine Platte h übertragene
Bewegungen eine grössere oder geringere Anzahl von Bohrungen von der Verbindung mit
dem Feuerungsraume a abgeschlossen werden kann.
Textabbildung Bd. 288, S. 15
Fig. 2.Feuerung von Möbus.
Textabbildung Bd. 288, S. 15
Fig. 3.Benver's Regulirschüttfeuerung.
Fig. 3 zeigt die Construction einer
Regulirschüttfeuerung für Kachelöfen von Emil Benver in
Berlin (* D. R. P. Nr. 42387 vom 7. December 1886). Bei derselben wird der
Feuerungsraum durch einen Chamottemantel b gebildet,
welcher aussen rechteckig, innen rund gestaltet ist und in seiner Grundfläche das
eiserne Herdrostlager c mit dem Herdroste f umgibt. – Die Vorwärmung der Verbrennungsluft erfolgt
hier innerhalb der eisernen Einsatztheile d, in welchen
vier unter dem Herdroste f mündende Luftröhren g herumgeführt sind. Letztere tragen da, wo sie mit den
Rauchabzugskanälen e zusammentreffen, kleine Röhrchen
i. Die Eisentheile bei d werden beim Betriebe des Ofens sehr bald glühend, und die durch
dieselben strömende, in den Rohren g stark erhitzte
Luft wird mit den noch unverbrannten Gasen in den Kanälen e durcheinander gewirbelt, wodurch deren Entzündung und völlige
Verbrennung ermöglicht wird.
Textabbildung Bd. 288, S. 15
Fig. 4–5. Grosse's Vermischung der Verbrennungsluft.
Eine möglichst innige Vermischung vorgewärmter Verbrennungsluft mit den Brandgasen in
verschiedener Höhe über dem Roste sucht Julius Emil
Grosse in Gröditz (Sachsen) durch die in Fig. 4 und 5 dargestellte
Construction (* D. R. P. Nr. 40801 vom 11. Januar 1881) zu erreichen. Derselbe
theilt den Feuerraum durch eine hohle Scheidewand a in
zwei Theile, deren einer A als Füllschacht dient,
während der andere A1
den Feuerzug aufnimmt.Die Rückwand des letzteren bildet ebenfalls einen
Zwischenraum b, der mittels der prismatischen, mit
feinen Löchern e versehenen Rohre d mit dem Vorwärmungsraume a verbunden ist. Zwei obere Kanäle c führen
dem Zwischenraume a, zwei untere Kanäle c dem Zwischenraume b die
vorzuwärmende Zimmerluft zu. Die Feuergase ziehen um den nach abwärts verlängerten
Theil x des Zwischenraumes a herum und zwischen den Röhren d nach
aufwärts, deren prismatische Form nach Absicht des Erfinders den Flammen eine
Pressung ertheilen soll, die für die innige Vermischung derselben mit der aus e ausströmenden vorgewärmten Luft von Vortheil ist. –
Wenn auch nicht zu verkennen ist, dass dank der grossen, Wärme abgebenden Flächen
eine reichliche Zufuhr genügend vorgewärmter Verbrennungsluft zu erwarten ist, so
bleiben doch Zweifel bestehen, ob der Ofen für die
Dauer den Anforderungen genügen wird. Jedenfalls unterliegt der Theil x der Zwischenwand a,
welcher einen todten Raum bildet, von hindurchstreichender Luft nicht gekühlt wird
und gleichwohl der intensivsten Feuerwirkung ausgesetzt ist, einer sehr bedeutenden
Abnutzung. Auch dürfte die Zuführung der vorzuwärmenden Luft durch die oberen Kanäle nicht zu empfehlen sein, da dieselbe
gezwungen wird, ihrem Auftriebe entgegen nach abwärts zu strömen.
Nach der von Oscar Krell in Herborn, Reg.-Bez. Wiesbaden
(* D. R. P. Nr. 46049 vom 10. Juli 1888) angegebenen Construction ist ein mit dem
Feuertopfe vereinigter Kasten, dessen vordere Wand durch die Aschenfallthür gebildet
wird, über einer regelbaren Oeffnung im Boden des Ofens angebracht. Demzufolge
entsteht zwischen der Ofenwandung und dem Kasten ein Kanal, dessen oberer Theil
ausgebaucht und mit Oeffnungen versehen ist, welche dicht über dem Roste münden und
die im Zwischenraume vorgewärmte Luft gebläseartig dem Brennmaterial zuführen. Die
Regelung der Verbrennung erfolgt durch Verstellen der die Bodenöffnung überdeckenden
Klappe, sowie durch Oeffnen oder Schliessen der Aschenfallthür.
Im Wesentlichen mit der vorstehend beschriebenen übereinstimmend ist die Ofenfeuerung
von Hermann Zschetzschingek in Leipzig (* D. R. P. Nr.
40198 vom 21. December 1886). Der mit Strahlrippen versehene, nach unten durch einen
Planrost abgeschlossene Feuertopf derselben ist oben und unten von je einem, dem
Feuertopfe ähnlich gestalteten trichterartigen Einsatze umgeben, an dessen
Strahlrippen sich die im Boden neben dem Aschenkasten einströmende Verbrennungsluft
erhitzt. Die Einströmung derselben erfolgt daher sowohl dicht unterhalb des Rostes
durch den Zwischenraum zwischen Feuertopf und dem unteren Einsatze, als auch oberhalb des Rostes durch den Raum zwischen
Feuertopf und oberem Einsatze.
Die Anordnung einer Verbrennungskammer innerhalb des Feuerraumes mit
Flammendurchwirbelung ist Gegenstand einer Construction von Wilhelm Lönholdt in Berlin (* D. R. P. Nr. 49596 vom 3. März 1889). Fig. 6 und 7 zeigen die Anwendung
des Princips, das sich auch für alle Arten gewerblicher Feuerungsanlagen eignen
soll, bei einem Stubenfüllofen. Innerhalb des Korbrostes h ist eine sattel- oder kegelförmige feuerfeste Kammer a mit einem Längsspalt b
an der höchsten Stelle dem Verbrennungspalt s
eingebaut. Derselbe erweitert sich unterhalb des Rostes zu einem röhrenförmigen
Theil, dessen hinterer Stutzen s in den Abzug mündet
und mittels einer Zugwechselklappe sverschlossen werden kann.
Der vordere Stutzen c durchdringt die Vorderwand des
Ofens und ist mit einem Schauglase geschlossen, kann jedoch auch zum Einlass von
erhitzter Luft oder von Dampf in die Verbrennungskammer dienen und dementsprechend
ausgebildet sein. An den nach unten gerichteten, mit einer Reinigungsöffnung
versehenen Stutzen e schliessen sich die
Circulationsrohre q der Verbrennungsgase. Ueber dem
Korbroste ist der aus Wellblech hergestellte Füllschacht derart eingehängt, dass der
in ihm ausgesparte Kegel m die Verbrennungskammer gegen
Verstopfung durch das Brennmaterial schützt. Beim Anheizen wird die Klappe im
Stutzen s geöffnet und den Verbrennungsgasen der
directe Weg in den Abzug freigegeben. Die Flammen stürzen sich durch den
Verbrennungspalt in die Verbrennungskammer, wobei eine kräftige Durchwirbelung mit
der durch die Regelungsöffnung o eindringenden und an
den Füllschachtwandungen sich erhitzenden Luft erfolgt, und entweichen nach dem
Schliessen der Klappe s durch die Circulationsrohre q. Die Destillationsproducte im Füllschachte werden auf
demselben Wege abgesaugt. Die Kühlung der Verbrennungskammer, welche am
Verbrennungspalt der intensivsten Hitze ausgesetzt ist, erfolgt durch Luft oder
Flüssigkeit, die in den doppelten Wandungen der Kammer circulirt.
Textabbildung Bd. 288, S. 16
Löhnhold's Verbrennungskammer.
Textabbildung Bd. 288, S. 16
Fig. 8.Füllofen von Kruschki.
Ebenfalls nach abwärts werden die Feuergase von Karl
Rühle in Pieschen, Sachsen (* D. R. P. Nr. 49713 vom 26. März 1889)
geführt. Derselbe umgibt eine gelochte Platte von feuerbeständigem Material, welche
als Rost dient, mit seitlichen Platten, die in verschiedener Höhe über dem Roste
endigen und oben durch eine Deckenplatte abgeschlossen sind. Die Verbrennungsluft
tritt durch die Feuerthür ein, streicht über das Brennmaterial und den oberen Rand
der Seitenplatten hinweg und wird dem Brennmateriale dicht über dem Roste durch eine
Aussparung der Seitenplatten zugeführt. Die Verbrennungsgase werden nach abwärts
durch die Rostplatte gesaugt und treffen mit den Destillationsproducten, welche sich
unter der Deckenplatte ansammeln und in den Zwischenräumen zwischen den
Seitenplatten nach abwärts ziehen, zusammen, wodurch die völlige Verbrennung bewirkt
werden soll. Obder Ofen in der gekennzeichneten Weise in der That zu wirken
vermag, ob insbesondere auch die Verbrennungsluft und die Verbrennungsgase wirklich
durch das Brennmaterial streichen werden, anstatt den ihnen weniger Widerstand
bietenden Weg unmittelbar über die Seitenplatten hinweg in die Züge zu nehmen,
erscheint einigermaassen zweifelhaft.
Die nachstehend beschriebenen Oefen bilden die Gruppe der Dauerbrand- oder Füllöfen,
d.h. derjenigen Ofenconstructionen, bei welchen ein centraler oder seitlicher
Füllschacht mit einer genügenden Menge Brennmaterial auf einmal beschickt wird, um
die Verbrennung für längere Zeit unterhalten zu können. Die Füllschachtfeuerung von
Oscar Kruschki in Osterode a. Harz (* D. R. P. Nr.
40663 vom 24. November 1886), Fig. 8, ist durch einen
den Füllschacht A umschliessenden Mantel B gekennzeichnet, der mit letzterem derartig verbunden
ist, dass bei a eine Art stehenden Rostes gebildet
wird. Am oberen Ende des Mantels ist ein Rohr C mit
regelbarem Verschluss für die Zuführung der Verbrennungsluft angeschlossen. Bei
vollem Brande des Ofens wird auch die Oeffnung o
geschlossen, so dass die alleinige Luftzufuhr durch das Rohr C und den Mantel B erfolgt; der von aussen
durch die in den eigentlichen Feuerraum F und die Züge
G abziehenden Verbrennungsgase erhitzt wird. Die
vorgewärmte Luft tritt durch die Rostspalten a zu dem
Brennmaterial und treibt die Flammen um das ausgebauchte Ende des Mantels herum,
wobei ihnen noch vorgewärmte Luft durch die Löcher b
zuströmt.
Textabbildung Bd. 288, S. 16
Fig. 9.Regulirfüllofen von Heim.
Textabbildung Bd. 288, S. 16
Fig. 10.Müller's beweglicher Füllschacht.
Eine Abänderung der bekannten Meidinger Oefen zeigt der Regulirfüllofen von Hermann Heim in Oberdöbling bei Wien (D. R. P. Nr.
38987 vom 8. Mai 1886). Derselbe (Fig. 9) baut sich
aus einzelnen ringförmigen Gusstücken k auf, deren
oberstes den Rauchabzugstutzen a, sowie die mittels
einer Klappe q verschlossene Beschickungsöffnung penthält. An das unterste Gusstück schliesst sich der
in Gestalt eines Ringsectors von halbkreisförmigem Querschnitt ausgebildete
Regulirhals A mit dem Roste f und der seitlich verschiebbaren und auf geschliffenen Regelungsthür g an. Der Regulirhals ruht mittels eines angegossenen
Stutzens x auf einem Stern von Rippen c im Sockel des Ofens. Die Verbindung der einzelnen
Gusstücke erfolgt durch zwei durch die ganze Höhe des Ofens reichende
Schraubenbolzen. Zwei oben und unten offene Mäntel M
und M1 umschliessen den
Füllschacht, von denen der erstere entsprechende Aussparungen für die
Beschickungsöffnung, sowie den Regulirhals besitzt und im
Ganzen abgehoben werden kann. Der innere Mantel M wird durch die Heizrippen der Ringstücke h
in seiner centralen Lage gehalten, ist jedoch, um sein Abheben über die
hervorstehenden Stutzen a und die Lippe o zu ermöglichen, aus federndem Blech hergestellt und
mit Knöpfen und knopflochähnlichen Ausschnitten versehen. Die Zimmerluft tritt durch
den Sockel des Ofens ein, erwärmt sich zwischen den Mänteln M und M1 und
tritt aus dem Obertheile des Ofens ins Zimmer zurück.
Ein Ofen mit beweglichem Füllschacht von Dr. J. A. G.
Müller in Lohne, Oldenburg (* D. R. P. Nr. 44169 vom 29. October 1887), ist
in Fig. 10 dargestellt. Der nach einem Kreisbogen
gekrümmte Füllschacht F ist mittels einer Stange R im Mittelpunkte z seiner
Krümmung drehbar befestigt. Je nachdem der Füllschacht mehr oder weniger
hervorgezogen wird, gelangt mehr oder weniger Brennmaterial auf den muldenförmig
gestalteten Kipprost r.
Wir halten die angeführte Construction für eine verfehlte, denn wenn die Bewegbarkeit
des Füllschachtes F unter gewöhnlichen Verhältnissen
nicht ganz in Frage gestellt sein soll, ist derselbe nur ganz leicht und dünnwandig
herzustellen, um so mehr, als schon die Kohlenfüllung ein nicht unbeträchtliches
Gewicht repräsentirt. Eine derartige dünnwandige Röhre ist aber der Gefahr des
Abbrennens, sowie auch der des Verziehens in der Hitze in starkem Maasse ausgesetzt.
Um daher das Einklemmen des Füllschachtes in der Ofenwandung bei E zu vermeiden, ist diese Oeffnung genügend weit
herzustellen, wodurch aber nicht nur das Abfallen von Russ von dem Füllschachte
begünstigt, sondern auch Nebenluft in den Ofen geführt und der Zug beeinträchtigt
wird. Ueberdies müssen aber auch die im Füllschachte sich bildenden
Destillationsproducte der Kohlen entweder durch die Undichtigkeiten der Thür T entweichen und ins Zimmer treten, oder es liegt bei
gasdichtem Abschlusse derselben die Gefahr des Eintrittes einer Explosion der
angesammelten brennbaren Gase nahe.
Die durch solche Gase drohende Gefahr sucht Albert
Giesker in Enge-Zürich (* D. R. P. Nr. 43 030 vom 17. August 1887) dadurch
zu vermeiden, dass er von der höchsten Stelle des gasdicht verschlossenen
Füllschachtes ein Rohr von geringer Weite abzweigt, das ausserhalb des Ofens nach
abwärts geführt ist und unterhalb des Rostes wieder in den Ofen mündet. Die im
Füllschachte entwickelten Gase steigen nach oben, können sich jedoch dort nicht
ansammeln, sondern werden durch das Seitenrohr unter den Rost geführt und dort
verbrannt.
(Fortsetzung folgt.)